WR595 Schützengulasch

 

wrint_realitaetsabgleich_2014_200Diesmal: Roller, Räder, Droge, Könige, Frittiertes, Urlaub und das Wetter.

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18 Gedanken zu „WR595 Schützengulasch

  1. Donngal

    Exakt Holgis Erfahrungen mit dem Urlaub habe ich auch bei meinem ersten Urlaub mit meinen Kindern gemacht. Meine Frau und ich waren danach völlig platt und haben danach gesagt, Urlaub mit Kindern ist nicht möglich. Versucht haben wir es natürlich wieder. Und es wurde besser. Genau aus den gleichen Gründen die Holgi sehr gut erkannt hat. Eigene Bedürfnisse zurückstellen und sich die eigene Welt in der Welt der Kinder suchen. Sich über kleine Dinge freuen.

    Gelegenheiten muss man dann einfach nutzen. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass es verdammt kontraproduktiv ist, den Frust über einen stressigen Tag in Alkohol zu ertränken, dann wird der nächste Tag nämlich noch schlimmer, weil man verkatert ist und die Kinder keinerlei Rücksicht darauf nehmen. Und zu früh aufstehen. Grausam.

    Wir fahren jetzt jährlich zusammen mit meinen Schwiegereltern in den Urlaub, da haben wir dann die Möglichkeit auch mal einen halben Tag oder einen ganzen Tag ohne die Kinder Urlaub zu geniessen. Wir wohnen dann aber in verschiedenen Unterkünften, denn genauso wichtig wie Ruhe vor meinen Kindern zu haben, ist es mir auch Ruhe vor meinen Schwiegereltern zu haben…

    Thema Schützenfest: Lustig eure Aussensicht. Ich selbst bin aus Traditionsgründen im Vorstand eines reinen Brauchtum-Schützenvereins. Damit meine ich, dass wir ein Verein von Menschen sind die sich ein paar Mal im Jahr ihre Fantasieuniformen anziehen, mit Holzgewehren rumlaufen und viel zu viel Alkohol trinken. Karneval im Sommer, würde ich sagen. Nicht jeder sieht das so entspannt (“Das ist doch was ganz anderes als Karneval!”), aber ich seh das so. Und wir haben keine Sportschützenabteilung mehr im Verein, das ist irgendwann weggefallen. Der Schützenkönig wird trotzdem ausgeschossen, mit nem Schrotgewehr auf nen Holzvogel. Ist im Zweifel mehr oder weniger Glücksspiel, weil das Gewehr ziemlich fixiert ist. Ich selbst hatte obwohl ich im Vorstand bin, schon seit 5 Jahren kein Gewehr mehr in der Hand.

    Geselligkeit und einen Zwitschern, dass ist eigentlich das was mir neben der Tradition gefällt. Wir haben in unserer Kleinstadt mit weniger als 50000 Einwohnern 16 verschiedene dieser Brauchtumsvereine, die fast alle keine aktiven Schützen-Abteilungen haben. 95% unserer Mitglieder haben auch keine eigenen Waffen. Aber bei 16 Vereinen ist klar, das fast ein Viertel der Bevölkerung unserer Kleinstadt in einem oder mehreren Vereinen Mitglied ist, was dazu führt, das wenn alle Vereine zusammen feiern (Bei Jubiläen, oder alle 5 Jahre beim gemeinsamen Kaiserschiessen) man ganz viele Menschen trifft die man kennt, aber selten sieht. Und das macht einfach Spass. Bei mir kommt noch hinzu, dass mein Vater und mein Großvater in meinem Verein waren, und es einfach irgendwie auch Familientradition ist. Und entgegen vieler Meinungen ist ein Schützenverein auch nicht ausschliesslich Sammelstelle für Schnullernazis und Erzkonservative. Natürlich gibt es die auch, wie überall. Aber nicht nennenswert mehr, als im Bevölkerungsdurchschnitt. Ich könnte jetzt noch viel schreiben, aber das reicht wohl erstmal um einen Einblick zu gewähren, dass es auch Schützenvereine gibt, die gar nicht mehr so viel mit Waffen am Hut haben…

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    1. Stefan

      Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit Kindern sehr gut verreisen kann, wenn man sich, wie Donngal schon geschrieben hat, sich in die Welt der Kinder begibt. Was haben die Kinder für Wünsche? Was haben sie für Bedürfnisse? Und wie bringt man das am Besten zusammen?
      Vor dem Urlaub kann man sich informieren, was gibt es in der Urlaubsregion für Highlights, die die Kinder interessieren? Und nicht nur so Lame-Quatsch wie: “Da gibts nen Spielplatz.” Das alles auf eine Liste packen, auch solche Dinge wie “Wir gehen ins Restaurant” (machen Kids eigentlich auch ganz gerne, wenn sie nicht die ganze Zeit still am Tisch sitzen müssen), “Ich will die Kirche in XY sehen”, “Die Stunde beim Schneider möchte ich auch haben” sowie “Das Museum möchten wir sehen.”
      Mit den Kindern gemeinsam geht man dann die Listen durch und plant Pi x Daumen. In der Praxis geht das eh schief, weil es dann genau an dem Tag regnet, wo eigentlich der Park auf dem Plan steht, dann verschiebt man das eben flexibel. Am Ende kommen dann natürlich Sachen raus wie Freizeitpark, Wildpark, Eis essen und so weiter. Alles, was die Kids gerne machen. Dazwischen dann auch allerhand Raum und Zeit für Wasserpistolenkämpfe, Spiele im Garten und so weiter. Ein oder zweimal wirft sich Papa (oder Mama) hinter den Grill und dann gehts auch den Kids gut.

      Und das bringt man dann eben alles unter. Dann wissen die Kinder, worauf sie sich freuen können, vielleicht hältst Du auch noch ein oder zwei weitere Highlights geheim, von denen Du weißt, dass die Kids “ausflippen”, sobald Du sie in den Raum wirfst. Dann bist Du nicht in dem Druck, alle Versprechungen halten zu müssen (denn davon wissen sie noch nichts) und Du hast eine Karte in der Hinterhand. Du wirst merken, das kann richtig viel Spaß machen, die Alte-Leute-Welt zu verlassen 🙂

      Wichtig ist der Punkt: Gemeinsam. Nicht Erwachseneninteressen gehen vor Kinderinteressen. Das gibt Zank, Streit und Streß (zu Recht, denn auch die Kinder haben Urlaub! Die sind auch das ganze Jahr belastet mit Schule, lernen, Hausaufgaben, Vereine und so weiter). Alkohol würde ich komplett weglassen, außer vielleicht das berühmte Glas Wein am Abend. Das gehört nicht da hin, wenn man mit Kindern verreist. Mit dem Weingut ist dann eben Essig. Macht aber nix, gibt viele andere schöne Dinge.

      Ich war 5 oder 6x mit Kindern weg, hab in der Jugendzeit viele Ferienlager betreut. Und meist wars dann doch harmonisch, weil eben die Kinder auch ernst genommen sind und ihre Bedürfnisse abgedeckt werden.

      Du schaffst das schon, mein lieber Holgi, der nächste Urlaub wird super 🙂

    2. Anne

      Bei ausreichend alten Kindern und einem gut organisierten Weingut kann ich mir sogar das vorstellen. Die liegen ja gerne schön im Grünen, haben im besten Fall einen kleinen Spielplatz oder vielleicht ein paar Tiere und so eine Besichtigung, wie Wein gemacht wird, kann ja auch für Kinder interessant sein und am Ende gibt’s dann halt Traubensaft vom Gut beim Verkosten.

      Geht vielleicht nicht auf jedem Weingut oder mit jedem Kind, kommt mir aber nicht wie komplett unmöglich vor.

  2. kriss

    Diese Facebook-‘Timeline gehört einfach zu dem Geschäftsmodell von Facebook. Wenn du als Seite regelmäßig postest, dann sehen deine User nur ab und an einen deiner Beiträge. Außer du bezahlst dafür, dann werden deine Posts prominent auf der Timeline deiner User präsentiert.
    Ich vermute, dass genau deshalb Facebook immer wieder in diese Standardansicht wechselt…

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  3. Astrophil

    Bin voll und ganz Holgis Meinung: Timelines von sozialen Medien sollen zumindest optional (dauerhaft) auf chronologisch und ungefiltert einstellbar sein.

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  4. Jan

    Lieber Holgi,

    du scheinst mir in dem Urlaub tatsächlich einen Crash Kurs “Eltern werden” durchlaufen zu haben. Ich kann mich noch gut an das erste Jahr nach der Geburt meiner Tochter (mittlerweile 6) erinnern. Nach dem ersten verliebt sein, realisiert man auf einmal wie viele kleine und große Veränderungen es im Alltag mit sich bringt ein Kind bei sich wohnen zu haben. Auch die Großeltern brauchten einige Zeit um sich an diese neue Situation zu gewöhnen. Kinder lieben ihre mehr oder minder festen Rituale, für alles braucht man etwas mehr Zeit und manche Dinge die man als Erwachsener total spannend findet interessiert sie nicht die Bohne.

    ABER: Mit der Zeit lernt man in der Tat sich in dem veränderten Umfeld zurecht zu finden und Schritt für Schritt wieder Raum zurück zu gewinnen. Interessanterweise waren die Geburten bzw. ersten Lebensjahre der beiden jüngeren Brüder mit deutlich weniger Anpassungen unsererseits verbunden. Der Alltag war mittlerweile schon “Kinderfreundlich” und wir wussten ja was ungefähr auf uns zu kommt (und dass es langsam aber stetig wieder “besser” wird bzw. es mehr Freiräume gibt)

    Zudem stelle ich immer mehr fest dass bei Ausflügen mit Kindern die Menschen um einen herum meist deutlich freundlicher und aufgeschlossener sind. Zudem entdeckt man auch ganz neue Seiten und Interessen bei sich selber, was ich durchaus spannend finde. Da ihr ja erneut Zusammen in Urlaub fahren wollte, scheinst du auch die richtige Frau an deiner Seite zu haben diese, manchmal doch einfach auch anstrengenden Erfahrungen, gemeinsam zu bewältigen.
    Willkommen im Vaterleben 😉

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  5. Markus

    Für Ferien mit Kindern empfehle ich persönlich ein Wohnmobil. Schon nur das Fahren in dem Haus ist ein Abenteuer! Wir sind mit dem 7.40m Gerät vom Zelplatz in sämtliche Täler des Maggia Tals im Tessin hochgefahren. In einigen Kurven muss man zurück setzen. Wenn man dann noch gerne fotografiert ist das der perfekte Urlaub.

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  6. juli

    Ich glaube eher, dass das Wohnmobil in der Konstellation eher der Supergau ist. Da fehlt dir doch dann wirklich jede Rückzugsmöglichkeit.
    Ich bin zwar selber Mutter, meine Kinder sind aber schon erwachsen. Ich habe also an die 90% meines Lebens wieder mehr oder weniger für mich. Nun habe ich aber einen neuen Partner dessen Kinder noch jünger ( jetzt 11 und 12) und leider nicht entspannt und pflegeleicht sondern echt anstrengend sind. Ich glaube dass es da auch einfach wahnsinns Unterschiede zwischen eigenen und Kindern des Partners gibt. Vielleicht tu ich mich aber auch schwer weil ich eben schon durch damit war und jetzt quasi wieder zumindest bei der Hälfte wieder anfange. Klar kann ich mich auch mal zurückziehen, aber wie Holgi schon sagte, das willst du eigentlich auch nicht. Also Kinderurlaub ist mit nicht eigenen Kindern definitiv noch unentspannter als mit eigenen.

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  7. Morgan Schönberger

    Diese Facebook-Geschichte kann ich total nachvollziehen. Als es damals den Facebook Messenger als eigene App gab hab ich sofort die Haupt-App gelöscht und bin nur noch über die Webseite auf Facebook gewesen. Das wurde dann immer weniger, irgendwann nur noch am Rechner.

    Und inzwischen war ich selbst da seit über einem Monat nicht mehr auf Facebook, und bin viel besser gelaunt seitdem. Schöne Erfahrung.

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  8. Dirk

    Hi Tobi, schau doch mal ob nicht ein Cycloscrossrad nicht was für dich ist. Ich habe vor rund zwei Monaten (von einem Crossrad) auf eines gewechselt. Den wechsel hätte ich schon vor zwei Jahren machen sollen, seit dem macht das fahren deutlich mehr spass und ich bin deutlich schneller geworden. Ist einfach nicht ganz so extrem wie ein Rennrad aber schneller als alles was kein Rennrad ist und dabei (mit Schutzblechen und Klicklichern) ein absoluter Universalist.

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  9. Anne

    Ich hatte ja das Glück, dass wir eigentlich immer mit anderen Familien in Urlaub gefahren sind. Das heißt sicher nicht, dass es für meine Eltern nicht auch stressig war bzw. es birgt halt andere Risiken, wenn Kinder, die sich sonst nur gelegentlich sehen, zwei Wochen am Stück miteinander verbringen, aber es hat halt auch sehr viele Vorteile.

    Es ist aber auch so, dass Kinder im Urlaub schnell Anschluss finden, wenn denn halt andere Kinder da sind. Insofern ist es sicher auch sinnvoll, sich klassische Familienferienziele zu suchen.

    Später sind wir immer mit anderen Familienmitgliedern weggefahren, also Geschwister meiner Mutter und deren Familien. Hatte den Vorteil, dass man sich sowieso gut kannte und einschätzen konnte, wer wie drauf war, außerdem sind meine Cousinen und Cousins alle ungefähr in einem Alter (die ältesten 1980, die jüngsten 1989 geboren). Was dann wieder hilft ist, wenn man mit richtig vielen Leuten fährt, dann teilt es sich wieder anders auf und die, die einkaufen wollen, gehen halt einkaufen und die, die zu Hause bleiben wollen, bleiben halt zu Haus usw.

    Auch wenn ich kinderlos bin, würde ich schon denken, dass man Raum zurückbekommt, wenn die Kinder älter werden, da sie ja auch selbstständiger werden und nicht mehr ständig bespaßt bzw. bekümmert werden müssen. Natürlich kommen dann andere Probleme neu hinzu, aber es ist dann immerhin möglich, auch mal Dinge selber zu machen, weil sich die Kinder selbst beschäftigen können oder sich im besten Fall dann sogar selber dafür interessieren.

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    1. Anne

      Ich hatte wirklich noch nie Interesse an Rollern und jetzt sitze ich da und klicke mir einen zusammen. (Nein, ich werd natürlich keinen kaufen, aber ach ach, die sind schon hübsch.)

  10. Bernhard K.

    Ein Tipp für Tobi zumThema Rennrad: Einfach das günstigste von einem namhaften Hersteller kaufen. Es müssen nicht die edlen amerikanischen Marken wie Trek, Cannondale oder Specialized sein. Die “Deutschen” wie Rose, Canyon, Ciclib, Focus, Stevens oder Cube tun es auch.

    Warum? Weil du im Flachland wohnst, braucht du kein besonders leichtes Rennrad. Die teuren Räder sind leichter aber die selbst Rennräder unter 1000 Euro sind von völlig ausreichender Qualität für einen Hobbyisten.

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  11. Raftycat

    @Tobi: War das ein Versprecher, oder fährst du wirklich eine 27er Schnitt auf dem Fahrrad???
    Ich schaff mit Rennrad gerade mal nen 23er und auch das nur wenn ich mich völlig verausgabe :-O

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  12. taktiktafel

    @Tobi

    Du hattest ja Probleme mit der Kombination Brustgurt/Pulsuhr bzw. über Aussetzer gesprochen.
    Bei mir kommt es regelmäßig zu Aussetzer, wenn ich unter bzw. in der Nähe der Oberleitung der örtlichen Tram (Straßenbahn) laufe. Entweder ist der Sender im Brustgurt so schwach oder der Empfänger in der Uhr so empfindlich; jedenfalls reicht die elektromagnetische “Abstrahlung” der Oberleitung aus, um die Übertragung zu stören.

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