WR850 Schokofahrt

 

In Folge 180 hatte ich einen Schnapsbrenner gesprochen, der die Melasse für seinen Rum mit dem Segelschiff importiert. Daraufhin hatte Wolfgang sich überlegt, auf diesem Schiff, der Tres Hombres, anzuheuern und mitzureisen.
Wolfgangs Reise ist allerdings noch nicht vorbei, denn mittlerweile engagiert er sich bei der Schokofahrt, die Schokolade klimaneutral über Europa verteilt (Kölner können die Schokolade auch direkt bei Wolfgang abholen), deren Kakao mit dem Schiff bei uns angekommen ist.

13 Gedanken zu „WR850 Schokofahrt

  1. hilti

    Bei den Stickoxiden liegt Wolfgang falsch. Hat die vielleicht mit den Schwefeldioxiden verwechselt. Die Zeit hat letztes Jahr die Aussagen recherchiert:
    https://www.zeit.de/2017/36/kreuzfahrtschiffe-co2-ausstoss-dreck

    Und etwas klugscheißerei. WBei den Stickoxiden liegt Wolfgang falsch. Hat die vielleicht mit den Schwefeldioxiden verwechselt. Die Zeit hat letztes Jahr die Aussagen recherchiert:
    https://www.zeit.de/2017/36/kreuzfahrtschiffe-co2-ausstoss-dreck

    Und noch etwas klugscheißerei. Wenn mans genau nimmt ist die Schokofahrt nicht CO2- bzw emmissionsfrei. Der Motor der Lastenräder braucht ja auch Energie. Wir Menschen leben ja schließlich nicht allein von Luft und Liebe. Wie viel CO2 da benötigt wird kommt auf den “Energiemix” an, den wir zu uns nehmen.enn mans genau nimmt ist die Schokofahrt nicht CO2- bzw emmissionsfrei. Der Motor der Lastenräder braucht ja auch Energie. Wir Menschen leben ja schließlich nicht allein von Luft und Liebe. Wie viel CO2 da benötigt wird kommt auf den “Energiemix” an, den wir zu uns nehmen.

    Antworten
    1. Wolfgang Heisel

      Nönö. Ich irre da nicht. Der Artikel aus der ZEIT ist mir bekannt. Da steht aber gar nix zu NOx drin.
      SOx ist unseriös als Datenbasis, weil Autos fast kein SOx mehr ausstoßen.
      Dass die Zahl mit den 15 größten Schiffen der Welt unseriös ist, sag ich auch im Interview. Die Zahl 18% des NOx kommen von Schiffen stammt von der IMO (International Maritime Organisation)
      Link dazu reiche ich nach.

    2. Wolfgang Heisel

      Hier das Zitat. Link dazu gibts leider nicht, aber eben ne Quelle:
      “In Europe in 2013, ships contributed 18% of NOx emissions, 18% of SOx and 11% of particles less than 2.5 micrometres in size (PM2.5)”
      Smith, T. W. P. et al. Third IMO Greenhouse Gas Study 2014 (International Maritime Organization, 2014).

    3. Steffen

      Lastenräder haben ja nicht zwingend einen Motor. Sonst wäre die Tour Köln-Amsterdam-Köln in fünf Tagen nicht zu schaffen, weil das Laden bestimmt ewig dauert.

  2. Der Freibeuter

    Danke für das Update. Die Idee regelmäßiger Langstrecken-Radkurierdienste (nicht nur für Schokolade) finde ich sehr charmant, auch wenn sich das natürlich nicht “rechnen” wird.
    Zum Frachtensegler Avontuur aus Elsfleth gibt es zwei sehenswerte Dokumentationen vom NDR. Einfach bei Youtube mit dem Stichwort “Frachtensegler” suchen.

    Antworten
  3. Sebastian

    Vielleicht ist die Frage ketzerisch, aber ist der CO2 Footprint von per Menschenkraft transportierten Gütern wirklich soviel besser als bspw. von E-Loks Frachtzügen?
    Der Fahrer muss ja auch atmen und Energie aus Nahrung gewinnen. Sprich: Wie viel CO2 pro kg Nutzlast “erzeugt” ein Radfahrer im Vergleich zu einer (ideal angenommenen) E-Lok mit erneuerbaren Strom angetrieben?

    Das für die Langstrecke. Und wie steht es dann im Innenstadtverkehr Radfahrer gegen E-Lieferwagen?

    Antworten
    1. Wolfgang Heisel

      Es geht bei der Aktion nicht darum Bilanzen zu berechnen, sondern darum ein Zeichen zu setzen, dass es auch anders geht.
      Selbstverständlich gibt es effektivere Mittel als Fahrräder, die auch eine gute Bilanz haben.

    2. Sebastian

      @Wolfgang: “Das es anders geht” verstehe ich bei dem Ansatz mit Segelschiff den Transport zu machen total. Bei dem Fahrradding wirkt das auf mich eher nach einer Liebhaberei (wertungsfrei).

      Im global Kontext des Transports muss man das im Verhältnis zu den aktuellen Möglichkeiten sehen. Und da verstehe ich das Segelschiff als ernst gemeinte Alternative. Du kannst eine ordentliche Menge an Ware über einen weiten Weg in konkurenzfähiger Zeit schaffen. Das was du an “öko” gewinnst, schlägt sich auf die Kosten (Mannschaft, etc). Wenn man das hochskaliert, braucht man aber wahrscheinlich immer weniger Mannschaft im Verhältnis zu Nutzlast. (Mir sind da Containerschiffe mit Segeln als Konzept im Kopf) Und dieses geänderte Verhältnis macht dann den Preis immer wettbewerbsfähiger.

      Bei dem Fahrradding skaliert das doch einfach nicht. Das Maximum an Last was ein Rad wegbekommt dürfte bei denen jetzt schon gut erreicht sein und dann skaliert sich das nur über mehr Fahrer hoch. Sprich das kann nie wettbewerbsfähig werden. Und wahrscheinlich nicht mal wettbewerbsfähig in Bezug auf die “Ökofaktoren” gegenüber “sauberer Schiene”.

      Und: “das es anders geht” sehen wir doch bspw. hier in Berlin, wo Fahrradkuriere mit Lastenrädern im Innenstadtbereich zur Normalität gehören und auch die Großen wie DHL usw. immer mehr darauf setzen. Da verstehe ich diesen Transportweg – wenig Güter, kurze Wege, wenig Flächenverbrauch.

      Unterm Strich: Ich kann es als Liebhaberei und “Hobby” o.ä. verstehen und wertschätzen. Ich sehe aber keinen Wert im Rahmen eines Konzepts, welches “globalen Impact” generieren könnte – im Gegensatz zu den Schiffen 🙂

    3. Faiid

      @Sebastian: Du redest irgendwie an der Sache vorbei. Wolfgang hat doch wiederholt erklärt, dass eben nicht darum geht eine realistische Alternative mit geringerem C02-Ausstoß und globalen Impact aufzuzeigen…

      Ich meine mich daran zu erinnern, dass er die Aktion auch bei seinen Vorträgen erwähnt und hofft, dass sich der ein oder andere denkt “Wenn die 1000kg Schokolade von Amsterdam nach Berlin schaffen, dann schaffe ich vielleicht auch den nächsten Wocheneinkauf vom Supermarkt nach Hause”

      Und nicht alles was sinnvoll ist muss gleich einen globalen Impact haben. Manchmal genügt auch ein sehr begrenzt regionaler.

      Abgesehen davon sind Lastenräder außerhalb von Berlins nicht so weit verbreitet. Ich habe hier in der fränkischen Provinz auch erst vor 6 Monaten das erste mal eins gesehen…

  4. Oliver (Ex-Tres Hombres & Nordlys-Trainee)

    @Wolfgang: Du kennst die “Tres Traders”, die sich dieses Jahr gegründet haben und mit Tres-Hombres-Produkten auf Märkten in Deutschland unterwegs sind? Zuletzt waren sie auf der Hanse Sail in Rostock und auf dem Zeltfestival Ruhr. Kontakt im Moment nur über eine Facebook-Seite. Ich finde das super, wenn sich die Produkte weiter verbreiten. Ob über mehrere Kanäle oder gemeinsam – kann beides ein Weg sein.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Der Freibeuter Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert