Ruth Grützbauch ist Astronomin, betreibt in Wien ein Popup-Planetarium, und ich lasse mir von ihr erzählen, was es am Himmel nicht zu sehen gibt, obwohl es dort ist.
Darin: Finsternisse (Sonne am 25.10.22, Blutmond am 16. Mai 2022, Mars am 8.12.22) – Merkur – Orion – Orion-Molekülwolkenkomplex – Rosettennebel – Eta Carinae – Branenkosmologie – James-Webb-Weltraumteleskop
Habe mit Ruths Buch begonnen. Höre dabei ihre Stimme 🙂 Toll geschrieben
Die Esa meldet soeben Treibstoff für Webb reicht für 10 Jahre:
After a successful launch and completion of 2 mid-course correction maneuvers, the #Webb team has determined the observatory should have enough propellant to support science operations in orbit for significantly more than a 10-year lifetime! 👏Details: https://t.co/0J2Di4wJSB https://t.co/KOioKwUnN1
wie unfassbar romantisch ist das denn, dass die rote farbe des mondes bei einer mondfinsternis der widerschein der ganzen sonnenauf- und untergänge auf der erde ist. danke für die faszinierende sendung!
“Where is Webb?” – Info-Grafiken und Status zum ‘Entblättern’ vom James-Webb-Teleskop:
https://www.jwst.nasa.gov/content/webbLaunch/whereIsWebb.html?units=metric
Mal wieder viel gelernt, gelacht und gestaunt. Vielen Dank dafür.
Ich dachte der Kühlkreislauf für das eine Instument wäre geschlossen und deswegen würde sich das Helium so wenig verbrauchen wie das Kühlmittel in meinem Kühlschrank und “nur” der Treibstoff würde die Lebensdauer begrenzen. Weiß da jemand (Ruth?) mehr?
Nach meinem Verständnis ist das JWST rein passiv gekühlt. Deswegen dieser riesige “Sonnenschirm”. Dieser dient dazu den Spiegel selber als auch die Instrumente so kalt wie möglich zu halten. Zusätzlich zu der Position: Der Lagrange Punkt L2, im Schatten der Erde! Die Lebensdauer ist, abgesehen von technischen Defekten, rein von dem Treibstoff begrenzt, die benötigt wird das Teleskop zu positionieren und am L2 zu halten.
Das war anders bei dem Herschel Teleskop. Das wurde via Helium gekühlt. Allerdings nicht wie in einem Kühlschrank in einem geschlossenen Kreislauf, sondern durch Verdampfen des Heliums. Ich vermute einen geschlossenen Kreislauf aufzubauen ist zu schwer, energiehungrig, aufwändig und würde zu viele Vibrationen erzeugen.
Nein, das hatte Ruth ja schon angemerkt. MIRI wird aktiv gekühlt. Aus der Wikipedia:
Aber so wie ich das verstehe wird das Helium des Kühlkreislaufs nicht “verbraucht”.
OK, das da ein einzelner Sensor aktiv mit Kompressor gekühlt wird, war mir nicht bekannt. Danke für den Hinweis. Wieder was gelernt. Da war ich wohl während des Podcasts etwas zu sehr abgelenkt.
Und ja das ist ein geschlossener Kreislauf mit Kompressor. Laut NASA gehen sie davon aus, dass der Kühlkreislauf “should last for many years.” Man kann es eher so lesen, dass die Mechanik oder Elektronik die Lebensdauer des Kühlaggregats bestimmt. (https://webb.nasa.gov/content/about/innovations/cryocooler.html)
Die anderen drei Instrumente werden rein passiv gekühlt.
Vielen Dank fuer diese wundervolle Folge! Vor allem dadurch vollkommen, dass Ihr waehrend der gesamten Folge unsichtbar wart, ganz und gar verborgen.
Was sich in der verborgenen Zeit zwischen der Aufnahme und der Veroeffentlichung – also zwischen den Jahren – noch ereignet hat, ist ein Vortrag ueber smarte Teleskope auf dem jaehrlichen Chaos Communication Congress, der dieses Jahr nicht stattfand.
https://media.ccc.de/v/rc3-2021-chaosstudiohamburg-428-per-anhalter-durch-die-galaxis-und-du-kannst-live-dabei-sein-
Fuer Menschen mit dem rechten Geldbeutel findet derzeit eine “Demokratisierung” der Astronomie bei Teleskopen statt. Aehnlich wie Quadrokopter vor ~ 10 Jahren der Allgemeinheit ohne Spezialexpertenfachwissen zugaenglich wurden, gibt es heute die ersten smarten Teleskope, die genau einen Knopf zum Ein- und Ausschalten haben. Dreibein Aufstellen, Einschalten, mit dem Smartphone/tablet verbinden, M33 (oder tausende andere Himmelsobjekte) eingeben, und das Ding zeigt einem den Dreiecksnebel, Messier 33, jetzt und live vom Himmel.
Dabei ist exakte Ausrichtung nach Norden, Tracking, Foto-Stacking und vermutlich vieles mehr das smarte, um das man sich genau gar nicht mehr kuemmern muss.
Darauf wollte ich passenderweise hier hinweisen (‘tschuldigung Holgi =).
Wenn der Geldbeutel nicht passt: Oaschleckn
Die Ariane 5 war beim Start so präzise, dass Webb nicht den zur möglicherweise nötigen Kurskorrektur eingeplanten Treibstoff brauchte. Daher steht mehr Treibstoff für den Betrieb zur Verfügung und zwar so viel mehr, dass der Treibstoff für 20 Jahre reicht. Wow Quelle:
https://arstechnica.com/science/2022/01/all-hail-the-ariane-5-rocket-which-doubled-the-webb-telescopes-lifetime/
Die Rückseite des Mondes sieht auch ganz anders aus als die Vorderseite.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mondr%C3%BCckseite
Das ist schon viel viel ähnlicher dem Merkur.
https://de.wikipedia.org/wiki/Merkur_(Planet)#/media/Datei:Mercury_Globe-MESSENGER_mosaic_centered_at_0degN-0degE.jpg
Wahrscheinlich ist es einfach so, daß die Mondvorderseite mit den Maren durch die gebundene Rotation einfach von der Erde geschützt ist, daß es einfach unwahrscheinlicher ist etwas abzubekommen. Nichtdestotrotz hat es ja irgendwas geschafft und den großen Krater Tycho erschaffen. 😉
Hallo ihr beiden,
Ich höre Euch immer sehr gerne zu.
In dieser Folge hat Ruth über die Zukunft des Universums spekuliert und über Galaxien von Schwarzen Löchern erzählt.
Dazu gibt es ein sehr beeindruckendes Video: Timelapse of the Future: A Journey to the End of Time
https://youtu.be/uD4izuDMUQA