Nach viereinhalb Jahren “Eine Stunde History” haben die drei Konstanten dieser Sendung, Meike Rosenplänter, Markus Dichmann und Matthias von Hellfeld, sich zusammengesetzt und ein Buch geschrieben. Es heißt “History für Eilige“* und erzählt die Themen von 82 ausgewählten Sendungen – in sehr kurz.
Und weil die DLFnova-Sendung der Grund dafür ist, dass Matthias und ich hier regelmäßig über Geschichte plaudern, habe ich mir die drei geschnappt und mit ihnen über Sendung und Buch geredet.
Wer die im Buch zusammengefassten Sendungen lieber hören als lesen mag, findet hier die Liste in der passenden Reihenfolge.
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Der History Podcast ist erste Sahne. Schade nur, dass man diesen Podcast nicht extra abonnieren kann, und alle Themen die bei Wrint liefen, einfach alle am Stück anhören kann. Danke für diesen Podcast!
Höh? Verstehe ich nicht.
Ah! Sorry, gibts doch extra. Super!
Habe mich vom Fehlen des „Abonnieren“ Buttons irritieren lassen :). In Apple Podcasts gibt es den ja. Hab sonst über den Sammelpodcast gehört, wo alles läuft.
Hallo Meike, Markus, Matthias und Holgi,
danke für (beide) Podcasts. Die Ergänzung von Holgi zum Eine Stunde History Podcast sind super. Danke für dieses Interview und ich bin auf das Buch gespannt. Es gibt ja zum glück noch ein paar Themen (everything is connected 🙂 ).
Macht bitte noch lange so weiter und Ich freue mich schon auf die nächste Folge
Schön, dass mein kleiner Beitrag auch nach deutlich mehr als einem Jahr noch in so guter Erinnerung ist.
Der Psycho aus der Kreuzzugsfolge
aber hallo ist der in Erinnerung! Danke nochmal!
Macht weiter – es gibt immer sehr schöne Spotlights.
Mal ein paar Anregungen.
Ich finde, asiatische Geschichte kommt etwas zu kurz. Beleuchtet mal, was die Japaner so die letzten 120 Jahre gemacht haben, insbesondere mit Korea (Annektierung etc. die sind sich heute noch nicht einig, siehe “Trostfrauen”), Tokioter Prozesse, Yasukuni-Problematik bis zur jetzigen (+überalterten) Wirtschafts/Industrienation.
Oder Mittelamerika – Von Maya/Azteken über Kriege wie Mexiko/Texas… bis zur Jetztzeit. Da gibt es vielleicht auch einen runden Jubiläumstag als Anlass irgendwann.
Auf die nächsten Jahre!
Noch ein paar Ideen:
Das Königreich der Kuba: Ein im 17. Jh. im heutigen Kongo entstandener Staat mit einigen sehr interessanten Merkmalen: It developed a refined political system, elected political offices, legal system, trial by jury, public goods provisions and socially supporting movements. (https://en.wikipedia.org/wiki/Kuba_Kingdom, https://www.bbc.co.uk/sounds/play/m00021r4) Da kann man bestimmt was draus machen.
Der Imjin-Krieg zwischen Korea und Japan (1592-8, https://de.wikipedia.org/wiki/Imjin-Krieg). Da könnte man einiges einbringen, z.B. Hegemonialpolitik und Selbstverständnis Chinas, die Reichseinigung Japans (https://de.wikipedia.org/wiki/Drei_Reichseiniger), oder den Einfluß Kriegsgefangener auf die Wirtschaft. Und man hätte Gelegenheit, über den wohl kompetentesten Admiral der Weltgeschichte zu reden: Yi Sun-sin (nicht eine Schlacht verloren, bei minimalen Verlusten, z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Seeschlacht_von_Myongnyang)
Die Schatzflotte der Ming und ihre Expeditionen unter Admiral Zheng He (https://de.wikipedia.org/wiki/Zheng_He#Reisen), als Kontrast zum europäischen Zeitalter der Entdeckungen.
Oder wie wäre es mit einem Blick in die Geschichte der Kaukasusrepubliken? Weniger in die Zeit zwischen Zarenreich und Sowjetunion, sondern eher auf das mittelalterliche Georgien (z.B. David der Erbauer und Tamar die Große), oder das antike Armenien (erster christlicher Staat und so)
Als Inspiration und zum „Über den Tellerrand blicken“ empfehle ich den (englischsprachigen) „Wonders of the World“-Podcast: https://www.wonderspodcast.com/wonders
Insgesamt sollen 200 Wunder vorgestellt werden, neben den bekannten 7 der Antike auch je 7 aus der hinduistischen und islamischen Welt, aus China und dem vorkolumbianischen Amerika, einige Naturwunder, usw. Dazu gibt es immer eine historische Einordnung und ein Ausflug in die lokale Küche.
Das Buch ist für mich wahrscheinlich zu oberflächlich, aber ich kann ja auch einfach weiter die Stunde History hören.
Interessant fand ich wirklich die Frage, ob es eine Radiosendung oder ein Podcast ist. Leider merkt man dem “Eine Stunde History”-Podcast sehr an, dass er eigentlich eine Radiosendung ist: Ständig wird der Name des Senders und der Sendung angesgt (Radiomoderatoren halten ihr Publikum anscheinend immer für dement, ist bei Radio Eins nicht anders). Durch das Schneiden (die “eine Stunde” dauert oft nur 35 Minuten) wiederholen sich die Moderatoren ständig: “Danke an Prof. X von der Uni Y zum Thema Z. Düdelü. Eben habe ich mit Prof. X von der Uni Y zum Thema Z gesprochen. Ihr hört übrigens “Eine Stunde History” bei DLF Nova. mein Name ist blablabla.” Oh, Mann.
Kontrastprogramm sind die nur als Podcast produzierten Sachen vom DLF (z.B. “Der Tag” oder “Lakonisch Elegant”), in denen sich die ModeratorInnen demonstrativ duzen und ständig betonen, dass im Podcast ja alles nicht so streng/ernst ist. Die Unseriösität von Podcasts wird dort ständig betont. Sind denn Podcasts nur für Jugendliche/Menschen, die deutlich jünger sind als ich?
(Natürlich nicht, wie WRINT u.a. immer wieder beweisen. Schade nur, dass der DLF das überhaupt nicht versteht.)
Vielen Dank für den Podcast. Viel Erfolg bei allen weiteren Folgen und für das Buch.
*
Als Holgi Meike Rosenplänter fragte, wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) entstanden sei, ging es ziemlich durcheinander:
Meike Rosenplänter verwies auf das Bedürfnis, die Kriegsverbrechen in den Jugolawienkriegen zu ahnden. Die Situation nach den Jugoslawienkriegen hat in der Tat zur Gründung von gleich zwei Gerichtshöfen geführt, die aber weder “Europa” noch die “Menschenrechte” im Namen tragen und auch beide nicht auf europäischer Ebene geschaffen wurden. Es handelt sich dabei um
den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien, ein Ad-hoc-Gericht auf UN-Ebene, vor dem die Verbrechen der Jugoslawienkriege abgeurteilt wurden, und den Internationalen Strafgerichtshof, der aufgrund dieser Erfahrungen durch ein eigenes multilaterales Abkommen außerhalb der UN-Strukturen gegründet wurde, aber gerade nicht für die Jugoslawien-Kriegsverbrechen zuständig ist. Diese beiden Gerichtshöfe saßen bzw. sitzen in Den Haag.
Zum Ende ihrer Ausführungen setzte Frau Rosenplänter auch noch den EGMR mit dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) gleich. Das ist ein häufiger Fehler.
Der EuGH ist das oberste Gericht der EU, sitzt in Luxemburg, und urteilt über alles Recht der EU – auch aber eben unter vielem anderen – über Grundrechte.
Der EGMR ist eine Einrichtung des Europarats – also nicht der EU -, sitzt in Straßburg und urteilt ausschließlich über die Einhaltung der Europäischen Menschenrechtskonvention. Er wurde schon 1953 initiiert, richtig gegründet 1959, war aber in seinen ersten Jahrzehnten sehr selten tätig, weil er zunächst nur auf Initiative von Staaten tätig wurde, also nicht von Individuen angerufen werden konnte. Dem EGMR unterliegen alle Mitglieder des Europarats, das sind alle EU-Mitgliedstaaten, aber eben auch zahlreiche weitere Staaten, insbesondere solche, die in puncto Menschenrechte doch etwas größere Probleme zu haben scheinen, z.B. Russland und die Türkei. Diese beiden Staaten sind übrigens nicht dem Abkommen zur Gründung des Internationalen Strafgerichtshof beigetreten. Es ist also wirklich wichtig, diese 4 Gerichtshöfe genau zu unterscheiden.
Ich find’s nicht mehr wieder, aber Holgi fragte irgendwann in die Runde, ob nicht auch alle dächten, die Welt würde immer schlimmer. Ich glaube, das war in dieser Folge.
Gegen diese Ansicht hilft das “Factfulness” Buch von Hans Rosling. Die Webseite dazu ist https://www.gapminder.org/ wo man auch viele Statistiken in Zeitverläufen selbst grafisch nachvollziehen kann. Die Welt wird — im Großen gesehen — tatsächlich immer besser!