WR1008 Bronchichi

 

Darin: Twitter – Schaible über Gauland – Zahnersatz – GRM* – Telematik-VersicherungDirk Gently – A good place – Fleabag – Saarland – Arschlochautofahrer – Toby war in den USA – Skee ball – Lounges – Hotel-Rockenroll – Stärken – Kekse und Chips – Backen – Meinungsfreiheit – Das Wetter

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26 Gedanken zu „WR1008 Bronchichi

  1. Dirk G.

    Zu THE Good Place gibt es übrigens auch einen echt tollen Podcast der Macher: https://art19.com/shows/the-good-place-the-podcast
    Ich bin gerade nicht mehr ganz sicher wie sehr da gespoilert wird, also besser erst nach dem 1. Staffelfinale damit anfangen, nur um sicher zu gehen.
    Das Ende der 1. Staffel wird die Bewertung der Serie auch noch einmal deutlich nach oben pushen. So wie Tobi es beschrieben hat, hat er es garantiert noch nicht gesehen. 😁 (… und wird es danach hoffentlich nirgendwo erwähnen.)

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  2. Markus

    Ich weiss nicht wie es in Deutschland ist, in der Schweiz reicht es, die Sprache des Netflix Profils auf Englisch zu wechseln um «The Good Place» schauen zu können (und diverses anderes Zeug was mit «Deutsch» nicht da ist).

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  3. David

    Zu Bernd Lucke: Ich halte ihn sogar dann für gefährlich für die Demokratie, wenn man von der AfD/Nazi-Geschichte absieht. Er ist auf jeden Fall ein stark neoliberaler Mensch, und wenn die Vorstellungen von diesen neoliberalen Menschen umgesetzt würde, würde sich die Schere zwischen Arm und Reich drastisch vergrößern.

    Dabei wenden sich finanziell schlecht gestellte Menschen von der Demokratie ab, sie wählen (tendenziell) extreme Parteien oder einfach gar nicht. Und wenn es ganz schlimm wird, dann besteht auch die Gefahr einer Revolution.

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  4. Das N von FuN

    Das Saarland mag zwar nur so groß sein wie 25 Fußballfelder, aber dennoch wird auf jedem dieser Fußballfelder ein anderer Dialekt gesprochen. Um Saarbrücken und Homburg magst Du mit dem Heinz-Becker-Saarländisch goldrichtig liegen, aber weiter im Norden und Nordwesten klingt alles schon wieder ganz anders.
    Probier zum Beispiel mal, den Videos von Horst Jost ( zu finden in der SR-Mediathek) zu folgen.

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    1. Michael

      Hallo,

      ich war schon öfters im Saarland, auch um dort zu arbeiten, und ich finde die Saarländer liebenswerte Menschen.

      Ich selbst komme aus Baden und verstehe den Dialekt auch nicht ohne weiteres. Ist aber in der Pfalz ähnlich.

      Wenn man einen richtigen “Eingeborenen” vor sich hat wird es schwer, ihn zu verstehen. Vor allem nach dem dritten Schorle aus em Dubbeglas…..

      Aber das macht, wie ich finde, Deutschland aus. 16 Bundesländer und alle verschieden.
      Leider auch was die Politik angeht. In BW sind auch die AFD im Landtag.

      Also nicht nur der böse Osten……

      Grüße Michael

    2. Christine

      Mich als Westfalin hat es damals auch mal ins Saarland verschlagen. Sehr nette Menschen dort, schöne Gegend! Frankreich! Luxemburg! Phantastisch!
      Nachteil: Weit weg von allem….

      Und die Sprache ist echt gewöhnungsbedürftig.

      Und “Heinz Becker” ist keine Comedy, sondern eine Dokumentation. Die Leute sind da wirklich so.

    1. Wulf

      Naja, wenn Toby so 3-4 mal im Jahr Business nach SFO fliegt, hat er im Nu den Senatorstatus erreicht, dann kann er sowieso die Gold-Lounges nutzen und kann sogar einen Gast mitnehmen. Du solltest generell dein Gepäck auf Handgepäck umstellen (das geht bis 1 Woche Reisedauer mit dem richtigen Koffer ohne Probleme), erspart sehr viel Ärger beim Umsteigen in einem Hub wie Frankfurt oder Kopenhagen – und Wartezeit bei der Ankunft trotz Priorisierung.
      Ach, und Fensterplatz ist immer cool: Ich versuche immer, nach Norden gucken zu können. Im November letzten Jahres hatte ich dann das Glück auf dem Rückflug von Tokyo für einige Stunden Polarlichter beobachten zu können, während es bis über den 70° Breitengrad ging.

  5. Michael

    Hallo Holger,

    hast Du es mal mit saunieren probiert gegen deine, wie ich finde, doch sehr häufigen Erkältungen?

    Meine Kumpels und ich gehen jeden Montag im Winterhalbjahr in die Sauna, bei 96 Grad schön Schwitzen und dann raus an die frische Luft und Kneipen.

    Denke auch Dir würde das gut tuen.

    Versuch macht klug !

    Gruß Michael

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  6. Thomas

    Ich bin Sozialkundelehrer, nicht Geschichtslehrer. 🙂 Und ich bin da bei Holger. Ostdeutschland in den 90ern war genauso ausländerfeindlich und antisemitisch, wie es der Text, den Holger nennt beschreibt. ich habe das auch genauso erlebt. Die Sichtbarkeit hat sich erhöht, nicht mehr. Ich lebe in meiner alten Heimat, als alternativer nicht-heterosexueller Mensch immer gefährlicher, weil die Reaktion auf die Kritik an menschenfeindlichen Ideen Gewalt ist.

    Aber ich wiederhole es nochmal gern, was ich da auf der Bühne gesagt habe: brennen die Straßen? Ist das gemeinschaftliche Leben zusammengebrochen? Nein. Sind wir in einem Umbruch und müssen unsere demokratisch-freiheitlichen Werte auf eine nicht-totalitäre Art verteidigen? Ja. Aber das funktioniert eben nicht mit Besorgnis aus der Ferne, sondern mit Handeln im Lokalen. Je weniger wir darüber reden, wie schlimm die Welt ist, und je mehr wir dafür tun, dass sie besser wird, desto weniger schlimm ist sie dann.

    Und die Tatsache, dass am Ende viele Menschen zumindest besorgt sind, was rechtsnationale Menschen im Osten angeht, zeigt, dass eben nicht alles verloren ist. Nur, dass die heile Welt, die sich alle fein eingeredet haben, eben wohl nie existiert hat. Und das ist unangenehm. Aber auch hier gilt dann: wenn das unangenehm ist, dann tut was dagegen. Das wird nicht besser, wenn man betroffen in der Ecke sitzt. Da marschieren dann die Nazis einfach nur an dir vorbei.

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    1. Eule

      Stimmt. Und die “nicht-totalitäre Art” ist dabei der Schlüssel, finde ich. Die Demokratie ist nicht nur durch Nazis gefährdet, sondern generell durch Gewalt, denn diese begünstigt eine totalitäre Sichtweise die mit demokratischer Pluralität nicht vereinbar ist.

      Das Grundgesetz bekräftigt zwar für Bürgerinnen und Bürgern das Recht auf Widerstand, aber erst “wenn andere Abhilfe nicht möglich ist”. Das ist dann der Fall, wenn die staatlichen Institutionen insgesamt die freiheitlich-demokratische Grundordnung nicht mehr verteidigen, also konkret gesagt wenn das Verfassungsgericht ein neues Ermächtigungsgesetz durchwinkt. Vorher nicht! Mir macht zusehends Sorge, dass Menschen augenscheinlich für ein Handeln innerhalb demokratischer Strukturen zu ungeduldig geworden sind. Damit fügen sie der Demokratie aber selber auch deutlichen Schaden zu.

  7. Christian

    Hallo Tobias und Holger,

    Kein Feedback zur Folge die war klasse wie immer sondern ein Frage

    Hat einer von euch beiden schon Erfahrungen mit ethisch ökologischen Banken gemacht ?

    Durch den YNAB Tipp von Holger hab ich mittlerweile Ein Budget für Investitionen, danke dafür, was ich sinnvoll anlegen möchte.

    Meine eigene Recherche hat eigentlich nur 3 Banken ergeben (Ethik Bank, GLS, Triodos).

    Würde mich freuen da mal eure Meinung drüber zu hören, gerne natürlich auch einen 3h Spezial Podcast 🙂

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  8. Hendrik

    Bei Air France hat mich ein Kollege mal mit in die Lounge genommen, es gibt also zumindest bei manchen Airlines durchaus eine Chance, mitgenommen zu werden, auch wenn man selbst nicht Business fliegt….

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    1. Gerrit

      Lieber Holgi, lieber Toby,

      von Jonas Schaible gibt es auch einen älteren Artikel, der einst bei den Kollegen von “Lage der Nation” Erwähnung fand: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_84519312/wieso-es-keinen-rechtsruck-gibt-aber-die-extreme-rechte-trotzdem-waechst.html

      Darin beschreibt er die These, dass es eigendlich keinen Rechtsruck in unserer Gesellschaft gäbe, sondern sich lediglich die Konfliktlinien veränderten anhand derer sich Parteien mit ihren Themen etablierten, was wiederum zu einer gesteigerten Wahrnembarkeit der schon immer existierenden extremen Rechten führe. Laut Schaible komme diese Veränderung der Konfliktlinien aber gerade dadurch zustande, dass unsere Gesellschaft offener geworden sei und sich die Situation für vormals Benachteiligte verbessert habe und sich weiter verbessere. Letzteres bleibt leider viel zu häufig unerwähnt/unberichtet — positive Nachrichten ziehen Positives nach sich (meine Meinung!).

      Ich frage mich: Passen die Ergebnisse der Europäischen Parlamentswahl und der Thüringischen Landtagswahl zu dieser These?

      Spätestens nach dem Hören der WRINT-Reihe zu von Hellfeldts Buch “Von Anfang an Europa”, was einem einen tollen Überblick über die Entstehung unserer Europäische Gesellschaft bietet, fange ich an Muster zu erkennen. (Vielen Dank für die Buchbesprechung an dieser Stelle!) Mir ist klar geworden, dass sich an den Konfliktlinien der jeweiligen Epochen auch immer die Herausvorderungen des Einzelnen und ganzer Gesellschaften auf dem Weg in eine bessere Zukunft definieren lassen.

      Die Auseinandersetzung mit der sog. nationalkonservativen “Neuen Rechten” und die Bekämpfung sozialer Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten die den Nährboden hierführ bieten, sind die Herausforderungen der unseren Epoche.

  9. jaycupp1

    Ich bin bin einer dieser typischen Migrantenkinder (In meinem Fall sogar Enkel) und kann mich der Meinung von Thomas nur anschließen. Das war in den 90ern tatsächlich noch schlimmer. Wir als gebürtige und aufgewachsene Kreuzberger haben ja den Mauerfall live miterlebt. Außerdem hat uns das unser Leben nachhaltig beeinflusst und es beeinflusst uns immer noch. Siehe Mieten und Wohnungsknappheit in Kreuzberg und Kreuzkölln. Übrigens solltest du aufhören Westberlin Osten zu nennen. Das mögen wir echten Berliner gar nicht 😉
    Zum Thema (Das ist alles nur MEINE Meinung und die Meinung vieler nichtweißer in meinem Umfeld): Meine Schule war nur ein paar Meter vom Schlesi entfernt. Entsprechend sind wir auch nie über die Oberbaumbrücke gelaufen oder gefahren. Das war für uns wie der Zugang zur Hölle. In Brandenburg war ich mein ganzen Leben lang nur 2-3 Mal. Ansonsten war für uns nichtweißen von vornherein klar, dass im Osten größtenteils Rassisten leben. Ein Großteil meines Freundeskreises entstammt der DDR und dieses rassistische Gedankengut existiert im Prinzip bei fast allen. Sogar die Linkenwähler sind unaufgeschlossen der Migranten gegenüber. Das ist ja auch klar. Die hatten nie was mit Migranten am Hut. Es stört uns nicht bzw. es ist uns ziemlich egal. Wir können Brandenburg vermeiden und wenn man ehrlich ist, will auch keiner da hin wo die Nazis sind. Meine Frau kommt aus dem fernen Osten und sie hat ohne Probleme einen Studienplatz in Cottbus bekommen, weil keine Sau da hin will.
    Das Problem mit der AFD ist ein anderer. Jeder weiß, dass es strukturellen Rassismus in Deutschland gibt. Ich bin gerade auf Wohnungssuche und bekomme nur auf Bewerbungen bei den Berliner Wohnungsgesellschaften irgendeine Antwort. Von ca. 200-300 Anfragen(zur Besichtigung oder andere Fragen) wurden vielleicht 5-6 beantwortet. Auf echte Bewerbungen habe ich nie eine Antwort gekriegt. Seit die Rechten in Deutschland stärker sind, traut sich auch die Mitte ihr rassistisches Gedankengut zu äußern. Man wird einfach schlechter behandelt oder anders behandelt. Ich werde jedes Jahr ca. 10 mal im Jahr beim Auto fahren angehalten. Das sind nur einige Beispiele, die vielleicht nicht immer auf mein Aussehen oder auf meinen Namen zurückzuführen sind. Trotzdem fühlt es sich so an, als würde es schlimmer werden. Am besten ging es uns in der Ära rot-rot-grün. Anfang 2000er hatten wir das Gefühl, dass wir nach 50 Jahren Einwanderungsgeschichte angekommen sind. Seit 9/11 und er Wirtschaftskrise ist es noch schlimmer als vor den 90ern.
    PS: Vielleicht habe ich einige Dinge zusammengeschmissen oder habe verallgemeinert. Das liegt daran, dass ich faul bin um Dinge auszuführen. Bitte seht mir das nach.

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  10. Abkueko

    Ich möchte etwas zu den Autoversicherungen die die Fahrdaten sammeln anmerken. Die geben wem dafür nicht 30% Rabatt.
    Man zahlt für die Box die die Daten sammelt und versendet. Aus den gesammelten Daten errechnet die Versicherung wie gut man als Fahrer ist und gibt darauf basierend einen Rabatt. Damit handelt es sich um eine Auflösung des Solidaritätsprinzips und des vorhersehbaren Preises.
    Denn berechnet wird nur auf Basis einzelner Daten wie Geschwindigkeit und Beschleunigungskräfte. Wer auf einer Autobahn 70km/h fährt, wäre damit ein sehr guter Fahrer – sogar bei Glatteis. Ob die Geschwindigkeit für die jeweilige Straße angemessen ist, wird nicht ermittelt. Wer hart bremst wird bestraft. Dabei ist es unerheblich ob man das aus mangelnder Fahrerfahrung macht oder wem jemand die Vorfahrt nimmt.
    Daher sind es auch nur “bis zu” 30% Rabatt. Wenn die Versicherung keinen Verlust machen will, muss es im Mittel gleich bleiben. Aber natürlich glauben alle Kunden sie erhielten die 30%, da sie selbstverständlich die besten Fahrer sind.

    Anmerkung zum Tempo in Baustellen. Ich gebe jedem den Tipp die Geschwindigkeit via GPS zu kontrollieren. Bei manchen Autos zeigt der Tacho erheblich mehr an. Zeigte bei meinem Golf der Tacho 130, waren es real 122.

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  11. jaycupp1

    Ich als Nichtweißer in dritter Generation (mein Opa ist nach Deutschland eingewandert als sogenannter Gastarbeiter) kann sagen, dass es mich nicht wirklich wundert, dass in Ostdeutschland rechte Parteien gewählt werden. Allerdings interessiert es mich nicht wirklich, weil ich in diese Gegenden sowieso nicht hingehen würde. Im Allgemeinen finde ich diesen offenen Rassismus auch gar nicht so schlimm. Darauf kann man ja irgendwie reagieren.
    Das Problem mit der AFD ist eher die Mitte der gesellschaft. Der strukturelle Rassismus zeigt sich in meiner Wahrnehmung immer mehr und offener. Es werden Dinge gesagt und getan, die man früher nicht sagen würde. Ich mache mir Sorgen um die Zukunft. Es könnte eine Zeit kommen in der man hier vielleicht nicht sicher oder zumindest nicht mehr so frei leben kann wie jetzt.
    Deswegen versuche ich einen Plan B im Hinterkopf zu behalten, die Auswanderung und da Sparen von Geld beinhaltet. Allerdings ist dieser Gedanke im Moment sehr schwach ausgeprägt und eher ein Gedankenspiel.

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  12. Martino

    “Damit handelt es sich um eine Auflösung des Solidaritätsprinzips und des vorhersehbaren Preises.”
    Autoversicherungen sind privatwirtschaftliche Unternehmen, da gibt’s kein Solidaritätsprinzip.
    Da der Preis nach oben gedeckelt ist, sehe ich auch kein Problem darin, dass er nicht vorhersehbar ist.

    “Wenn die Versicherung keinen Verlust machen will, muss es im Mittel gleich bleiben.”
    Wird schwierig, wenn es nur Rabatt, aber keine Aufschläge geben kann. Achso; die Aufschläge sind im “normalen Tarif” ja schon eingepreist.

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    1. Abkueko

      Diese Deckelung bringt wenig. Wäre dies das übliche Tarifmodell, wäre der schlechteste Score der Deckel. Billiger wird es nicht. Das ist nur deren Werbung bei den aktuellen Einführungsangeboten. Selbst die sind übrigens teurer als der “Normaltarif”, da du das Gerät zur Kontrolle selbst zahlen musst.
      Das Problem liegt in deiner mangelnden Kontrolle. Beim bisherigen System setzt es sich aus wenigen Faktoren zusammen. Der beeinflussbare Teil sind da deine Schadensfreiheitsjahre. Mit dem neuen System wäre es ein Score, dessen Bestimmung Betriebsgeheimnis der Versicherung ist. Was ein guter Fahrstil ist denkt sich die Versicherung also aus. Du weißt also nicht mehr welche Faktoren zu deinem Tarif führen.

      Aktuell sind die Faktoren Geschwindigkeit und G-Kräfte – in unbekannter Gewichtung. Das Verfahren belohnt damit dann schlechte Autofahrer. Ein kürzlich erlebtes Extrembeispiel. Abends auf der Autobahnauffahrt. Der Fahrer vor mir beschleunigt kaum und zieht dann mit 50km/h auf die Autobahn und fährt später dort mit max. 75km/h weiter. Der würde belohnt. Denn nennenswerte Beschleunigungskräfte gab es sicherlich nicht und die Geschwindigkeit ist ja niedrig. Der Autofahrer dem er vors Auto zog bremste und wich aus. Mit dem neuen Tarif würde er wegen der höheren Geschwindigkeit, dem Bremsen und Ausweichen im Scoring abgestraft werden. Wer am Zebrastreifen für Fußgänger bremst ist demnach übrigens auch ein schlechter Autofahrer. Hinter einem Radfahrer langsam herzuckeln bis man sicher überholen kann ist da schlechter als ungebremst mit viel zu wenig Abstand an dem vorbeizubretern. Kann man ewig weiterführen.

      Ein guter Autofahrer erhielte also nie den maximalen Rabatt. Die Versicherung kann nie wissen ob ich hart bremse weil ich einen ruppigen Fahrstil habe oder mir jemand die Vorfahrt nimmt (um selbst nicht bremsen zu müssen). Du kannst deinen Fahrstil auch nicht anpassen, weil die Versicherung dir nicht verrät was du tun sollst. Es ist also letztlich ein System um den Kunden die Möglichkeit zu nehmen sich über seine Kosten zu informieren. Die Abhängigkeit wird durch Unwissen erhöht.

    2. Abkueko

      Noch ein kleiner Zusatz zur Berechnung und warum es Versicherung nur um Wissensreduktion beim Kunden geht.
      Die fahrerischen Leistungen dürften in etwas normalverteilt sein. Sprich die allermeisten Kunden streuen irgendwo um den Mittelwert. Für die kann es nicht billiger werden ohne Verlust für die Versicherung. Lohnend wäre es nur für die ganz besonders guten Fahrer (also ab +2 SD) und damit die paar obersten Prozent. Die profitieren jedoch schon heute von den hohen Schadensfreiheitsklassen. Mutmaßlich fiele deren Rabatt dann etwas höher aus. Der Fehler ist, dass sich die breite Masse jeweils selbst zu den besten Gruppen einsortieren würde.
      Die besonders schlechten Fahrer müssten theoretisch mehr zahlen. Da die aber logischerweise mehr Unfälle bauen, zahlen die ja schon jetzt viel mehr als der Rest. Die sortieren die Versicherungen übrigens durch Kündigungen aus.

      Folglich kann es im Mittel nicht billiger werden und ein wirklicher Vorteil gegenüber dem bisherigen System gibt es für erfahrene Fahrer nicht. Für die Versicherung bleibt der Vorteil der Verschleierung der Kosten.

    3. Martino

      (der Kommentar sollte eigentlich eine Antwort auf deinen Kommentar oben sein, aber du konntest es ja zuordnen)

      Wo ist das Problem? Wenn du glaubst, als guter Fahrer benachteiligt zu werden, mach es nicht. Wenn du glaubst, die Versicherung würde dadurch teurer, nimm eine andere.
      Wenn du keine Versicherung findest, die dich ohne so eine Einrichtung (zu akzeptablen Kosten) versichert, denk mal drüber nach, ob das System vielleicht nicht doch besser funktioniert, als du es siehst.

    4. Abkueko

      @Martino
      Man rutscht da schnell in eine “wer nichts zu verbergen hat…”-Haltung. Dein Argument bezüglich der Kosten klappt ja nicht. Wenn du nicht weißt wie berechnet wird, kannst du nicht wissen wer billiger ist.

      Meine Sorge betrifft da weniger den aktuellen Stand. Denn bei simplen Nachrechnen wird es aufgrund der Miete der Überwachungsbox schon unwirtschaftlich. Meine Sorge ist die geplante Umsetzung. In der aktuellen Ausrichtung lohnt es sich auch nicht für die Versicherung. Nur “gute” Fahrer zu haben und denen günstigere Tarife als regulär zu bieten, ist verlustreich. Die machen kein Geheimnis daraus dies als Feldversuch für eine Flächendeckende Einführung zu nutzen. Mein Problem ist der Tag an dem z.B. ein Fahranfänger keine andere Versicherung mehr bekommt. Der Zeitpunkt an dem ich keine Wahl mehr habe und der Überwachung zustimmen muss.

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