Mit Rüdiger Bachmann und Christan Bayer.
Wir besprechen Hyperinflations-Angst (Themenwunsch) und wie die Verteilungswirkungen von Geldpolitik sein könnten. Außerdem stellt sich heraus, dass Holgi ordoliberal ist.
Darin: Inflation, Deflation, Hyperinflation 1923, Ruhrbesetzung, Rentenmark, Stagflation, Wirtschaftsdienst: Bidens Fiskalpolitik – ein Vorbild für Deutschland?
Innocent Bystanders? Monetary policy and inequality
Softer monetary policy increases inequality
The rich, the poor, and the others: How monetary policy affects the distribution of income
Monetary policy and racial inequality
Doves for the Rich, Hawks for the Poor? Distributional Consequences of Systematic Monetary Policy
Habe als Jugendlicher Briefmarken gesammelt. Auf der ersten Seite sind welche vom Deutschen Reich, der höchste Wert: 200 Mio. Nach den Erzählungen war das die schwere Zeit. Auf der nächsten Seite kommt Adolf Hitler. So ähnlich wird es in vielen Alben aussehen. Dieses Visuelle prägt sich ein.
Ja, ist aber falsch:
https://www.oekonomenstimme.org/artikel/2021/03/truegerische-erinnerung-wie-die-deutschen-hyperinflation-und-weltwirtschaftskrise-vermischen/
Vollbeschäftigung zusammen mit stabiler Inflation kann man erreichen, wenn man dafür sorgt,
dass die Löhne nicht stärker steigen als die Produktivität.
Ob man in einem reichen Land ungewollte Massenarbeitslosigkeit hat oder nicht, ist eine politische Entscheidung.
Irgenjemand muss das produzierte Zeug kaufen und dass kann/sollte nicht immer das Ausland sein.
Die Sichtweise, dass die Zentralbank kaum oder keinen Einfluss auf den Arbeitsmarkt hat ist nicht ausschließlich ordoliberal. In den USA ist das z.B. im Keynesianismus verbreitet und in Europa ist das klassische sozialdemokratische Wirtschaftspolitik, auch wenn das in der deutschen und der britischen Sozialdemokratie etwas verloren gegangen ist. In der Forschung zum New Deal in den USA besteht weitgehend ein Konsens darüber, dass die Zentralbank nichts zur Erholung der Wirtschaft beigetragen hat, sondern die Wirtschaftspolitik. Ob nun die Zentralbank oder die Politik Arbeitsplätze bzw. eine wirtschaftliche Verbesserung der Bevölkerung schaffen: es ist besser als die ordoliberalen Ideen zur Krisenbewältigung. Bei den Ordoliberalen findet sich z.B. die Idee, dass man in wirtschaftlichen Krisen nicht viel machen könne und die Bevölkerung dann durch ihren Gemüsegarten überleben soll.
Themenwunsch: Deutscher Staatsfonds. Konkret stelle ich mir schon länger die Frage, ob es für Deutschland nicht ein unfassbar cleverer Move wäre, einfach eine riesige Summe an langlaufenden Anleihen rauszugeben und dann (ähnlich wie der norwegische Staatsfonds) dann davon Aktien zu kaufen und aus den Dividenden dann beispielsweise die Renten zu finanzieren. Durch den quasi unendlich langen Anlagehorizont würde ich als Laie sagen, wäre das ja sinnvoll. Ich zumindest würde das machen, wenn ich einen Kredit zu solch niedrigen Zinsen kriegen würde. Sprechen nur die Maastricht-Kriterien dagegen oder auch ökonomische Argumente?