WR1163 Die Kakerlake unter den Berufen

 

Diesmal mit wrintheitsgemäßen Antworten auf Fragen nach Honoraren, Chaben, Shopping, Supermärkten, dem BER, Abreagieren, Firmennamen, Social Media und Real Life, offenen Türen, der Sesamstrasse, frühen Ratschläge, Gebeten, Kochrezepten, exklusiven Stunden, Borderline (Buchtipp: Schluss mit dem Eiertanz*), Schießspielen und der obligatorischen Höflichkeitsfrage von esureL.

Alexandra unterstützen? Hier entlang!

67 Gedanken zu „WR1163 Die Kakerlake unter den Berufen

  1. Christian von Praun

    Das Obst und Gemüse liegt vorne um das Gewissen des Kunden zu beruhigen.

    Wenn Du schon Äpfel gekauft hast, kannst Du Dir die Chips im letzten Gang vor der Kasse erlauben 😉

    Antworten
  2. Franz Muenchinger

    Für Kochen mit wenig Zutaten und wenig Aufwand wurde mir “5 Ingredients – Quick & Easy Food” von Jamie Oliver empfohlen. Ein Freund hat damit das Kochen für sich wiederentdeckt. Sollte es auch in Deutsch geben.

    Werde ich selbst auch mal testen.

    Antworten
  3. Sebastian

    Hallo
    ich wollt mich fuer die erzaehlung von holger ueber die borderliner bedanken.
    ich komme grad aus einer solchen beziehung und es tat mir gut das mein handeln quasi
    in ordnung war und gut- kompletter kontaktabbruch etc. das buch “schluss mit dem eiertanz” werd ich
    aber trotzdem kaufen und natuerlich lesen 😀
    tolle sendung ihr lieben
    danke
    sebastian

    Antworten
  4. blau_grauer_teppich

    “Welcher Beruf eignet sich sonst dermaßen gut um nicht raus zu müssen?”

    IT-Kram. Vorher war Homeoffice bei uns ein rotes Tuch (weil laut Chef unfair gegenüber den Kolleg*innen, deren Tätigkeiten das nicht zulassen; meine jedoch zu 100%). Nun war ich seit dem Frühjahr nicht mehr im Büro und arbeite komplett von daheim (auch keine Dienstreisen). Total angenehm. Dafür ist mir der Spott meiner Verwandten sicher, die mir vorhalten, sie könnten sich ja leider keinen Zementmischer in’s Wohnzimmer stellen. Aber was soll man machen? 🙂

    Antworten
  5. Waldemar

    Hi Hollgi und Alexandra,
    Ihr wolltet wissen ob jemand noch die Zeit erlebt hat in der man nachts die Türen nicht abgeschlossen hat.
    Ja ich habe die Zeit erlebt und jetzt kommt der Hammer. Ich lebe immer noch in der Zeit.
    Ich lebe in einem Städtchen mit ca. 20 000 Einwohnern. Das ich mal die Einrastfunktion meiner Haustüre zu mache ist nur wenn ich weiter weg fahre. In den Sommermonaten ist meine Terrassentür Tag und Nacht sperrangelweit offen (selbst wenn ich einkaufen bin und niemand da ist).
    Auf meiner frei zugänglichen Terrasse steht ein e-bike und ein Fahrrad beides unabgeschlossen. Und beim e-bike bin ich meist zu faule den Akku und Bordcomputer weg zu machen. Im Prinzip könnte man aufsteigen und losgefahren. Macht natürlich nicht jeder so. Aber ich bin 34 und lebe mein ganzes leben genau so und bin immer gut damit gefahren. In meiner Kindheit hat das wirklich jeder in unserem Viertel gemacht. Da galt es als unhöflich zu klingeln. Klingeln ist nur für die gez und den postboten hieß es da. Einfach gegen die Haustür drücken sie geht ja eh auf.
    Bin übrigens seit vier jahren alleinerziehender Vater einer jetzt 15 jährigen. Und bin sehr froh meine Tochter aus dem urbanen Raum zu mir in die idyllische Gegend bis zum abi haben zu dürfen. Was sie danach macht weiß sie noch nicht aber ich bin froh das sie beide Welten sehen durfte.
    Lg ihr seid einfach nur gut.
    Immer wenn ich eine neue Episode im catcher sehe ein kleiner innerlicher jubelschrei.

    Antworten
    1. Richard

      Ist bei mir ähnlich. Bin auf dem Land aufgewachsen. Die Haustür war zwar zu meist zu, aber Seiteneingang/Terassentür waren bei fast allen Häusern offen.
      Jetzt wohne ich in einer Stadt mit 22.000 Einwohnern und bin wahrscheinlich der einzige bei dem die Tür offen ist. Das hat viel mit Vergesslichkeit zu tun, ich gehe zum rauchen raus und würde mich ständig aussperren. Angst habe ich überhaupt nicht. Mein Haus ist das schäbige mit wilden Garten in einer eher teuren Gegend und so gelegen, das man den Eingang zum Grundstück suchen muss.

    2. Pfaelzerbub

      Aufgewachsen in einem Kaff Dorf in der Nähe von Karlsruhe… Da war das früher auch nicht unüblich die Haustüre auf zu lassen. (Meistens war die Tür verschlossen, aber der Schlüssel steckte außen, wenn die Bewohner unterwegs waren) Nachts war wahrscheinlich dann schon zu?!

  6. Marcel

    Ich finde Paintball akzeptabel, weil jeder der Mitspieler freiwillig daran teilnimmt. Jeder ist einverstanden mit dem Schmerz der ihm angetan wird.
    Das ist DER Hauptpunkt, für mich.
    Für mich ist nicht das Projektil wichtig, sondern was das Projektil bewirkt. Wenn das Projektil Menschen ungewollt Leid zufügt, kann ich mir nicht vorstellen, dass ich jemals in der Lage dazu wäre eines auf einen Menschen abzufeuern.
    Beim Paintballspiel ist sich aber jeder über die Folgen bewusst. Damit ist das Abfeuern des Projektils nicht mehr Mittel dazu, Leid zuzufügen, sondern Teil des Spiels und Spaßes den jeder in diesem Moment hat.
    Für mich ist das ein himmelweiter Unterschied.
    Stichwort ist Leid, nicht das Projektil. Holger konzentriert sich auf die Bedeutung des Projektils und das Schießen. Aber das kommt mir persönlich gar nicht so wichtig vor.

    Und ich muss sagen, der Schmerz an MIR ist was Paintball für mich im Gegensatz zu Tischtennis oder Fußball. Da zu verlieren, bedeutet mir unmittelbar nichts. Ja, schade der Gegner hat drei Punkte mehr als ich, na und?
    Beim Paintball zu verlieren tut einfach mal sau weh und deswegen versuche ich um so mehr das zu verhindern.

    Paintball spiele ich nicht sehr häufig, aber das sind meine Gedanken/Gefühle dazu.
    Völkerball fand ich als dickes Kind übrigens super 🙂

    Antworten
    1. Charlotte

      Ich stimme Dir auch zu.
      Ich kann aus meiner einmaligen Paintballerfahrung ergänzen, dass der eigentlich Reiz in der außeralltäglichen Situation lag. Außer Atem mit einem schweren Gerät in Händen durch den Matsch zu robben, ist einfach aufregend und erlebe ich sonst nicht. Dass man dabei auf einander mit Farbkugeln schießt, ist nur die Rahmung des Spiels und konstruiert seine Motivation.

  7. Stefan

    Die Gegenden/Häuser in denen man das Haus nicht abschließt gibts noch immer.
    Meine Beobachtung dazu ist das es um Familien geht die seit vielen Generationen im selben Ort leben, und die einfach nie angefangen haben ihre Häuser abzuschließen, bzw die immer mindestens einem Nebeneingang offen haben.

    Und jetzt dazu wie das verloren geht:
    Meine These ist, das Menschen anfangen ihr Haus abzuschließen, wenn sie in ein fremdes Umfeld umziehen oder wenn jemand der aus einem „abschließer Haushalt“ stammt in einen „offene Türe“ Haushalt kommt.

    Antworten
    1. Waldemar

      Dem Stefan kann ich nicht per se zustimmen. Ich bin mit 4 Jahren von Kasachstan nach Deutschland gekommen. Und die Türen nicht abzuschließen haben wir (nur meine Familie) in Deutschland ca. 1991/92 gelernt. In Kasachstan hatte jeder einen min. 2 Meter hohen Zaun.

  8. Carl

    Beii dem Schusswaffensport finde ich Holgis Argumation echt schlüssig. und jede Schusssportargumentation klang für mich bis jetzt verlogen oder zumindest nicht schlüssig, ´. Kann den krigerischen Machtaspekt , da auch nicht ausblenden. Außer bei Biatlon und vieleicht lames Lufgewehrschieißen, für Tories in einer Ferienanlage.

    Aufgrund meiner Behinderung werde ich nicht effektiv Paintball oder ähnliches spielen können, aber ich denk mir nur so hm warum tarnen sich leute und verstecken sich, wenn sie keinerlei Kriegssituation dabei im Kopf haben und komischerweise haben Leute dabei mutmaßlich mehr spaß, als würden sie das gleiche mit Wasserpisolen spielen? Ist es der Schmerz, denn ich meinem Gegner zufüge, ohne dass er ihn abwehren kann.?

    Antworten
    1. Christian von Praun

      Man darf bei der Paintball Geschichte nicht außer acht lassen, dass der Schütze sich ja derselben “Gefahr” aussetzt getroffen zu werden. Der Schmerz gehört dazu und ist ein extra Anreiz nicht getroffen zu werden. Die paar blauen Flecken nimmt man in Kauf 😉

  9. Michael

    Ich komme aus so einem Westerwalddorf, was sich der Holgi nicht vorstellen konnte. Bei uns waren die Türen nicht abgeschlossen, und es gab auch keinen Knauf, sondern Klinken an der äußeren Seite der Haustüren 😉
    Aber das war vor 35 Jahren… bin jetzt 43 jahre alt und mittlerweile lebt man auch dort separiert, neue Zugezogene, Nachbarschaftstreitigkeiten… gab es früher zwar auch, da schrie man sich an, schmiss den Nachbarn aus der Wohnung, und am nächsten Tag war alles vergessen. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.
    Sontag vormittags wurde Suppe gekocht, Eier waren ausgegangen. also holte man bei Nachbarn eines für den Eierstich. Zum Fragen in der Küche der Nachbarin ging man dort einfach in die Wohnung, klopfte allenfalls an die entsprechende Zimmertür. Ich streunte immer auch in den Scheunen und Garagen der Nachbarn rum, ohne dass die was davon wussten. Tauchten die auf, grüßte man, und man wurde von ihnen ermahnt, doch vorsichtig zu sein, damit die Leiter in der Scheune nicht auf einen drauf fiele, und das wars dann aber auch. Ich habe das Gefühl, dass wir früher viel entspannter waren. Und falls jemand fragt: Das war in Niederbreitbach-Bürder, rund um die Jahre 1984-1993…
    Ich streunte mit 7 Jahren auch alleine durch den Wald nahe meines Zuhauses. “Wald” meint hier auch wirklich ein deutschland-typisches Westerwald-“Outback”, also durchaus mal 4 bis 5 km Wandern abseits von Straßen und IM WALD… allein. heute traute ich mich nicht mehr, das meinen Kindern zu erlauben. Was ich sehr bedauere.

    Antworten
  10. David

    In einer Dokumentation über Flut auf den Halligen kamen die Nachbarn mit der Flutwarnung auch einfach so reingeschneit und hat die Pegelprognose durchgegeben. Aber wer soll auf einer Hallig auch sonst kommen. 😉

    Japan kann aber auch so ein Land sein. Ich habe es nicht geprüft, ob auch Wohnungstüren nicht abgeschlossen sind (wer bin ich denn?), aber zumind. in Treppenhäuser (auch die rückseitigen, die eher der 2. Fluchtweg sind) kam man oft einfach so rein – also in die, wo ich es versuchte…
    Als ich in ein Café kam, stand da auch ein herrenloser Laptop, als ich mich daneben setzte. 3min später kam der Besitzer von der Toilette zurück und machte weiter. Sowas ist hier doch auch undenkbar.

    Und hier werden Kinderfahrräder oder Dreiräder mit einem daumendicken Schloß angeschlossen, was fast so viel wiegt, wie das Rad selber. Warum klaut jemand sowas?…

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      „ Warum klaut jemand sowas?…“

      Das lehrt uns Sars2 doch gerade: Weil wir in einem Land leben, in dem sehr vielen Menschen fast alle anderen Menschen egal sind.

  11. Igor

    Menschen spielen Paintball weil sie gerne Zeit miteinander bei einem Strategiespiel verbringen, und Spaß dran haben. Zu unterstellen, es würde dabei um das auf jemand schießen gehen, ist ein unsäglicher Stuss. Auch der Kick ist nachvollziehbar.

    Antworten
    1. DAT

      Ich muss Igor zustimmen.

      Ich finde Paintballspielen, oder gar Laser-Tag, moralisch weit weniger verwerflich als im Schützenverein auf Papierscheiben zu ballern.

      Bei dem einen geht es um das Spiel miteinander (aus Schmerz-Gründen würde ich aber eher selber Lasertag oder Nerf-“Waffen” verwenden), hinterher lacht man darüber wer den anderen “gut erwischt hat” – beim anderen geht’s um die Faszination der Waffe.

      GERADE Lasertag, bei dem die “Waffen” ja wirklich nur aus einer Lampe und einer Batterie bestehen, hat ja nun wirklich keinerlei Waffenfaszination.

      Ich verstehe Holgis Standpunkt schlicht überhaupt nicht.

    2. Anne

      Ich hatte selten so viel Spaß, wie als wir mal als Team-Event von der Arbeit Laser Tag gespielt haben. Laser Tag ist hauptsächlich Wegrennen und Verstecken, also eine Art besseres Fangen. Wahrscheinlich hilft es, wenn man es mit Menschen macht, die das nicht mit großem strategischen Ehrgeiz verfolgen, aber ich hatte an keinem Punkt beim Spiel irgendeine Art Machtgefühl.

      Ich behaupte an dieser Stelle tatsächlich, dass man es schlecht einschätzen kann, wenn man es nicht mal selbst probiert hat. Die theoretische Diskussion jedenfalls kam mir sehr weit weg von der Realität vor. (Was nicht heißen soll, dass man das unbedingt machen muss, aber dann finde ich es schwierig, Motivationen zu interpretieren.)

    1. Malte

      Aufm Dorf in Schleswig-Holstein lässt man die Türen zum Teil heute noch offen; mich hat das bei Freunden immer ein wenig irritiert.

      Ich verbrachte außerdem vor 15 Jahren mal 2 Monate bei einer Gastfamilie in Kansas – da war es Usus, dass die Tür offen stand (gut…spießbürgerlicher Suburb, keine Probleme…)

  12. Georg

    Zur robinsonadischen Crusoe-Frage:
    Ich vermute, dass “Robinson” im deutschsprachigen Raum als Name derart ungewöhnlich ist, dass das schon reicht, um die Referenz eindeutig zu machen. Derweil ist Robinson im Englischen als Nachname so verbreitet, dass es “Crusoe” braucht, damit klar ist, was gemeint ist.

    Antworten
  13. Mull

    Bei meinen Eltern auf dem Dorf ist das auch noch ein bisschen so. Nicht mehr so krass wie früher wo wirklich immer alles offen stand, aber wir schließen die Türen nur nachts oder wenn wir alle weg fahren ab. Auch in den Autos stecken meistens die Schlüssel und meine Eltern beschweren sich, wenn ich meinen nicht stecken lasse und sie z.B. das Auto aus dem Weg fahren wollen, weil ne große Maschine durch muss.
    Übrigens gab’s bei uns “Zigeuner”. Die wohnten ein paar Wochen im Jahr an einem großen Festplatz im Nachbarort. Wir hatten schon ein bisschen Probleme mit ihnen, aber das waren hauptsächlich kulturelle Unterschiede. Bei uns handelt man halt nicht und die kamen immer und wollten das allerbeste, aber weniger bezahlen als alle anderen. Das überfordert so einen ordnungliebenden Deutschen.

    Antworten
  14. Johannes

    In den 90igern waren bei uns auf dem Dorf in Bayern viele Türen sporadisch offen. Gerade wenn die Bewohner zum Beispiel gerade im Garten oder auf dem Hof waren und häufiger mal rein und raus mussten. Als Kind waren für uns die Nachbarwohnungen gerade die Bauernhofküchen mit den großen Esstischen aber durchaus nicht tabu. Ich wäre trotzdem zum Beispiel nie in ein fremdes Schlafzimmer gegangen.
    Da gab es aber schon auch Regeln bei wem das “ging”. Vor dem einem Nachbarn schräg gegenüber wurden wir z.B. immer gewarnt, da sollte man nicht hin. Ich krieg das nicht mehr genau hin, aber ich meine alle anderen waren sich einig dass der “gefährlich für Mädchen und Kinder” ist. Ich hab das als Kind nie hinterfragt, aber vermutlich war dass die Dorfgemeinschaftsform von Cancel-Culture aufgrund einer oder mehrere Vergewaltigungen oder aber eine böse Verleumdung.

    Antworten
  15. Peter

    Ein befreundeter Kameramann hat sich auf die Suche nach den Zelt-Roma gemacht, den “Zigeunern“, die man in seiner Kindheit noch in seinem Dorf gesehen hat. Den ganzen Film gibt’s im Moment nicht online, aber der Trailer gibt schon ein paar spannende Einblicke: https://vimeo.com/478966962

    Die Folge hatte auch eine spannende psychologische Komponente. Zufälligerweise habt Ihr zweimal eine sehr ähnliche Frage mit vertauschten Rollen bekommen: zuerst, was es benötigt, um mit Euch mal ein paar Stunden zu sprechen, später dann, mit wem Ihr gerne mal sprechen würdet. Aus der Metaebene betrachtet ziemlich das gleiche Szenario und sehr spannend Eure Reaktionen 😂

    Und danke für den Kochbuchtipp. Scheue mich davor, sowas zu kaufen, will aber Neues entdecken. Mit dem Prädikat: Holgi und den Amazon Bewertungen werde ich wohl mal zuschlagen und aufschlagen ☺

    Antworten
  16. Abkueko

    Zur Wahrnehmung Roma als Äquivalent zu Rumänen: Rumänien gehört zu den Ländern mit den meisten Roma. Der Romaanteil unter den Rumänen die nach Deutschland kommen ist nochmals höher. Wenn es um massive Missstände in Häusern, aber auch Diebesbanden geht, hört man überwiegend von Rumänen und Bulgaren.

    Das ist alles nicht falsch. Nur der Schluss von Rechtsaußen, das läge an deren Kultur und Hang zur Kriminalität ist natürlich falsch. Es sind einfach die ärmsten EU-Staaten. In den Ländern findet man stellenweise noch immer Lebensbedingungen die an ein Klischee eines Entwicklungslandes erinnern (gebastelte Hätten ohne fließend Wasser…). Das sind die letzten EU-Staaten deren Bürgern man in D die miesesten Bedingungen bieten kann. Fleischverarbeiter wie Tönnies bekommen bei deren menschenunwürdige Behandlungen schon seit Jahren keine Arbeiter aus Polen – die heimische Wirtschaft ist zu stark. Ähnliches gilt für Gewerbskriminelle. In den Ländern gibt es noch genügend Leute die nichts verloren haben. Da ist es gerade für Roma nicht leicht einen Job in der Industrie (und dann 300€ im Monat) zu bekommen. Aus der Perspektive ist Kriminalität nicht nur lukrativ, sondern stellenweise die einzige Option. Dank des wirtschaftlichen Aufschwungs in den Ländern, werden wir in ein paar Jahren auf andere Staaten so herabschauen.

    Antworten
    1. Norbert

      Um das Phänomen der “Horrorhäuser” halbwegs zu verstehen, müsste man sich mit den Lebensumständen der Roma in Osteuropa beschäftigen. Mit den selbstgebastelten Hütten ohne fließend Wasser meinst Du da sowas hier?
      https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/58/Slovakia_Sarisska_highlands_321.JPG
      https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8e/GypsyPartof-Filipovtsi.jpg
      Das sind Romasiedlungen, meist etwas außerhalb des nächsten Orts gelegen, Und wenn man live davor steht, sieht das nochmal einen Zacken heftiger aus. Der Lebensstandard in Osteuropa ist niedriger als hierzulande, und der Lebensstandard vieler Roma liegt nochmal mit Abstand unter dem ihrer Mitbürger. Keine andere Ethnie wird so stark ausgegrenzt, nicht einmal ansatzweise.

      Noch ein paar Videos aus diesem Jahr dazu:
      https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-684489.html
      https://www.zdf.de/nachrichten/heute-in-europa/corona-krise-rassismus-gegen-minderheiten-100.html
      https://www.arte.tv/de/videos/096002-000-A/ungarn-orban-macht-mobil-gegen-roma/

      Und die zugehörigen Wikipedialinks (da gibt’s auf Deutsch entweder gar nichts, oder deutlich weniger):
      https://en.wikipedia.org/wiki/Romani_people_in_Slovakia
      https://en.wikipedia.org/wiki/Romani_people_in_Romania
      https://en.wikipedia.org/wiki/Romani_people_in_Bulgaria
      https://en.wikipedia.org/wiki/Romani_people_in_Hungary

      Kleine Anmerkung am Rande: Romani, die Sprachen der Roma, zählt zu den indoarische Sprachen, und ist am nächsten mit Sanskrit und Hindi verwandt (im Gegensatz zu der romanischen Sprache Rumänisch).

  17. Abkueko

    Zum Umgang mit Borderline Persönlichkeitsstörungen:
    Zunächst möchte ich auf das breite Spektrum der Erkrankung hinweisen. Oft klingt es so als ob die Erkrankten alle Monster seien. Wie bei vielen anderen Erkrankungen auch gibt es alles vom recht harmlosen Verlauf bis zu schwersten Formen die kaum eine eigenverantwortliche Lebensgestaltung ermöglichen.

    Was den Kontaktabbruch angeht: Das halte ich auch als Behandler für absolut vertretbar. Natürlich ist es wichtig für andere Menschen da zu sein. Allerdings ist die Grenze spätestens wenn man selbst dauerhaft unter dem Kontakt leidet überschritten. Auch kann man sich nach der Funktionalität fragen. Helfe ich dem Erkrankten wirklich oder unterstütze/fördere ich nicht viel mehr das pathologische Verhalten? Oft findet sich genau letzteres. Also wohlgemeint überall die Feuer zu löschen die ein Mensch legt. Was in Einzelfällen hilfreich ist, führt bei einem dauerhaften Verhalten zu einem schwereren Verlauf der Erkrankung. Man kann natürlich, wie es Alexandra vorschlägt, auch für sich selbst dabei therapeutische Unterstützung in Anspruch nehmen. Allerdings ist dann zu prüfen ob es sich noch um einen normalen familiären/freunschaftlichen Kontakt oder um ein Hilfsprojekt handelt.
    Wenn wen ein Kontakt zu belastet empfehle ich stets ihn zu reduzieren oder zu beenden. Eine Motivation des Erkrankten professionelle Hilfeangebote anzunehmen gehört in meinen Augen aber dazu.

    Antworten
  18. Matthias

    Nicht aus Deutschland, sondern aus der Schweiz, im Zürcher Weinland: Ich hatte bis zum Auszug aus dem Elternhaus in den 1990ern noch nicht mal einen Hausschlüssel. Mit zwei Familien unter einem Dach war ein Kommen und Gehen, dass sich das Absperren nicht gelohnt hätte. Und es hätte kaum etwas gebracht, weil es bei einem Bauernhof nebst der Haustüre auch Stalltür, Waschküchentür und diverse andere andere Möglichkeiten für Eindringlinge gibt.

    Antworten
  19. Björn

    Zum Begriff “Westdeutschland”:
    Holgi hat ja schon mehrmals davon erzählt, dass er diesen Begriff von den Westberlinern übernommen hat. Als jemand, der in Westberlin aufgewachsen ist, habe ich allerdings den Eindruck, er nutzt ihn doch ein bisschen anders: Für uns liegen eben auch Hamburg und München genauso wie Frankfurt oder Köln in Westdeutschland. Westdeutschland (in links-alternativen Kreisen gern auch “Wessi-Land” genannt) bezeichnete die alte BRD, zu der Westberlin ja offiziell nicht gehörte, auch wenn oft so getan wurde. Dessen war man sich hier sehr bewusst. Deshalb war es auch seltsam, dass nach der Wiedervereinigung plötzlich Westberliner auch als Wessis bezeichnet wurden.

    Zu den Gymnasiasten als Elite:
    Auch davon hat Holgi schon mehrfach gesprochen. Er erzählt dann immer, die Lehrkräfte hätten ihm und seinen Klassenkameraden ein Elitedenken vermittelt, das dann auch angenommen und zumindest zeitweilig auch in Form von Überheblichkeit ausgelebt wurde. Ich habe dies nie am Gymnasium vermittelt bekommen (zumindest kann ich mich nicht daran erinnern). Ein einziges Mal sprach unser Mathelehrer davon, wir seien die geistige Elite Deutschlands. Darüber haben wir uns amüsiert, geglaubt haben wir es keine Minute.
    Ich frage mich nun, ob das mit unserem Altersunterschied zu erklären ist (bin zehn Jahre jünger als Holgi, gehöre also eher zu Alexandras Generation) oder ob das vielleicht mit Holgis Schulzeit eben in Westdeutschland zusammenhängt.

    Antworten
  20. Steffen Prey

    Hallo Alexandra, hallo Holgi!

    Ich höre die WRINTHEIT tatsächlich seit vielen Jahren mit großer Begeisterung.

    Aus technischer Sicht gibt es allerdings eine Sache, die mich in Bezug auf Alexandras akustische Darbietung wirklich sehr stört. Ich meine das offensichtlich entweder nicht sehr hochwertige oder schlecht konfigurierte Audio-Setup, welches ihr aufseiten Alexandras bei der Aufnahme benutzt.

    Für mich klingt es häufig so, als sei hier kein Ploppschutz vorhanden, der beispielsweise die „harten“ P-, T-, oder auch die Zisch-Laute hinreichend neutralisiert. Ebenso hört es sich für mich oft so an, als würde Alexandra relativ schwer in ihr Mikrofon hineinatmenn oder pusten. Häufig zucke ich deshalb beim Hören der Episoden sogar zusammen, wenn ich gerade zu nah am Lautsprecher bin oder die Lautstärke ein bestimmtes Level erreicht hat.

    Das Auftreten der von mir beschriebenen akustischen Phänomene finde ich angesichts der ansonsten überaus sympathischen und fröhlichen Stimme, die nicht selten sehr wertvolle Gedanken deklamiert, ehrlich sehr schade! Allerdings dienen meine Ausführungen keineswegs allein der sachlichen Kritik, sondern ich möchte gerne Hilfe und Lösungen anbieten.

    Darf ich Alexandra hinsichtlich einer besseren technischen Ausstattung beraten und ihr dafür selbstverständlich auch ein paar Taler in den Hut werfen?

    Ich freue mich sehr auf euer Feedback! Sobald das Equipment auf beiden Seiten ein identisches technisches Niveau erreicht hat, empfehle ich übrigens wärmstens den Einsatz von Studiolink anstelle von anderen Übertragungstechniken.

    Antworten
  21. Mike

    Hallo Alexandra, hallo Holgi!

    Ihr seid eine meiner Lieblingsshows und solche Unterhaltung hilft in diesen Zeiten sehr.

    Zum Killerspielen, Paintballthema. Das Wort Jagd kam bei eurer Ausführung nicht vor. Ich mag es zu jagen und liebe es gejagt zu werden. Ich würde nie Tiere oder Menschen jagen zum Töten oder die nicht eingewilligt haben (Meine Katze zB hat sichtlich Freude daran). Ich tue niemandem wehtun und der Thrill ist einfach super. Schon als Kind mochte ich Verstecken spielen, Polizist und Gangster, und auch Krieg spielen.

    Dabei bin ich ein eher ängstlicher Mensch und hatte schon meine Serie an Panikattacken. Irgendwie erlaubt Flucht und Jagd spielen mir etwas Dampf abzulassen und es zu normalisieren, weil die Spiele natürlich keine realen Konsequenzen haben und man sich kontrolliert solchen stressigen Situationen aussetzen kann.

    Ich mochte Paintball sehr. Leider war die Umgebung mit Männlichkeitsgehabe und rechtem Gedankengut durchsetzt. Somit habe ich das sein lassen. Leider war und ist das auch teilweise in der PC Spiele Community so. Das ist aber gerade dabei sich stark zu ändern.

    Antworten
  22. Michael

    Hallo Holger,
    Deine Betrachtung von Sportschützen kann ich leider nicht teilen. Dein Vergleich, wenn man sich für Waffentechnik interessiert dann kann man auch an mechanischen Uhren schrauben, hinkt.
    Wenn man sich mal mit einem der größten Erfinders wie John Moses Browning (einfach mal googeln)beschäftigt hat, sieht man, wie unterschiedlich die Technik sein kann.
    Uhren sind im Prinzip immer gleich aufgebaut.
    Im Übrigen ist Sportschiessen schon lange nicht mehr nur das statische Schießen auf 25 m.
    Es gibt sehr viele dynamische Disziplinen vom Fallscheibenschiesen und Mehrdistanz über Silhouetten bis zum IPSC.
    Und das ist nicht nur “rumballern”,sondern vom Innenministerium genehmigte Disziplinen im Sporthandbuch eines Bundesverbandes.

    Im übrigen kenne ich persönlich keinen Sportschützen der Paintball spielt (was Du ja auch nicht behauptet hast). Das war mir schon immer suspekt wie man in Tarnkleidung Krieg spielt und gegenseitig auf sich schießt.

    Gruß Michael

    Antworten
    1. Thomas

      >Im übrigen kenne ich persönlich keinen Sportschützen der Paintball spielt

      Ironischerweise sind es ja die Paintballspieler, die Sport machen. 🙂 Und mit Krieg hat das nun wirklich nichts zu tun. Wer bei Paintball an Tarnkleidung und Kriegsszenarien denkt, vermischt das wohl mit Softair. Die Markierer beim Paintball sehen echten Waffen nichtmal ähnlich und Tarnkleidung ist eher verpöhnt. Paintball ist einfach ein Sport wie Fußball oder Handball oder was auch immer. Selbst das Verletzungsrisiko ist beim Paintball wohl deutlich geringer als beim Fußball.

      Nur weil hier Projektile verschossen werden, ist es auch kein Training zum Mord. Wer so argumentiert, hält “Super Mario Land” auch für ein brutales Ballerspiel weil man dort Gegner abschießen kann.

  23. Felix Teichert

    Ich lebe in einer Kleinstadt im Ennepe-Ruhr-Kreis in angenehmer Fahrraddistanz nach Wuppertal. Wir schließen nicht ab.

    Meine Großeltern im Speckgürtel einer bayerischen Großstadt lassen die Türen offen und die Autos stehen vollgetankt mit Zündschlüssel auf dem Hof – da passiert auch nix

    Antworten
  24. Stefan B

    Hey Holgi und Alexandra,

    ich habe bisher erst einmal Paintball gespielt (vor ca. 15 Jahren) und finde es gut.
    Ich spiele Tischtennis im Verein und das was ich daran mag, finde ich auch beim Paintball wieder:
    a) man trifft sich mit anderen
    b) es ist ein Spiel
    c) es ist interaktiv kompetitiv, in dem Sinne, dass die eigene Leistung direkt Einfluss auf das Ergebnis des anderen hat
    d) es gibt Equipment, das man verbessern, bzw. an sich anpassen kann
    e) es vereint Athletik und Geschicklichkeit

    Blöd beim Paintball finde ich, dass man rausfliegt, wenn man getroffen wurde. Pluspunkt für Paintball ist noch, dass man Zeit draußen verbringt (wenn es draußen ist).
    Beim Paintball gehen meine Gedanken überhaupt nicht in Richtung töten oder Schmerzen zufügen. Es gibt einfach eine Art und Weise, wie man punktet, und diese versuche ich dann so gut wie möglich umzusetzen, wie es bei jeder anderen Spiel-Sportart ist. Wenn die Farbkugel gar keine Schmerzen zufügen würde, fänd ichs auch noch besser.
    Allerdings trifft das nur auf mich zu – es gibt bestimmt eine Menge Paintballspieler, die das Spiel gerne als kriegerische Handlung sehen und Freude daran haben, den anderen Spielern Schmerzen zu bereiten.

    Sportschützen finde ich aber sehr merkwürdig. Ich fühle mich schon schlecht, wenn ich eine “echte” Waffe nur anfassen oder sehen muss. Und es gibt ja auch unglaublich viele Leute, die sich total gerne mit Panzern, Kampffliegern, Kriegsschiffen und aller möglicher anderer Kriegstechnik beschäftigen.. alle sehr, sehr merkwürdig..

    Liebe Grüße
    Stefan

    Antworten
  25. TatKor

    Schöne Folge!

    Zum Tür offen lassen:

    wir waren mal in Bosnien zu Besuch im Haus meines Onkels, der zu der Zeit in Kroatien gearbeitet hat. Also übernachteten wir da. Eines morgens stand ein fremder Mann in meinem Schlafzimmer und fragte wo denn mein Onkel sei. Es war für meinen Vater, der mittlerweile seit über 40 Jahren in Deutschland lebt, völlig normal in der Heimat wieder die Türen nicht abzuschließen. Auch eine nette Art Menschen kennenzulernen 😉

    Liebe Grüße!

    Antworten
  26. Thees

    Moin,
    als inzwischen recht gut therapierter Borderliner, der inzwischen recht normal lebt und auch stabile Beziehungen führen kann, würde ich zumindest in den Fällen zum Kontaktabbruch raten, in denen der/die Erkrankte nicht aktiv in eine sinnvollen Therapie daran arbeitet (zB DBT). Je nach Verlauf kann Borderline sehr gut therapierbar sein. Wenn man eine Therapie macht und erkennbare Fortschritte macht fände ich es aber nicht so nett denjenigen dann zu verlassen. Psychische Krankheiten sind eh schon stark stigmatisiert, Borderline besonders. Und auch therapiert werden die Menschen ihr Leben lang an den Folgen leiden und sei es nur dass sie wegen Narben auf den Armen doof angeguckt werden. Ich habe inzwischen eigentlich eher dass Problem andersrum, dass z. B. Leute den Kontakt zu mir abbrechen mit der alleinigen Begründung ich hätte soviele Narben auf den Armen und sie müssten sich deswegen immer für mich schämen. Dann denk ich mir immer du könntest ne Therapie eher gebrauchen als ich inzwischen.
    Vg, Thees.

    Antworten
  27. Willnot Tell

    Hallo Holgi,

    danke für deine ehrliche Meinung zum Thema “Beziehung mit Borderlinern”. Ich hatte selbst nur eine kurze solche Beziehung, aber für mich war es sehr hart, die Person letztendlich zu verlassen. Ich fühlte mich nie so geliebt – und bin nie durch solch eine Hölle gegangen. Es gab keine Krankheitseinsicht, trotz Diagnose aus der stationären Psychiatrie. Die Symptome wurden auf mich geschoben (“Du bist Borderliner und ich handele nur so, weil ich auf dich reagiere”). Die Person ist mit 50 Jahren nicht einen Tag arbeiten gewesen, macht seit 30 Jahren Therapie, will aber nichts ändern (“Weil ich ja dann nicht mehr ich selbst wäre”).

    Als ich Schluss machte, meinte sie: “Wenn du jetzt gehst, bringe ich mich um”. Und ich ging.
    Eine der schwersten Entscheidungen meines Lebens. Sie tat es nicht, aber ich bin mir bewusst, dass es durchaus hätte sein können.

    Antworten
  28. Eric

    Als ich vor langer Zeit im Supermarkt gearbeitet habe wurde mir gesagt, warum das Obst am Anfang liegt.
    Es ging darum mit der Frische des Obstes und die Vielfalt der Gerüche die Gedanken der KundInnen zu prägen, damit er die Eindrücke auf den ganzen Laden appliziert. Also damit er/sie “Hier ist alles frisch” denkt. Fleisch ist immer am Ende, damit die KundInnnen an allen Regalen vorbei dort hin laufen müssen, um ihr frisches Fleisch zu kaufen. Außerdem ist von dort der Weg bis zum Kühlraum und zu dem Nebenraum des Fleischers der kürzeste. Die Fleischabteilung ist häufig ein Verlustgeschäft für die Läden (viel Personal, meist auch ein ausgebildeter “Fleischermeister” und keine Hilfskräfte wie im rest des Ladens). Aber weil eine Frischfleischtheke mit Bedienung viele Kunden anlockt, nimmt man das in Kauf.

    LG Eric

    Antworten
  29. ThreeBodyProblem

    Zum Thema Dorf: Ich kenne es auch noch, im Sommer die Autoscheiben unten, neben der Tür lehnt ein Besen (Zeichen für ‘Keiner zuhause, brauchst nicht klingeln’) und das Schild mit der Warnung dass die 90-jährige Oma alleine zu hause sei und man bitte nicht reingehen solle. Konnte ja auch nix passieren, wenn man in das Dorf kam wurde man sofort gesehen und jeder Fremde wäre nicht unbeobachtet geblieben. Aber als kleiner 3-Käsehoch konnte man einfach rumstromern, keine Probleme.

    Beim Schiesssport, Holgi, musste ich was feststellen: Du hast keine Kontakte da hin, die direkt sind und findest es doof. Das ist OK. Aber was nicht OK ist, das ist dass Du versuchst den Leuten die das mögen vorzuschreiben was und wie sie ihre Zeit verbringen oder welchen Sport sie betreiben sollen. Ich spiele zwar kein Paintball, aber GK Schiessen mache ich manchmal, ja auch wegen dem mentalen Training. Das bekommst Du mit Meditieren nicht hin. Ich zumindest nicht. In der Optik den eigenen Pulsschlag sehen, zu wissen dass noch 2 Gramm am Abzug einen lauten Knall machen werden und das wird auch noch weh tun – aber der Puls geht weiter runter. Ansonsten ist Paintball und LaserTag auch etwas, das Erwachsene miteinander machen die vorher zugestimmt haben. Und ich denke es ist nicht OK wenn sich andere wegen ihrer Moralvorstellung da einmischen sollten, oder? Und wenn Du dazu JA sagst, dann sag’ mir wo die Grenze sein sollte. So als Gedankenexperiment, denn ich wüsste nicht wo die sein sollte.

    Und das Thema Borderline – wenn es nur eine Beziehung ist, da bin ich auch für beenden. Ja, die können sich ändern, aber dazu muss deren Realität ihnen ganz klar sagen dass es so nicht mehr geht! So lange die immer mit Ausreden davon kommen, gibt es keinen Druck sich zu ändern. Und wehe das bricht erst richtig aus wenn Kinder dabei sind. Das ist dann der Teil, wo einer von beiden kaputt geht. Ich würde gerne mal die Datenbasis haben und auswerten die Selbstmort oder Mord-an-Ehepartnern mit entsprechenden Diagnosen verbindet. Es würde mich nicht wundern, wenn das deutlich korreliert.

    Antworten
  30. Manuel

    Hallo,
    zum Thema Türen abschließen: Ich komme aus einem Dorf im Schwarzwald und zumindes in den 80ern und 90ern war es dort eigentlich gang und gäbe zwar die Vordertür abzuschließen, aber die Hintertür war eigentlich meistens offen. Inzwischen wird aber auch mehr abgeschlossen, aber so genau kann ich nicht sagen, woran das liegt.

    zum Thema Paintball und Lasertag usw.: Paintball habe ich jetzt nie gespielt, aber Lasertag ein paar Mal (nicht regelmässig) und ich muss sagen, dass was mir dabei Spass gemacht hat war weniger das Schießen ansich (ist beim Lasertag auch höchst unspektakulär), sondern die Bewegung und die Taktik, ein bisschen wie bei irgendwelchen anderen Manschaftssportarten. Oder auch die Art von Spass, die man auch bei einer größeren Schneeballschlacht hat. Schießen auf dem Schießstand habe ich zweimal gemacht, fand ich aber ehrlich gesagt nicht so prickelnd.

    Naja, das war mein Senf dazu

    Antworten
  31. hilti

    Lustig, in meinem Heimatort in Ostfriesland war ein Edeka früher ein Delta und ist schon im letzten Jahrtausend zum Edeka geworden, aber viele , darunter auch ich, sagen immer noch Delta.

    An nicht abgeschlossene (Hinter-)Türen im Heimatdorf (ca. 1.100 Einwohner) in meiner Kindheit in den Achtzigern kann ich mich noch erinnern. Es fing dann aber irgendwann an, dass die Türen abgeschlossen wurden.

    Paintball ist bzw war damals als ich es mit Freunden gespielt hab eigentlich nur Cowboy und Indianer mit anderen Mitteln und ohne Diskussion ob man getroffen hat oder nicht. Im Gegensatz zum Völkerball in der Schule haben wir Paintball nur untereinander mit guten Freunden gespielt.

    Antworten
  32. quiler

    Wie kann es sein, das ich mit Airpods in der Küche stehe und EXAKT in dem Moment wo Holgi sagt das er sich lieber eine Bratwurst brät ich eine eine Bratwurst in die Pfanne lege.
    Solche Moment erschrecken mich …

    Danke für eueren Podcast

    Antworten
  33. uplumtree

    Erst mal großes Kompliment für euren witzigen, interessanten und lehrreichen Podcast.

    Die Zeit der offenen Türen ist noch nicht vorbei.
    Meine Schwiegermutter wohnte Zeit ihres Lebens in einem kleinen Dorf im Vorharz, nahe Göttingen. Dort wurden und werden Türen in der Regel nicht abgeschlossen. Hintertüren sind praktisch immer geöffnet.

    Aber es gibt auch mitten in der Stadt Ecken mit einer gewissen Sorglosigkeit. Wir wohnen in einer relativ großen Reihenhaussiedlung in einem Hamburger Vorort. Hier sind die Türen natürlich normalerweise verschlossen – aber wenn man im Sommer durch die Reihen geht, findet man praktisch immer Häuser, in dem die Schlüssel draussen stecken oder eine Terrassentür geöffnet ist oder, oder, oder.
    Eingebrochen wurde hier noch nie.

    Antworten
  34. Florian

    Zum Paintball/Laser-Tag: Ich selber habe keines der beiden Spiele gespielt, aber ich war eine Zeit lang mit Softairs (Luftgewehre mit Plastikkugeln). Der Spaß oder die Herausforderung besteht darin, dass ein Mensch taktisch/strategisch denken kann und eine andere Herausforderung, als eine Zielscheibe, darstellt. Wir haben die in normaler Freizeitkleidung und einer Maske gespielt.
    Ich bin mit der Szene im allgemeinen aber nicht warm geworden, da dort die meisten das in der Tat eher als Kriegsspiel betrachtet haben. Tarnkleidung und teilweise militärischer Drill war dort angesagt. Zudem sind die Markierer fast immer Replikas von echten Waffen… meine Smith & Wesson hatte ein echtes Rotpunkt-Visier von Walther. Das sehe ich heute auch eher problematisch.

    Das trifft aber ja alles nicht auf Paintball und erst recht nicht Laser-Tag zu. Das Gelände ist eine Landschaft, in der bunte, aufgeblasene Hindernisse stehen. Die Kleidung ist sportlich und nicht militärisch. Die Markierer sind in der Regel keine Replikas (Ja, man kann auch eine M4 als Markierer kaufen) und sehen alleine durch die Technik ganz anders aus. Man schießt hier innerhalb eines abgegrenzten Gebietes auf Mitspieler, die das wollen. Ich sehe, ganz ehrlich keinen Unterschied, ob ich jemanden beim Laser-Tag anleuchte oder ihm in Quake eine Rakete verpasse. Beim Laser-Tag bewegt man sich aber ganz gut.

    Wettbewerb im Sport entstammt fast immer aus dem Militär. Der bekannte Läufer ist damals nach Marathon gelaufen, um von einem wichtigen Ereignis aus einer Schlacht zu berichten. Bogenschießen, Speerwurf und andere Wurfdisziplinen sind Abwandlungen vom Kriegswaffengebrauch aus der Antike. Das Reiten jeglicher Art ist militärischen Ursprungs. Über Kampfsport will ich gar nicht sprechen.
    Da jetzt eine moderne Schusswaffe hervorzuheben und für besonders schlimm zu befinden, kann ich nicht nachvollziehen.

    Wer beim Völkerball am Ende auf einem Feld steht und von allen vier Seiten von Gegner beworfen wird, war mit Sicherheit nicht der Klassenschwächlich. Ich schätze, der Mensch wird in solchen Wettkämpfen einfach am meisten zur Bewegung animiert. Ob das ein Spiel ist, was in den Schulsport gehört, kann man sicher streiten. Ich würde an dieser Stelle einfach mal auf die South Park-Folge Staffel 16, Episode 8 (Sarcastaball) verweisen.

    Ich bin übrigens weder im Schützenverein, noch war ich bei der Bundeswehr. Ich finde, dass die meisten Menschen, die länger gedient haben, eigenartig sind. Liest ja vermutlich eh niemand, aber ich habe mir mal Gedanken darüber machen können.

    Antworten
  35. Stefan

    Na toll, Alexandra, bis gestern kannte ich “Drum Cover” nichtmals, und jetzt hänge an diesem Youtube und komm nicht mehr los! Aah! Aaaaahhh!!!

    Antworten
    1. Alexandra

      JA, es ist ein furcht- und wunderbarer Sog! Ich hör’s immer Kopfhörer und werd nicht mehr. Check mal Amanda Dal aus. Die ist auch der Teufel!

    2. Stefan

      Ich habe Sina Drums entdeckt. Was für ein geiles Role Model 😉 Unsere 6jährige hat sich heute fast eine ganze Stunde lang nur das trommelnde Mädchen aus Köln angeschaut. “Das wäre in unserer Jugend undenkbar gewesen.” Toll!

    3. Christian

      Ich habe die Sina erst letztes Jahr entdeckt und bin seitdem ihr Patreon. Die akustische Qualität ist ebenfalls super, aber kein Wunder bei einem Tonstudio im Keller. Die Patronen finanzieren das Musikstudium in Holland sowie das (Teilzeit-)Informatikstudium.

  36. Bernd

    Ich kenne offene Haustüren von einem Dorf auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst (Stand: Aktuell).

    Vielleicht ist es dort der skandinavische Einfluss; bei gutem Wetter kann über die Ostsee hinweg dänisches Radio empfangen werden.

    Antworten
  37. Michael

    Bin in einem kleinen Dorf in Mittelfranken aufgewachsen und da ist es auch heute noch so, dass in aller Regel die Türen nicht abgesperrt sind. In vielen Fällen (bei meinen Eltern zum Beispiel) steckt aussen auch der Schlüssel im Schloss, “falls man sich aussperrt”. Nur Nachts wird der Schlüssel in aller Regel reingeholt.
    Die einzige Zeit, in der meine Eltern die Tür abgesperrt hatten, war die, als wir eine Katze hatten, die die Türen von innen aufmachen konnte, und damit die dann nicht die ganze Nacht offen steht, wurde am Abend halt abgesperrt.
    Ist also selbst im Jahr 2020 nicht so ungewöhnlich. Kenne ich aber nur vom Dorf, nicht aus der Stadt.

    Antworten
  38. Chris

    Lieber Holger,

    auch als recht pazifistischer Mensch kann ich die Faszination an der Waffentechnik durchaus nachvollziehen. Ich halte es daher nicht für eine Ausrede. Die verschiedenen Möglichkeiten einen doch relativ simplen Vorgang zu steuern, dies aber möglichst zuverlässig und robust ist eine interessante Aufgabe.

    Klar, wenn man bei der Feinmechanik von Uhren genau genug hin schaut wird’s wahrscheinlich auch wieder komplex und damit interessant. Ich habe zu Uhren jedoch ein weniger emotionales Verhältnis als zu Waffen. Die Messung der Zeit ist aus meiner (makroskopischen) Sichtweise ein gelöstes Problem = langweilig.
    Nun gut, das Abfeuern eines Projektils ist wahrscheinlich auch ein weitgehend gelöstes Problem.
    Warum finde ich dann Waffentechnik trotzdem interessanter als die Feinmechanik von Uhren?
    Vielleicht weil man gerade i.d.R. keinen Zugriff auf Waffen hat?
    Bringt dies vielleicht auch eine gewissen Exklusivität mit sich?
    Ähnlich verhält es sich wahrscheinlich auch mit Panzern oder Miltärflugzeugen.

    Exkurs: Ich denke für manche hat die Glock oder die edle Jagd-Büchse auch die gleiche Funktion, wie die edle Rolex. Es ist ebenso ein Statussymbol: Schau ich gehöre zu elitären Gesellschaft der Jäger und morgen gehe mit Prinz Charles auf Fuchsjagd; schau ich bin Gängster mit mein Glock.

    Ich war immer davon ausgegangen, dass mir auch das Ballern Spaß machen würde, wenn man mich ließe. Vor ein paar Jahren bot sich dann mal die Gelegenheit. In Texas waren wir eingeladen auf Grapefruits zu ballern. Ich wurde jäh enttäuscht. Nach ein paar Schüssen war mir der Spaß am Ballern vergangen. Die Erfahrung war dennoch interessant.
    Die Faszination an Waffentechnik ist geblieben.

    Ich bin allerdings auch eher der Typ der auch schon mit 10 Jahren mehr Spaß daran hatte zu erforschen wie man den Home-Computer programmiert als Spielen darauf zu zocken.
    Außerdem finde ich “Steel-Buddies” von DMAX extrem unterhaltsam. Hier schließt sich der Kreis.

    Ähnliche Faszination, wie für Waffentechnik habe ich auch z.B. für Schiffsmotoren oder Dampfmaschinen. Alles relativ grobschlächtige Technik, die man noch durch auseinander nehmen und anschauen komplett verstehen könnte. Das hat die Dampfmaschine mit einer Pistole gemein.
    Außerdem hat man bei Waffentechnik auch eine extrem hohe Vielfalt.
    Pistolen könnte man sich hin legen, auseinander nehmen, verstehen und wieder zusammen bauen. Bei Dampfmaschinen ist das schwieriger.
    Nur zur Klarstellung: Ich besitze keine Waffen. Lego-Technik erfüllt den gleichen Zweck für mich 😉

    Dank für deine tollen Produktionen, hoffe Du machst das noch lange weiter!

    Grüße
    C.

    Antworten
  39. Daggi Bambach

    Hallo Holgi, hallo Alexandra.
    Es geht um das Thema „Offene Türen“. Das ist in vielen Eifeldörfern noch ganz normal. Besonders in alten Häusern gibt es Haustüren, die wie Zimmertüren funktionieren. Diese sind also nicht abgesperrt sobald sie geschlossen werden. Auch in unserem Haus gilt: Wer zuletzt ins Bett geht schließt die Tür ab.
    Liebe Grüße, Daggi

    Antworten
  40. Truhe

    Zum Thema Lasertag, Paintball und Computerspiele: Ich hasse Computerspiele, in denen ich schießen muss. Alle Anteile z.B. in Uncharted oder Tomb Raider, in denen ich schießen musste, empfand ich als störend gegenüber dem Rest der Spiele, in denen ich erkunde und die Landschaft genieße, schwimme, tauche oder klettere. Reine Shooter spiele ich demzufolge gar nicht. Ich liebe allerdings Lasertag. Ich habe null Bezug zu Krieg dabei, nicht einmal zu Waffen. Lasertag ist ein bisschen wie verstecken spielen mit Freunden, wir machen in der Halle unsere eigene Musik an, schleichen durch die Gegend und versuchen, die Missionen zu spielen oder die anderen zu erwischen. Lasertag hat naturgemäß auch keine Konsequenzen. Es gibt keine blaue Flecken, keinen Schmerz, keine verschmierte Kleidung. Es gibt zwar auch speziellere Lasertag-Monturen, die bei einem Treffer Elektroschocks verteilen, aber hier sinkt meine Interesse wieder ab: Mir gibt das keinen “Kick” und es entfernt sich für mich zu sehr von der Unterhaltung hin zu eine Waffensimulation. Ich möchte einfach nur Spaß mit meinen Freunden haben.

    Antworten
  41. David

    Hallo,

    Also zum Thema abgeschlossene Türen.
    Ich komme aus der Schweiz und ich kenne das Konzept von abgeschlossenen Türen so gut wie gar nicht.
    Ebenfalls hatte ich auch noch nie einen Hausschlüssel. Das einzige was ich jeweils hatte, waren schlüssel für die Arbeit, wobei ich Arbeitgeber mit Zahlencodes bevorzuge 😉
    Autoschlüssel lass ich ebenfalls sehr oft stecken.
    In den 30 Jahren wo wir jetzt hier wohnen kann ich mich schwach an 2 Einbruchserien erinnern.
    Ich muss aber auch sagen, ich komme aus einer Grossfamilie und es war und ist immer jemand zu Hause. Rund um die Uhr wird hier aber auch ein und ausgegangen.

    Liebe Grüsse

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu David Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert