Unter anderem lebe ich von der Produktion dieser Podcasts hier. Meine Podcastfrittenbude funktioniert so, dass ich meine Produktionen verschenke und die Hörerschaft dazu einlade, mir eine “Spende” (juristisch ist das eine normale Einnahme) in die Kasse zu werfen, damit das Angebot am Leben bleibt. Neben SEPA oder Paypal gibt es zwei weitere mögliche Wege, das zu tun: die Dienste Patreon und Steady.
Ich sehe zwei Argumente, die aus Produzentensicht für diese Dienste sprechen können. Einerseits stellen Sie eine Paywall zur Verfügung, hinter der zahlende Kunden exklusive Inhalte finden – das gibt es bei mir aber nicht, alle bekommen immer alles. Andererseits bieten sie möglicherweise Netzwerkeffekte, stellen also eine Art Schaufenster dar, in dem Wrint von Menschen entdeckt werden kann, die eigentlich nach etwas anderem gesucht haben, und zu Spendern werden – ich habe aber keine Möglichkeit, nachzuvollziehen ob dieser Effekt tatsächlich eintritt. Außer “Geld einsammeln” – was natürlich super ist – tun diese Dienste also nichts für mich, sondern schaden mir möglicherweise sogar, weil sie unnötige Kosten erzeugen.
Betrachte ich das Ganze aus Spendersicht und rechne aus (Danke, Tim!), wie viel von dem Geld, das ich in den jeweiligen Hut werfe, auch tatsächlich beim Produzenten ankommt, sehe ich kein einziges Argument mehr für Patreon oder Steady, denn von jedem Euro bekommt der Produzent gerade mal 70ct. Egoistisch formuliert: trotz einer Spendenbereitschaft von 100% erziele ich nur 70% Einkommen.
Was übersehe ich? Warum benutzt ihr lieber Steady oder Patreon anstelle von SEPA?