WR1487 How to confuse a Dentist

Die völlig neuartige Unterhaltungsmatinee mit einem kleinen Nachruf auf Nicolas Semak und wrintheitsgemäßen Antworten auf Fragen nach Persönlichkeitsentwicklung, der Duz-Falle, Belegten Brötchen und Vollkornnudeln, Vergessenen Regenschirmen, Fragen, WG-Geschichten, Entwicklungen, Männermode, Ausländern und Zahnärzten, Der Portokasse, Kabarett, Epochenbildung und die obligatorische Höflichkeitsfrage von esureL.

Zum Angucken: DaNiel

Auch hörenswert: Die letzte Wrintheit mit Nicolas Semak – Adrian Daub über moralische Panik

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16 Gedanken zu „WR1487 How to confuse a Dentist

  1. Dieter Michel

    Hallo,
    Nicolas Semak habe ich (leider) nicht gekannt. Bei Leuten, die man gut kennt, kann man vielleicht ohne große Probleme einen langen Nachruf oder viele Worte zu dem Verlust finden. Das muss aber gar nicht sein, finde ich.

    Anlässlich der Beerdigung eines guten Freundes gab es für mich die Erkenntnis zu hören/lernen:
    “Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen.”
    Das funktioniert IMHO auch ganz ohne Worte.

    Auf derselben Beerdigung wollte eigentlich auch die (Rest-)Band, in der er gespielt hatte, einige Stücke spielen. Sie haben dann aber gesagt: Das können wir nicht. Unsere Finger sind steif, unsere Stimmen bringen keinen Ton heraus, und wir können die Noten wegen der Tränen nicht lesen.
    Ich fand, das hat mehr über ihre Beziehung zu dem Freund gesagt, als wenn sie etwas gespielt und gesungen hätten.

    Und ich finde – wenn es schon Worte sein sollen – unfassbar, wie Rilke Gedanken zu einem überraschenden Tod so konzentriert in ein paar Zeilen unterbringen kann wie in seinem Schlußstück:

    Der Tod ist groß.
    Wir sind die Seinen
    lachenden Munds.
    Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
    wagt er zu weinen
    mitten in uns.

    Viele Grüße,

    Dieter

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  2. Elbers

    – Zum Thema Nachruf –
    Wie mein Nachruf aussehen soll, weiß ich nicht.
    Ich weiß nur, wie er aussehen wird.
    Er wird aus einer Silbe bestehen.

    Pappa und Mamma sitzen am abgegessenen Abendbrottisch
    und vertreiben sich ihre Ehe mit Zeitungslektüre.
    Da hebt Er plötzlich, durch ein Bild von Dolbin erschreckt,
    den Kopf und sagt: „Denk mal, der Theobald Tiger ist gestorben!“
    Und dann wird Sie meinen Nachruf sprechen. Sie sagt: „Ach –!“
    – Tucholsky – Mein Nachruf –
    ————————————————————————————-

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  3. Nashorn

    Wo es um die Würdigung zu Lebzeiten geht, möchte ich hier einmal ausdrücklich schreiben: Ich höre die Wrintheit jedes Mal mit großem Vergnügen und lache viel dabei. Deshalb freue ich mich auch immer, wenn ich eine neue Folge auf meinem Handy entdecke – so wie vorhin.

    Ganz herzlichen Dank dafür!
    Johannes

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  4. Michael

    Hallo Holgi, Alexandra,

    vor einigen Tagen erst hatte ich euch eine Frage mit einer längeren Einleitung geschickt, mit der ich eigentlich Holgi etwas trollen wollte.
    Nun ja, die eigentliche Frage war tatsächlich, wie es Niklas Semiak geht. Ich wusste nicht, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits gestorben war.
    Ich hatte nicht die Absicht, mich über seinen Tod lustig zu machen.
    Die Frage war reiner Zufall, tatsächlich hatte ich eben die alten Wrintheitfolgen gehört, und fand es interessant, darüber nachzudenken, wie sich die Wrintheit wohl über die Jahre entwickelt hat, und wieso.
    Komischerweise fühlt es sich für mich fast so an, als hätte ich durch meine unpassende Mail irgendwie an seinem Tod Mitschuld.
    Ich glaube nicht an irgendetwas, sondern bin ziemlich rational unterwegs. Zufälle wie diese machen mir aber verständlich, warum Menschen an Übersinnliches glauben.

    Viele Grüße

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  5. Mario

    Hallo,

    was “unsere” Zukunft angeht: Da wird der IPCC-Bericht antworten haben.

    An medizinische Fortschritte und daraus folgendem gesünderen Leben glaube ich nicht.
    Wie war das mit Zucker und anderen ungesunden Ernährungsweisen?
    Wir wissen bereits jetzt sehr viel. Oder zumindest ausreichend viel, um gesund zu leben.
    Und was macht die Wirtschaft?

    Krebs – den müssen wir nicht heilen. Wir müssen die Ursachen abstellen. Dann haben wir aus meiner Sicht genug getan. Die Ursachen sind zu einem nicht unwesentlichen Teil bekannt. Und was wird dagegen getan?

    Holgi hat selbst mehrmals gesagt, dass er krank ist und ein Problem mit Essen hat.
    Und in der nächsten Sendung erzählt er, dass er größere Mengen Mehl zum Backen gekauft hat.
    Das erinnert mich an “ich bin kein Alkoholiker, ich trinke nur gern – jeden Abend zwei Gläser Wein”.
    (Das geht mich nichts an, es möge hier nur als Beispiel dienen.)

    Slimfit-Jeans und Smartphone: Die Smartphones sind zu groß. Definitiv. 5-Zoll-Geräte passen in Werkzeugtaschen am Bein einer Jeans. Größere Geräte nicht.

    Was die Epochen angeht: Ich würde sagen, mit dem russischen Angriffskrieg hat – wenn man sich am Krieg orientiert – eine neue Epoche begonnen. Nämlich eine Epoche des Krieges im inneren Europa. Zumindest scheint die Menschheit in Europa das so zu empfinden.

    Die Epoche mit dem Internet (Globalisierung) ca. 1990 angefangen. Zumindest wenn man den Menschen glaubt, die in den alten Bundesländern leben bzw. damals da gelebt haben.

    Die Epoche des öffentlichen Klimabewusstseins hat 2018 herum angefangen. Leider werden ja Klima und Umwelt auseinander differenziert.

    An was orientiert man sich nun, wenn man nach Epochen kategorisiert?
    Manchmal ist Abstand dem Überblick zuträglich.
    Und warum muss man alles sauber einteilen?

    Viele Grüße

    Mario

    Antworten
    1. Vera

      Wir “müssen Krebs nicht heilen”, sondern die Ursachen “abstellen”? Findest Du das nicht einen Tick… arrogant? Glaubst Du allen Ernstes, man könne sämtliche Ursachen tatsächlich einfach “abstellen”? Was ist z. B. mit Umweltfaktoren, die wir zwar zu einem Großteil sicher selbst erschaffen, für die wir bislang aber teilweise nicht mal den Hauch eines Lösungsansatzes zum “Abstellen” haben (Stichwort: Mikroplastik)? Was ist mit Infektionen, die für viele harmlos sind, für andere aber mit z. T. deutlich erhöhtem Krebsrisiko einhergehen? Schlägst Du vor, dass wir uns alle regelmäßig auf alle möglichen Viren und Bakterien testen lassen und ggf. lebenslang mit Schutzmasken rumlaufen oder uns gleich ganz isolieren? Was ist mit genetischen Veranlagungen (beispielsweise durch Neurofibromatose)? Mögen nur 0,3% aller Krebsursachen ausmachen, aber hochgerechnet sind es dann Abertausende weltweit. Einfach abtun und sterben lassen? Und selbst wenn man “nur” die Ernährung als Ursache “abstellen” könnte – ich gratuliere jedem, dem es gelingt, sich tagtäglich und lebenslang vollkommen gesund zu ernähren! Der Mehrzahl der Menschen wird das aus einer Vielzahl von Gründen nicht gelingen. Dafür unterschwellig verurteilt zu werden, wie Du es hier mit Holgi machst, finde ich ehrlich gesagt anmaßend. Du verurteilst (und verachtest vielleicht sogar?) Menschen für, nun ja, menschliches Verhalten, ohne ihre Lebensumstände, ihre Probleme, ihre Beweggründe zu berücksichtigen oder gar zu verstehen.

      Krebs “müssen wir nicht heilen”… Verstörende Haltung. Sagst Du das auch Betroffenen oder deren Angehörigen?

  6. Bartman

    Zum Thema Grüßen auf der Straße geht es mir da ähnlich: Es gibt bestimmte Typen von Männergruppen, deren Aufmerksam man einfach nicht erregen möchte.

    Als ich meine „Game of Thrones“/„Metal“ Phase hatte und mir den Bart immer länger stehen ließ kam irgendwann der Punkt, ab dem ich regelmäßig von eben diesen Gruppen mit einem freundlichen „Salem Aleikum“ gegrüßt wurde, was mich die ersten Male maximal irritiert hatte, da ich davor nie versehentlich durch meine Optik in eine ungewollte Gruppenzugehörigkeit gestolpert war.

    Antworten
  7. Christine

    Naürlich sollte man Menschen auch immer zu Lebzeiten ehren. Genau wie ich meine Mama nicht nur am ersten Sonntag im Mai ehre. Aber so einen kompletten Überblick über das Lebenswerk hat man ja auch est nach dem Tode. Meine optimale Lobhudelei soll es auch erst dann geben.
    ~
    Ich duze sehr sehr ungern. Denn das baut insbesondere im Kollegenbereich bei mir einen großen Druck auf: Kollegen, die mich siezen, kann ich eher einen Wunsch abschlagen. Verrratet das aber nicht bei mir im Büro, sonst bieten mir nun wirklich alle das Du an.
    ~
    Belegte Brötchen: Ich habe in den 90ern bei einem Gastro-Ferienjob gehört, dass sich “Nordsee” den schrägen Schnitt der Brötchen hat “patentieren” lassen, weil damit die Füllung mächtiger aussieht, als sie eigentlich ist.
    ~
    Ich glaube, dass ich Epochen auch erst im Rückblick erkennen lassen. Und das unsere Epochen immer kürzere Zeitspannen umfassen.

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  8. Eddi

    Super! Beste WRINTHEIT ever:
    Auf alle Fragen Antworten in exakt angemessener Länge!
    Lange über esureL diskutiert und dann doch den anderen Sendungstitel genommen:
    Genau so bleibt der Mythos erhalten!
    :-]
    Danke ihr beiden!

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  9. Uwe Peschka

    Hallo Holgi,
    sachmal … bei der Frage eines Hörers “Was hältst du von … Scheibenwischer, Der Anstalt, Kabarett” etc. – kann es sein, dass du da mit deiner Antwort im Podcast irgendwie (aus Versehen?) total daneben lagst, weil du evtl. “Kabarett” (vor allem das politische wie in “Scheibenwischer” und “Der Anstalt”, aber auch von einzelnen politischen Kabarettisten …) etwas oder zu sehr mit der üblen Joke-Reißerei der billigen (TV-)Comedy verwechselt hast? … lässt mich irgendwie nicht los, weil ich auch beim Wiederhören nicht kapiere, warum du die Antwort so sehr abstellst auf billige Witze-Reißerei. Gleichzeitig aber ja auch den Rether kennst und schätzt … also müsstest du doch auch diese doch etwas schlaueren, kritischen anderen Vertreter des Kabaretts (auch des Musik-Kabaretts … siehe einfach mal “Salzburger Stier”, die diversen Preisträger) “kennen”. Es ist nicht alles billigster Mario Barth, was sich da so bühnenmäßig abmüht. Oder?

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    1. Eule

      Was ist der Unterschied zwischen Comedy und Kabarett?

      Comediens machen es wegen dem Geld, und Kabarettisten machen es wegen des Geldes.

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