WR1133 Der Septemberhimmel

 

Ruth Grützbauch ist Astronomin, betreibt in Wien ein Popup-Planetarium und ich lasse mir erzählen, was es am nächtlichen Septemberhimmel zu sehen gibt.

Darin: Vollmond (Erntemond) – Tag/NachtgleicheJupiterSaturnStarlinkFind StarlinkSpot The StationOrionBeteigeuzeʻOumuamuaMilchstraßeMagellansche Wolken – Ruth im Podcast mit Florian

11 Gedanken zu „WR1133 Der Septemberhimmel

  1. Joachim

    Es gibt Observatorien, die auch Beobachtungszeit an Leute ohne Anbindung an ein wissenschaftliches Institut vergeben, also auch an Amateuer-Astronomen, allerdings das sind dann meist kleinere größtenteils robotische Teleskope. Ein Beispiel dafür ist https://www.itelescope.net/

    Ein sehr schöner dunkler Himmel ist über Namibia zu finden. Ich hatte das Glück, dass ich ein paar Monate – verteilt auf mehrere Jahre – da gearbeitet habe. Es gibt da auch Gäste-Farmen, die sich auf Himmelsbeobachter spezialisiert haben, Teleskope zum Ausleihen anbieten u.ä. Die beiden magellanschen Wolken sind da vor allem gut in den Herbts- und Wintermonaten zu beobachten.

    Wenn man nicht so weit fahren will, gibt es mittlerweile in Deutschland die sog. “Sternenparks”. Das sind Gegenden, in denen der nachthimmel für Deutschland besonders dunkel sein soll – angeblich soll er dem in Namibia vom optischen Eindruck her sogar nahe kommen (was ich nicht so ganz glauben kann). Einer dieser Sternenparks ist sogar ziemlich nahe an Berlin: https://www.sternenpark-westhavelland.de/

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    1. Wulf

      Als ich im Sommer (während des Neowise-Besuchs) mal wieder geschäftlich in Berlin war, hatte ich “zufälligerweise” das ganze Fotogeraffel inkl. Stativ im Auto dabei und bin einen Abend zu einem der Beobachtungspunkte im Sternenpark Havelland gefahren und es war einfach nur phantastisch!
      Milchstrassenfotos, Neowise mit Teleobjektiv, und und. Ich war zwar erst um 3 wieder im Hotel und dementsprechend im Eimer am nächsten Tag, aber es hat sich so gelohnt. Das werde ich sicher nochmal wiederholen….

    2. Arne

      Den Sternenpark Weshavelland kann ich auch nur empfehlen. Wir haben letztes Jahr mit der Familie dort Urlaub gemacht. Die Kinder waren begeistert, wie viele Sterne (und Sternenschnuppen, wir waren zu den Perseiden dort) man sehen konnte. Kein Vergleich zu zu Hause am Rand vom Hamburger Hafen.
      Und für die Berliner ist es ja quasi vor der Haustür. Man muss nur bedenken, dass es mit der Mobilfunkabdeckung nicht so weit her ist dort. Ein offizieller Beobachtungspunkt ist z.B in Kleßen-Görne.

  2. Stefan

    Ich kann allen Interessierten die Open Source Software Stellarium empfehlen. Ich nutze diese Software auf dem Desktop PC oder Laptop. Dort kann man genau sehen, was aktuell am Himmel los ist.
    Da brauche ich auch keine “Guck Mal, ich hab hier eine App” die gegen den Himmel gehalten wird.
    Einfach mal ausprobiert…..
    Hab eine Empfehlung für die Software im Podcast vermisst..
    Gruß Stefan

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    1. Clemens

      Auch wenn ich nur die alte Version 5 Pro benutze, möchte ich Mac-Usern die Astronomie-Software »Starry Night« ans Herz legen, die in den Tests diverser Publikationen ein Schattendasein fristet. Das Programm ist meiner Meinung nach den frei erhältlichen Alternativen um Längen voraus, von den Smartphone-Apps ganz zu schweigen.
      Mittlerweile gibt es Version 8 in diversen Paketen ab US-$ 50,– …

      https://starrynight.com/
      https://de.wikipedia.org/wiki/Starry_Night

  3. Tobias

    Ein Feldstecher mit 20x Vergrößerung? Den hat ganz bestimmt niemand einfach so zu Hause rumliegen. Normale Feldstecher und Ferngläser haben bis 10/12x Vergrößerung, mehr ist ohne Stativ gar nicht zu handhaben, weil man selbst mit Auflage noch zu stark wackelt.

    Wer mit wenig Geld mal die Jupitermonde und die Saturnringe sehen will, dem empfehle ich ein günstiges Teleskop zu kaufen. Gibt es z. B. bei Lidl schon für etwa 60€ im Onlineshop. Meist liegt ein Okular bei, mit dem man etwa 35x Vergrößerung erreicht. Das reicht locker. In dunklen Gegenden sieht man damit sogar ganz leicht den Orionnebel und den Ringnebel in der Leier.

    Wenn man dann angefixt ist, kann man ja immernoch upgraden. 🙂

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    1. Alderamin

      Diese Feldstecher nennen sich “Kometensucher” und werden normalerweise auf Stativ benutzt – sie sind zu schwer zum in-der-Hand-Halten und die hohe Vergrößerung macht das Wackeln noch schlimmer. Ich habe einen 15×80 und einen 20×80 (letzteren auf einer Astro-Messe für 200 Euro gekauft). Im 20er kann ich die Saturnringe (bzw. in dem Fall DEN Ring) gerade so erkennen. Zum ersten Mal sah ich sie in einem 10-30×30-Zoom-Spektiv aus dem Katalog für 40 DM oder so (war in den 1970ern). Als Stativ diente die Halterung von Mutters Trockenhaube. Die Kinnlade fiel runter und es hat mit die Füße weggehauen. Hab’ Oma vom Fernseher weggezerrt, und sie zum Gucken genötigt. 😀

  4. Sebastian

    Großes Kompliment mal an Holgi!
    Florian hat mut Ruth ja einen eigenen Podcast gestartet. ( https://dasuniversum.podigee.io/ ) Florian ist fachlich super und ich finde auch alles was er so produziert toll! Das soll jetzt also keine Kritik sein, aber der Start in die Sendung mit Ruth war schon ziemlich holprig. Langsam schwingen sich die zwei da auch ein. Aber der Podcast hier zeigt einfach was einen guten Moderator ausmacht. Vor allem in so einem Format wie einem Podcast. Auch Ruth selbst war ja eher verwirrt warum erstmal so viel über sie gesprochen wird und wollte auf den Punkt kommen aber Holgi hat das schon super gemacht. Zumindest ich habe jetzt ein viel besseres Verständnis wem ich da überhaupt zuhöre und höre daher auch viel lieber zu. Perfekter Start in eine neue Sendereihe.

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  5. Alderamin

    Schöne Sendung, Dank an Euch beiden!

    Die Starlink-Satelliten sind so klein übrigens gar nicht. Zusammengefaltet beim Start messen sie 2,4 bis 3,2 m Länge mal 1,1 bis 1,6 m Breite mal 0,2 m Höhe (Schätzungen anhand von Fotos). Wenn sie ihre 6-Segment-Sonnenpaneelen ausgeklappt haben, messen sie hingegen bis zu 9,6×3,2 m, das ist die Größe eines Omnibusses!

    Als Gegenmaßnahme hat Elon Musk zwar, wie Ruth sagte, mal einen einzigen “Darksat” mit dunkler Farbe anstreichen lassen, was wenig Verdunklung brachte und aus thermischen Gründen nicht wiederholt wurde – der Satellit wurde wohl zu warm. Das neue Modell “Visorsat” benutzt ausklappbare Sonnenschilde, die den reflektierenden Bereich des Satelliten abschatten sollen, sowie eine geänderte Ausrichtung während der anfänglichen Phase des Aufstiegs auf die finale Bahn (die Satelliten werden tief auf ca. 300 km ausgesetzt, damit sie im Falle einer Fehlfunktion schnell von der dort dichteren Restatmosphäre abgebremst werden und abstürzen). Außerdem gibt man die auf 1200 km Höhe geplanten Bahnen der zweiten Ausbaustufe auf – es werden nur Satelliten auf 500 km platziert. Näher an der Erde heißt, dass sie in der Dämmerung schneller im Erdschatten verschwinden. Die älteren Satelliten ohne diese Maßnahmen werden auch bald schon zum Absturz gebracht, man hat schon ein paar wieder vom Himmel geholt. Bald werden nur noch die neuen “Visorsat”-Modelle im Orbit sein.

    Die aktuellen Maßnahmen verdunklen die Satelliten so weit, dass man sie nur in der Aufstiegsphase noch schwach sehen kann; im endgültigen Orbit sind sie mit bloßem Auge unsichtbar. Im Feldstecher kann man sie aber sehen, und sowohl Amateurfotografie als auch professionelle Astronomie werden stark beeinträchtigt, vor allem das Vera C. Rubin Observatorium, das noch im Bau ist und u.a. Asteroiden entdecken soll, die mit der Erde auf Kollisionskurs sind, wird extrem gestört. Ich habe letztens gelesen, dass auf jeder Aufnahme des Teleskops mit mehr als 30 Sekunden Dauer eine Satellitenspur sein wird, die sie teilweise unbrauchbar macht. Da wird man wohl nur mit Bildverarbeitung gegen ankommen.

    Mein Artikel dazu, wenn es jemanden interessiert:
    https://scienceblogs.de/alpha-cephei/2020/06/07/starlink-update-das-ende-satelliten-perlenketten/

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