WR1521 Deutschlands Schwäche, Austerität, Kindergrundsicherung

Mit Rüdiger Bachmann und Christan Bayer.

Wir reden über die tatsächlichen Gründe dafür, dass Deutschland “der kranke Mann Europas” ist, über sehr teure Regionalpolitik mittels Chipfabriken, über Wachstum als Fetisch, wir interpretieren Lindner potitiv, es geht um Kulturhaushalte, Spaßbäder, die Mövenpick-Steuer der Bürokratiereform, Austerität und Extremismus, die Kindergrundsicherung und Geplauder aus dem Nähkästchen.

Darin:
Bloom et.al.: Are Ideas Getting Harder to Find?
Hübscher et.al.: Does Austerity Cause Polarization?
Duque Gabriel et.al.: The Political Costs of Austerity
Kirabo Jackson et.al: What Impacts Can We Expect from School Spending Policy?
Dahl et.al.: The Impact of Family Income on Child Achievement
Butcher: Assessing the long-run benefits of transfers to low-income families
Arndt et.al.: Investitionsbedarfe für ein nachhaltiges Verkehrssystem

12 Gedanken zu „WR1521 Deutschlands Schwäche, Austerität, Kindergrundsicherung

  1. Marko

    Lieber Holger,

    Vielen dank, dass du Christian und Rüdiger diese Sendung machst.
    Ich finde die Themen super interessant und gerade die Mischung eurer Charaktere, Meinungen und Herangehensweisen sehr fruchtbar.
    Dabei möchte ich gerade deine Rolle als Vertreter des interessierten Zuhörers hervorheben.
    Du hast (oder spielst) genau das richtige Maß an Vorwissen, wodurch das Gespräch verständlich bleibt und trotzdem nicht ins Stocken kommt.
    Ich habe das Gefühl, gerade durch deine Moderation, deine Nachfragen und Worterläuterungen bin ich in der Lage den Diskussionen auf vergleichbar hohem fachlichen Niveau zu folgen, ohne andauern unterbrechen und etwas Nachschlagen zu müssen.

    Tolle journalistische Arbeit!

    Vielen Dank und weiter So!

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  2. ÖD-Muffel

    Hallo ihr Drei,

    mit genau den Themen im Bezug auf Standesamt und Informationsaustausch zwischen den Ländern befasse ich mich beruflich. Strenggenommen sollte das seit 01.01.2023 alles erledigt sein, aber wenn ich mich umgucke wird schwer, das Datum zu halten. Es ist noch schlimmer und schwieriger als ihr euch das vorstellen könnt…
    In einer ruhigen Minute schreibe ich das mal per Mail

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    1. Matthias

      Ich kann bezeugen, dass die Stadt Dresden bzw. das Standesamt tatsächlich den Geburtsregisterauszug für die Eheschließung sich selbst abrufen kann. Der Verwaltungsakt kostet allerdings genauso viel, wie wenn man sich den Auszug abholt und persönlich vorbeibringt.

    2. Christine

      Auch ich bin im öffentlichen Dienst und mit Digitalisierung beschäftigt.

      An vielen Stellen “klemmt” es aus zwei Gründen.

      a) Technisch wäre es möglich, aber es gibt Datenschutzbedenken. Da dürfen verschiedene Datenbestände nicht miteinander verschnitten werden. Auf der einen Seite total unpraktisch, aber Datenschutz.

      b) Mangelnde Schnittstellen zwischen den Programmen. Mangelnder Wille, Schnittstellen zu einzuführen und zu pflegen.

      Dummerweise gibt es ja nicht die eine Software, mit der im Standesamt gearbeitet wird, sondern viele. Und es muss ja die Geburtstsurkunde aus dem Geburtsort beigebracht werden. Und die Software von Troidsorf (mein Geburtsort) ist mit der von Mönchengladbach (mein Wohnort) höchtswahrscheinlich nicht kompatibel.
      Föderalismus eben. Nicht nur zwischen den Ländern, sondern auch zwischen den Kreisen/Kommunen.

  3. Martin

    Danke für die kurzweilige, informative Folge.

    Bei der Laffer-Kurve musste ich an die Sitzung des österreichischen Nationalrats denken bei der der heutige Bundespräsident Alexander van der Bellen (Dr. in Volkwirtschaftslehre) Heinz-Christian Strache (damals FPÖ) eine Lektion in Volkswirtschaft erteilt und erklärt, dass die Laffer-Kurve das Steueraufkommen verringert statt erhöht:
    https://www.youtube.com/watch?v=A5zGtR55hjI
    Bei Minute 6:50

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  4. Aurel

    Zum Thema Standesamt und Datenaustausch kann ich noch eine bizarre Geschichte erzählen. Meine Frau und ich haben 2020 in Köln geheiratet und bei der Anmeldung im Kölner Standesamt mussten wir beide Auszüge aus dem Geburtsregister vorlegen und das obwohl wir beiden in Köln geboren sind und die Auszüge vom Kölner Standesamt selbst ausgestellt werden, d.h. wir mussten dem Amt Urkunden vorlegen, die es selbst ausstellt. Der Datenaustausch funktioniert also noch nicht Mal im selben Amt.

    Hab dann Mal bei der Anmeldung gefragt, wie es zu dieser bizarren Situation kommt. Erklärung war, dass die Geburtsregister erst ab Jahr x digitalisiert sind und unsere Geburtstage davor liegen, es musste also ein Mitarbeiter in das Archiv im Keller gehen, suchen und den Auszug kopieren. Wegen dieses großen manuelle Aufwands konnte das nicht mit der Hochzeitsanmeldung gemacht werden.

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  5. Annett

    Meldescheine musste ich bis jetzt in jedem Land ausfüllen. Es geht tatsächlich viel Arbeitszeit damit verloren, da wir die ja auch noch per Hand ins System eintippen müssen. Die Daten werden uns vom Buchungsportal oft nicht übermittelt.
    Manchmal ist die Adresse aber zu sehen. Wonach das geht, habe ich noch nicht rausgefunden. Versuch mal, die Adresse als Firmenanschrift anzugeben und guck, ob irgendwo ein Häkchen ist, dass deine Daten nicht übermittelt werden.
    Ein Vielreisender hatte mal einen Stempel für den Meldeschein.
    Grüße aus Steglitz

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  6. Julius Wenzel

    Hervorragende Folge mal wieder!

    Zwei Anmerkungen:
    1. Was Christian mit der Durchsetzung privater Verträge un der Mafia erzählt, hätte ich gerne einmal für den arabischen Raum und dschihadistische Bewegungen untersucht…
    2. Zum Thema Lehrmittelfreiheit kann ich erzählen, wie es in Sachsen war und ist:
    Zu mehr als der Hälfte meiner Schluzeit gab es in Sachsen keine echte Lehrmittelfreiheit. Die Lehrbücher wurden zwar gestellt (und im nächsten Schuljahr weitergegeben), aber Verbrauchsmaterial wie zu den Lehrbüchern dazugehörende Arbeitshefte (zum reinschreiben) mussten gekauft werden (in der Regel bestellte der Lehrer für ide ganze Klasse und sammelte Geld ein). Dies war vor allem bei den Fremdsprachen ein gewichtiger Posten (alles zusammen ergab durchaus schon mal 75€ im Schuljahr), das teuerste war jedoch der grafikfähige Taschenrechner für 120€ einmalig in der Schullaufbahn. Zwei Jahre, nachdem mir meine Eltern so einen kaufen mussten, erstritten sich (eigentlich nicht mittellose) Eltern vor dem Verwaltungsgericht vollständige Lehrmittelfreiheit unter Verweis auf ein Recht auf Bildung. Seitdem müssen (zumindest in Sachsen) alle Schulen die notwendigen Lehrmittel kostenlos zur Verfügung stellen.

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  7. Hendrik

    Ich möchte mal positiv erwähnen, dass der Rüdiger endlich ein ordentliches Mikrofon hat. Ich hatte zuerst gedacht, dass es ein neuer Gesprächspartner ist.
    Man kann viel besser Folgen, wenn es eine gleichlaute ruhige Gesprächsatmosphäre ist.
    Ansonsten auch wieder eine sehr interessante Folge, gerade wenn man die meisten Themen sonst nur als Überschrift mal irgendwo vorbei sausen sieht.

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