WR715 Sündenpfuhl Großstadt

 

Darin: Hochzeitstage – Radfahren in NRW – Soziale Kontrolle – Finanzielle Unabhängigkeit – Mittelformat-Kameras – Finanzprodukte – Literatur – Das Wetter

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90 Gedanken zu „WR715 Sündenpfuhl Großstadt

  1. Michael

    Ich muss gestehen, dass das Intro diesmal irritierend Dumpf klang. Aber sonst: Keine weiteren Anmerkungen. Vielen Dank für ihre Kooperation.

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  2. Stephan

    Ich hatte beim Hören des angesprochenen Interviews des Antritt-Podcasts genau das selbe Gefühl von “Jo mei is desch ei unognehmer Zeitgenoss” und auch “Also ist jeder, der sich beschwert, ein militanter Radler, soso”. Allerdings war ich auch schon rund um Stuttgart Biken und bin sehr feine Singletrails gefahren, die garantiert nicht >2m breit waren. Da hat auch keiner rumgemotzt, im Gegenteil: Radler und Wanderer waren sehr entspannt und rücksichtsvoll.
    Danke für die wieder einmal tolle Sendung.

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  3. Paul

    Moin,

    Zum Intro: Hörte sich nach starken Dynamikkompressor auf dem Intro an. Kam nich so geil.

    Zum Rad fahren: Hast du schon mal nextbike oder Lidl bike ausprobiert, Holgi? Finde ich sehr angenehm. Ich schnapp mir jetzt jeden Morgen ein Rad und fahre von zur Ringbahn. Fahre dann mit der S-Bahn und nehm mir danach wieder ein Rad vom Ring bis zur Uni (Wohne in Lichtenberg und studiere an der FU). Und sonst nehm ich jetzt auch zu jeder Gelegenheit das Rad.

    Zu Game of Thrones: Solltest du bereit sein 20€ auszugeben, dann kannst du die aktuelle Staffel auch bei amazon (digital) kaufen.

    Zur Fotografie: Ich entwickle C41-Film normalerweise zu Hause in der Dose bei Raumtemperatur. Die Beschreibung meines Sets von hat mir freundlicherweise Zeitangaben für ein paar Temperaturen mitgegeben. Die hab ich in Excel gegossen und eine Exponentialkurve durchgelegt. Aus der Kurvengleichung hab ich dann Zeiten für alle möglichen Temperaturen berechnen können. Fazit: C41 funktioniert auch super bei 20°, wenn man mehr Zeit mitbringt.

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  4. Heine

    Zu dem Early-Retirement-Ding fällt mir gleich eine relativ zentrale Frage ein: Wo bekommt man denn heute noch 5% Zinsen/Rendite ohne hohes Risiko?

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      Bei ETFs und Immobilien beispielsweise. Risikolos hast Du 5% aber auch noch nie bekommen. Als es so viel aufs Sparbuch gab, war die Inflation auch bei 4% 🙂

    2. Alex

      Anteile einer Wohnungsbaugenossenschaft geben ,relativ risikofrei, oft um die 4%.
      Natürlich kann man sich damit nicht zur Genüge eindecken, von daher ist der Tip nicht allzu erst gemeint ;).

      2 Dinge sprechen, für mich persönlich, gegen die Idee des Early-Retirement.
      Einmal bin ich nicht am Leben um so günstig wie möglich zu leben, sondern auch um etwas zu erleben und dafür eignet sich (mMn) eher die erste Lebenshälfte.
      Des Weiteren befürchte ich, das das wieder etwas ist, das nur funktioniert, weil es nicht jeder macht. Wenn die Meisten nur noch sparen wird das auf kosten der Volkswirtschaft gehen, mit den daraus entstehenden Problemen.

      Grüße und Sowas

      Alex

    3. Anne

      Ich glaube nicht daran, dass es an reinen Erlebnissen Dinge gibt, die man mit 25 besser kann als mit 50. Es gibt vielleicht bestimmt Entscheidungen, die man in jungen Jahren eher noch trifft, die Berufswahl bzw. das Ändern eben so einer fällt sich in dem Alter sicher leichter und man lernt auch oft nicht mehr so schnell und gut, aber was das Erleben angeht.

      Das größte Risiko ist wohl, dass einem dann auffällt, dass einem Dinge Spaß machen, und sich ärgert, dass man das nicht schon früher wusste. Oder eben, dass einem klar wird, wie viel Zeit man davor mit Erwerbsarbeit verbracht hat, die man eventuell bei einem leicht anderen Lebensstil schöner hätte verbringen können. Aber diese Erkenntnis hat man ja auch dann lieber spät als nie.

    4. Norbert

      Risiko ist relativ. Wenn Du Dein Geld bei 1,5% Inflation für 0% Zinsen auf dem Konto liegen lässt, wirst Du mit 100% Sicherheit Geld verlieren.

    5. Peter

      BTW: ich habe schon häufiger gemerkt, dass das Stichwort ETFs ein Gesprächskiller gegenüber “Vermögensberatern” sind. Wer öfter mal von Bank-“Beratern” angeprochen wird, was er/sie mal für die Altersvorsorge tun möchte, kann mal nachfragen, welche ETFs die denn mit welchen Ausgabeaufschlägen anbieten. Das Gespräch ist häufig lustigerweise schnell zuende.

    6. Alex

      “Was soll das sein, das Du erleben willst? Und warum kann ich das nicht mehr?”

      Ich weiß nicht was du kannst oder nicht :), ich hab das nur auf mich bezogen.

      Früher hab ich einfach viel gemacht, was heutzutage nicht mehr so oft vorkommt.
      Wenn ich mir jetzt vorstelle, das ich damals statt dessen das Geld auf die hohe Kante gelegt hätte, wäre ich damals schon weniger aktiv gewesen und was habe ich davon dadurch jetzt schon in Rente gehen zu können, aber immer auf’s Geld geguckt zu haben und gucken zu müssen?

      Grüße und Sowas

      Alex

  5. Christian von Praun

    Nutellabrot mit Salami ist sehr lecker – aber da muss Senf drauf und die Reihenfolge ist wichtig 😉
    Graubrot – Magarine – Nutella – Salami – Senf

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  6. Kevin

    Arbeite seit ca. 2 Jahren im Rhein-Erft-Kreis, musste sehr lachen, über den Kommentar zu Bergheim. Haben unser Büro in Bergheim und ich denke eigentlich jeden Morgen “Ist das hässlich hier.”
    Weißt du, wo in Bergheim du gelandet bist?

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      Ich bin an der Erft rausgekommen, dann rechts hoch an einer Schule vorbeigefahren, dann links über einen Bahnübergang und dann habe ich mich in einen kleinen Park gesetzt, in dem ein kleiner, gemauerter Turm stand, um den ein Gerüst(?) gebaut war.

    2. Peter

      Menschen mit BM im Kennzeichen lassen mich häufig über Stereotypisierung nachdenken. Besonders in Kresverkehren oder auf der Autobahn bei Stau.

  7. Michael

    Ja das Intro war echt für den Eimer.
    Und dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Lage unserer Sommerferien und dem Länderfinanzausgleich besteht wage ich zu bezweifeln.
    Ich lebe in Baden und ich gebe zu, dass ich auch der Meinung bin,dass der Länderfinanzausgleich ungerecht ist.
    Und die späten Ferien kommen mir,da ich keine Kinder habe schon zugute.
    Urlaub in der Vor-und Nachsaison sind herrlich entspannend.

    Gruß Michael

    Antworten
  8. Arvid

    Hallo Holgi, ich kommentiere nicht oft Episoden. Sie müssen mich entweder Begeistern oder gründlich verärgern. Letzteres hast Du diesmal geschafft!

    early-retirement:
    Wie kannst Du Dich für ein Lebensmodell begeistern, das, wenn überhaupt, nur für eine Minderheit funktioniert?

    Geld arbeitet nicht und verdient auch keine Rendite: Es sind immer Menschen, die dafür arbeiten müssen, um einem Mehrwert zu erzielen. Menschen, die dafür ausgebeutet werden. Und wenn es nicht die Menschen sind, dann ist es die Umwelt; oder beide.

    Stell Dir dies Lebensmodell übertragen auch die Weltbevölkerung oder nur einen größeren Teil davon vor! Es klappt nicht.

    Anders als bei einem Grundeinkommen, welches viel gerechter wäre, als Deine early-retirement-Idee, kann dieses Modell rein rechnerisch nicht funktionieren.

    Sonst gerierst Du Dich auch ein ein Mensch mit gesellschaftlich-sozialen Einstellungen. Was mich ärgert, ist die Begeisterung die nicht durch Nachdenken über das Themas getrübt zu worden scheint.

    Herzliche Grüße und denk nochmal darüber nach

    Antworten
    1. Michael

      Hallo Arvid,

      man muss ja nicht von der Idee begeistert sein aber deswegen gleich verärgert sein finde ich schon etwas übertrieben.
      Natürlich funktioniert das Modell nicht für alle aber trotzdem finde ich es ganz nett sich darüber Gedanken zu machen.
      Außerdem beutest Du bestimmt auch wissentlich oder unwissentlich Menschen aus.
      Unser Reichtum ist auf dem Rücken von anderen entstanden und wird auch auf deren Rücken erhalten.
      Oder was glaubst Du wo die Rohstoffe für dein Smartphone herkommen?
      Und wer recycelt es wieder unter Menschenwürdigen Bedingungen?

      Das Beste finde ich an der Idee, dass man entgegen des allgemeinen Trends Verzicht übt und nicht nur dem Konsum frönt.
      Heute braucht doch jede Hausfrau mit nem Kind mindestens ein SUV oder nen S-Max.
      Der totale Irrsinn.

      Aufgrund der aktuellen Niedgigzinspolitik ist es zumindest bei uns sehr schwer das Modell zu realisieren.

      Gruß Michael

    2. holgi Beitragsautor

      “Aufgrund der aktuellen Niedgigzinspolitik ist es zumindest bei uns sehr schwer das Modell zu realisieren”

      Hätten wir höhere Zinsen, hätten wir auch höhere Inflation. Ich schätze, ein solches Modell funktioniert nur, wenn man wirklich investiert – mit entsprechendem Risiko. Das allerdings scheint überschaubar – zumindest überschaubarer, als darauf zu hoffen, dass die Rente irgendwie schon reichen wird.

    3. Der Freibeuter

      Ich bin seit ich arbeite (lange ohne es überhaupt zu wissen) ein Anhänger der “FIRE”-Idee (Financial Independence, Retire Early).
      Ich begeistere mich für dieses Lebensmodell, weil es meinen Bedürfnissen und Erwartungen an mein Leben entspricht. Daß das kein Modell für die Mehrheit der Bevölkerung ist oder sein kann ist mir egal.
      Ich respektiere z.B. auch Menschen, die keine Kinder haben, auch wenn das kein Modell für alle sein kann. Die Idee des gegenseitigen Respekts anderer Lebensmodelle (im Rahmen der Gesetze, Pädophilie ist für mich z.B. intolerabel) ist Teil der Freiheit.

      Die Grundidee ist doch, dass man einerseits durch eine gute Ausbildung + ordentliches ranarbeiten auf die Geldstöme auf der Einnahmenseite erhöht und andererseits das persönliche Konsumverhalten hinterfragt und so die Ausgabenseite auf ein sinnvolles Maß reduziert. Auch wenn noch Geld auf dem Konto liegt muß man das nicht zwangsweise (Toby schilderte da ja seine Schwäche) ausgeben.

      In den vergangenen Jahrzehnten haben wir (und das gilt wirklich weltweit) unsere Produktivität enorm gesteigert. Wenn man nun eben nicht seinen Konsum parallel dazu ansteigen lässt, sondern vielleicht einfach nur auf dem Niveau eines einfachen Haushaltes der 60/70’er Jahre lebt (womit die Leute damals durchaus auch glücklich waren) häuft sich die Kohle ganz automatisch an. Ein Bekannter von mir lebt auf Hartz4-Niveau (aufgestockt von einer Mini-Rente, hat als Selbstständiger vor allem schwarz gearbeitet und gut gelebt, dann pleite gegangen) und schafft es sogar sich eine Reise nach Thailand zusammenzusparen. Also Normal per Flieger nach Thailand in den 70’ern? – keine Chance.

      Warum sollte man da nicht das übrige Geld dazu nutzen sich unser wertvollstes Gut, nämlich selbstbestimmte Zeit zu kaufen?
      Und nein, ich will nicht vom Staat abhängig sein und versuchen die Freiheit im Rahmen von Hartz4 (de facto Grundeinkommen mit staatlichen Schikanen) zu realisieren. Dieser Etatismus widerstrebt mir.

      Was die Geldanlage in ETFs/Immobilien betrifft: Momentan schießen auch im deutschsprachigen Raum überall Blogs aus dem Boden in denen von 5-7% Rendite pro Jahre ausgegangen wird und die Leute sich dann ausrechnen (“4% safe withdrawal rate” beachten) wann sie finanziell frei sein werden.
      Mein Eindruck ist, dass diese Leute nur die Schönwetterseite der Börse und des Immobilienmarktes kennen – also die letzten paar Jahre. Um sich seiner finanziellen Unabhängigkeit sicher zu sein, sollte man ein paar Krisen mitgemacht haben in denen die sicher geglaubten Assets mal rechnerisch 50% an Wert verlieren. Wer dann noch seinen Weg weiter stur durchzieht der kriegt’s auch hin.

      Das erreichen der finanziellen Freiheit ist ja auch ein langer Prozess – es ist für die allermeisten (die Normalverdiener) ein Marathon. Man wächst einfach mit und gewöhnt sich an die etwas höheren Zahlen auf den Konto-/Depotauszügen.
      Für mich gibt es kaum eine Sache, die mir mehr Ruhe und Gelassenheit gibt, als genug “Fuck You” money zu haben. Nur die eigene Gesundheit ist noch wichtiger.

      Hier die Kurzfassung in Video “The position of Fuck You”: https://youtu.be/xdfeXqHFmPI

      -> A wise man’s life is based around fuck you.

    4. holgi Beitragsautor

      Ja, das sieht mir auch so aus. Viele, die gerade mal Ende 20 zu sein scheinen und die Panik von 2008 nicht am eigenen Leib erlebt haben. Ich bin sehr gespannt, wie die sich so entwickeln. Für mich ist der Zug ja leider weitgehend abgefahren 😀

    5. Der Freibeuter

      Hier noch ein guter Link, in dem ein Paar zeigt wie man mit Willen und Disziplin finanziell unabhängig wird und seinen Traum (wäre nicht mein Ding) realisiert:
      https://youtu.be/BFfOqnfP2y8

      Ganz schlimm in diesem Video ist Urban Priol, der sich um Kopf und Kragen redet und es mal so gar nicht merkt. Ein dummer Schlaumeier, der sich als völliger Finanz-Analphabet offenbart…

      Zumindest der Priol und die Schöneberger wären, wenn sie so circa 10% der Straightness der Kochs besäßen schon lange finanziell unabhängig. Vermutlich lassen die sich ihre Kohle von “Beratern” abnehmen.
      Man sieht, dass es nicht an der absoluten Hohe der Einkommens liegt, ob man finanziell unabhängig wird.

      @Holgi: nein, es ist nie zu spät. Auch wenn’s nicht zur völligen Unabhängigkeit vor der Rente reicht, so kann einem ein passives Einkommen schon ganz schön Lebensqualität schenken…

    6. njorg

      @Holgi
      Das Grundeinkommen muss zwar auch erarbeitet werden, aber nicht durch Arbeit mit unverschämtem Niedrigstlohn – so zumindest das Ideal. Und das ergibt ja auch Sinn, da die Grundeinkommensidee ja darin besteht, dass man bei der Arbeitssuche wählerisch sein kann.

  9. firsthuman

    Aktien oder Indexfonds/ETFs mit 4–7% und mehr Dividendenrendite zu finden ist eigentlich kein Problem.
    Wenn man von den Dividenden leben will, verkauft man die auch nie wieder. Damit sind die Kursschwankungen dann auch egal.
    Dazu kommt: Dividenden werden regelmäßig erhöht. Es gibt durchaus Unternehmen, die seit 50 Jahren jährlich die Dividende gesteigert haben.
    Eine breite Diversifizierung minimiert letztendlich noch das Risiko der Anlage.
    Also alles möglich…

    Antworten
  10. Michael

    Hab mich jetzt gerade etwas in die Early-Retirement-Idee eingelesen. Wobei ich bei vielen Punkten anzweifle, dass sie sich in europäischen Gefilden umsetzen lassen. Alleine schon ob der Steuer- und Vorsorgepolitik – als auch allgemeinen kulturellen Gegebenheiten. Jedoch könnte sich einiges wiederum zumindest im Ansatz umsetzen lassen.

    Allerdings, Holgi. Ich war sehr erstaunt, dass du jemand ernst nehmen kannst, der sich selbst Mr. Money Mustache nennt.

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      Ich auch. War halt die erste Adresse, an der ich diese Ideen komprimiert gesehen hatte 😀

      In den USA ist das mit Sicherheit leichter umsetzbar. Niedrigere Steuersätze, höhere räumliche Mobilität, geringere Abgabenlast und so. Vermutlich würde es bei uns länger dauern, aber dafür hätten wir im Alter bessere Zähne im Mund oder so.

  11. hirnsushi

    Das spricht man komoooot, mit langem O.
    Als #hockdiher-Moderator sollte man dem Wort doch mal begegnet sein ?
    (Heißt soviel wie bequem, gemütlich)

    Antworten
  12. Arvid

    Natürlich muss auch das Geld für ein Grundeinkommen erarbeitet werden und ist auch kein . global umsetzungsfähiges Modell. Aber die Idee, die Dich so begeistert, würde nicht einmal für die Mehrheit in DE funktionieren. DAS ist der Unterschied. Ich bin deswegen verärgert, weil Du (Holgi) Dich so ohne weiteres Nachdenken für diese begeisterst, obwohl Du wissen müsstest, dass es nur für extrem Bedürfnislose oder sehr gut verdienende funktioniert.

    Antworten
    1. Donngal

      Ich glaube dieses Early Retirement klappt für Familien nicht. Ich verdiene gut, lebe sparsam, habe aber 3 Kinder. Es bleibt was über, Ersparnisse werden aber nicht grösser, da immer mal unvorhergesehene Ausgaben kommen. Das heisst, die Ersparnisse der Kinder wachsen. Da legen wir monatlich was an. Aber das ist ja auch nötig und kein Luxus. Wird nix mit Early Retirement für mich.

    2. holgi Beitragsautor

      Die Idee, die mich begeistert, hätte für mich funktionieren können. Darum begeistert sie mich ja auch. Und ich bin sicher, dass sie für sehr viele Menschen funktionieren kann, wenn die nur mal auf den Trichter kommen. Ich kann mich natürlich hinstellen, unsere Wirtschaftsordnung beweinen und trotzdem brav weiter dem Konsum – am besten noch auf Pump – huldigen und ihn propagieren. Wäre das besser? Ehrlich: Ich verstehe nicht, was Du von mir erwartest. Vergiss nicht: Ich bin Kapitalist.

      Ich wage übrigens zu bezweifeln, dass es für die Mehrheit in Deutschland nicht funktionieren kann. Warum sollte es nicht? So lange wir Wachstum haben, sehe ich da kein Problem. Oder übersehe ich etwas?

    3. Der Freibeuter

      @Donngal. Wie Holgi im Podcast schon sagte: Mit Familie ist es schwerer, je mehr Kinder desto schwerer.
      Aber es gibt Beispiele – auch in Deutschland – die zeigen, dass es geht.
      Ich habe den Blog gerade nicht zur Hand, aber es gibt da eine Familie mit glaube ich 4 Kindern(?), die das durchzieht und darlegt wie sie das anstellen. Wenn ich mich recht erinnere haben die Immobilien gekauft und haben zusätzlich zu den Mieterträgen noch ein kleines Einkommen aus einer sozialversicherungpflichtigen Teilzeit-Beschäftigung. Der Clou ist, dass sie in Deutschland damit alle krankenversichert sind. Darüberhinaus gibt es da noch steuerliche Aspekte, die sie ganz geschickt nutzen.
      Das Problem in Deutschland ist, dass so eine Familie vermutlich enormem sozialem Druck ausgesetzt sind, da sie mit mehr als zwei Kindern und geringen Erwerbseinkommen (und altem Auto…) als “Asos” gelten. Eine Katastrophe.
      Darüberhinaus könnten sie es sich rein wirtschaftlich noch bequemer machen, wenn die auf Hartz4 wären und ein wenig schwarz nebenher arbeiten würden…
      Der Punkt ist, dass sie aber wohl auf eigenen Beinen stehen wollen und sich nicht den Stress mit den Ämtern geben wollen. Ich habe große Hochachtung vor so viel Willenskraft.

      Funktioniert das für viele Menschen?
      Ich denke die Idee würde für viele Menschen funktionieren, da (hab’s oben schon geschrieben) wir in den letzten Jahren riesige Produktivitätszuwächse erzielt haben.
      Zwar denke ich, dass die Mackenroth-These (-> bei wikipedia kurz nachlesen) durchaus gilt. Allerdings lassen sich die Güter, die wir wirklich brauchen mit deutlich geringerem Zeitaufwand herstellen. In den 70’ern ging man eigentlich davon aus, dass man um die Jahrtausendwende nur noch 20Stunden pro Woche arbeiten wird (oder so ähnlich). Das hätten wir auch machen können, wenn der Konsum an (Wegwerf-)Gütern nicht so stark gestiegen wäre.
      So wäre es durchaus möglich, dass die Leute die noch nicht finanziell unabhängig sind, oder es auch gar nicht werden wollen weiterhin 40h/Woche arbeiten, wohingegen andere gar nicht mehr arbeite brauchen.
      De facto – das zeigt sich in vielen (vor allem englischsprachigen) Blogs – werden die finanziell Unabhängigen schon weiter arbeiten. Allerdings nur an den Themen an denen sie interessiert sind, ganz ohne Zwang. Viele engagieren sich auch im Ehrenamt.

    4. holgi Beitragsautor

      Dass bescheidene Menschen “als „Asos“ gelten”, ist wahrscheinlich das größte Problem. Das meine ich mit sozialem Druck, dem man standhalten können muss (inklusive Reklame).

      @Freibeuter
      Ich habe bisher versehentlich daran gearbeitet, allerdings auf zu niedrigem Niveau, und weiß mittlerweile immerhin, woran ich arbeite 😉
      Das fiese an dem Video ist, dass Schöneberger in den letzten Jahren dermaßen gut verdient haben dürfte, dass sie längst durch sein dürfte – und das mit ordentlicher Wohnung, Kind und ein paar Flaschen guten Rieslings im Monat. Und irgendwie habe ich das Gefühl, diese Erkenntnis in ihren Augen aufblitzen zu sehen.

    5. Donngal

      Dann ist es wohl so, dass der Anspruch den diese Menschen an sich selber haben noch geringer ist als meiner. Ich konsumiere wirklich nicht viel, habe aber den Anspruch meinen Kinder zum Start ins eigenständige Leben 5 stellige Summen zusammenzusparen. Klar könnte ich das Geld, dass ich da rein pumpe auch in mein Early-Retirement pumpen, aber davon hätten meine Kinder dann ja nichts. Vielleicht ist der Standard den ich zum Leben haben will einfach zu hoch um über Early Retirement nachzudenken.

      Darüber hinaus darf man nicht vergessen, dass es zwar risikoarme Möglichkeiten gibt Geld gut verzinst zu investieren, völlig Riskikofrei sind die aber auch nicht.

  13. arvid

    In einem endlichen System kann es kein unendliches Wachstum geben.

    Der Klimawandel wird alle Wachstumsträume torpedieren, weil dann sehr viel Geld in Bereiche umgelenkt werden muss, die nicht zum Wachstum beitragen werden, sondern zum Konsum, zur Systemfolgenbeseitgung,

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      “Der Klimawandel wird alle Wachstumsträume torpedieren”

      Kannst Du das noch weiter ausführen? Momentan sieht es doch eher danach aus, als würde selbst in diesem “Umwelt”-Bereich auch Wachstum stattfinden…

  14. Dirk

    Das G.A.S einfach auf Aktien und ETFs umstellen. Klappt super. Und so ein simpler Sparplan auf den MSCI World tut es ja für den Anfang auch und schmerzt nicht groß.

    Antworten
  15. arvid

    @Holgi:
    ∫„Der Klimawandel wird alle Wachstumsträume torpedieren“

    ∫Kannst Du das noch weiter ausführen? Momentan sieht es doch eher danach aus, als würde selbst in ∫diesem „Umwelt“-Bereich auch Wachstum stattfinden…

    Ich will versuchen, es nachvollziehbar darzustellen:

    1. Der Klimawandel wird eine dreistellige Millionenzahl von Menschen obdachlos machen.
    2. Bestimmte Regionen (speziell arabischer Raum, Pakistan) werden kaum noch Bedingungen bieten, unter denen man existieren kann, Sobald die Tagestemperaturen über 45 Grad liegen, wird es schwierig, sehr schwierig.
    3. Die Landwirtschaftlichen Erträge werden erheblich schrumpfen, allein in Sibirien und Kanada sind Zuwächse zu erwarten, die aber die zu erwartenden Ausfälle nicht kompensieren können.
    4. In der Folge werden sich diese Menschen auf den Weg machen müssen, um eine neue Heimat zu finden. Das wird die Nachbarländern wirtschaftlich bis an den Rand des Zusammenbruchs belasten oder darüber hinaus. Die westlichen Ländern und die Arabischen Ländern werden großen finanziellen Aufwand betreiben müssen, um diese Staaten vor dem Kollabieren zu bewahren. Schaffens ie es nicht, wird die Wanderung deutlich größere Ausmaße annehmen. Sie wird dann viele Bürger aus den kollabierenden Staaten einschließen.
    5. Ein größerer Teil der Klimafolgenflüchtlinge wird ohnehin Europa und die USA zu (vulgo westliche Welt) zum Ziel haben.
    6. Parallel dazu, wird sich die Bevölkerung Afrikas, die derzeit ohnehin die global Jüngste ist, sich mindestens verdoppeln bis 2050, eventuell auch verdreifachen, wenn sich die wirtschaftlichen Verhältnisse nicht drastisch verbessern.
    7. Wir Westler werden viel Aufwand in die klimaunabhängige Produktion von Grundnahrungsmitteln stecken müssen. Nicht nur für den eigenen Bedarf, sondern auch für die vielen Obdachlosen Flüchtlinge in der zu warmen Welt.
    8. Gleichzeitig muss ab jetzt, jede Woche eine Stadt für eineinhalb Millionen Bewohner klimaneutral aus dem Boden gestampft werden. Dies ist erforderlich, weil zum einen die Bevölkerung von jetzt 7,3 Milliarden auf mindestens 10,5 Milliarden wächst und die Stadtbewohnerquote von von jetzt 50 Prozent auf ca. 70 Prozent zunehmen wird.

    Hah, wirst Du jetzt sagen, überall großartige Investitionschancen, Wachstum überall, nur in anderen Bereichen.

    Ist nicht so, denn was wir erleben werden ist eine destruktive Änderung des Systems. Überproportional wachsende Sozialausgaben in der westlichen Welt und wahrscheinlich auch China, Billionenkosten für die Ausbildung der neuen Menschen, kollabierende Leitindustrien (individuelle Mobilität, Reisen, Produktionsmittelfabrikation) weil sich die Konsummöglichkeiten der globalen Masse sehr stark reduzieren. Wer nur für sein Grundversorgung sein gesamtes Einkommmen aufwenden muss, der konsumiert nicht für den Wachstum.

    Es gibt zwei “Auswege” aus diesem Dilemma, beide laufen darauf hinaus, die Anzahl der Menschen zu reduzieren. Aktiv durch Militär oder passiv, durch unterlassene Hilfe.

    Dann könnten wir die Anzahl auf ein ressourcenangepasstes Maß reduzieren.
    Uns dem nicht mehr vorhandenem Phospor, den Sturmschäden, den eingewanderten Pflanzenschädlingen, der Degradierung des Bodens, der Vergiftung des Frischwasser und dem steigenden Meeresspiegel mit viel stärken Unwetterereignissen entgehen.

    Schon jetzt ist es so, dass die vorhandene Infrastruktur nur auf Pump aufrecht erhalten werden kann. Also lassen wir sie verfallen. Fast überall auf der Welt.

    Unser System lebt davon, dass es läuft. Nur so lassen sich die notwendigen Margen erzielen. Wenn ein Teil des Netzes gerissen ist, steigen die Kosten derart, dass die Margen für viele Teilnehmer nicht mehr ausreichen, um den Betrieb fortzusetzen. Ist eine kritische Schwelle überschritten, kommt es zum lawinenartigen Zusammenbrüchen ganzer Sektoren.

    Mehr dazu gerne in einem Gespräch. Kannst mich gerne kontaktieren.

    Arvid

    Antworten
    1. Leif

      Bravo! Danke Arvid, du hast es perfekt summiert und die Sache mit der Lösung durch Bevölkerungsbeschnitt liegt mir seit Jahren auf der Zunge. Man ist leider inhuman, wenn man in diese Richtung argumentiert. Ich bin da militanter und sage polemisch “Dieser Planet ist befallen vom Virus Homo Sapiens sapiens”.

      @Holgi:
      Bitte setz Dich mit Arvid in Verbindung und produziere eine Sendung. Ich bin sehr neugierig auf weitere Ausführungen und denke, es würde den Nerv deiner Hörer treffen.

      Liebe Grüße
      Leif

    2. Mina

      Wieso sollte man davon ausgehen, dass sich Menschen wie Kaninchen vermehren?
      Meiner Meinung nach, sind alle Menschen schlau genug zu merken, dass mehr Kinder nicht die Lösung sind. Sehr viele Länder haben schon Paare mit recht wenig Kindern. Das setzt sich überall ein bisschen durch und wenn von den Menschen welche nach Deutschland ziehen, dann passen die sich an und bekommen auch nur 1 bis 3 Kinder, statt 7. Das ist doch jetzt schon so.
      Wenn es Klimakatastrophen gibt, sterben ja sowieso automatisch Menschen. Ich glaube nicht daran, dass die Bevölkerungszahl noch extrem wachsen wird.

  16. quinoa

    Bin vor zwei Jahren auch auf Mister Money Moustache gestoßen und habe in der Folge dann zwei deutsche Blogs gefunden. Oliver bloggt auf frugalisten.de über seinen Weg in die finanzielle Freiheit. Er schreibt nur selten neue Artikel, die sind aber allesamt spitze. Dann gibt es noch den Finanzwesir, bei dem es allgemein um Geldanlage geht mit dem Schwerpunkt ETF – das sind günstige Fonds ohne aktives Management, welche auf Dauer die teuren, aktiven Investentfonds überperformen und auch Menschen mit normalen Einkommen ein partizipieren am Aktienmarkt ermöglichen (finanzwesir.com).

    Antworten
  17. Daniel

    Hey Holgi,

    kam bei deinen Recherchen zum eraly rerirement das Thema Freibetrag in Bezug auf angehäuftes Geld auf?
    Gerade bei vorrübergehender Arbeitslosigkeit etc. würde man aufgrund des angehäuften Geldes vermutlich gar keine stattliche Hilfe bekommen oder?
    Da das Modell an sich vermutlich auf eine Festanstellung ausgelegt ist, wird dieser Punkt dementsprechend selten eintreten, spannend finde ich ihn trotzdem.
    Auch schon im Studium gibt es ja Leute die sehr gut verdienen oder ein Stipendium erhalten, welches aber wie Bafög entsprechend gekürzt wird sobald man einen gewissen Betrag auf der Bank liegen hat.

    Antworten
    1. Steve

      @Daniel: ALG 1 ist eine Versicherungsleistung. Solange du also in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt hast erhälst du das Arbeitslosengeld, unabhängig davon, auf wieviel Geld du sitzt. Anders sieht das natürlich aus, wenn ALG 1 aufgebraucht ist und es zu ALG 2 (aka Hartz 4) geht. Dann gibt es nichts mehr vom Staat.

      Das Modell Early-Retirement funktioniert (zumindest theoretisch) als Selbständiger besser, da man dann nicht gezwungen ist, 20% in die Rentenkasse zu zahlen und kann diese Geld zusätzlich anlegen. Damit sammelt man natürlich keine Rentenpunkte, das muss man halt abwägen.

  18. NotFatou

    Ich stell mir dann mal so vor, wie der Holgi satt Koks in Immobilien investiert hätte um von der Rendite zu leben und dann kommt der Holgi aus Wrint714 und enteignet alle Immobielienbesitzer.

    Antworten
  19. quinoa

    Wobei die eigene Immobilie übrigens nicht das Nonplusultra der Altersvorsorge ist. Es gibt dazu interessante Untersuchungen (u.a. der ETF-Guru Kommer hat dazu ein Buch geschrieben): Die durchschnittliche jährliche Rendite einer privat genutzten Immobilie in Deutschland lag im Schnitt zwischen 0 und 1 % jährlich – sie hat also nicht mal den Inflationsausgleich gemacht. Kredo: Immobilien zum Eigenbewohnen schafft man sich nicht aus finanziellen Überlegungen an, sondern entweder, weil man eben ein eigenes Haus besitzen möchte oder weil man weiß, dass eine Immobilie einen zum Sparen zwingt und man somit Geld zurücklegen muss, was man anderweitig ausgeben würde.

    Zumindest für den letzten Punkt gibt es aber eine Lösung: den automatischen Sparplan. Man legt dazu einen festen Betrag fest, der am Monatsanfang vom Konto automatisch – und, wenn man sich geschickt anstellt, gebührenfrei – in einen Sparplan fließt oder, renditeträchtiger, in einen Aktien-ETF. Dann hat man auch nicht den berühmten “Barschwund-Effekt”.

    Antworten
  20. granas

    Ich finde diese Early Retirement Sache an sich nicht schlecht. Was mich allerdings irritiert, ist diese spezielle Art, aus allem immer direkt eine Marke machen zu müssen. Damit einher geht meist dann auch eine überbordende Begeisterung mit der die gewonnenen Erkenntnisse kundgetan werden; egal wie trivial oder altbekannt sie sind. Da gibt es nun also diesen Typen, der das irgendwie zu seinem Thema erklärt hat und propagiert. Keine Ahnung, ob es das wirklich braucht.

    Antworten
    1. Mina

      Ich bin davon ausgegangen, dass alle Leute arbeiten und Geld verdienen, um so schnell wie möglich in Rente zu gehen und Spaß zu haben. Die Leute, die es nötig hätten wegen körperlicher Belastungen, wie Altenpflegerinnen, kommen leider nicht weit mit ihrem Geld besonders wenn sie Kinder haben.

      Ich kenn auch einen, der das so ähnlich gemacht hat. Er ist aber selbstständig und lässt jetzt halt seine Mitarbeiter arbeiten, statt selbst so viel zu machen wie früher. Dadurch kann er ständig reisen und sich gut gehen lassen.

      Wahrscheinlich gibt es viele Leute, die es vorhaben, ab 45 (oder so) sehr viel Freizeit zu haben und genug Geld angesammelt zu haben, nur nicht so viele, die das wirklich durchrechnen und bewusst durchziehen über Jahrzehnte.

  21. bdk

    Ergänzung zum Thema Radfahrer auf Wanderwegen von einem Wanderer, der gerne Rad fährt (ohne den Antritt-Podcast gehört zu haben, auf BW-CDUler habe ich wenig Lust):

    Mountainbiker an sich stören mich gar nicht, die nehmen meist Rücksicht. Problem ist, dass viele der schmaleren Wege eben als Wanderwege und nicht Fahrradpisten angelegt sind (bzw. gar nicht angelegt wurden, sondern nur bestehende Trampelpfade markiert wurden). Gerade an tieferen Stellen und bei Feuchtigkeit wird der Boden aufgelockert und man trifft mittlerweile in Waldgebieten auch Tage nach den letzten Regenfällen regelmäßig auf von Reifenspuren durchzogene “Schlammbäder”, die zu durchqueren zu Fuß wirklich keinen Spaß macht. Ausweichen ist oft gar nicht oder nur unter Beschädigungen der umliegenden Fauna möglich, was ja auch nicht Sinn der Sache sein kann.

    Insgesamt ne blöde Situation. Verbote nerven und einerseits gönne ich den Mountainbikern ihr Hobby, andererseits ist man als Fußgänger eben auf begehbare Wege angewiesen.

    Ansonsten gilt wie immer: Super Sendung, vielen Dank!

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  22. quinoa

    Habe die Folge auf der letzten Autobahnfahrt nochmals gehört. Dabei sind mir noch ein paar Gedanken zum Thema finanzielle Freiheit gekommen.

    a) Mr. Money Moustache ist nicht unumstritten. Er gibt zwar an, von etwa 2.000 Dollar (?) im Monat eine Familie ernähren zu können und schlüsselt seine privaten Ausgaben auch auf, hat aber deutlich höhere Ausgaben, die dann über ein Firmenkonto laufen. Vor kurzem hatte er etwa einen Blogpost, in dem wer beschrieb, wie er eine bewohnbare Garage gebaut hat. Die Ausgaben dafür tauchen aber etwa in der Jahresübersicht nicht auf. Andere Vorwürfe sind etwa, dass seine Frau einen Etsy-Shop betreibt, der durch sein Blog gepusht wird und die Familie somit wesentlich höhere Einnahmen zu verzeichnen hat, als sie angibt.

    b) Vieles, was in der englischsprachigen Fiannzblogger-Szene gepostet wird, ist für Europäer selbstverständlich. Mr. Money Moustache wird etwa dafür gefeiert, dass er seine Einkäufe mit dem Fahrrad macht und er damit einen Trend gestartet hätte. In Deutschland sind etwa die Werksarbeiter in den Industriestätten, beispielsweise in Wolfsburg, bereits in den 60ern mit dem Rad gefahren. Und jeder Student oder Azubi vom Land ist das Rad als Fortbewegungsmittel bekannt. In Zentraleuropa gibt es oft schlicht keine Notwendigkeit, ein eigenes Auto zu besitzen; im Amerika ist der Verzicht auf ein Auto nochmal etwas völlig anderes. Auf der anderen Seite haben wir in der EU entwickelte Sozialstaaten. Man kann an ihnen natürlich viel aussetzen, aber selbst unsere Grundsicherung sieht nochmal wesentlich besser aus als das, was einem nach langer Arbeitslosigkeit in den USA droht. Für uns ist finanzielle Vorsorge weniger elementar.

    c) Dennoch: Tobi hat glaube ich gesagt, dass es für ihn eh nicht mehr lohnt oder er die finanzielle Unabhängigkeit sowieso nicht mehr schaffen wird. Hier mal kurz ein Gedankenspiel: Ein breitgestreutes Aktienportfolio hat in den vergangenen Jahrzehnten Renditen von etwa 7% jährlich gebracht. Zieht man Steuern und Bankgebühren ab, liegt man immer noch bei rund 5% Rendite jährlich. Diese 5% Rendite kamen trotz Bankenkrise, Schuldenkrise, 11. September, DotCom-Blase, Vietnamkrieg etc. zustande. Wir können zwar nicht in die Zukunft schauen, aber wir können für das Gedankenspiel die 5% Rendite einfach fortschreiben.
    Also: Angenommen, man ist Mitte 40 und hat noch rund 20 Jahre bis zur Rente. Man verdient einigermaßen gut und hat genügend Geld, jeden Monat 150 Euro für GAS (Kameras, Fahrräder, iPads…) auszugeben. Von nun an werden monatlich aber nur noch 50 € in die YNAB-Kategorie “GAS” gesteckt, die anderen 100 € wandern in einen breitgestreuten Aktien-Fonds auf ETF-basis (MSCI World). Nach 20 Jahren, pünktlich zur Rente, wird der Fonds verkauft. Ergebnis: 24.000 € wurden eingezahlt, der Fonds ist inzwischen auf über 39.000 angewachsen, d.h. der Gewinn liegt bei 15.000 €. Einfach durch stures Nichtstun und der Partizipation am Gewinn der Unternehmen. Mit knapp 40.000 € ist man zwar nicht finanziell frei, aber es gibt sicherlich schlimmeres, als 40.000 € zum Rentenbeginn 🙂
    ((Besser wäre natürlich, wenn die Deutschen endlich ihre privaten Rentenversicherungen kündigen würden, und einen Großteil der privaten Altersvorsorge in ein gemischtes Portfolio fließen lassen würden. Aber das ist ein anderes Thema …)

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    1. Leif

      Kurz zu “b)”, der Abschnitt mit dem Fahrrad:
      In den USA wird man nicht nur gefeiert, wenn man die grandiose Idee verfolgt, mit dem Rad den Einkauf zu machen. Das ganze System ist bei denen auf maschinelle Mobilität ausgelegt, deshalb kann man hier als “Aussteiger” durchaus Ersparnisse erlangen, die alle anderen als unabdingbare, fixe Ausgabe verbuchen.
      Vgl. bei uns Carsharing vs eigener Wagen oder Mit dem Taxi den Wocheneinkauf tätigen. Ungewöhnlich, aber nicht dumm.

    2. holgi Beitragsautor

      Absolut nicht dumm. Habe ich ja genauso gemacht und mein Auto 2014 abgeschafft – und war bis vorhin der festen Überzeugung, dass ich sogar mal aufgeschrieben hatte, wie viel Geld das spart, obwohl ich letztlich genausoviel Zeit im Auto verbracht hatte, wie vorher (allerding bei weniger Kilometern). *grübel*

    3. Mina

      Wenn Tobi denkst, dass er das nicht mehr hinbekommen würde. Wer bekommt das dann hin? Er hat einen Beruf, wo man sehr gut verdient. So viel bekommen die meisten anderen Menschen nicht.

    4. quinoa

      Mina,
      schau dir mal Olivers Blog an (frugalisten.de). Oliver arbeitete teilzeit als Softwareentwickler und hatte Einnahmen von unter 2.000 Euro. Trotz der hohen Lebenshaltungskosten in GB hat er Sparquoten von bis zu 70%, weil er nur 700 Euro zum Leben braucht. Olivers Blog kann ich überhaupt empfehlen, weil er gut schreibt und kein griesgrämiger Hardcorekapitalist ist, sondern einen alternativen Touch hat (fährt Skatebaord, übt Konsumkredit, wohnte in WGs, repariert viel selbst, fährt viel Fahrrad etc.)

      Oliver ist vielleicht extrem. Er zeigt aber, dass man man mit einem sehr einfachen Lebensstil und einem durchschnittlichen Gehalt finanziell frei werden kann. Denn neben der Einnahmenseite gibt es ja immer auch die Ausgabenseite. Und wenn ich mir anschaue, welche finanziellen Verpflichtungen meine Arbeitskollegen mit Anfang 30 eingehen, wird mir manchmal angst und bange: Da gibts dann neben dem Audi A4 auch gleich das erste Haus in bester Lage mit Kreditlaufzeiten von 40 Jahren …

  23. -wolf-

    Toby ist ja jetzt bei der Mamiya RB67 angekommen. Das ehemalige Arbeitspferd vieler Fotostudios. Ich halte übrigens die Kombination folgender Objektive für die geeignetste: Weitwinkel-50mm, Normal-90mm oder das 127er und leichtes Tele-180mm. Das 180er ist in meinen Augen das beste Portraitobjektiv.

    Eigentlich müsste jetzt einer von euch den nächsten Schritt gehen und sich eine Sinar zulegen 😉 Großbild fehlt euch noch.

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  24. Moritz

    Von MMM habe ich zuvor noch nie etwas gehört, aber man überlegt sich ja ab und an, wie man am besten sein Geld anlegen könnte.

    Ein Vorposter sagte es schon: MMM predingt manche Dinge, die für viele Deutsche sicher selbstverständlich sind. Ja, mancheiner haut sein komplettes Gehalt auf den Kopf. Andere sparen es. Das Problem der jetzt 35jährigen und jüngeren ist, dass es kaum noch Zinsen gibt. MMM geht von 4% reinem, inflationsbereinigten Gewinn aus. Bei ca. 3% Inflation bräuchten wir schon 7% Gewinn, damit das zu schaffen ist. Und damit das dann noch nach der Versteuerung (ca. 25% auf die Gewinne) noch hinhaut, bräuchten wir Anlagen mit ca. 9,3%. Dass das mit einigermaßen stabilen Aktienfonds etc. schaffbar ist, bezweifle ich.

    Dazu kommt noch, dass MMM selbst von einem sehr hohen Brett abspringt. Er hatte in seinen 20ern Einkommen zwischen 60.000 und 100.000 Euro, wenn ich mich recht an seinen Blog erinnere. Das sind sehr hohe Bezüge, von denen in Deutschland Leute in ihren 20ern träumen. Das schaffst Du vielleicht mit einem (guten/passenden) Studium als Einstiegsgehalt, dann ist die Chance aber auch hoch, dass du a) nicht mehr in den 20ern bist, sondern eher Anfang 30 und b) Du eventuell noch Bafög-Schulden hast.

    Ein interessantes Gedankenspiel ist es schon. Man muss die “kleinen” 4% Gewinn jedoch hinterfragen…

    Antworten
  25. Leif

    Early retirements:
    Es wurde ja bereits angesprochen aber genau dieses Modell hätte ich vielen zugetraut, aber auf keinen Fall Holgi.

    Ich höre Holgi jetzt seit 2008 und er war immer Verfechter von Geldverteilung und sozialer Gerechtigkeit.
    Jetzt plötzlich findet er es gut, wenn Menschen so viel Kohle bunkern, bis die Zinsen sie am Kacken halten?!
    Auch wenn es nur auf einem kleinen “bürgerlichen” Niveau ist: Es ist prinzipiell eine ungerechte Geldverteilung, denn wie hier schon geschrieben wurde:
    Für 1000 Euro Zinsausschüttung beim Sparer müssen 2-3 Leute in einer Produktionshalle für 600 Euro schaffen, damit die 1000 Euro Rendite irgendwo wegverteilt werden können. Dazu ziehe ich Geld aus dem Konsumkreislauf und mindere spürbar die Einkommen im Großhandel. Wie kann man so etwas gutheißen?? Ich frage mich ob Holgi das übersehen hat oder ob ihm altersbedingt nun eher das Credo “Ich habe genug Geld ausgegeben und Wirtschaften angekurbelt, jetzt können die anderen” näher ist.

    Ich habe allerdings zur Kenntnis genommen und finde es gut, dass Holgi sich für dieses Modell alleine altersbedingt nicht mehr entscheiden kann.

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      Du verlangst also, dass ich keinen Cent spare, sondern alles vorhandene Geld verkonsumiere, selbst wenn es für sinnlose Anschaffungen ist?

      Wie alt bist Du und auf welche Weise sorgst Du für deinen Lebensunterhalt?

    2. Mina

      Wenn man viel Einkommen hat, dann müsste man die ganze Zeit unnötiges Zeug kaufen?
      Das heißt jeder Mensch muss wenig Einkommen haben, sodass er nur das bekommt, was er auch jeden Monat ausgibt?
      Irgendwie unlogisch. So handelt doch keine Familie auf der Welt. Man versucht doch zumindest einen Notgroschen aufzuheben.

      Viele der Leute, die zur Zeit vegan und minimalistisch leben, wollen ja die Welt verbessern. Dann machen die ja alles genau falsch, wenn sie sich Sachen selbst bauen, etwas Altes reparieren und Sachen vor dem Müll retten, um möglichst wenig zu konsumieren.

  26. Leif

    Ich verlange gar nichts, insbesondere nicht, wie andere mit ihrem Geld umgehen sollen.
    “Keinen Cent sparen” und “Geld anhäufen, damit dieses mir die Einkünfte sichert” sind zwei Enden eines sehr breiten Spektrums und sicherlich liegt die Wahrheit für jeden wo anders und für die meisten irgendwo mittig.

    Einleuchtend ist doch, dass die beiden Spektrumsenden jeweils schlecht sind.
    Am einen Ende lässt du andere für dich arbeiten und förderst UNterbezahlung und menschliche Ausbeutung. Am anderen Ende gefährdest du einen gerechten Lebensstandard am wohlverdienten Lebensabend. Und darum kümmert sich ja sonst keiner. Aber hier anzusetzen nach dem Motto “Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht” ist nicht funktionell.

    Wenn du glaubst, dass das FIRE-Prinzip in Deutschland für einen Großteil der Menschen klappen könnte dann zieh mal bitte den Fokus auf und hab im Hinterkopf, dass wir Exportweltmeister sind. Und dann erinnere dich bitte an deine Podcastfolge, in der dir dein Gesprächspartner (Name leider entfallen) erklärt hat, dass Griechenland zum Großteil pleite ist, weil WIR mit unserer Ausbeuterwirtschaft denen den eigenen Markt zerbombt haben.

    Was mir nur aufgefallen ist, ist, dass der öffentliche Holgi hier eine 180-Grad-Wendung in seinen sozial-finanziellen Gedanken gemacht zu haben scheint. Was ich mir irgendwie aber auch nicht vorstellen kann.

    Zu deinen Fragen:
    39, unterer Mittelverdienst im technischen Service. Vor kurzem Ein Haus verloren und Arbeitsplatz 60Km vom Zuhause entfernt. 2/3 meines Verdienstes sind Fixkosten. Ich habe im Monat ca 200€ cash zum verjubeln. 😉 Und das tue ich tatsächlich auch… Und ich weiß, dass mir das in 25 Jahren unters Kinn schlägt, wenn ich nicht einen besser bezahlten Job näher am Zuhause bekomme und endlich mein Auto abstoßen kann.

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      Aber wieviel Geld darf ich denn anhäufen, damit es mir mein Einkommen sichert?

      Ich habe sicherlich keine 180-Wendung gemacht, sondern bloß ein paar Prinzipien kennengelernt, die man anwenden kann, um einerseits sinnlosen Konsum zu vermeiden (die 300-Euro-Regel finde ich da beispielsweise extrem hilfreich) und andererseits sein Geld so zu sparen, dass man langfristig etwas davon hat. Letzteres ist auch nicht wirklich neu für mich, denn ich bin – wie ich immer wieder sage – Kapitalist, in meinem Fall Immobilien- und Aktienbesitzer. Was mich an dieser Frühverrentungsidee so fasziniert, ist die Integration der beiden Konzepte Konsumvermeidung/Investition auf eine solche Weise, dass man nicht bloß abstrakt „für später“ oder „für schlechte Zeiten“ spart, sondern um sich aus dem Hamsterrad rauszunehmen. Das hatte ich so noch nicht betrachtet (man lernt nie aus).

      Das Argument „wenn das jeder machen würde“, halte ich übrigens für genauso so dämlich wie: „wir können nicht die ganze Welt bei uns aufnehmen“ (kam schon mehrfach irgendwo). Dass es für einen Großteil der Leute nicht funktioniert, bezweifle ich ehrlich gesagt. Jedenfalls so lange, wie wir eine wachstumsgetriebene Wirtschaft machen.

    1. holgi Beitragsautor

      Im Backend war die doppelt. Steht doch auch noch da. Oder waren das zwei verschiedene? O_o

  27. Leif

    ich hatte eben auf deinen ersten Kommentar eine längere Antwort gegeben. Unter Anderem deine Fragen zu meinem Alter und Beschäftigung beantwortet. Sehe ich leider nicht mehr. ;-(

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      So, jetzt ist wieder da. Aber immer noch doppelt (aber egal). Meine Antwort habe ich dann auch mal runtergesetzt (und um zwei Sätze ergänzt, in der Hoffnung, dann weniger pampig zu klingen 😉 )

  28. Leif

    Aah ok, mein Fehler. Ist wohl unter den falschen Threat gelandet..
    Den oberen bitte einmal killen. THX!

    “Das Argument „wenn das jeder machen würde“, halte ich übrigens für genauso so dämlich wie: „wir können nicht die ganze Welt bei uns aufnehmen“ (kam schon mehrfach irgendwo).”

    Dieses Argument möchte ich auch nicht nach vorne treiben und sagen, dass es niemand machen darf, nur weil es nicht ALLE machen können. Es kann aber dazu führen, dass dein Gegenüber das Gedankenexperiment startet und sieht, welche Konsequenzen das hat. Da wäre dann die Frage “Wo ist die Grenze in der Bevölkerung” Dem einzelnen so etwas auszureden ist sicher anhand DIESES Arguments Käse, das habe ich verstanden.

    “Aber wieviel Geld darf ich denn anhäufen, damit es mir mein Einkommen sichert?”

    -> Ich würde sagen, in dem Moment, wo in unserem System eine einzelne Person ausschließlich durch Zinsgewinne sein Leben bestreiten kann, lebt er zu sehr auf den Schultern anderer.
    Ich finde es okay und wichtig, sein Sparbuch anzufüttern, um spontan oder geplant größere Ausgaben wie Urlaub, Auto- oder Hausreparaturen oder sowas zu begleichen, ohne sich zu verschulden.

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      Das schließt aber doch schonwieder aus, dass man von seiner Rente ordentlich leben kann. Jetzt müssten wir eigentlich eine Grundsatzdiskussion darüber führen, wie die Rente zu gestalten wäre, aber das löst ja das Problem nicht, denn ich finde mich wieder in einer Welt, in der ich von meiner gesetzlichen Rente nur mühsam über die Runden kommen würde, wenn nicht das Wunder geschähe, dass ich die nächsten 20 Jahre mindestens 4000,- Euro sv-pflichtig verdiene (was ich schon heute nicht mache).

      Mag sein, dass ich einen Denkfehler mache, aber ich verstehe nicht, warum ich das übrige Geld nicht investieren soll, wenn ich in jungen Jahren genug davon habe…

      Was ist mit einem Vermieter? Beutet der die Menschen aus, die lieber Miete zahlen als sich eine Bleibe zu kaufen?

      (und jetzt muss ich zur Arbeit… :D)

  29. Leif

    “… in der Hoffnung, dann weniger pampig zu klingen ? )”

    -> Klingst du nicht. Wie gesagt: Ich höre dich seit der ersten NSFW Folge. 😀

    Antworten
  30. Leif

    Naja, ein Vermieter gibt dir eine konkrete Gegenleistung. Anstatt dich zu verschulden (Denn kaum jemand kann sein Haus cash bezahlen) bietet er dir Wohnraum gegen eine Nutzungsgebühr. Und der Vermieter als Investor dient dem Allgemeinwohl, indem er Wohnraum schafft oder mindestens verwaltet. Auch hier gibt es gegenseitige Nutzen.

    Die konkrete Gegenleistung ist beim Geldanlegen, dass du Geld geschenkt bekommst. Aber jeder Euro, den du bekommst, nimmt man einem anderen weg. -OHNE Gegenleistung, sondern nur, damit das System funktioniert.

    Das Ziel mit einer kleinen Rente zu leben könnte sein, seine Fixkosten und teuren Anschaffungen soweit zu terminieren, dass sich die Grundausgaben im Alter minimieren.

    Antworten
    1. Fabian

      Es kommt noch ein weiteres Problem hinzu.
      Geht man dann “in Rente”, lebt also von den Zinsen, bleibt der Kapitalstock ja unangetastet.
      Im Gegenteil, da man ja nicht zum Nichtstun gezwungen ist, kann man ja dennoch weiter Geld verdienen und das Depot weiter ausbauen.

      Im Grunde also, kann man versterben und seinen Kindern eine lebenslange Rente vererben.
      Sind es mehr als 1 Kind, ist für jeden schon mal der Anfang erledigt.
      Das System fördert also zum einen die Vererbung von Reichtum und Armut und zum anderen – sollte es populär werden – zum anderen muss es irgendwann kollabieren, da wir hier irgendwann ein nicht tragfähiges BGE-System haben.

      Das heißt aber nicht, dass man aus dieser Erkenntnis direkt eine Handlungsanweisung ableiten kann. Man kann jetzt nicht sagen, was Holgi tun oder lassen soll. (Bevor er mit mir die gleiche Diskussion führt wie mit Leif. 😉 )

      Wenn das einer von 10.000 macht, dürfte das recht egal sein.
      Dann ist man nur Privatier. (Warum nennt man es nicht einfach so und tut so als wäre das was Neues?)
      Ab einer kritischen Masse kollabiert das System aber und es wird unklug auf diese Weise in die Zukunft zu investieren.

      Gruß
      Fabian

    2. Der Freibeuter

      Offen gesagt scheint mir, dass du recht wenig verstanden hast wie Wirtschaft oder auch nur ein einzelnes Unternehmen funktioniert.
      Die Vermietung einer Immobilie (mit der Absicht eine Rendite zu erzielen) ist nur spezielle eine Art der Unternehmung. Schön, dass dir da auch eine mögliche Win-Win Situation einleuchtet.
      Es gibt nahezu unendliche viele Ausprägungen von Unternehmen – sei es, dass ein Unternehmen elektrischen Strom, Telekommunikationsdienstleistungen oder Medikamente produziert, die du erwerben kannst.
      Bist du dort z.B. durch den Erwerb von Aktien am Eigenkapital beteiligt erhälst du einen Coupon, so wie der Vermieter den Mietzins. Wirtschaftet das Unternehmen schlecht, dann kriegst du nix und verlierst vielleicht sogar (ich habe da Erfahrung 😉 ) dein eingelegtes Kapial.
      “Das System”, dass einem Geld schenkt gibt es nicht.
      Ohne Risiko keine Rendite: de.wikipedia.org/wiki/Magisches_Dreieck_der_Vermögensanlage

      Und: die meisten Unternehmungen sind klein. Das ist eben der Friseur oder Spätkauf an der Ecke, die Dienstleistungen bereitstellen. Eine Grenze zwischen dem netten Friseur, den man kennt und dem bösen anonymen Großunternehmen, das natürlich nur die Weltherrschaft will zu ziehen ist nicht sinnvoll.

    3. Der Freibeuter

      Offen gesagt scheint mir, dass du recht wenig verstanden hast wie Wirtschaft oder auch nur ein einzelnes Unternehmen funktioniert.
      Die Vermietung einer Immobilie (mit der Absicht eine Rendite zu erzielen) ist nur spezielle eine Art der Unternehmung. Schön, dass dir da auch eine mögliche Win-Win Situation einleuchtet.
      Es gibt nahezu unendliche viele Ausprägungen von Unternehmen – sei es, dass ein Unternehmen elektrischen Strom, Telekommunikationsdienstleistungen oder Medikamente produziert, die du erwerben kannst.
      Bist du dort z.B. durch den Erwerb von Aktien am Eigenkapital beteiligt erhälst du einen Coupon, so wie der Vermieter den Mietzins. Wirtschaftet das Unternehmen schlecht, dann kriegst du nix und verlierst vielleicht sogar (ich habe da Erfahrung 😉 ) dein eingelegtes Kapital.
      “Das System”, dass einem Geld schenkt gibt es nicht.
      Ohne Risiko keine Rendite: de.wikipedia.org/wiki/Magisches_Dreieck_der_Vermögensanlage

      Und: die meisten Unternehmungen sind klein. Das ist eben der Friseur oder Spätkauf an der Ecke, die Dienstleistungen bereitstellen. Eine Grenze zwischen dem netten Friseur, den man kennt und dem bösen anonymen Großunternehmen, das natürlich nur die Weltherrschaft will zu ziehen ist nicht sinnvoll.

    4. Ein_anderer_Holger

      Der Freibeuter hat es zwar schon richtig gesagt, aber ich betone es nochmal:

      Aktien zu besitzen macht dich selbst zu einem Unternehmer. Denn du bist dann der Eigentümer (eines Anteils) des Unternehmens. Was ist denn daran verwerflich, Unternehmer und vor allem damit auch Arbeitgeber zu sein? Das ist die Grundlage unserer Wirtschaftsordnung!

      Und das alles ist keineswegs risikolos. Die Gegenleistung, die du erbringen musst, ist das jeweilige Risiko zu tragen. Als Eigentümer eines Unternehmens stehst du voll im Risiko, das bis zum Totalverlust deines Anteils gehen kann. Und dafür musst du kompensiert werden, in dem Fall also durch Dividendenausschüttungen (bzw. Kurssteigerungen), wovon du dann deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst. Und wenn du schon in jungen Jahren sparsam und investierend tätig warst und entsprechend auch viele Unternehmensanteile besitzt, was ist verwerflich daran dann in der Zukunft die Früchte dieser Tätigkeit, auch in größerem Maßstab, zu ernten?

      Man muss das alles ja auch nicht unbedingt auf die Unternehmenswelt beziehen. Man kann ein Einkommen auch aus den Kuponzahlungen von Staatsanleihen beziehen. Auch hier geschieht nichts ohne Gegenleistung. Du verzichtest auf einen Geldbetrag, dem du einem Staat zu Verfügung stellst, und er kompensiert dich dafür mit Zinszahlungen und einem Rückzahlungsversprechen am Ende der Laufzeit der Anleihe. Und auch das läuft wieder nicht ohne Risiko. Zinszahlungen können ausfallen, der Staat kann pleite gehen und auch musst du zwischenzeitliche Kursschwankungen ertragen, falls du die Anleihe vorher veräußern möchtest. Wo wird hier jetzt jemand ausgebeutet oder irgendetwas auf dem Rücken eines anderen erwirtschaftet? Vielmehr trägst du dazu bei, dass der Staat seinen Aufgaben nachkommen kann.

      Auf jeden Fall bekommt man niemals Geld ohne Gegenleistung geschenkt!

  31. Leif

    “Das schließt aber doch schonwieder aus, dass man von seiner Rente ordentlich leben kann”

    Ich sage nicht, dass du nichts ansparen sollst.
    Man kann von Rente UND Erspartem leben. Das macht sogar Sinn.
    Aber eben nicht aus den Zinserträgen des Ersparten.

    Sagen wir, du bekommst 600€ Rente, brauchst aber 1000€.
    Dann kannst du mit einem Sparbuch von 96000€ (Das sind höchstens vier Nettojahresgehälter) jeden Monat 400€ per Dauerauftrag zusteuern… 20 Jahre lang. Und hier sind noch KEINE Zinserträge eingerechnet, aber die kämen prinzipiell noch dazu.

    Also Grundaussage ist von mir:
    Nicht Sparen ist verwerflich, sondern sich aus Zinsen zu finanzieren.

    Antworten
    1. Christian von Praun

      Ich kaufe jeden Monat einen kleinen Vorrat meiner Lieblingskonserven… Feuerzauber Texas, Baked Beans, Sauerländer Würstchen, Eintöpfe von Erasco etc. die ich zur Zeit noch in meinem Keller lagere, demnächst werde ich mir ein kleines Lagerhaus anmieten.
      Die Kosten hierfür sind so gering, dass ich sie nicht bemerke aber wenn alles nach Plan läuft, werde ich im Alter nie einkaufen müssen und falls die Zombiekalypse früher kommt, bin ich auch versorgt.
      Wer weiß schon wie lange Geld noch etwas wert sein wird 😉

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