WR1198 Lauers Bureau 2021

 

Christopher Lauer hat angekündigt, zur Berliner Abgeordnetenhauswahl im Septemper 2021 als Direktkandidat für die Grünen antreten zu wollen. Am 6. März 2021 findet die Aufstellungsversammlung statt, bei der die Partei ihre Direktkandidaten festlegt – und weil Christopher bis vor fünf Jahren regelmäßiger Gast in meinen Sendungen war, habe ich diese Gelegenheit genutzt, mich mal wieder mit ihm zusammenzusetzen und zu plaudern.

22 Gedanken zu „WR1198 Lauers Bureau 2021

  1. Stefan Hartmann

    Ich habe beim hören das Gefühl das Lauer ein bisschen extrem naiv an die Kandidatur geht.
    Was die „Trolle“ von ihm erwarten ist die „Ochsentour“, im Sinne von, so eine Kandidatur/Amt muss sich erstmal verdient werden.
    Dazu kommt das er bei der Nominierung praktisch keine Chance hat von Leuten gewählt zu werden die ihn vorher nicht „persönlich“ kennengelernt haben.
    Wenn ich ihn beraten würde, würde ich ihm, wenn er zumindest eine kleine Chance haben will, empfehlen einen klassischen Brief aufzusetzen in dem er sich vorstellt und seine Ziele benennt. Den kann er dann (gegen kostenübername) vom Wahlkreisbüro an alle Wahlberechtigtenmitglieder verschicken lassen, nur eine Vorstellungsmail bzw. die Vorstellung an der Wahlveranstaltung reicht garantiert nicht aus um gewählt zu werden

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    1. Donngal

      Ich sehe den Fehler da tatsächlich eher bei den Menschen die denken dass man sich durch parteisoldatenarbeit irgendetwas verdient. Wenn on meinem Ortsberband jemand mit dem intelektuellem und rhetorischem Potential eines Christopher Lauer auftauchen würde, würde ich meine komplette Energie dareinstecken diese Person zu pushen. Denn es ist offensichtlich dass meine Partei davon nur profitieren kann. Es kommt nicht nur darauf an wie engagiert jemand ist, sondern auch auf die Ausstrahlung und den Intellekt. Und da ist er nunmal schon recht weit vorne.

    2. Christopher Lauer

      Hallo, ein solches Bewerbungsschreiben gibt es, aber ich weiß nicht was Du damit meinst, dass ein „Wahlkreisbüro“ dieses Schreiben an alle Mitglieder schickt. Könntest Du das ausführen?

      Gruß

      Christopher

    3. Stefan

      Hallo Christopher
      In der Regel gibt es für jeden Wahlkreis eine Kreisgeschäftsstelle die für die Mitgliederkartei usw. zuständig ist, die müssen (gegen kostenübernahme) dein Bewerbungsschreiben an alle Mitglieder verschicken (Erfahrung aus erster Hand hab ich da nur bei der CDU in BW, denke aber das es für die Grünen in Berlin ähnlich sein sollte, die werden doch nicht weniger demokratisch als die CDU sein 😉 )

  2. GentleGiant

    Jetzt grast Herr Lauer halt das linke Parteispektrum ab, um nochmal irgendwo politisch Fuß zu fassen. Da erschließt sich dem interessierten Hörer natürlich auch, warum zB bei Lauer und Wehner stets kritisch, abschätzig und moralisch überlegen mit dem politischen “Gegner” ins Gericht gegangen wird, während die Verfehlungen grüner Politiker (Hummer-Affäre der Hamburger Justizsenatorin, Vollgas-Untersteller in BaWü, Affäre um “Diese eG” unter grünem Baustadtrat) konsequent unter den Tisch fallen. Wobei ich natürlich verstehe, dass man nicht die Hand zu beißen vermag, die einen künftig noch füttern soll. Da die Grünen generell und vor allem in Berlin momentan absolut en vogue sind, rechne ich ihm natürlich gute Chancen zu.

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    1. Donngal

      Wow…

      Hummer-Affäre der Hamburger Justizsenatorin, Vollgas-Untersteller in BaWü, Affäre um “Diese eG” unter grünem Baustadtrat

      Jedes einzelne Thema musste ich gerade erstmal googlen. Kann es sein dass die auch einfach generell etwas irrelevant waren für jeden der keine irrationale Abneigung gegen die Grünen hegt?

    2. GentleGiant

      @Donngal

      Nur weil es die eigene Bubble nicht abbildet, bedeutet es nicht, dass Dinge nicht passieren/stattfinden. 😉

    3. Donngal

      Liegt vielleicht auch daran dass das alles Kleinigkeiten sind, die keinen wirklich interessieren. Haben alle stattgefunden. Sind aber egal.

  3. Sandra

    Eine kleine Anmerkung zu unabhängigen Meldestellen, da das im Podcast IMO ein bisschen missverständlich dargestellt wurde:

    Der Kernidee hinter einer solchen unabhängigen Stelle ist fast immer, dass man auf Wunsch auch anonym melden kann, ohne das es dann zur Konfrontation kommt – damit muss man sich nicht persönlich exponieren und zum anderen durchbricht man auch dieses: “He said, she said”-Muster.
    Das bringt zwar auf den ersten Blick nicht so viel, aber so eine Meldung landet im Register – und wenn sich dann bspw. noch 10 andere Menschen im gleichen Monat über diesen Beamten beschweren, fällt das auf und man kann was draus machen.

    Das gleiche gilt übrigens auch in anderen Bereichen: Z.B. fällt Kindesmisshandlung oft erst dadurch auf, dass mehrere Stellen unabhängig voneinander einen Verdacht melden (Lehrer/Erzieher, Arzt, Trainer im Sportverein usw.) – und dem kann man dann nachgehen.

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  4. Salvador_Marget

    Jedes mal wenn ich Christopher Lauer reden höre, denke ich mir: Ja, alles richtig, der Mann hat tolle Ideen und Ahnung. Gleichzeitig empfinde ich ihn so unheimlich unsympathisch und arrogant, wobei ich nicht genau sagen kann, was der Grund dafür ist. Ich möchte ihn wirklich mögen – denn eigentlich fand ich schon gut, was er bei den Piraten geleistet hat.

    Woran liegt das? Geht das nur mir so?

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    1. nomade

      Das geht mir genauso. Und ich finde, dass er weder gut analysieren, noch stringent erzählen kann.
      Wenn ich ihm zuhöre, werde ich ungeduldig….

    2. Ex-Pirat

      Ich finde ihn persönlich, als auch sein Programm sympathisch. Nur sein hierfür eingeschlagener Weg scheint mir immer etwas unplausibel: Viel zu lange bei den Piraten, dann SPD und Axel-Springer-Verlag, jetzt Grüne. Eher immer etwas tragisch von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen, aber vielleicht schafft er es irgendwann. Ich glaube er steht wirklich zu seinen, meiner Meinung nach progressiven Ansichten und verkauft sich eben nicht.

    3. Marc

      Ich hatte mit Hr. Lauer außer diesem Podcast bisher keine Berührungspunkte – sitze in einer Kleinstadt in Bayern. Bei aller sachlichen Zustimmung zur Haltung von Hr. Lauer sehe ich da auf der persönlichen Ebene einige Defizite. Auch in einer boomenden Kleinpartei scheint mir eine Direktkandidatur als Neuzugang völlig unrealistisch. Statt dessen über die Liste gehen, sofern man eine halbwegs aussichtsreichen Platz bekommt und im Wahlkampf Vollgas geben, da könnte ich mir eher vorstellen dass was geht.
      Toitoitoi!

  5. Janpow

    Sosehr wie ich gerne Holgers Podcast folge, finde ich das Gespräch mit Lauer sehr unkritisch. Christof Lauer feiert sich eigentlich selber ab und hinterlässt den Eindruck, dass er alles besser weiß und alle anderen dumm sind. Aber er ist gleichzeitig erst durch einen Hitzesommer plötzlich auf die Idee gekommen, dass der Klimawandel relevant ist?

    Insgesamt finde ich das Gespräch, wie auch Herrn Lauer, ambivalent. In seinem Auftreten ist er halt sehr unglücklich… wie es einer der Kommentatoren schreibt, von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen.

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  6. dramaturbine

    War das eigentlich Holgis erster Podcast mit so einem Teaser Satz vor dem Intro? Das kenne ich doch sonst nur von den Spaßbremsen aus anderen Formaten. Einfach mal was neue ausprobiert?

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  7. Tarifkenner

    Bei 15’40” sagt Christopher Lauer bezogen auf das Jahr 2012, dass die Piratenpartei im Berliner Abgordnetenhaus bei 15 Prozent gestanden habe und vor den Grünen drittstärkste Kraft gewesen sei. Für alle, die das nicht mehr so genau wissen: Im Herbst 2011 zog die Piratenpartei mit 8,9 Prozent der Stimmen als fünftstärkste Kraft (nach SPD, CDU, Grüne und Linke) ins Abgordnetenhaus ein. Die Grünen hatten rund doppelt so viele Stimmen wie die Piratenpartei.
    Die Aussage bezieht sich sicherlich auf eine Umfrage aus dem Jahr 2012. Nicht nur CL, sondern auch viele andere Politiker neigen dazu, Umfrageergebnisse wahrzunehmen und zu kommentieren, als seien sie Wahlergebnisse. Wie sinnvoll das ist, wenn die letzte Wahl ungefähr ein Jahr zurück liegt und es bis zur nächsten Wahl noch vier Jahre dauert, möge jeder selbst entscheiden.

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  8. Tarifkenner

    WENN Katarina Barley wirklich Christoph Lauer einen aussichtsreichen Listenplatz zugesichert hat, dann wäre die SPD eine ziemlich undemokratische Partei. Die Liste muss durch eine Mitglieder- oder Deligiertenversammlung festgelegt werden.

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  9. Marek

    Wie ist denn jetzt die Bewerbung bzw die Abstimmung am 6.3. gelaufen? .. online konnte ich dazu gerade nix finden .. vielleicht hat ja wer nen link…

    Also ich finde den Kollegen Lauer schon seit seinen jetzt.de Zeiten für sehr unterhaltsam und einen klugen Kopf… ob er in der Politik damit jeweils durchkommt bzw erfolgreich wird ist aber vermutlich nicht so einfach….

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    1. Eule

      Ungefähr 70-30 für Andreas Otto, glaube ich.

      Was aber schon recht beachtlich ist – ein langjährig etablierter Politiker bekommt in einem sicheren Wahlkreis “nur” rund zwei Drittel der Stimmen gegen einen ziemlich frisch in die Partei eingetretenen und zwar bekannten, aber auch umstrittenen (hihi) Gegenkandidaten? Kein Ruhmesblatt für den Mann.

      Ich habe mir die Distanz-Veranstaltung der Bezirksgrünen Diversitäts-AG (oder wie das heißt) angeschaut, auf der Christopher Lauer sich auch vorgestellt hat, und dort hatte Otto außer einer etwas gelangweilten gebetsmühlenartigen Wiederholung seiner ostdeutschen Herkunft nicht viel über seinen Beitrag zu einer vielfaltsoffeneren Politik zu sagen, bevor er vorzeitig zu einem anderen Termin musste. Ziemlich dürftig.

    2. Eule

      Nachtrag: *Für* einen, nicht *in* einem sicheren Wahlkreis. War ja die Aufstellungsveranstaltung. Gnarf.

    3. Marek

      Vielen Dank für das Update und den Bericht.

      Ok, verloren für Christopher aber ich muss auch sagen das ich 30% sozusagen aus dem Stand gegen nen “Platzhirschen” wirklich mehr als respektabel finde… mal schauen wie sein Weg so weitergeht….

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