WR1037 Die verlorene Revolution

 

1989 brach in der DDR die sogenannte “friedliche Revolution” aus – und wurde schnell von denjenigen übernommen, die mit der eigentlichen Revolution nur wenig zu tun hatten – wenn überhaupt.
Über diese Revolution hat der Chefredakteur des Leipziger Stadtmagazins Kreuzer im Oktober 2019 einen Artikel geschrieben mit dem Titel “Die verlorene Revolution“. Da hatte ich mir gedacht, ich könnte ja mal bei Andreas Raabe anrufen und ihn fragen, was er damit meint.

Dazu passend:
WR1009: Das ostdeutsche Gefühl
WR1014: Die Übernahme Ostdeutschlands

8 Gedanken zu „WR1037 Die verlorene Revolution

  1. Knut

    Stichwort “Postfaktisch”:

    Holgi, bei 50:35 sagst du, die Lebenserwartung in Russland wäre um 10 Jahre gesenkt.
    Da schießt du einen gewaltigen Pudel.

    In Russland hat “.. sich die Lebenserwartung dramatisch erhöht – von nur 57 Jahren bei Männern noch 1994 auf jetzt 68 Jahre und bei Frauen auf 78 Jahre.”
    (www.welt.de/gesundheit/article201353234/Russland-Alkoholkonsum-sinkt-Lebenserwartung-steigt.html)

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    1. holgi Beitragsautor

      Nix “postfaktisch”. (Warum bis Du eigentlich immer so aggressiv?)

      Das ist was, was mir immer öfter passiert, weil ich immer älter werde und Altlast-Überzeugungen von vor Jahrzeznten mit mir rumschleppe. Muss ich mir echt mal Antennen für aneignen… Danke!

    2. Knut

      @Holgi

      Tut mir leid, wenn du das als aggressiv empfindest, das Stichwort “postfaktisch” kam aber von Andreas, unmittelbar nach deinem Einwurf, was ich eigentlich sehr lustig fand und deshalb auch in Gänsefüße setzte. Hätte vielleicht ein Zwinkersmiley rantackern sollen, aber das käme evtl als überheblich rüber. Wie mans macht, macht mans falsch ..
      Nix für ungut.

  2. Mario Oberländer

    Hallo Holger,
    ich hab die Sendung jetzt mal mittendrin für diese Zeilen gestoppt. (Für den Fall, dass zu meinem Punkt noch etwas kommt bitte ich das zu entschuldigen.) Es geht mir um das Ausreise-Thema. Herr Raabe meinte gerade, dass er die “republikflüchtigen” nicht verstehen könne, weil es doch die einfache Möglichkeit gab ein bisschen auf Opposition zu machen und dann zu hoffen, dass mann in den Westen abgeschoben wird. Ich muss sagen, dass mich das verwirrt. In meinem Bekanntenkreis gab es wirklich eine Menge Leute, die in die Bundesrepublik übergesiedelt sind (natürlich nur weil da so ne dolle Demokratie war 😉 Die haben einen Ausreiseantrag gestellt und irgendwann den Bescheid bekommen, dass sie die DDR innerhalb von X Tagen zu verlassen haben. Das sie so sonderlich schikaniert wurden, ist mir nicht bekannt. Außer bei 2 meiner Lehrer, die ihren Beruf nicht mehr ausüben durften, was unter den in der DDR gegebenen Umständen auch nachvollziehbar war. Kurz und gut. Es gab einen legalen Weg die DDR zu verlassen und der ging einher mit einem bürokratisch durchorganisierten und wahrscheinlich ungemütlichen Akt.

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    1. christian von praun

      Ich kenne Ostdeutsche die für das Stellen eines Ausreiseantrages Mitte der 80er eine Zeit in Bautzen gesessen haben bevor der Antrag dann schlussendlich bewilligt wurde. Kam wahrscheinlich auf viele verschiedene Faktoren an.

  3. Mario

    Hallo,

    ich merke zunehmend, wie ihr euch von dem Teil der Bevölkerung, die für einen Mindestlohn arbeitet, entfernt. Oder ist es nur selektive Wahrnehmung?

    Die Revolution:

    NDS – Wie aus „Wir sind das Volk“ „Wir sind ein Volk“ gemacht wurde
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=55367

    Die Geschichte von der friedlichen Revolution.
    … oder der Kapitulation aufgrund der finanziellen Pleite?

    “Du kannst heute wählen, wen du willst, es ändert sich nichts (wesentliches).”
    Weil alle nur dem neoliberalen Kapitalismus hinterhereifern.
    Wenn man sich mit den Leuten unterhält, dann kommt man zu einer Aussage in dieser Richtung.
    Auch wenn sie es üblicherweise nicht so formulieren (können).

    Der geringe Teil von “Ostdeutschen” in Führungspositionen hat den selben Hintergrund wie der geringere Anteil von Frauen in selbige Positionen.
    Beide werden in der Gesellschaft dem minderwertigeren Teil zugeordnet.

    “Sind wir kein offenes Land mit freien Menschen?”
    Der Kapitalextremismus arbeitet seit Jahren daran, dass die Freiheit eingeschränkt wird.
    Offensichtlich hat das Erfolg. Andere Extremisten unterstützen ihn.
    Und die Angst bereitet allen den Weg.

    Viele Grüße

    Mario

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    1. Norbert

      “Sind wir kein offenes Land mit freien Menschen?”

      Das hat zwar nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun, aber gestern hat eine schweizer Zeitung ein Interview mit dem UNO-Sonderberichterstatter für Folter Nils Melzer veröffentlicht. Sehr deprimierende Lektüre: https://www.republik.ch/2020/01/31/nils-melzer-spricht-ueber-wikileaks-gruender-julian-assange

      Und ein kleiner Vorschlag an Holger: Rede doch mal Deinen Kolleginnen Silke Hasselmann (“Heute ist ein Sputnik abgestürzt”) oder Marion Brasch. So als Zeitzeugen?

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