WR476 Sven Menckes Kopfsache

 

wrint_2014_zurperson_200Sven hat Depression. Darüber reden wir. Und über Faltbrot.

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53 Gedanken zu „WR476 Sven Menckes Kopfsache

  1. Mirko

    Gute Sendung, danke dafür. Vor allem Danke an Sven, der so offen über seine Krankheit spricht und einen weiteren Beitrag dazu leistet, dass Depression nicht mehr als “Macke von schwachen Menschen” gesehen wird. Natürlich auch wieder ein großartiger Holger, der praktisch bei jedem Thema einen angemessenen Ton und ein offensichtliches Interesse zeigt. Einer der wenigen “Radio”-Moderatoren, die _zuhören_.

    Antworten
  2. Aenni

    Danke, Sven, für deine Offenheit! Danke euch für das Gespräch. Ich hatte das eine oder andere kleine bis mittelgroße “Aha”- Erlebnis.
    In dem Punkt, sich völlig übertrieben zurückgewiesen zu fühlen, erkenne ich mich wieder. Gar nicht so einfach, nicht überall negative Gründe zu sehen.
    Aber man (ach nee) ich lerne ja nie aus.

    Ich freue mich auf eure nächsten Gespräche.

    Danke euch!
    Passt gut auf euch auf.

    Antworten
  3. Pepe

    Tolle Folge! Danke euch beiden dafür.
    Die Selbsteinweisung in die Psychiatrie kann leider auch problematisch sein: Mein schizophrener Stiefbruder wurde bei dem Versuch einer Selbsteinweisung wegen Bettenmangel nur ambulant behandelt. Das bestand im Wesentlichen aus einer Erhöhung der bestehenden Medikation. Ich denke er hätte auf eine Einweisung bestehen können, war aber immer ein Typ der nicht großartig widerspricht. Die Geschichte ist deshalb besonders tragisch, weil er sich wenige Tage später das Leben genommen hat.

    Grüße aus dem Norden,
    Pepe

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  4. Bernd

    Eine großartige Folge!

    Diese Offenheit hat mich beeindruckt und ich habe wirklich etwas über Depression gelernt. Man stelle sich vor wie viele Menschen sich von Tag zu Tag durch das Leben arbeiten und trotzdem die Stärke aufbringen nicht von der Brücke zu springen. Davor habe ich größten Respekt!

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  5. Kai

    Die Diagnose ist ein Stigma das angreifbar macht. Die Ärzte sind überforderte Verwalter. Die Medikamente zu teilen gefährlich, die Heilung unmöglich. Keine Hilfe scheint sinvoller als die überlaufenden Psychiatrien. Immer mehr Menschen sind vor Trauer gelähmt und das mit Recht, es wäre Menschlich verheerend als Lösung die Bootenstoffe zu regulieren… Ich habe gerne zugehört. Guter Podcast, guter Holgi, guter Sven.

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  6. Anja

    Ich danke Sven für die Offenheit und authentische Schilderung von Befindlichkeiten und Erlebnissen. Ich danke Holgi für die vorurteilsfreie Herangehensweise an das Thema. Ich habe mich in den meisten Punkten wiedererkannt. Ich habe mitgelitten und mitgefühlt. Ich bin wütend geworden und traurig. Denn genau so wie Sven es schildert ist dieses miese Stück Depression. Und vielen Dank für den Tipp mit dem entspannten Kiefer … es klappt!!

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  7. Larissa

    Warum Sven mit Holz arbeiten sollte, ist eigentlich ganz einfach. Holzarbeiten, Peddigrohrflechten oder auch Buchbinden sind strukturierende Tätigkeiten im Gegensatz zu Töpfern oder freiem Malen, überfordert das Menschen mit z.B. Depressionen nicht. Depressive können schlecht Entscheidungen treffen. Eine Farbe aussuchen zu müssen, kann da schon zu einem unüberwindbaren Berg werden. Papier bleibt da meistens leer und der Mensch fühlt sich noch leerer, weil er etwas wieder nicht geschafft hat. Gerade Bausätze haben eine Anleitung nach der man arbeiten muss. Eine Struktur an der man sich lang hangelt. Holz ist ein Werkstoff, der zwar mehr verzeiht als zum Beispiel Metall, trotzdem kann mich nicht wie beim Töpfern das Werk kaputt machen und neu beginnen. In der Ergotherapie geht es im Bereich der Psychiatrie u.a. darum fehlende Kompetenzen zu fördern, (hier z.B. die Konzentrationsfähigkeit) indem man nicht nur darüber redet, sondern durch eine Handlung erfährt, dass man in der Lage ist das zu tun, was einem doch sonst so schwer fällt.
    Im Übrigen schickt man Männer gerne in Holzarbeiten, weil für sie “basteln” (Was Ergos nicht gerne hören) wenig begehrenswert ist und somit die Motivation sinkt und das wenig ressourcenorientiert wäre. Welcher Mann hat schon Bock auf Serviettentechnik?

    Antworten
    1. carsten

      Kenne Ergotherapie aus zwei Kliniken, Holztherapie nur aus einer (Psychosom. Uniklinik).
      Vielen Männern hat das im Gegensatz zu mir wirklich Spaß gemacht. Ich fand es todlangweilig und frustrierend. Mit Metallstücken Macken in Holzklumpen schlagen… immer weiter, und wenn man dann irgendwann aufhört: “Lernen Sie den Werkstoff kennen!”. Kann nicht jeder gut schnitzen und die Ideen was man mit dem Holzklumpen anfangen soll fallen auch nicht vom Himmel, da muss man auch “Entscheidungen treffen”, wo ist der Unterschied zu Speckstein, Malen, usw.?
      Jeder ist anders, für mich hat diese Therapie (fast) alle anderen unterboten – dann lieber Serviettentechnik. 🙂

  8. Oliver

    Hey Sven,

    ich bin in der gleichen Situation wie du, und habe mich in vielen Dingen wieder erkannt. Da ich selber schon länger in Behandlung bin würde ich mich mit dir gerne mal austauschen, da ich sonst niemanden aus dem Bekanntenkreis kenne. Darf ich dich irgendwie kontaktieren?

    Grüße 🙂

    Antworten
  9. Jakob

    Ausgesprochen interessante Folge, danke!!!
    Eigentlich toll, dass inzwischen so offen und ungezwungen mit dem Thema umgegangen werden kann.
    Eine Bemerkung aber: Waldorfschule und Esotherik auf eine Ebene zu stellen ist nicht gerade angemessen, auch wenn es nicht ums Missionieren geht 😉

    LG, J

    Antworten
    1. Leonard Fresenborg

      Ich halte Anthroposophie auch für Unsinn. Leider stellt der von Holgi verlinkte psiram Artikel nicht die Konzepte und Praktiken der Waldorfpädagogik dar sondern versucht anhand anekdotischer Schilderungen deren Unsinnigkeit zu demonstrieren. Hilfreicher ist in diesem Fall der Wikipedia Artikel:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Waldorfschule

    2. kumi

      Die Waldorfpädagogik ist pure Esoterik, da sie Steiners wirres antroposophisches Menschenbild als Grundlage hat.

      Die Bullshitdichte – und was vom Irrsin Steiners in den Umgang mit Kindern einfließt – variiert zwar von Schule zu Schule, ist aber als Grundrauschen immer vorhanden. Ich hatte meinen Sohn 6 Jahre (viel zu lang) in dem Laden. Hat fürs Leben gereicht.

    3. Moritz

      Also ich war selber 4 Jahre auf einer Waldorf-Schule. Diese Esoterik Sachen finden sich eher im Religionsunterricht oder beim Eurythmie. Das was im Artikel steht findet sich im Kindergarten- und Grundschulalter wieder. Oder im Rahmen von Theaterstücken bei jährlichen Veranstaltungen.
      Aber der richtige Unterricht selber: Deutsch, Englisch, Mathe usw, ist grundlegend wie in anderen Schulen.
      Darüberhinaus gibt es unangekündigte Kontrollen vom Staat und allgemein staatliche Überprüfungen des Unterrichtsstoffs. Da laufen auch einige echt verschrobene Leute rum. Jedoch sollte man nicht denken, dass Waldorfschulen im allgemeinen ein einziger Hort von Aluhut-Trägern ist.

  10. André

    Hallo Sven,

    vielen, vielen Dank für diese Podcastfolge!
    Es war unglaublich interessant und hilfreich um Menschen mit Depressionen besser zu verstehen.

    Ich wünsche dir und deiner Frau eine gute Besserung!

    Antworten
  11. Sophia

    Wirklich “schönes” Gespräch!
    Vielen Dank!
    Interessant fand ich das mit dem Malen von Mustern, das mache ich auch schon immer bei längeren Vorträgen etc. anscheind unterbewusst um mein ADS zu händeln….ich werd jetzt mal stricken lernen, is ja vielleicht n bissel produktiver….

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  12. Timo

    Der Wahnsinn! Seit ich Culinaricast das erste Mal gehört habe, mag ich die Stimme von Sven und seine Fähigkeit Bilder zu suchen, die leicht verständlich sind. Nur seine Paprika-schneide-Anleitung musste ich im Video nachsehen. Umso irritierter war ich, als ich gelesen hab, warum er den Podcast beendet hat. Holgi hört wieder gut zu und stellt richtige Fragen. Geil auch wie lustig es zwischendurch ist. Mir fehlen die Worte, aber die Sendung hat mich berührt.

    Antworten
  13. Christian

    danke sven, danke holgi,

    ich befinde mich auch in so einer situation, endlich mal ein offenes gespräch zu der “stell-dich-nicht-so-an”-sache! ich konnte öfters svens sätze schon im vornerein beenden, ich habe mich wiedergefunden.

    danke euch beiden!

    Antworten
    1. Noch'n'Chris

      Ich finde ja, dass der Spruch, “jetzt stell dich nicht so an”, bei keinem Menschen angebracht ist -egal ob krank oder nicht- da er immer ein Ausdruck mangelnder Empathie ist. Genauso dämlich wie “ein Indianer kennt keinen Schmerz” oder so. Das zeigt viel mehr, dass jemand die Sorgen, Ängste, Schmerzen anderer nicht ernst nimmt oder sie nicht entkräften kann.

      Tolle Folge übrigens. Danke für die Offenheit und die Gesprächsführung!

  14. Claudia

    Hallo Holgi, Hallo Sven,

    super Sendung & Hut ab, dass du so offen darüber sprichst. Ich selbst bin auch Betroffene und habe mich in vielen Aspekten erkannt. Am besten finde ich den Tip… einfach nur machen, nicht fragen warum. Holgi wieder super Fragen gestellt… weiter so und Sven dir alles Gut.

    Antworten
  15. Chris

    Tolle Sendung von Euch zwei. Danke für Eure Offenheit. Spannend fand ich an mir zu beobachten, dass ich diese Sendung nicht einfach so weghören könnte, sondern in mehreren Etappen hören musste.

    Danke für Deine Offenheit Sven
    Danke für Dein konsequentes Zuhören, aber auch in Frage stellen Holgi.

    Antworten
  16. Florian

    Danke an euch!

    Habe gerade eine Freundin an die Depression verloren (Selbstmord). Jetzt habe ich eine Vorstellung was Sie durchmachen musste. Ganz vielen Dank.

    Antworten
  17. Fabian

    @holgi: Ich habe in allen sozialen Situationen mit Lampenfieber zukämpfen und mir wird immer gesagt: üben, üben, üben.

    Wenn du vor Sendungen oder Bühnen-Auftritten Lampenfieber hast, ist es dann jedes Mal so stark wie beim vorherigen Mal, oder ist es wenigstens ein bisschen besser geworden, durch die Routine?

    Danke

    LG Fabian

    Antworten
  18. Anke

    WOW! Was für eine tolle Sendung! Vielen Dank Euch Beiden! An Sven für seine Offenheit und Tipps und Holgi für die passenden Fragen!

    Viele Grüße
    Anke

    PS: Vielleicht gibt es irgendwann eine “Fortsetzung”?

    Antworten
    1. Culinaricast

      Ich bin dabei,ich hoffe nur, das wird auf Dauer nicht deprimierend für Euch.
      Spaß beiseite, es gibt noch so viel zu diesem Thema zu sagen, ich würde sehr gerne noch eine Sendung dazu aufnehmen. Gerade was das Thema Überforderung und Peinlichkeit angeht, sehr wichtige Punkte bei Depressionen, aber auch, welche Therapieansätze ich erlebt habe und was mit mir dabei passiert ist, dazu gibt es noch viel zu erzählen.

  19. Johannes

    Wenn man eingeschriebener Student ist hier noch ein Tipp:

    In einigen Städten gibt es vor Ort eine psychologische Beratung des Studentenwerks. Ich hab da sehr viel schneller einen Termin bekommen als bei nem niedergelassen Therapeuten. Wenns was akut ernstes ist, werden die wohl auch geeignetere Stellen einschalten. Außerdem wird nicht über die Krankenkasse abgerechnet (der Kostenträger ist das Studentenwerk) was helfen kann wenn man später mal Beamter werden will.
    Ich habe über den Zeitraum eines halben Jahres hinweg mehrere Einzeltermine bei einem Psychotherapeuten in Anspruch genommen und das hat gereicht mein Leben wieder auf die Spur zu bringen.

    Antworten
  20. andi

    vielen vielen dank an euch beide

    ich werde jetzt warten bis es mir wieder etwas besser geht und mir das dann so lange anhören bis ich die kraft finde, professionelle hilfe zu suchen und endlich einen arzt zu sprechen

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  21. Markus

    Kann mich den anderen Kommentierenden nur anschließen:

    – Grandiose Folge
    – Großer Respekt vor Sven, mit diesem persönlichen Thema so offen umzugehen
    – Herr Klein, das war fein! Nächster Unterstützungsbeitrag folgt .. Wrint Da zahl ich gerne.

    Antworten
  22. Sven

    Danke für diesen Beitrag.
    Ich bin 2008/2009 endlich losgezogen um mir Hilfe zu holen. Dabei habe ich im engeren Umfeld noch eine Reihe von anderen depressiven kennengelernt. Ich war also gar nicht so allein und Offenheit hat mir nicht geschadet.
    Ein Lesetipp für Angehörige: Matthew Johnstone, Mein schwarzer Hund: Wie ich meine Depression an die Leine legte. Bei amazon kam auch in ein paar Seiten hineinsehen.
    SK

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  23. Janko

    Hallo ihr Zwei,

    Meine (mittlerweile leider) Exfreundin leidet auch unter einer Depression. Zwar ist diese bei ihr teilweise komplett anders ausgeprägt, viele Sachen, die Sven erzählt hat, haben bei mir aber ein Aha-Erlebnis ausgelöst und ich habe das Verhalten meiner Exfreundin zum Großteil jetzt erst verstanden. Hätte ich diesen Podcast vor drei Monaten gehört, weiß ich nicht, ob wir noch zusammen wären, auf jeden Fall wäre ich dann anders mit ihr, mit unserer Beziehung und auch mit mir selbst umgegangen.
    Bei dieser Sendung habe ich für mich wieder einmal gemerkt, wie gut es manchmal sein kann, durch die Augen eines Dritten, den man selbst nicht kennt, auf die eigene Situation zu schauen und dann zu reflektieren. Danke dafür!

    Antworten
  24. Christina

    Hallo ihr Zwei!
    Vielen Dank für die tolle Sendung. Ich bin selber betroffen und kann Sven nur beipflichten. Jede Depression ist individuell und gerade das macht es so schwierig und ist schwer für Angehörige nachzuvollziehen. So richtig verstehen können es nur Menschen, die selbst betroffen sind.
    Eine der tollsten Sendungen!!!!

    Antworten
  25. Paul

    Vielen vielen Dank für den Podcast, habe es auch endlich geschafft ihn durch zu hören! Ich kann zwar kaum verstehen wie Sven es hinbekommt so offen zu reden, das bekomm ich nicht in die Birne, aber um so besser und spannender wenn jemand der auch ‘reden kann’ sich den Schritt nach vorne wagt.

    Ich finde es spannend dass du davon ausgehst dass jede Depression mit weniger Stress wenigstens bekämpfbar ist (wenn du das nicht meinst laufe ich grad in die falsche Richtung). Mein Leben war schon davor Recht stressfrei (haha, Depression, man kommt ja zu nichts… ) und ich glaube nicht dass ich hier das Problem habe, würde also hier vielleicht von einer Verallgemeinerung absehen, auch wenn die Message natürlich wichtig ist.
    Finde es, kurz zusammengefasst, einfach wichtig was du sagt: kennst du eine Depression, kennst du eine.

    Neue Lieblings-WRINT-Folge! Danke Jungs!

    Antworten
  26. Thomsa

    Erstmal möchte auch ich mich anschließen; habe interessiert zugehört und finde das Thema kann gar nicht genug thematisiert werden.

    Ich möchte dann auch noch einmal thematisch werden. Die Diagnose Depression ist für mich keine Diagnose wie Norovirus, Arthrose oder Bänderriss. Es gibt keine manifesten Parameter mit denen man ein Leiden abgrenzen und als Depression benennen kann. Depression ist in erster Linie eine Krankenkassen-Diagnose. Ansonsten kann man sich das nur selbst diagnostizieren. Eigentlich halte ich es für einen gesellschaftlichen Missstand, dass ein Mensch erst eine (Pseudo-)Diagnose braucht, um sagen zu dürfen, dass es ihm schlecht geht und er in verschiedenen Angelegenheiten kapituliert.

    Warum muss ich erst sagen dass ich depressiv bin, um legitimerweise nicht Vollzeit zu arbeiten oder auch noch nach zwei Jahren unter der Trennung von meinen Ex-Freundin zu leiden? Ich verstehe auch den Hochsensibilitäts-Trend der letzten Jahre; “endlich habe ich eine Diagnose die mir meine Empfindlichkeit erlaubt.”

    Antworten
    1. Culinaricast

      Ich meinerseits habe das nicht als Erlaubnis gesehen, sondern als Zeichen meines Körpers “So, das wars. Du hast nicht auf mich gehört, jetzt zeig ich Dir, wie ernst es ist.” Ich habe schon immer Probleme damit gehabt, meinen Zustand selbst einschätzen zu können und bin eines Morgens (wie sich aber erst nachher herausstellte) mit Nierenkoliken arbeiten gegangen. Ich musste nach Hause geschickt werden, weil ich damals nicht in der Lage war zu sagen “Ich kann nicht mehr.”
      Die Diagnose hat mir außerdem eine Erklärung für meinen Zustand gegeben, so, daß ich etwas an der Han hatte, das mir Verständlich machte, was mit mir los war.
      Es ist nicht die Gesellschaft, es sind wir selber. Das habe ich so oft erlebt. Wir selber gestehen uns das erst sehr spät ein, wenn überhaupt. Und normalerweise mag ich Generalisierungen nicht, aber auch hier spricht wieder mein Erlebnis, sowohl in meinem Umfeld, als auch im Krankenhaus aus mir.

  27. Sebastian

    Ich finde es extrem Mutig sich mit diesem Thema Holgi zu stellen. Ich hatte beim hören ständig Angst, dass er dir eine verpasst. Als Holgierfahrener weiß man ja, dass Holgi das nicht böse meint aber seine Abgeklärtheit und seine Gnadenlose Art würden mich bei einem solchen Thema sehr ängstigen. Also Gratulation an dich Sven dass du dich dem gestellt hast.

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es gerade meine Unverblümtheit ist, deretwegen Menschen auch über solche Themen mit mir reden wollen 🙂

    2. Rainer

      Holger nimmt zwar selten ein Blatt vor den Mund,meiner Empfindung nach respektiert er aber grundsätzlich seine Interviewpartner. Das ist der große Unterschied zwischen Wrint und anderen Konzepten. Wenn jemand ernst genommen wird bekommt diese ehrlichen Interviews.

  28. Daniela

    Danke für die tolle und offene Folge, die zeigt, dass Depressive keine Spinner sind und dass man offen über das Thema reden kann.
    Danke für die vielen Denkanstösse.

    Ich muß aber auch sagen, dass es zwischendurch echt hart war, weil ich so viele Situationen selber kenne.

    Gruß
    Daniela

    Antworten
  29. Matze

    Ich bin selbst betroffen von Depressionen, sowohl als Angehöriger meines erkrankten Vaters, als auch selbst. Nur dass ich noch mittendrin stecke. Ich habe sehr negative Erfahrungen mit Ärzten und dem Klinikthema gemacht, ausserdem habe ich leider feststellen müssen, dass es für so ziemlich jede ernste Krankheit eine Notfallhotline gibt, nur nicht für Depressionen. Mein Hausarzt hat mich damit nicht ernst genommen. Er meinte nur, für sowas hätte er keine Zeit…

    Zwischenzeitlich hatte ich sogar schon bei der Telefonseelsorge angerufen, obwohl ich Atheist bin, weil sich sonst niemand zuständig fühlte…doch dort konnte man mir auch keine wirklichen Tipps geben…

    Medikamente halfen mir nicht wirklich, abgesehen davon weiß man nicht, was man sich damit antut. Denn was viele nicht wissen ist, dass die meisten Medikamente in ihrer Wirkweise nicht bekannt sind. D.h. man weiß nur DASS sie wirken KÖNNEN(evtl.), aber nicht wo und warum auf welche Weise und welche Nebenwirkungen sie aus welchen Gründen mit sich bringen. Und die Nebenwirkungen können extrem heftig sein…

    In meinem Falle kommt noch das Thema Einsamkeit und Arbeitslosigkeit hinzu, was dann in Kombination mit Depressionen schon regelmässig zu üblen Panikattacken geführt hat…und das ist ein anderes, auch sehr trauriges Thema…

    Ich weiss, Holgi, dass Du solche Themenausflüge normalerweise eher einmalig machst, aber vielleicht bleibst Du ja mal dran an dem Thema, ich glaube für viele Betroffene, aber auch Freunde, Angehörige usw. wäre das eine große Sache. Denn die Infos, die man im Internet findet, haben leider meist das Niveau der Apothekenrundschau, aus erster Hand ist das nochmal eine ganz andere Kiste…

    Keep up the great work, Dein treuer Hörer noch aus Latelinezeiten….

    Matze

    Antworten
  30. Abkueko

    Ich möchte eine Kleinigkeit korrigieren: Es tauchte Sinngemäß die Aussage auf in einer Depression könne man sich nicht einfach zusammenreißen bzw. solang es geht hat man keine.

    Das ist eine recht verbreitete Fehlannahme. Bei mittelgradigen oder schweren Depressionen ist dies tatsächlich nicht möglich. Bei einer leichten Depression kann man sich durchaus mehr oder minder zusammenreißen. Man sieht das öfter dadurch, dass so die Arbeitsfähigkeit weitgehend erhalten bleibt und nur die Freizeit leidet, jedoch alle Pflichten erfüllt werden. Dieses zusammenreißen (vorwiegend bei Männern) ist der beste Weg aus einer leichten Depression eine schwere zu machen.

    Dies nur als Ergänzung für eine wunderbare Sendung. Ich bin dankbar für die gute Sendung die nicht zu medizinisch noch zu dramatisch ist.

    Antworten
  31. Ramon

    Hallo Holgi und Sven,
    als Wrint Hörer der ersten Stunde poste ich zum ersten Mal, weil diese Sendung sich für mich persönlich als Partner einer Depressiven und als unter Druck stehender Selbstständiger gleich mehrere neue Impulse/Sichtwinkel gegeben hat. Danke Sven für deine Offenheit. In der Tat waren einige der Podcasts von Seven etwas anstrengend, jetzt ist auch klar warum. Erst habe ich den Sendungstitel gelesen und dachte mir “Auch das noch, Zuhause habe ich genug Depression rumsitzen. Jetzt auch noch bei Holgi…” Aber gut, dass ich die Folge nicht ausgelassen habe, selten hat mich eine Podcastfolge so berührt und inspiriert wie diese.
    Danke
    Ramon

    Antworten
  32. Janett

    Ein kurzer Tip fuer alle, die mal esoterik- und religionsfreie Meditation ausprobieren wollen. Ich kann Headspace.com sehr empfehlen. Ist leider nur auf englisch aber sehr sehr gut. Es gibt eine App und die ersten 10 10-Minuten Meditationen (“Take 10”) sind kostenlos. Danach gibt es Abos. Ein Jahr kostet zum Beispiel 72 Euro, was ich nicht wirklich viel finde, wenn man bedenkt, was fuer eine riesige Datenbank an verschiedenen Meditations-Paketen Headspace bereitstellt und auch verglichen mit Meditationskursen.
    Es gibt dort auch ein Paket spezifisch fuer Depressionen (https://www.headspace.com/meditation-for-depression) was natuerlich kein Ersatz fuer aerztliche Behandlung ist, aber sicherlich hilfreich sein kann.
    Aber, bevor das zuviel Werbung hier wird hoer ich lieber auf und lass es die Leute ausprobieren, die interessiert sind.

    Antworten
  33. Peter

    @Abkueko

    Danke, finde mich in deinem Text nämlich wieder. Laut Kurzdiagnose vom Hausarzt bin ich auch Depressiv, und von mir selber würde ich es auch behaupten. Allerdings erfülle ich äußerlich (Beruf etc.) alles. Man merkt es mir spontan nicht an, aber daheim “breche” ich zusammen….

    Antworten
  34. Claudia

    Ganz ganz tolle Sendung. Ich habe es lange vor mir hergeschoben, sie anzuhören, weil man für das Thema den richtigen Zeitpunkt wählen muss. War sehr beeindruckt wie toll Sven das erzählt hat, auch seine Vergleiche sind sehr gut gewählt, selbstverständlich war auch Holgi als Interviewpartner wieder super (ist er eigentlich immer wenn er nicht wieder Religion, Esoterik und Homöopathie basht)…Ich würde mich freuen, wenn Ihr die Reihe fortführt, habe auch den Eindruck dass Sven da noch sehr viel zu erzählen hat und das auch möchte. Die Sendung hat sehr viel zu meinem Verständnis für verschiedene Situationen in meiner Umgebung beigetragen. Dir Sven und Deiner Frau gute Besserung und die besten Wünsche für 2016

    Antworten
  35. Isabelle

    Habe gerade die Folge gehört… Mir fehlen die Worte um zu beschreiben wie fantastisch es war diesem Gespräch zu lauschen. Ich wünschte jeder würde sich das anhören um ein wenig zu verstehen wie es Betroffenen geht. Lob für Mut und Offenheit auf beiden Seiten und das gegenseitige Interesse dem Gegenüber die eigene Welt zu erklären, frei von Vorwürfen und Vorurteilen. Mehr davon !

    Antworten
  36. Daniel

    Hallo Sven, Hallo Alexendra,

    ich habe heute zum 2. mal den WR502 gehört. Bei einigen Sätzen von Alexeandra dachte ich: “das hört sich verdächtig nach Depressionssymtomen an” und wenige Worte später bestätigte Alexandra meinen Verdacht, in dem sie sagte, dass sie an einer Depression erkrankt war. Ich erinner mich, dass ich das beim ersten mal hören das als Randnotiz wahrgenommen habe, in der Art: “aha, sie hatte Depressionen, das ist eine Krankheit die ich nicht kenne, von deren Symtomen ich keine Ahnung habe, die auch tödlich enden kann, weiter im Text”. Dass das heute nicht mehr so ist habe ich Sven Menke (WR476) zu verdanken. Ich muß zugeben, dass ich mir die Folge erst von ca 2 Wochen angehört habe und vor ein paar Tagen ein zweites mal, daher war die Thematik bei mir noch sehr präsent.

    Nicht nur aus diesem Grund möchte ich danke sagen, danke an Sven für den Mut und die Kraft über deine Depression öffentlich und ausfürhlich zu reden, danke an Alexandra, dass du es erwähnt hast.
    Nicht zuletzt hat Svens Gespäch mit Holger meinen Geist für diese Thematik geöffnet und Alexandra hat bestätigt, dass es richtig war. Danke auch an Holger, danke, dass du keine Interviews führst, sondern Gespräche, dass du nicht der Sesation sondern der Information und dem Menschen folgst, danke.

    Meine besten Wünsche an Sven und Alexandra und frohlockende Grüße an Holger.

    Daniel

    PS: ich würde diesen Kommentar gerne zu beiden Wrintfolgen schreiben, weil es mir etwas bedeutet.
    Falls das nicht nicht in Frage kommen sollte, ist das auch kein Problem, und wenn doch, dann sorry an alle, die
    das hier zum 2. mal gelesen haben.

    Antworten

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