WR1055 Krisenschnuckenwurst

 

Darin: Corona (natürlich) – Schlagzeilen und Wetter

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24 Gedanken zu „WR1055 Krisenschnuckenwurst

  1. Igor

    Ich bin seit letztem Sommer nicht mehr Fahrrad gefahren. Heute musste ich, und zwar 40 km. Mein lieber Arsch. Das ist echt hart. Aber ich werde jetzt täglich 20-30 km fahren.

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  2. ErPeh

    Ich kann mich noch sehr gut an alte Podcast Folgen erinnern: “Leute, kauft Mehl! Das braucht man in der Krise!”

    Und nun reicht es beim Propheten nicht einmal für ein paar Kekse?!

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  3. Jan

    Ich hab so nen Heimtrainer den man an der Hinterachse einspannt, der macht praktisch keine Geraeusche. Also nicht so einer der am Gummi vom Hinterrad anpackt.

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  4. Tarifkenner

    Danke für die schöne Sendung.
    Ich weiß ja, dass Ihr beiden und die Mehrzahl der Hörer viel von einem bedingungslosen Grundeinkommen halten. Dass sich dieses nun dank der Corona-Epidemie durchsetzen wird, halte ich wie Holgi für extrem unwahrscheinlich – allerdings aus anderen Gründen.
    Das größte, offensichtlichste und trotzdem verhältnismäßig wenig diskutierte Problem des BGE ist nicht, dass alle Menschen aufhören würden zu arbeiten, sondern schlicht, dass es wahnsinnig teuer ist: Für Deutschland würde ein BGE von 1000 €/Monat und Nase im Jahr rund 1 BILLION € kosten. Dieses teure sozialpolitische Instrument wäre dabei wenig zielgenau, weil es eben jeder bekommt und damit auch zig Millionen Menschen, die von ihrem Einkommen gut bis sehr gut leben können. Wenn man sowas finanzieren will, würde das einen komplett auf Kante genähten Staatshaushalt bedeuten. Gerade die jetzige Situation zeigt doch, wie sinnvoll es ist, in einer Notlage schnell mal ein paar Milliarden locker machen zu können und sie einigermaßen gezielt denen zu geben, die sie brauchen.

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    1. Titus von Unhold

      “sondern schlicht, dass es wahnsinnig teuer ist: Für Deutschland würde ein BGE von 1000 €/Monat und Nase im Jahr rund 1 BILLION € kosten.”

      Das ist betriebswirtschaftlich richtig, volkswirtschaftlich aber Blödsinn. Die Kosten des einen sind die Einnahmen des anderen. Der sogenannte Neoliberalismus der eigentlich ein sozialdarwinistischer Reinkapitlaismus ist, blendet das aber vollkommen aus. Das hat man bei Professor Unsinn gesehen, der vergangene Woche meinte es wäre dank der EZB genug Geld im Markt.

      Man muss bei diesen Rechnungen einfach mal sehen dass die volkswirtschaftliche Wertschöpfung durch Arbeit und Zins zustande kommt und jeder Euro der z. B. als Helikoptergeld ausgeschüttet wird, mit bis zu 300% verzinst im BIP auftaucht. Denn gerade die unteren 40 % der Bevölkerung in DE haben gar keine Ersparnisse und die nächsten 20% haben nur geringe Ersparnisse die unter einem Jahreseinkommen liegen (inklusive Renten und Lebensversicherungen). Die Verkonsumieren das einfach sofort und halten so die Lieferketten am laufen.

      Auch wenn die Neokapitalisten das nicht wahrhaben wollen: Keynesianismus ist bisher die einzige fiskalpolitische Lösung um aus Krisen heraus zu kommen.

    2. Tarifkenner

      Um aus einer Krise herauszukommen, kann Helikoptergeld in der Tat sinnvoll sein. Doch ich hatte Toby so verstanden, dass als ein Ergebnis der Corona-Krise das BGE dauerhaft installiert werden könnte. Und das ist eben nicht das, was Keynes gefordert hat.

    3. Titus von Unhold

      Auch außerhalb der Krise ist eine (mindestens) Verdopplung der ALG-II-Sätze und eine weitgehender Entfall der Vergrähmungs- und Schindereimethoden bei den Anträgen mehr als erforderlich. Zum einen weil die unteren Dezile das direkt wieder ausgeben, zum anderen weil das den Niedriglohnsektor verringern kann.

      Ich hoffe dass demnächst bei genug Menschen die die Erfahrung ALG-II gemacht, es auch mal klick im Hirn macht. Denn die meisten sind eben nicht selbst schuld an Erwerbslosigkeit, müssen sich aber trotzdem menschenverachtend behandeln lassen.

    4. Tarifkenner

      Diese politische Forderung können Sie natürlich aufstellen.
      Ich glaube nicht, dass ihre Erfüllung durch die Corona-Epidemie wahrscheinlicher wird. Dafür kostet gerade ihre sozialverträgliche Bewältigung einfach zu viel Geld, das die Gesellschaft – trotz Ihres berechtigten Hinweises, dass die Empfänger das Geld gleich wieder ausgeben – erst einmal erwirtschaften muss.
      Im Übrigen geben Sie mir hoffentlich Recht, dass das ALG II auch bei einer Verdoppelung in der Höhe noch kein Bedingungsloses Grundeinkommen ist.

    5. Titus von Unhold

      Das Geld ist bereits da. Die Kosten die durch die ALG-II-Mühlen nebst Gerichten und Anwälten verursacht wird sind zusammen mit den Gesundheitskosten von Armut wesentlich geringer als eine Verdopplung mit vereinfachter Prüfung und Gängelung. Man muss es halt einfach nur ertragen können dass dann vielleicht fünf oder zehn Prozent mehr bekommen als ihnen zusteht. Das ist dann halt so. Aber das ist dann auch der Unterschied zwischen Solidarität und Gerechtigkeit. Das Geld muss aber auch nicht erarbeitet werden, das müssen die Banken mit ihrem Spielgeld auch nicht. Wenn man diese Quellen anzapft, kann sich die BRD recht gechillt sarnieren.

      Der sich selbst als liberal bezeichnende Neokapitalismus ist sozialdarwinistisch und hat den Wettbewerb im Markt als Idealmodell. Wenn es demnächst Wettbewerb im Beatmungsplätze gibt, ticken die Leute aus. So wie in Spanien, wo bereits gestern Steine auf RTW geworfen, Blockaden errichtet und Mülltonnen vor Altenheimen angezündet wurden wurden. Die zivilasatorische Decke ist dünner als mancher denkt… Indien, der Iran, die USA und Brasilien laufen sehenden Auges in den zivilisatorischen Zusammenbruch. Dort kann man jetzt Feldstudien durchführen.

    6. Tarifkenner

      Sie schreiben “Die Kosten die durch die ALG-II-Mühlen nebst Gerichten und Anwälten verursacht wird sind zusammen mit den Gesundheitskosten von Armut wesentlich geringer als eine Verdopplung mit vereinfachter Prüfung und Gängelung.”
      Vermute ich richtig, dass Sie sagen wollten: “Die Kosten, die durch die ALG-II-Mühlen nebst Gerichten und Anwälten verursacht werden, sind zusammen mit den Gesundheitskosten von Armut wesentlich GRÖßER als diejenigen, die durch eine Verdopplung der Alg-II-Sätze mit vereinfachter Prüfung und WENIGER Gängelung entstünden.”?

  5. Juergen

    Korrektur: Im Känguruh-Film wird das Känguruh tatsächlich von Marc-Uwe Kling gesprochen, nur Marc-Uwe wird nicht von Marc-Uwe Kling gespielt

    Und ja, der Film ist wirklich gut geworden… im Prinzip deckt er nur das 1. Buch ab, allerdings mit einer durchgehenden Story und etwas abweichend vom Buch (und der Nachspann verspricht mehr…)

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    1. Daarin

      Und in einer Szene taucht dann auch Marc-Uwe auf und gibt Marc-Uwe die Hand.

      Es sind schon einige Sachen aus den anderen beiden Büchern dabei. Und es ist viel neues dabei.

  6. Uwe

    Holgi, Toby …

    … mal nix Themenspezifisches, sondern ein umso spezielleres Danke, dass ihr das hier macht:

    Selbst wenn der Realitätsabgleich den Umständen geschuldet inhaltlich etwas durchhängt, baut es die Laune der werten Hörerschaft auf (behaupte ich jetzt einfach mal). Insbesondere deshalb, weil es darin vor jedem noch so ernsten Hintergrund noch immer was zu lachen gibt. Außerdem schätze ich ihn auch als Fenster ins Alltagsleben von zweieinhalb Großstädten (Berlin, Hamburg, Sprötze) sehr.

    Will sagen: Falls es eure Stimmung und eure Zeit zulässt, dürft ihr euch in den kommenden Wochen gerne in kürzeren Abständen “realitätsabgleichen”.

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  7. Sonja

    Zu den Amazon-Wunschlisten:
    Seit einiger Zeit ist es nicht mehr möglich nach diesem auf Amazon zu suchen.
    Wunschlisten, von denen man schon mal bestellt hat, kann man noch unter Listen von Freunden sehen.
    Daher müsst ihr eure Wunschlisten immer wieder verlinken, damit wir sie finden 😉

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  8. Claudia

    Hallo ihr Beiden,
    liebe Grüße aus Südtirol und Tag 10 Ausgangssperre. Wir als Familie haben uns daran gewöhnt, haben aber Gott sei Dank ein Haus. Was eine echte Herausforderung ist Arbeit, Kinder, Homeschooling unter einen Hut zu bringen… und der Respekt davor, wenn einer von uns erkrankt. Am Anfang war es eine echte Kopfsache so “eingesperrt” zu sein, aber man gewöhnt sich daran.
    Sport ist so eine Sache, jetzt darf man ja auch nicht mehr Joggen und Radfahren. Aber es ist alles schaffbar.

    LG aus Südtirol

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  9. Mario

    Hallo,

    jetzt sehen wir die Folgen von:
    – zu wenig / zu schlechter Aufklärung
    – Medien, die ihre Glaubwürdigkeit durch Sensationsjournalismus verspielt haben*
    – der Erziehung der Menschen zu “hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner”
    – Förderung der Naturwissenschaften und dem Bashing der Geisteswissenschaften durch Naturwissenschaften (und andere) was auch eine Folge
    – der Selbstüberschätzung der Geisteswissenschaften (z.B. das liegt ohne hin alles an der Kindheit) ist.

    Vielleicht sollten wir auch unsere ethischen Maßstäbe überdenken.

    * Ich gehe davon aus, dass viele der noch immer in der Kneipe sitzenden Menschen die Ansagen via Medien einfach nicht ernst genommen haben.
    Ich glaube nicht, das alle aus bösartiger Absicht/Ignoranz gehandelt haben.

    Viele Grüße

    Mario

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  10. quinoa

    Jetzt muss ich doch noch was zu den Schüler/-innen schreiben:
    Zunächst mal ein großes Lob an Tobys Tochter und ihren Arbeitseifer. Ich mache mir gar nicht so sehr Sorgen über die Abiturienten. Natürlich stehen die unter einem enormen Stress, aber von einem Schüler, der den höchsten Schulabschluss in Deutschland macht, kann man auch verlangen, dass er/sie sich selbst organisiert.

    Ich bin Lehrer an einer Schule im Sekundarbereich in einer „schlechten Gegend“. Etwa die Hälfte meiner Schüler stammt aus prekären Verhältnissen oder sind in irgendeiner Weise gehandicapt. Die können sich nicht selbst organisieren. Unser ganzes Schulkonzept basiert darauf, dass wir die Schüler – flapsig formuliert – aus den Familien rausnehmen und täglich acht Stunden in der Schule behalten. Nun sitzen meine Schützlinge zu Hause, werden durch mich nicht angeleitet und werden wahrscheinlich fünf Wochen zocken. Kombiniert mit einer miesen IT-Ausstattung ist das alles eine sehr deprimierende Situation für die schwächere Hälfte meiner Klasse.

    Ich wollte aktuell kein Abiturient sein, die aber ich glaube, dass unsere Gesellschaft die Schüler am unteren Ende gerade gar nicht auf dem Schirm hat. Die verlieren gerade ein Viertel Jahr an Unterricht, den sie dringend benötigen.

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