WR901 Urlaub im Reich

 

Darin: Danksagungen – Familie – Religion – Übergewicht – Ländernamen – Treppenwitz appdotnet – Aufregungen – Apps – Grußrituale – R – Facebook – Artefakte – Fernstudium – Loriot – Autos – Altersvorsorge – Träume – Staatsaufgaben – Britisch – Nähe – Besserverdiener – die obligatorische Höflichkeitsfrage von esureL.

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38 Gedanken zu „WR901 Urlaub im Reich

  1. Micha

    @ Holgi:
    Ich habe die gleiche Erfahrung mit der Mandeloperation. Vielleicht hat es ja doch etwas damit zu tun!?
    Sie fand bei mir unmittelbar vor der Einschulung statt.
    Das Eis gab’s im Krankenhaus zur Kühlung gegen evt. Folgeschmerzen durch die Operation…

    Antworten
  2. Anne

    Die Antwort auf meine Loriot-Frage deckt sich mit meinen Vermutungen, was den Humor angeht. Es ist sehr deutsch und auch zeitlich vermutlich etwas begrenzt. Ich bin noch in einer Welt aufgewachsen, wo das Überzeichnete bei Loriot von der Realität gar nicht so weit entfernt war, aber das hat sich vermutlich in den letzten zwanzig Jahren auch schon geändert.

    Was die Träume angeht, geht es mir ähnlich wie Alex: Ich träume oft von der Schulzeit, oft bin ich gerade neu an einer Schule und habe dauernd etwas vergessen, weiß nicht, wo ich hin muss, verpasse Schulstunden oder komme viel zu spät. (Übrigens alles Sachen, die mir früher gar nicht passiert sind.)

    Alternativ will ich das Abi noch mal machen, denke, dass ich das ja alles kann und merke dann erst am Tag vorher, dass es ja schon ewig lange her ist, dass ich in der Schule war und eventuell doch noch ein bisschen lernen müsste.

    Antworten
    1. Markus

      Hi,
      gute Folge, nur hat mich Holgis Ausflug in Antike Welt doch sehr überrascht. Natürlich hatten die damals auch eine funktionierende Wirtschaft. Wie sollte ein solches Projekt sonst möglich gewesen sein? Klar waren das Mamutaufgaben, die über viele Generationen hinweg stattfanden, aber deshalb davon auszugehen, dass der ganze Rest deshalb auf der Strecke bleibt ist unrealistisch. Vielmehr kann man vermuten, dass die Wirtschaft äußerst stabil war, denn sonst wäre ein solch großes Vorhaben kaum umsetzbar gewesen.

      Auch in der modernen Welt gibt es gigantische Bauprojekte, die einen erheblichen Anteil des jeweiligen Haushalts auffressen (BER – hihi, S21 – hihi).

  3. Daniel

    England eignet sich als Beispiel für das grenzenlose Vertrauer in Untertanen nur bedingt, genau dort steht nämlich an sehr vielen Straßenrändern “Look right” auf dem Boden, als Aufforderung den Verkehr zu beachten, also quasi eine Vorstufe der Smartphone-Ampeln. Wobei das womöglich auch nur ein Hinweis an die Deutschen Touristen ist, die den Rechtsverkehr gewohnt sind und sonst in die falsche Richtung schauen 😉

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  4. Hendrik

    @Holgi: Die Autostadt in Wolfsburg ist nicht nur ein “Tempel für Autoabholer” 😉 Sprich mal mit Chris Marquardt, laut seinem Flickr-Stream war er auch schon mal dort 😉

    Es gibt ein Museum mit faszinierenden Modellen aus der Automobilgeschichte, für jede Marke des VW-Konzerns nochmal ein eigener “Pavillon” als Mini-Museum, Studien/Prototypen, Experimentier-Stationen, Restaurants, im Winter eine Weihnachtsmarkt-/Winterlandschaft, man kann mit kleinen und großen SUVs (ohje, der Begriff wird bei einigen den Puls in die Höhe treiben 😉 ) durch ihren “natürlichen” Lebensraum fahren (Hindernisparcours), immer wieder gibt es Sonderveranstaltungen / -ausstellungen, bei gutem Wetter kann man im Freigelände schön entspannen, für Kinder wird auch einiges angeboten, usw….

    Wer sich also losgelöst von Dieselskandal & Co. für das Thema Automobile interessiert, kann hier auf jeden Fall einige kurzweilige und auch informative Stunden verbringen 🙂
    Und wer vorab schonmal ein paar Eindrücke haben möchte, findet hier ein paar Aufnahmen, überwiegend aus dem großen Museum, dem “ZeitHaus”: https://flic.kr/s/aHskQifDLj

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  5. NGC-Ollie

    Der Treppenwitz hat einen schönen Wikipediaartikel:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Treppenwitz
    den ich natürlich nicht hier hin kopiere.
    Anknüpfend daran würde ich mich sehr für die „Liste der unverständlichen Redewendungen“ von Alexandra interessieren. Die Linguisten in meiner Familie tauschen sich gerne darüber aus, wenn einer wieder zu solchen Phänomenen was rausgefunden hat.

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  6. Drake

    Ich glaube ihr (vor allem Holgi) unterschätzt das Wissen antiker Zivilisationen. Ok, natürlich haben dort auch Leute versucht Dinge mit Göttern, Wundern, etc zu erklären. Aber ich glaube nicht, dass das der Ursprungspunkt ihrer Größe war. Im Gegenteil, setzte jedes große Reich, dass am Ende auch Bauten für die “Ewigkeit” produzierte, die selben Menschen vorraus die wir auch heute noch dafür brauchen: Mathematiker, Bürokraten und Astronomen. (Zugegebenermaßen ist heutzutage die Bandbreite und die schiere Anzahl an Spezialisierungen sicher unerreicht).

    Unter sehr vielen der ersten Schriftzeugnisse der Menschheit finden sich Listen, Verträge und Forderungen. Buchhaltung eben. (Sag das mal Tim Pritlove, der wird freudig himmel hoch jauchzen, glaube ich 😉 )
    Glücklicherweise sind zB viele der Keilschrifttafeln übrig geblieben.
    Andere Zivilisationen haben nur anders gezählt, oder buch gehalten. Knoten in Jutetricken halten leicher nicht so lange wie fester und gebrannter Ton, eignen sich aber trotzdem zum zählen.
    (Lustiger Weise gab es schon damals genau die selben Typen wie heute: Zechpreller, Betrüger, etc. In etwas was scheinbar eine Scheune gewesen sein musste hat man einmal hunderte “Schuldscheine” auf Tontafeln gefunden. Muss der gute Mann einfach eingelagert haben sodass niemand herann kommt. Was keiner weis, macht keinen heiß, was?)

    Damit war erstmal klar wer wieviel hatte, wieviel abzugeben ist, wohin es gehört und was jemand für Dinge bekam. Damit ließ sich ein Staat machen. Und in solchen Zivilisationen hatte der zwei Ziele: Den möglicht gottgleichen Herrscher huldigen, und je besser der Herrscher desto besser geht es den Untertanen, denn die “ernten” ja seinen Segen.
    Der Herrscher machte sich dann irgendwann daran, sich zu verewigen und verwendete einen Großteil des Staatshaushaltes auf sein Monument/Grabmal, und was nich dafür drauf ging, ging an die Astronomen, die versprachen Dinge, durch Beobachtung der Sterne und Jahreszeiten, vorauszusehen. Letzteres ist für die Untertanen gut, der Kreis schließt sich. Ohne Mathematiker keine Vorhersagen und Bauwerke.
    (Ja, das ist sehr verkürzt, sehr.)

    Was zieht man daraus jetzt am besten für Lehren? Also hoffentlich nicht, dass Nashornpülverchen die Potenz steigern!

    Leider eher:
    Der Mensch hat sich wenig verändert, seit damals.
    Scharlatane und Quacksalber wohin das Auge sieht.
    Die großen Gesellschaften lebt auf dem Rücken von Sklaven.

    Aber auch:
    Der Mensch hat sich wenig verändert, seit damals.
    Wer großes Vorhat, schafft sich ein Heer aus Beamten und Wissenschaftlern.
    Wenn der Staat ein großes Ziel hat und seine Kräfte dahin fokussiert, kann der Mensch im besten Falle auch mal Großatiges erreichen (letztes großes Beispiel wohl das Mondprogramm der Amerikaner).
    Wer seine Kultur nur an großen Personen ausrichtet, wir auf lange Sicht scheitern.

    Ad astra!

    Antworten
  7. Florian

    Hey,
    erstmal es war wieder eine super Folge, danke.

    Zum Thema Religion hatte ich eine Buchempfehlung

    Jürgen Habermas/Joseph Ratzinger
    Dialektik der Säkularisierung.
    Über Vernunft und Religion,

    Bei Herder, Freiburg-Basel-Wien

    Ein kleines und schlankes Buch.

    Antworten
  8. Johannes

    Um das Diktat des Klerus mal von Abtreibungen auf Themen zu bringen, welche uns alle betreffen:

    Ladenöffnungszeiten. Tanzverbot. Mitsprache bei der Berichterstattung in den Medien. Recht auf Lärmbelästigung (wir wohnen unweit einer Kirche und der neue Pfarrer reizt die Läuteordnung leider jetzt gnadenlos aus).

    Ich war über Neujahr in Rom und hatte schon wieder völlig vergessen, dass die Supermärkte außerhalb von Deutschland an Sonn- und Feiertagen (der 6. Januar war dieses Jahr beides) meist geöffnet haben. Seltsamerweise sind alle diese Länder immer noch nicht untergegangen.

    Antworten
  9. Martino

    Hohe Steuern als Ersatz für soziales Engagement entstammen wohl der Idee, dass alles, was von Ehrenamtlichen betrieben wird, eigentlich eine staatliche Aufgabe wäre, die nur aus Geldmangel von Leuten übernommen werden muss, die es umsonst machen.
    Ich überlege gerade, ob dem so ist? Oder gibt es Engagement, das der Staat nicht ersetzen kann oder sollte? Vielleicht politisches Engagement – das ist aber nicht direkt sozial (je nach Ausrichtung und Überzeugung natürlich schon).

    Leider ist die Aussage “ich zahle viele Steuern” in der Regeln nicht so gemeint, dass man bereit wäre, auch noch mehr zu zahlen, damit der Staat weitere Aufgaben übernehmen kann.

    Antworten
  10. Bernhard K.

    Im Gegensatz zu Alexandra, glaube ich das Facebook nie sterben wird. Ich bin seit drei Jahren bei Facebook und nutze es um etwas über meine Verwandtschaft in Amerika zu erfahren. Das ist sehr praktisch. Politik gehe ich aus dem Weg und deshalb ist mir dort noch nie ein Nazi begegnet.

    Das sich die Deutschen besonders unwohl fühlen, wenn sie in Gesellschaft von Nazis sind, kann ich verstehen. In den meisten Ländern der Welt ist das den Leuten aber völlig egal. Die Deutschen wollen aber immer so ernsthaft sein und verstehen deshalb Facebook nicht.

    Es ist doch wunderbar, dass man alte Posts nicht mehr wiederfindet. Es ist grausam, wenn man ständig mir seinem Geschwätz von vorgestern konfrontiert wird.

    Antworten
  11. Bernadette

    Zu den Monumentalbauten der alten Ägypter:
    Das populäre Bild des alten Ägyptens ist komplett falsch. Das war eine ganz normale Volkswirtschaft wie z.B. das Römische Reich auch. Monumentalbauten wurden nicht von Sklaven gebaut (https://www.theguardian.com/world/2010/jan/11/great-pyramid-tombs-slaves-egypt), sondern z.B. von Feldarbeitern, welche während der Nilschwemme nicht arbeiten konnten und auch bezahlt werden wollten. Genau wie die Römer und die katholische Kirche ihre Bauten auch bezahlen mussten.

    Deswegen haben es auch nur die erfolgreichsten der weit über 100 Pharaonen zu solchen Monumentalbauten gebracht. Die anderen konnten es sich schlicht nicht leisten.

    Zum Fernstudium:
    Kann es sein, dass Holger ausschließlich die Fernuniversität Hagen auf dem Schirm hat? Alle anderen Anbieter verlangen *deutlich* mehr als 200 Euro pro Semester, meist reichen nicht mal 200 € pro Monat. Und in Hagen kann man nur sehr, sehr wenige Dinge studieren. Die Fakultät für Elektrotechnik wurde sogar erst geschlossen.

    Zur Erbschaftssteuer:
    Wer in Deutschland Gefahr läuft, Erbschaftssteuer zahlen zu müssen, ist nicht wohlhabend.

    Antworten
    1. Simi

      Ab wann fängt denn wohhabend bei dir an? Die Freibeträge sind doch wirklich mehr als angemessen und dazu gibt es noch sämtliche Schluplöcher. Die Steuersätze sind auch mehr als moderat. Die höheren Steursätze bezahlen, wenn überhaupt, nur Multimillionäre.

  12. Mario

    Hallo,

    hier meine Gedanken einer zeitsouveränen Sonntags-während-Haushalt-machen-Anhörung:

    Familie ist anstrengend – vor allem, wenn man sich selbst weiterentwickelt hat.
    Das sagt meine Erfahrung.
    Zudem hat man heutzutage mehr Alltagsstress, da ist das Maß früher voll.
    Warum sollte man sich auch mit Menschen umgeben, mit denen man außer der biologischen Verwandschaft nur noch wenig gemeinsam hat?

    Weltanschauung sehe ich als Oberbegriff.
    Religion kann man darunter einordnen als eine bestimmte Form, die sich auf allgemein anerkannte Symbole und Werte bezieht.
    Sekten lägen dann parallel zur Religion mit dem Unterschied, dass sie aus verschiedenen Gründen nicht allgemein anerkannt sind.
    Wobei sich die Anerkennung mit der Zeit verändern kann.
    Kapitalismus, Minimalismus und ähnliches lägen wiederum parallel zu Religion und Sekten.
    Hier fehlt mir noch ein Oberbegriff für die Art von Weltanschauung, die keine “höhere richtende Macht” beinhaltet.
    Denn das scheint ja der wesentliche Unterschied zu Religion und Sekte zu sein.

    @Holgi: Dein Essverhalten und dein Konsumverhalten scheinen mir ähnlich.
    Hast du darüber schon nachgedacht?
    Gibt es dazu Untersuchungen in der Psychologie?

    Die Verwendung des Begriffes “Reich” für die BRD erinnert mich an die fortwährende Verwendung der Begriffe Ossi und Wessi.

    West und Ost sind aber auch Himmelsrichtungen
    Südostdeuschland ist Bayern – man sollte in Bayern nie sagen, dass Bayern in Ostdeutschland liegt…
    Ich verwende Himmelsrichtungen, wenn ich davon ausgehen kann, dass das Gegenüber mit dem genauen Ort nichts anfangen kann und dessen Angabe zudem irrelevant für den Sachverhalt ist.

    Mit politischen Hintergrund verwende ich Himmelsrichtungen wenn ich z.B. an das Verhalten der Fahrgäste im ALX79868 mit Ziel München Hbf 07.16 Uhr denke.
    Als Mitfahrender denkt man – wenn man den Dialekt vernachlässigt – auch, dass man sich in Klischee-Sachsen befindet.
    Dann liegt Bayern in Ostdeutschland.
    (Erklärung: eine aggressiv-radikale Stimmung, die sich wohl aus Unzufriedenheit speist;
    jedes Verhalten oder Äußerung in einem Gespräch zum Missfallen eines mithörenden Dritten kann zur Explosion führen)

    Als Treppenwitz habe ich bisher einen sich selbst ins Absurde steigernden Witz verstanden.
    Wie eben die Situation, wenn man von einer Gruppe mit den Waffen angegriffen wird, die man ihnen vorher verkauft hat.
    Der Witz baut sich durch serielle auf sich stützende Sachverhalte auf auf, wie die Stufen der Treppe selbige.

    Xing und Linkedin sind meiner Meinung nach Plattformen, auf denen man sich als potentieller Arbeitnehmer darstellen kann.
    Wenn man wenigstens eine der zur Zeit gefragte Erfahrungen vorweisen kann, scheint das auch zu funktionieren.
    Zudem kann man geschäftliche Kontakte wohl ohne politische und private Beimengung (im Gegensatz zu Facebook) pflegen.
    Sozusagen ein reines Business-Social-Network.

    Das Jahr 2018 ging für mich von 50% grau auf 90% grau hin.
    Das Finden von Sinn im Leben – ja, das wäre durchaus eine Erfahrung.
    Das würde wohl Zufriedenheit bringen.
    Vielleicht ist das Abhandenkommen des Lebenssinnes auch das Problem der aggressiv-radikalen Einstellung in Teilen der Gesellschaft.
    Bzw. auch das Finden des falschen Sinnes (oder der falschen Werte) einer anderen Schicht der Gesellschaft,
    denen außer ihrer Zahlen und Ihresgleichen alles egal ist.
    Je mehr ich mich mit der aktuellen Situation in Deuschland beschäftige, um so mehr weiß ich, dass ich da nicht reinpasse.
    Und da rede ich noch gar nicht von der Welt.
    Und ich sehe keinen Ausweg. Manchmal denke ich, die Diagnose Krebs wäre eine Erlösung, weil sie die Möglichkeit
    des ordentlichen Rückzuges aus dem Chaos gibt.

    Exciting wäre wohl für mich, mal eine Zeit lang mit dem geschätzen Einkommen der hier sprechenden, hörenden und kommentierenden Menschen zu leben.
    Dann würde ich erfahren können, in wie weit das meine Meinung über die Welt verändert.
    Ich behaupte ja, dass sie sich nicht ändert. Aber woher soll ich das sicher wissen.
    Und wenn sie sich ändern würde, hätte ich einen Grund mehr, mich zu verachten.
    Spätestens rückblickend, wenn der Zeitraum abgeschlossen ist.

    Im Arbeitsalltag werde ich leider gezwungen, meine Sinne zum Zweck der Optimierung zu schärfen.
    In einer kapitalistischen Gesellschaft ist die Karriere im Sinne von weiter arbeitsfähig sein
    das Wichtigste – schafft sie doch die Lebensgrundlage.
    Oder man wird im Ernstfall Empfänger von Sozialleistungen, wenn man nicht mehr mithalten kann.
    Meine Kreativität in der Freizeit hat – wohl auch deswegen – in den letzten Jahren spürbar nachgelassen.

    Ich vermeide beim Begrüßen und Verabschieden Hand- und Körperkontakt.
    Es reichen mir die üblichen Gruß- und Abschiedsworte.
    Die Begrüßung der Kollegen auf Arbeit erfolgt bei lauter Umgebung oder durch eine Scheibe hindurch mittels Blickkontakt und Kopfnicken.
    Ebenso im Alltag bei großer Entfernung, die man nur mittels unangenehmer Lautstärke überbrücken könnte.

    Mit Fruchtkrachern und Granatäpfeln werden wir die gegnerischen Truppen zu Fall bringen 😀
    Meinetwegen gern zu oder an Silvester.

    Eure Meinung zu Facebook bestärkt meine Theorie:
    Erst wenn das Internet (und das Fernsehen) ausgeschaltet ist, wird sich in dieser Gesellschaft etwas ändern.
    Weil die Möglichkeit der Ablenkung fehlt.
    Für jene, die ihr Gemüt betäuben.
    Und für jene, die den Zahlen nacheifern.

    Facebook macht beim Äußern der Meinung weniger Arbeit als ein Blog.
    Der Betrieb eines Blog erfordert noch etwas technisches Wissen und eventuell auch noch Geld für den Server.

    Das Wissen der Alten – verwechselt ihr da Wissen mit Annahmen bzw. religiösen Lösungen durch Unwissen?
    Das Pulver für den Lörres wäre letzteres.
    Pyramidenbau oder die Bauten der Römer sind dann eher ersteres.
    Immerhin ist der Mörtel der Römer über die Zeit haltbarer als unser Mörtel heutzutage.

    “Die Ägypter haben nur existiert, um die Pyramiden zu bauen.”

    Unsere Gesellschaft existiert um den selben Willen der Existenz.
    Und jede Kultur denkt, sie sei die wichtigste.
    Ich sehe da ein gesellschaftliches Problem (oder ist Dilemma der richtige Begriff?).
    Ich denke zudem, dass heutzutage kaum einer mehr die Zeit hat darüber nachzudenken, wie die Menschheit als großes Ganzes wirkt.
    Sprich die Position einer Person mit dem Überblick einzunehmen. Obwohl wir das Wissen dafür wohl haben.
    Viel lieber baut man noch mehr Autos, verbraucht noch mehr Energie, baut dafür noch mehr Umwandlungseinrichtungen und Transportwege,
    produziert noch mehr Daten und baut dafür noch mehr Transport- und Speicherinfrastruktur und versucht mit noch mehr Aufwand die Natur auszupressen,
    um noch mehr Essbares zu gewinnen.

    Wozu?

    Loriot-Sketche verbinde ich mit der oberen Mittelschicht bis Oberschicht.
    Das liegt wohl daran, dass ich noch keinen “einfachen Arbeiter” erlebt habe, der Loriot kennt.
    Dabei sind die Sketche meiner Meinung nach gar nicht so intellektuell anspruchsvoll.
    Was ist da an meiner Wahrnehmung kaputt?

    Ist es Aufgabe des Staates, die Menschen vor ihrer eigenen Dummheit zu schützen?
    Der Staat sollte Gesetze in Umlauf bringen, die Menschen vor Unwissen schützen.
    Leider tut er das zumindest nicht komplett.
    Aktuelles Beispiel im Bekanntenkreis:
    Ein neu gekauftes Ladegerät für Akkumulatoren strahlt “Störungen” in einem Maß ab,
    dass die DSL-Verbindung noch bei den Nachbarn zusammenbricht.
    Wenn man das nun selbst nicht mitbekommen hätte und die BNetzA wegen einer Störungsmeldung angerückt wäre,
    dann wäre es für den Betreiber (Käufer) teuer geworden.
    Obwohl meiner Meinung nach der Hersteller hätte haften müssen.
    Der Käufer muss sich darauf verlassen können, dass ein gekauftes Gerät prinzipiell in Ordnung ist.
    Es ist unzumutbar, jeden Menschen solche komplexen und nicht von vornherein ersichtlichen Sachverhalte selbst einschätzen zu lassen.
    Das Kreuzen von Verkehrswegen mit seinen Folgen ist hingegen recht einfach zu erfassen.
    Anlass für die Montage der Boden-Ampeln dürften aber auch die juristischen (und psychologischen?) Folgen für die Führer des unfallbeteiligten stärkeren Verkehrsmittels sein.

    Wie entsteht Nähe zwischen Menschen?
    Durch den Erwerb von Wissen über das Gegenüber im Gespräch und ein aufmerksames Miteinander (beobachten),
    akzeptieren des Gegenüber (auch wenn es anders denkt, darf nicht abgeurteilt werden und nicht ausgelacht werden),
    Anwendung des erworbenen Wissens (z.B. wissen, was ihm gefällt, wovor es Angst hat und ihm dabei auch ohne Aufforderung Unterstützung geben).
    Dabei sind Ehrlichkeit, Offenheit und Rücksicht als auch Nachsicht tragende Elemente, aus denen Vertrauen entsteht.
    Letztendlich ist das ein miteinander aneinander wachsen.
    Oder – wie es Erich Fromm (?) ausdrückte: Der Mensch wird erst am Du zum Ich.

    Viele Grüße

    Mario

    Antworten
  13. Eule

    Was mich bei Erbschaftssteuer stört ist der Eingriff in enge soziale Beziehungen. Geld wird in der Regel aus Gründen “angehäuft” oder meistens eher klassisch gespart (also durch Verzicht übrigbehalten), nämlich für Unwägbarkeiten in der Zukunft oder ganz klassisch als Existenzsicherung. Und gerade letzteres umfasst auch (oft sogar in erster Linie) nicht die eigene Existenz, sondern die der Kinder. Papa und Mama verzichten auf Urlaub, damit Tochter und Sohn sich später mal ein Auto oder leichter eine Wohnung/ein Haus leisten können oder auch “nur” zwischen zwei Jobs nicht zum Amt müssen. Vermögen ist bewusste Vorsorge für die Zukunft der Menschen, die man liebt. Im Mindestmaß gibt es die Gewissheit, dass der eigene Verzicht nicht umsonst geschieht sondern “schlimmstenfalls” diesen Menschen zugute kommt. Und das unterscheidet das Einkommen durch Erbschaft sehr deutlich vom Einkommen durch Arbeit. Im Erbfall wird diese soziale Dynamik nun plötzlich nachrangig, der Staat drängt sich hier in die soziale Kerngruppe Familie hinein, von deren nachhaltiger Funktion er aber paradoxerweise selbst abhängig ist (um mal Böckenförde sinngemäß zu bemühen).

    Soll heißen: Erbschaftssteuer nur jenseits Verwandtschaft zweiten Grades (also [Groß-]Eltern, Kindern, Geschwistern).

    Antworten
    1. Tarifkenner

      Nun ja. Wenn die Eltern pro Kind einen Notgroschen von mehr als 400.000 Euro angespart haben (das ist nämlich der Freibetrag), und partout vermeiden wollen, dass ihre Kinder später mal Erbschaftssteuer bezahlen müssen, dann sollten sie ihnen vorab mal eine größere Schenkung machen. Wenn sie das auch nicht machen wollen und daher mit ihrem Tod jedem Kind sagenwirmal 700.000 Euro vererben, dann muss jedes Kind 33.000 Euro (also ungefähr 4,7 Prozent der 700.000 Euro) an den Staat abdrücken.
      Zum Vergleich: Wenn ich meinem Kind Kleidung kaufe – wozu ich gesetzlich verpflichtet bin – kassiert der Staat 19 Prozent Umsatzsteuer – und das, obwohl ich mein Einkommen auch schon versteuert habe. Ist das nicht genau so ein “Eingriff in die soziale Beziehung”?

    2. Eule

      @ Tarifkenner:
      Der Vergleich mit dem Kleidungskauf hinkt. Es wäre eher so dass Du Deinem Kind Geld für Kleidung in die Hand drückst und das Kind davon einen Teil abgeben muss noch bevor es den Laden erreicht hat, schließlich ist es für das Kind ja Einkommen.

      Um die Höhe geht’s mir gar nicht, ich finde das Konzept als solches absurd.

    3. Tarifkenner

      @Eule
      Verstehe ich richtig: Und das Konzept, das der Umsatzsteuer zugrundeliegt, ist deswegen weniger absurd, weil das Kind von dem Geld, das ich ihm in die Hand gedrückt habe, die fällige Steuer nicht VOR Erreichen des Ladens, sondern erst IM Laden bezahlen muss?

    4. Eule

      @ Tarifkenner:
      Ich verstehe dein Ladenbeispiel nicht so richtig, denn bei einer Erbschaft wird ja gar nichts gehandelt, es ist überhaupt kein Dritter und auch kein Gegenwert involviert.

    5. Mirko

      Der Staat hat reichen Eltern überhaupt erst ermöglicht, dass sie soviel Reichtum anhäufen könnten. Das ist ein enormer Eingriff in soziale Beziehungen. Die Erbschaftssteuer dagegen ist ein minimaler Eingriff in dieses Privileg von reichen Eltern und ihren Kindern. Tausend Schlupflöcher, hoher Freibetrag und geringe Steuersätze. Dazu hat das wenig mit Chancengleicheit zu tun, was sogar viele liberale Theoretiker (z.B. Rawls) sagen würden. Außerdem hat das was von exklusivem feudalen Stammesdenken. Die Kinder leben auf Kosten der Allgemeinheit qua Erbrecht.

  14. Baba

    Ich habe das rollende R so gelernt (und auch meinen Kindern so beigebracht):
    Da die Zungenspitze bei R und D an derselben Stelle des Gaumens platziert wird, hilft es, eine Zeitlang (mehrere Monate) zur Übung das R durch das D zu ersetzen. Am besten bei Wörtern, die mit Fr, Br, Pr, Kr oder Tr beginnen, also z.B. Fducht-Kdacher 🙂 Wenn man ein bisschen mehr Kdaft -Verzeihung KRaft dabei benutzt, also ein bisschen lauter spricht, geht’s leichter. Das rollende R braucht mehr Körperspannung und die Zunge vibriert ja sozusagen im Luftstrom; dazu muss die Luft schneller fließen als beim Rachen-R. Durch die Übung kriegt man ein Gefühl dafür, was die Zunge machen muss, und irgendwann hört es sich dann automatisch richtig an. Ohne Konsonant vorher ist es schwieriger, da kann man als Vorstufe DD (ganz schnell und nur mit der Zungenspitze) statt R sprechen: Ddeis statt Reis. Auch in der Wortmitte ist es mir schwerer gefallen nach Sch. Am allerbesten kann man es beim Singen üben, da ist die Spannung sowieso erhöht, und es macht auch mehr Spaß…
    Jedenfalls braucht man Geduld und muss dran bleiben, zumindest kenne ich keinen Trick, es schneller zu lernen. Was überhaupt nichts bringt (im Gegenteil), sind wohlmeinende Leute, die einem mit wachsender Begeisterung was vorrollen und sagen „mach‘s doch einfach nach!“ 😉

    Danke für die bdutal kdass fdöhliche Folge der Wdintheit!

    Antworten
  15. christian von praun

    Warum will man denn überhaupt lernen, das R zu rollen?

    Ist es nicht eher so, dass man sich diese furchtbare Aussprache des Buchstaben R abgewöhnen sollte?

    Antworten
    1. Dieter Michel

      Hallo Christian,

      ich würde sagen, es kommt drauf an, welche Sprache man sprechen möchte. Als ich damals angefangen habe, italienisch zu lernen, habe ich versucht, gleich zu Anfang das R zu rollen, damit ich gar nicht erst anfange, das falsch oder ungewöhnlich auszusprechen.

      Viele Grüße

      Dieter

    2. Baba

      Warum furchtbar? Das ist so ähnlich wie mit der Frage, ob man Britisch oder Amerikanisch lieber hört…

      Ich habe es damals im Rahmen des Gesangsunterrichts gelernt, weil das rollende R stärker klingt und deswegen von Sängern bevorzugt wird.
      Als Flötistin musste ich es auch können, für spezielle Spieltechniken in moderner Musik (“Flatterzunge”). Außerdem habe ich es – wie Dieter – für Italienisch gebraucht. Die Sprache klingt sofort lächerlich, wenn man sie mit Rachen-R spricht. Deswegen wollten es auch meine Kinder lernen: sie sind Halbitaliener…
      Und nicht zuletzt lebe ich mittlerweile in Franken, wo nur mit Zungen-R gesprochen wird.

  16. Jan

    Also erstmal ich mag diese Sendung und sage das hier damit es gesagt ist.

    Der Vergleich von Facebook und der Papiertonne war wunderbar.

    Ja und sonst?
    Keine Ahnung…. schön weiter erzählen, ich freu mich immer wieder drauf.

    Achso, ich wünsch mal das euer exitement eintrifft

    Vüll spazz noch

    Antworten
  17. christian von praun

    Das war natürlich nicht ernst gemeint – ich habe mich nur gewundert das jemand dieses rollende R extra lernt.

    Je nach Sprache muss man das R rollen – klar. Ich empfinde es halt im Deutschen als unangenehm.

    Antworten
    1. Tarifkenner

      M.W. spricht man korrekt vom gerollten Rachen-R und dem geschlagenen Zungenspitzen-R. Letzteres gibt es noch einmal in zwei Varianten, nämlich dem einfach geschlagenen und dem mehrfach geschlagenen Zungenspitzen-R. (In der Sendung und in den Kommentaren wird das Zungenspitzen-R teilweise als “gerollt” bezeichnet.)
      Bis in die 1950er Jahre hinein war die beiden Zungenspitzen-Rs die einzigen in der Bühnenaussprache zulässigen Rs. Da hätte man als Zungenspitzen-R-Verächter keinen Spaß im Theater gehabt.

  18. Haiko

    Ich träume auch oft von der Schul- und Studiumzeit. Immer geht es darum daß ich plötzlich wieder Schüler oder Student bin und nicht mehr weiß wo ich hingehen und was ich machen soll. Ich habe dann immer lange Zeit vergessen, daß ich ja Vorlesungen besuchen musste und es mir plötzlich wieder einfällt. Meist habe ich irgendeinen Plan auf Papier, der aber verlorengeht. Dann irre ich im Gebäude herum und finde mich nicht zurecht. Seltsam zu lesen, daß andere dieselben Träume haben.

    Antworten
  19. WZINT

    Zum Thema “Thailändische Respektsbezeugung”:
    Beim Priester macht mans oben, bei Kumpels nur in der Mitte.
    Zitat Holgi: “… ist eigentlich auch ganz nett gemacht.”
    Holgi, würdest Du nach dem überdenken dieser Aussage dabei bleiben?

    Antworten
  20. Dave Remmel

    @Holgi:
    Hmmm… Das ständige Rumhacken Facebook finde ich etwas schade…

    Klar… Großkonzerne die sich einen Schei** für Datenschutz interessieren, ist alles blöd… yada yada yada… Sehe ich ja alles ein…

    Aber ich verstehe nicht, warum viele Podcaster so ein Problem mit Facebook haben (aus besagten Gründen) – aber seltsamerweise hoch-aktive Twitter-Nutzer sind.

    Ich selber (als Podcaster) nicht so in dem CCC-Dunstkreis etabliert und sehe da ehrlich gesagt keinen großen Unterschied zwischen den beiden Plattformen.

    Ich weiß nicht, was andere mit Facebook machen, aber ich nutze die Plattform einfach dazu, um mit Leuten in Kontakt zu bleiben (hab eine Zeit in Neuseeland gelebt).

    Und ich weiß nicht ob ihr diese Kategorie von Kontakten kennt (insbesondere alte Schulfreunde sind da oft drin). Man gehört zum Bekanntenkreis, will irgendwie in Verbindung bleiben, aber auch nicht sooooo sehr, dass man unbedingt regelmäßig Kontakt hat. Für sowas (und eben für internationale Kontakte) finde ich Facebook optimal. Man kann einfach mal was an die Pinnwand schreiben, eine Nachricht schicken, oder einen Beitrag liken, kriegt so ein bisschen mit, was der andere macht.

    Antworten

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