WR403 Erfolg ist ein zerbrechlich Wesen

 

wrint_heit_2014_200Diesmal mit Fragen von Paul, Martin, Janis, Chris, Andreas, Johanna, Björn, Markus, Sebastian, David, Herrn B, Chris, Kim, Gérome, Vera, Alexandra, Thomas und Aneta.

Ohne Alex ginge es nicht. Hier sammelt sie für Blondierungen.

Shownotes
von mathepauker und mrmoe.

Paul: Dresden oder Leipzig?

00:25:48

(Dresden — Leipzig)  — PEGIDA — Frauenkirche ("Dresden ist zwar schön, aber Dresden ist auch satt, träge und langweilig – außer diese komischen Spacken, die da rummarschieren. Leipzig macht auf mich einen viel dynamischeren Eindruck." (Holgi))  — Semperoper — Wave-Gotik-Treffen — Gewandhaus.

Martin: Warum gratuliert man oft mit "Glückwunsch", obwohl der Erfolg schon eingetreten ist, also eigentlich kein Glück mehr notwendig ist?

00:27:16

Janis: Wenn ihr eurem 18-jährigen Selbst drei Ratschläge mit auf den Weg geben könntet – welche wären das?
00:28:29

Holgi (I bis III): Beweg dich, lerne, mit Geld umzugehen, und lerne, Sinn von Unsinn zu unterscheiden — Holgis Augenthrombose — Holgi kündigt an, im Herbst bei Fritz aufzuhören — Alexandra (I): Verschwende deine Zeit nicht mit Menschen, die dir nicht gut tun — Counter-Strike — Conan der Barbar (Alexandra (II): Lerne, die guten Menschen wertzuschätzen – denn sie sind selten und sie bleiben selten)  — Alexandra (III): Ziehe so schnell wie möglich bei den Eltern aus — Holgi (IV): Sieh zu, dass du immer was zum Lachen findest — Abspacken.

Chris: Ist Bettzeug mit Reißverschluss anstelle von Knöpfen die geilste Erfindung ever?

00:39:20

Wasserkissen — Tempur.

Andreas: An welchem Tag wurde diese Frage abgeschickt?

00:43:28

Antwort: 29. Mai 2014.

Johanna: Wie funktioniert eigentlich das Fragesystem der Wrintheit?

00:43:46

Björn: Unterscheidet ihr zwischen Neid und Missgunst?

00:45:19

Alexandra und Holgi tun es beide — Neid — Missgunst.

Sebastian: Angenommen, jemand würde euch Geld dafür bieten, dass ihr bei der nächsten Bundestagswahl auf eure Stimmen verzichtet. Bei welcher Summe würdet ihr schwach werden?

00:52:51

Eurone — Die PARTEI.

David: Gibt es Holland noch oder ist es bereits dem steigenden Meeresspiegel zum Opfer gefallen?

00:55:40

Let me google that for you.

Mr. B: Was hat die Queen von England alles in ihrer Handtasche?

00:55:55

Alexandra und Holgi spekulieren und finden schließlich, Adelsexperten sollen sich mit der (guten) Frage beschäftigen.

Chris: Hatte ich recht?

00:58:14

(Fußball-Weltmeisterschaft 2014)  — "Aber so was von nicht!" (Holgi).

Kim: Wenn der Kuchen außen fertig, aber innen noch feucht ist, liegt das daran, dass die Temperatur im Ofen zu hoch war?

00:58:36

(Die Lilly – wird als Expertin spontan angerufen) .

Gérome: Was soll er machen?

01:01:15

Schamane — Bach-Blütentherapie — Tarot — GWUP — Kritischer Rationalismus — Karl Popper — Globuli — "Der Mensch will betrogen sein!" (Alexandra).

Vera: Wo hört die Freundschaft auf?

01:18:35

"Ich weiß nicht mal, wo sie anfängt." (Alexandra) — Stalking.

Alexandra: Wo fängt Freundschaft an?

01:23:32

"Ich vermisse das Gefühl, jemanden zu vermissen. Ich kenne so was einfach nicht." (Alexandra) — "Alle sind langweilig. Niemand ist immer interessant." (Holgi) — Emotionaler Vampirismus.

Thomas: Spielshow-Frage

01:32:00

(Ziegenproblem) .

Aneta: Wenn ihr eine Sache aus der euch umgebenden Welt entfernen könntet, um eure Lebensqualität zu verbessern – was würdet ihr entfernen?
01:32:57

Weisheitszahn — Alexandra: Kirchenglocken, Laubbläser — Holgi: eigentlich Kraftwagen (in der Innenstadt), aber eine richtige Antwort fällt ihm nicht ein.

Martin: Wie findet ihr den Lego-Film?

01:35:38

(The LEGO Movie)  — Die Eisprinzessin — Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt — Arielle, die Meerjungfrau — Aladdin — ADHS.

Sebastian: Wenn ihr in eine Stadt ziehen müsstet, in der ihr noch nie gewohnt habt – welche wäre das?
01:37:38

Alexandra: Bremen oder Hamburg — Holgi: München — "Ich hasse München!" (Alexandra) — "Hamburg ist ja auch am Arsch und hat mehr hässliche Ecken als alles Andere." (Holgi) — Schickeria — Deutsches Museum — Linoleum.

Janis: Welche normale Sache ist völlig absurd?

01:43:18

Alexandra würde Schwerkraft eliminieren, Holgi Reichtum — Erbschaftssteuer.

Obligatorische Höflichkeitsfrage von Leisure: Wie geht es euch denn?

01:46:12

Alexandra geht es wunderbar, sie wird nach der Aufzeichnung noch viel Zeit in der freien Natur verbringen — Holgi geht es trotz Erkältung auch gut, er hat zunehmend das Gefühl, sein Leben in den Griff zu bekommen, und kann (fast) nicht klagen.

86 Gedanken zu „WR403 Erfolg ist ein zerbrechlich Wesen

  1. Turtle

    Das Buch “50 Shades of Grey” ist nicht schlecht übersetzt. Das Buch IST so schlecht geschrieben. Ich hab mir die Leseprobe im Original runtergeladen. Ich kann das aber nicht im Ganzen lesen, das Hirn schmerzt davon. Und was man so hört, ist das BDSM da drin auch noch schlecht.

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    1. Marco

      Ich sehe bei Jeromes Frage, bzw. der Antwort, welche ihr gegeben habt ein Problem darin, dass wenn er es bereits billigt, dass sein Freund Bachblüten zu Therapiezwecken einsetzt, er bereits erheblichen Einfluss auf seinen Freund einbüßt. Wie soll er seinem Freund dann noch vermitteln, dass der nächst teurere Scharlatan unseriös ist, wenn die Bachblüten o.Ä. doch in Ordnung seien?
      Des Weiteren finde ich Alexandras Kritik an den Kritikern überzogen, da sie damit die Position der Unkritischen bewusst oder unbewusst stärkt. Wie soll eine Gesellschaft aufgeklärter werden wenn man den Aufklärern Vorwürfe macht, sie würden unmenschlich und rein rational argumentieren und sollten gefälligst Rücksicht auf irrationale Gefühle nehmen? (was sie im Übrigen tun) Dies klingt nach dem üblichen Dogmatismusvorwurf, welchen man den Wissenschaftlern gerne unterbreitet.

    2. anne

      ich empfehle die recaps von jenny armintrout: http://jennytrout.com/?pag
      e_id=5720
      sie nimmt jedes kapitel auseinander und bewegt sich nicht nur auf der sprachlichen ebene (das buch IST grottig geschrieben), sondern schaut sich auch die charakterentwicklungen an. und das ist das eigentluch schreckluche, denn nach den ersten paar kapiteln wird klar, dass es sich hierbei um eibe waschechte ‘abusive rdlationship’ handelt. (ich les das seit einigen tagen, verzeiht bitte, dass mir der deutsche begriff grade nicht einfällt.).
      sehr zu empfehlen, besonders wenn man die feministische perspektive verstehen will. problrm: es gibt keine. die frauen lesen das reihenweise, weil es ihnen erlaubt, sexuelle bedürfnisse zu haben. der hauptcharakter ist so aber niczt angelegt. sehr, sehr gruselig.

  2. Turtle

    Das Traurige an 50 Shades of Grey ist wohl, dass es bei aller weiblicher Befriedigung trotzdem eben kein feministischer Film ist. Sondern eben ein Chick Flick, bei der die schüchterne, unerfahrene Frau den Mann irgendwie retten will. Hinzu kommen all die BDSM-Klischees: es geht um (komplette) Dominanz, SMler hatten eine schlimme Kindheit usw. usf.
    Und damit hat der Film, und das Buch, letztlich auch wieder der weiblichen Sexualität einen Bärendienst erwiesen. BDSM kann etwas sehr Schönes sein, wenn es “sane, consensual and safe” ist. Das Buch macht es Frauen die devote oder dominante Neigungen haben und sich noch nicht wirklich damit auseinandergesetzt haben das Leben grade nicht leichter.
    Wenn man Interesse hat sowas in einer Beziehung auszuprobieren, empfehle ich “Ein bisschen härter ist viel besser” von Sabine und Wolf Deunan. Ich fand das sehr locker geschrieben.

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    1. Alexandra

      Genau. So überraschend unterhaltsam der Film auch war, am Ende blieb die Erkenntnis, eine leider allzu alltägliche Geschichte über eine kranke Beziehung erzählt bekommen zu haben. Double-binds (“Wasch mir das Fell aber mach mich nicht nass”) sind ein Arschloch-Feature und kein normales Verhalten von BDSM-Männern. Wir lernen Anastasia als Frau kennen, die eigentlich genau weiß, was sie will, nämlich eine klassische, romantische Zweier-Beziehung. Die sexuellen Vorlieben von Christian schrecken sie bis zuletzt ab und das Beeindruckende ist, dass sie daraus keinen Hehl macht. Christian wäre also nicht in der Lage, zu behaupten, sie hätte ihm uneindeutige oder gar falsche Signale gesendet. Die Frau hat einfach keine devote Veranlagung. Das Perfide ist nun, dass er ihr Signale sendet, die sie an der Vorstellung einer romantischen Beziehung festhalten lassen (er schickt ihr Geschenke, zeigt sich fürsorglich, beschützt sie vor Gefahren, ermöglicht ihr schöne Erlebnisse in der Luft, etc.) – und auf der anderen Seite verwehrt er ihr zärtliche Berührungen, wahre Nähe, all die Dinge, nach denen sie sich wirklich sehnt. Und so eine Erfahrung von permanentem Gelockt-und-dann-weggestoßen-werden ist einfach nur SCHLECHT. Ich wünsche sie niemandem. Allerdings finde ich nicht, dass der Film solche Beziehungen propagiert oder als “normal” darstellt. Ich könnte mir sogar vorstellen, den Film zu pädagogischen Zwecken einzusetzen, als Diskussionsanreiz für solche Themen wie Selbstbestimmung, konsensuale Beziehungen, Missbrauch in Beziehungen, etc.

  3. Pascal

    Hurra!!! Mein Lauftraining ist gerettet! Danke.
    Holgi, weisst du eigentlich wie viele Leute dich beim Jogging/Trainieren hören? Sicher etliche.

    Wenn die Welt gerecht wäre, dann wäre Passivrauchen ungesund. Und Passivjoggen würde dir mehr Fitness geben. 🙂

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  4. Dolphin

    Der Kanal, der die “Honest Trailers” auf YouTube produziert heißt ScreenJunkies. Es gibt zudem auf dem selben Kanal auch ein etwa 15 Minuten (!) langes Video, in dem alle Anstarr-Sequenzen hintereinander geschnitten sind.
    Für mehr zynische Filmkritik möchte ich an dieser Stelle aber eher den Kanal CinemaSins empfehlen. Hier wird jeder Film Szene für Szene auseinander genommen und unterhaltsam kommentiert.

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  5. Alexandra

    @Marco Die Gesellschaft kann nur verändern, wer menschliche Bedürfnisse ernst nimmt. Ein Sterbenskranker braucht Sinn. Wenn alles, was man der Esoterik entgegen setzen kann (UND DAS ALS FREUND!), eine argumentative Zerstörung jeglichen Sinns ist, hat die “Aufklärung” ihren humanistischen Grundsatz verloren. Ich verteidige nicht den Unsinn, sondern das Bedürfnis nach und das Recht auf Sinn. Die schlauen Leute, sofern sie den Menschen wirklich voran bringen wollen, sollten besser Alternativen zu Esoterik aufzeigen und diese propagieren anstatt einfach die dünnen Fäden zu durchschneiden, an denen das Wohlbefinden ihrer Freunde hängt.

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    1. Philipp

      Mein Eindruck aus ähnlichen Diskussionen ist, dass es hier um eine Gewichtungsfrage geht, in beiden Positionen wohl aus Empathie: ist es wichtiger, dass der Freund nicht zum Opfer der Scharlatane wird, oder dass er in seiner Illusion seine Situation leichter ertragen kann? Und ich glaube das Entscheidende ist, dass man zur Antwort auf diese Gewichtungsfrage _nicht_ auf rein rationalem Wege kommen kann, weil das eine Wertentscheidung ist (also z.B. auch out of scope für die Wissenschaft, die natürlich allerdings zu den Scharlatanen, zur Verfassung des Freundes etc. sehr viel sagen kann).

    2. Reba

      Wenn man in den 60er/70er-Jahren aufgewachsen ist, wurde man zwangsläufig in eine hohe Wissenschafts- und Technikaffinität hineinsozialisiert (Raumfahrt, Kernkraft, Autos, Fensehen, Plastik, Kunstdünger!). Prof. Haber hat am Sonntagnachmittag den Weltraum erklärt und die ganze Familie hat mitgeguckt, weil Kinder noch keine eigenen Fernseher hatten. Der “Fortschritt” war alles, woran man glaubte. Nebenwirkungen interessierten niemanden.
      Die ersten Chemieunfällen und Reaktorkatastrophen bremsten dann erst mal den ungezügelten Optimismus und es kam zu einem Umdenken. Die Gesellschaft machte übe viele Jahrtausende einen dialektischen Prozess durch und erreicht im Moment eine Phase, in der ein Kompromiss zwischen Wissenschaft und dem Geisterglauben der Vorzeit geschlossen wird, weil man mit Hilfe von psychologischem Wissen auch dem Geisterglauben eine gewisse Wirksamkeit nachweisen kann.

      Es ist nicht der Streit zwischen Rationalität und Irrationalität, der hier stattfindet. Es ist die Koexistenz von Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften, die beide ihre Berechtigung haben und sich gegenseitig ergänzen.
      Ein unkritischer Fortschrittsglaube hingegen ist genauso fatal wie eine unkritische Haltung gegenüber irrationalen Glaubenssystemen.

    3. sternburg

      Ich habe mich bei der Frage gefragt, wie zum Teufel die beiden das beantworten sollen, ohne diesen Freund zu kennen. Das geht überhaupt nicht.

      Außerdem wundert mich die Binärität (gibt es das Wort?) der Antwortmöglichkeiten. Ich kann auch klar machen, anderer Meinung zu sein ohne herum zu missionieren. Das mache ich ständig, weil mit welchen Freunden ist man schon zu 100% und in allen Fragen der gleichen Meinung? Aber ich lasse seine Meinung leben (außer wir haben gerade beide Bock auf die Diskussion, das gibt es ja auch).

      Wenn ich aber gar nichts sage, dann stimme ich im Ergebnis seiner Meinung zu. Und das finde ich falsch. Nicht, weil ich mich dann verleugnen würde. Sondern weil ich ihm dann eine Fehlinterpretation unterbreite. Wenn ich den Eindruck erwecke, ebenfalls seiner Meinung zu sein, dann wird ihm ein falsches Bild von der Realität vermittelt. Denn zu einer Meinung gehört doch die Information, wie viele Leute und vor allem welche von denen, denen ich vertraue, derselben Meinung sind. Ich hoffe, ich habe mich halbwegs verständlich gemacht.

      Worüber ich mich bei solchen Fragen allerdings wirklich wunder: Warum stellt man so eine Frage, wenn man weiß, dass die erst in über einem Jahr beantwortet wird? Aus dem ernsthaften Wunsch nach einem Ratschlag doch wohl kaum.

  6. Kilian

    Die Queen benutzt die Handtasche auch als Zeichengeber an ihre Mitarbeiter. Je nachdem in welcher Hand die Tasche gehalten wird oder auf dem Tisch liegt, heißt das “Gesprächspartner ist doof, holt mich aus der Situationen raus”. Wahrscheinlich gibt es da noch mehr Codes.

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  7. Dirk Moebius

    @Unbreakable Kimmy:
    Die Geschichte erinnert mich an “Eve und der letzte Gentleman” – ueber einen jungen Mann, der in einem Atombunker aufwaechst und dann im New York er 90er Jahre wieder auftaucht, mit sehr schoen putzigen altertuemlichen Hoeflichkeitsregeln…

    Antworten
  8. tp1024

    Das Ziegenproblem ist ganz einfach.
    (Kurze Erläuterung: du hast die Wahl zwischen 3 Toren, hinter einer steht der Hauptgewinn, hinter den anderen beiden eine Ziege. Du wählst. Nachdem du gewählt hast, zeigt dir der Showmaster ein Tor mit einer Ziege dahinter und gibt dir die Chance nochmal zu wechseln. Sollte man das tun oder nicht?)

    1) Du wechselst nicht:

    Die Chance, dass du richtig liegst ist 1 zu 3. (Wenig überraschend)

    2) Du wechselst.

    Angenommen du lagst mit deiner ersten Annahme falsch. Dann hast du ein Tor mit einer Ziege gewählt. Wechseln wäre also in 2 von 3 Fällen eine prinzipiell gute Idee. Wechseln sollte man dann zu dem Tor, hinter dem keine Ziege ist. Aber das ist kein Problem, denn der Showmaster muss ein Tor mit einer Ziege öffnen und zwar nicht dein Tor.

    Der Hauptgewinn muss dann also hinter dem Tor sein, das übrig bleibt. Chance: 2 zu 3.

    Pech hast du mit der Strategie nur, wenn du zufällig von Anfang an das richtige Tor gehabt hast und dann wechselst. (Dann wechselt man zwangsläufig vom Hauptgewinn zur Ziege). Aber die Chance, dass du von Anfang an recht hattest, ist ja nur 1 zu 3.

    Antworten
  9. Robert

    Das Wasserkissen das Alex erwähnt hat haben wir seit über einem Jahr, seitdem gehören Nackenschmerzen tatsächlich der Vergangenheit an! Wirklich empfehlenswert.

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  10. flo

    Zu Jerome:
    Ich finde, der sinnvollste Umgang mit diesem Thema liegt Irgendwo in der Mitte:
    Wenn jemand im direkten Umfeld unheilbar an Krebs erkrankt und er Unterstützung/Hilfe durch Pseudomedizin erfährt, dann ist es herzlos, dieser Person diesen Strohhalm einfach aus der Hand zu reißen.
    Gleichzeitig kann man sich aber mit aller Energie für eine aufgeklärtere Gesellschaft einsetzen (ohne dabei allen auf den Sack zu gehen). Das macht Holgi ja auch z.B. sehr gut mit seinem Podcast mit Florian. Dort wird Spaß an der wissenschaftlichen Methode vermittelt.
    @Alexandra:
    Du hast natürlich vollkommen Recht, dass man der Person an der Kasse bei Aldi nicht mit Popper kommen kann. Und ja, der Mensch ist ein irrationales Wesen. Die Schönheit in der Aufklärung liegt ja aber gerade darin, dass man sich dieser Irrationalität voll bewusst, denn dies ist die beste Imprägnierung gegen jede Form von Fanatismus. Und man sollte es als gesamtgesellschaftliches Projekt verstehen, sich in entspannter Art und Weise für aufgeklärtes Denken einzusetzen (wobei Ihr das ja eigentlich beide macht).

    Vielen Dank auch nochmal für die vielen Podcaststunden, mit denen Ihr mich erfreut, erheitert und herausfordert.

    Antworten
  11. Heiko

    Hallo Holger,

    zum Thema “Matratze”:
    Das Zeug heißt nicht “Tempur”, das Zeug heißt “Viscoschaum” .
    Tempur ist nur eine Marke, auch wenn die Firma einen gerne glauben macht, dass das deren eigener Voodou sei. Sprechen von “Tempur Konzept” usw. ohne zu sagen, um was es sich tatsächlich handelt. Vielleicht waren das auch die ersten, die solche Matratzen hergestellt haben, sind auf jeden Fall sehr erfolgreich und in allen Möbelhäusern vertreten. Gute Marketing und Vertriebsstrukturen.
    Such aber einfach mal nach “Viscoschaum”, da findest du viele Hersteller.
    Ich habe meine bei “Thermo-Soft” in Österreich bestellt und für 2 Stück 90 x 220cm (Überlänge) inkl. Versandt komplett knapp nen 1000er gezahlt.
    Zur Beratung einfach mal anrufen, 1a Ösi-Dialekt gratis 😉
    Kann noch keinen Erfahrungsbericht abgeben, weil wird erst nächste Woche geliefert …
    Hatte aber im Vorfeld viel recherchiert, und alle Comments waren durchaus positiv (+ ich glaube man hat sogar nen Monat Rückgaberecht).

    Aber wie gesagt, “Viscoschaum” ist das Zauberwort, unabhängig vom Hersteller.
    Gibt auch günstige “Aufleger” aus dem Zeug. Sind dann 5cm oder so, die man einfach auf die eigene Matratze packt.

    Schlaf gut 😉
    Heiko

    Antworten
    1. David

      Es ist ja nett gemeint, und die Info ist schon richtig, daß es Viscoschaum ist…
      … aber ich finde es sehr zweifelhaft, Produkte schon zu empfehlen, die man noch nicht mal selber hat. 😉

  12. Rico

    Wow, Alex ich bin begeistert über Deine Einstellung zur Eso Frage. Endlich jemand der das auf den Punkt bringt. Endlich auch mal jemand die da mit dieser absoluten Wissenschaftsdenke ein Fragezeichen sieht ohne in die Eso Ecke zu rutschen. Eine sehr humanistische Denke hast Du da. Gefällt mir außerordentlich.
    Es wäre so toll, wenn Du mit Holgi dieses Thema mal ausdiskutierst. Das wäre sehr spannend.

    Gruss Rico

    Antworten
    1. MadManniMan

      Ich verstehe, dass Alex’ Argumentation charmant wirkt, aber auch hier wieder die Frage: woran erkennt man denn, wann man wie handeln sollte?

      Die Antwort “das weiß das Herz” ist auch nur ein “die konkreten Bedingungen dafür habe ich nicht ausgehandelt, daher bin ich ein bisschen willkürlich in meinen Entscheidungen und könnte beim nächsten Mal durchaus was anderes sagen”. Das ist nicht per se böse, das sage ich gar nicht, aber es wäre albern, dem vorzuwerfen, der nach dem “wieso” fragt, er sei kalt und rationalistisch.

      Dem Ganzen wohnt eine naive Romantik inne, die einfach nicht zu Ende gedacht wurde.

    2. Reba

      Mit Verlaub, Alexandra gibt sich Mühe, das ganze auf die Schnelle sogar mit wissenschaftlichem Hintergrund zu untermauern. Das mit “charmant” und naiver Romantik, die einfach nicht zu Ende gedacht wurde abzuqualifizieren, steht jemandem, der selbst nur mit Allgemeinplätzen argumentiert, eigentlich an der Stelle nicht zu…

    3. Alexandra

      Danke, das freut mich sehr. Das Thema finde ich eigentlich so schwierig, dass ich darüber ungern “spontan” diskutiere. Man muss da sehr präzise formulieren, finde ich. Aber ich habe bereits eine Folge “In trockenen Büchern” in Vorbereitung, in der ich mich dem Thema widmen möchte (Philosophisches Sachbuch: “Der Sinn des Sinns” von Volker Gerhardt). Stay tuned!

    4. Anke

      Unterschreib bei Rico!

      Ich musste aufpassen, dass ich beim Podcast hören nicht laut: “Ja! Genau so!” vor mich hin brummelte.

      Ich mag Eure Wrintheit! Und Deine reflektierten, tiefgründigen und überlegten Antworten Alexandra ganz besonders! Danke!

  13. MadManniMan

    Puh … Alex vergisst bei ihrem Plädoyer für Herz über Verstand, ihre eigene Argumentation zu reflektieren. Am Ende steht ja doch wieder “so lange der Freund Herr über die Lage ist” in ihrer Begründung – aber genau um diese Frage geht es doch: woran erkennt man das?

    Und so sehr diese Aussage jetzt triggern mag: wissenschaftlich-kritisches Denken hilft, einen Maßstab für die Beurteilung dieser Sache zu finden.

    Da beißt die Maus keinen Faden ab 😉

    Antworten
  14. s.m.langer

    Ich glaube was Alexandra sagte könnte man mit dem Satz zusammenfassen den Holgi auch ab und zu mal bringt: “Man soll den Menschen ihre Götter lassen”. Wenn der Sterbenskranke Sinn in einem irrationalem Glaubenssystem findet und dadurch den Antrieb findet weiter zu leben wäre es fatal diesen “Sinn” in Frage zu stellen.
    Ich denke diese Frage ist für Außenstehende nicht zu beantworten. Selbst für nahestehende Personen dürfte es schwierig sein zu beurteilen wie stark ein Sterbenskranker wirklich auf den Glauben als Sinnstifter angewiesen ist.

    Antworten
  15. Anne

    Zu drei Themen habe ich noch Anmerkungen. Aufgemerkt!

    1. Zu den Problemen, die BDSM-Vereine haben. Es geht da eben nicht darum, dass irgendwas nicht ganz so beschrieben wird, wie es ist, sondern, dass die Grundregeln von BDSM quasi komplett ins Gegenteil verkehrt werden. Bei allem, was ich darüber bisher gelesen habe, scheint es mir auch so, dass diese Grundregeln eben eigentlich recht einfach und einigermaßen anerkannt sind. Das ist auch das, was die andere Anne schon hier kommentiert hat: Üblicherweise geht es bei BDSM eben um Vertrauen, um Absprachen und eben darum, dass beide Parteien etwas wollen. Einfachstes Beispiel: Meines Wissens ist das Safeword immer unbedingt ernst zu nehmen. Bei 50 Shades of Grey gibt es meines Wissens eine Szene, wo Christian Grey das Safeword ignoriert und einfach weiter macht. Dazu kommt eben genau der Aspekt, dass Christian Grey ja nur so geworden ist, weil seine Mutter eine Crackhure war und quasi von Anastasia gerettet werden muss, und so weiter. Die Gefahr besteht halt, dass Menschen das lesen und danach glauben, sie wüssten über BDSM Bescheid. Mir fällt kein guter Vergleich an, aber es ist vielleicht ein bisschen so, als würde man Dan Brown lesen und denken, man würde sich jetzt in Symbolik und Kunstgeschichte auskennen, mit dem Unterschied, dass Dan Brown – das würde ich jedenfalls unterstellen – sich vorher wenigstens die Mühe gemacht hat, ein bisschen zu recherchieren.

    Ich hab das Buch nicht gelesen, dafür hat André Herrmann das gemacht, und alle drei Teile auf seinem Blog in zehn Blogposts zusammengefasst (bzw. nacherzählt), das kann man hingegen sehr gut lesen, weil er sich so schön aufregt: http://www.andreherrmann.de/50-shades-of-nee-ey-10/ (Der Link führt zum letzten Teil, von da aus gibt es aber Links auf alle anderen Teile.)

    2. Zum Thema Homöopathie und Bachblüten. Prinzipiell ist es natürlich schon so, dass Globuli erst mal nicht schaden und ggf. ein Placeboeffekt sogar bewirkt, dass es einem besser geht. Der Schaden besteht dann aber darin, dass man sich auch in Fällen auf homöopathische Mittel verlässt, wenn man sich eigentlich vielleicht doch besser auf die klassische Schulmedizin verlassen sollte. Wer sich auf Bachblüten, Globuli und Co. verlässt, bringt sich oder sein Kind eben ggf. in Gefahr, nicht, weil die Mittel schaden, sondern, weil er/sie etwas unterlässt, das für die Behandlung wichtig wäre. Und an der Stelle wird es eben auch in dem konkreten Fall von Jerome problematisch. Wenn sich sein Freund auf Heilpraktikerzeugs verlässt, verpasst er möglicherweise die Gelegenheit, sich im richtigen Moment einfach an einen Arzt zu wenden, weil er davon überzeugt ist, dass es die Bachblüten schon richten werden und ihm die Wissenschaft bzw. Schulmedizin nicht helfen kann. Schwieriges Thema, ich habe darauf auch keine Antwort.

    3. Bei dem Thema “Was würdest du aus deiner Umwelt entfernen?” habe ich sehr spontan “Zigaretten!” gedacht. Da geht wieder der militante Nichtraucher mit mir durch. Allerdings habe ich dann weitergedacht und wahrscheinlich würden die Leute dann irgendwas anderes finden, was ihr Bedürfnis befriedigt und dabei eklig riecht. Hilft also auch nicht weiter. Wär aber schön.

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    1. kumi

      Zu 3. Das würde sogar ich als nichtmilitanter Exraucher denken. Allerdings, wenn sie dann was geruchloses dampfen, soll mir das recht sein, ich stehe am Bahnhof lieber neben einem Dampfer, der – weil er gerade trotzdem auch asozial ist – das Rauchverbot ignoriert.

    2. Anne

      E-Zigaretten sind top, so aus Sicht einer Nichtraucherin. Dieses aromatisierte Gedampfe kann ich gut ab. Dürfen meinetwegen alle jetzt so machen.

    3. dev0

      Der Schaden, den du Kindern mit diesen schwachsinnigen Zuckerkugeln verpasst, begründet sich darin, dass du ihnen vermittelst, es gäbe für jeden quersteckenden Furz ein “Mittelchen” – Kugel rein und alles ist gut.

      Bis dann mal die Realität eintrifft und eine ernstzunehmende Erkrankung auftritt. Dann wünsche ich viel Spaß.

    4. blub

      Der Unterschied zwischen “Kunsthistoriker fühlen sich von Dan Brown missverstanden” und 50SoG ist das von missverstandener Kunsthistorik keiner bleibende (oder temporäre) Verletzungen davonträgt.

      Die Frau hat ca. alles flasch gemacht was man in dem Zusammenhang falsch machen kann. Ist ja hinlänglich bechrieben. Deswegen finde ichs etwas überheblich von Holgi das er sich drüber lustig macht das sich da eine subkultur missverstanden fühlt.

    5. Tim

      Bei der Frage was man aus der Umwelt entfernt haben möchte hast du die “Werbung” vergessen, Holgi!
      Ich habe den Podcast noch nicht gehört, die Hälfte der Kommentare aber schon gelesen und das ist mir jetzt nach Annes Kommentar eingefallen.

    6. holgi Beitragsautor

      Ha, stimmt! Das wäre wirklich etwas eindeutiges, das ich entfernen würde, wenn ich könnte.

  16. Donngal

    Ich weiss nicht, bei todkranken würde ich denen vielleicht auch ihren Glauben lassen, generell bin ich aber ein großer Freund von Aufklärung. Meine Frau gibt das nicht zu, aber ich habe sie davon überzeugt, das Homöopathie eigentlich nicht wirkt (Was sie nicht davon abhält, es trotzdem zu probieren, als teures Placebo). Erkannt habe ich das als sie im Kreissaal die Hebamme angemeckert hat, als die ihr mit Globuli gegen die Schmerzen kommen wollte… “ich will kein Placebo, ich will was, was wirkt!” Als die Hebamme meinte “Aber das wirkt!” mussten wir beide lachen, seit dem weiss ich, dass ich gewonnen hab, auch wenn sie es nicht immer zugibt.

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  17. Reba

    Liebe Alexandra, Deine Einstellung gegenüber München resultiert vielleicht daraus, dass man früher zuviel Moshammer im Fernsehen gesendet hat oder als Besucher kaum über die Innenstadtbereiche und Touristenmagnete hinauskommt. Da tauchen schon mal komische Gestalten auf, in der Nähe des Hofbräuhauses sogar einer in Lederhosen, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass das Einheimische sind. Als solche finde ich die Trachtenschickeria auch unangenehm, obwohl ich davon am Tegernsee bisher anteilsmäßig bisher mehr gesehen habe.
    Ich würde Dir empfehlen, mal in die “normalen” Stadtviertel zu gehen, da würdest Du sehen, dass es auch nicht anders aussieht als in Augsburg und keine Frauen in goldenen Pelzmänteln mit Schoßhündchen herumlaufen.

    Antworten
  18. Reba

    Holgi, ich würde Dir gerne etwas Mut zur Traummatratze zusprechen. Selbst wenn sie 1000 Euro oder mehr kostet, denk mal dran, dass Du jeden Abend daran Freude hast und noch dazu Deiner Gesundheit anstrengungsfrei etwas Gutes tust.
    Das kann Dir kein Fahrrad und keine Kamera der Welt bieten, für die Du vielleicht bedenkenlos einen vergleichbaren Betrag oder mehr ausgibst und nur sporadisch nutzen kannst.

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      Du hast natürlich Recht. Dummerweise sind die Kohlen gerade so knapp, dass auch für ein Fahrrad oder eine Kamera nicht genug da wäre.

      Aber ich bemühe mich ja gerade, den (gestützten) Umgang mit Geld zu lernen 🙂

  19. Arno

    Hallo Alexandra,

    wollte Dich nur kurz bestätigen in der Frage “Wo fängt Freundschaft an?” Ich finde, Du hast einige Dinge sehr gut auf den Punkt gebracht.
    In der vagen Hoffnung, dass Du es vielleicht ähnlich siehst, stellt es sich für mich wie folgt dar:
    Ich habe nicht nur ebenfalls Angst, an uninteressante Menschen zu geraten, sondern es ist wirklich so, dass es viel zu wenige interessante Menschen gibt, mit denen man mal ziel- und aktionsgerichtet über irgendwelche gemeinsamen Interessen reden könnte und dann auch irgendwann mal “machen”. Stattdessen ergötzt man sich in ewiger Dauerlaberei über die immer gleichen Gossenvolkthemen wie Biersorten und wer-vögelt-wen, bla, bla, bla, dreht sich ewig im Kreis, und nur, weil man diese Zutexterei über sich ergehen lässt, wird man irgendwann als angenehmer Smalltalk-Partner angesehen. Gelernte Rhetorikblender sind in solcher Hinsicht noch viel schlimmer: sie wiegen dich durch ihre gespielt-angelernte postivites-Gefühl-Aufrechterhaltung zunächst seelisch in Sicherheit, aber das steigert nur die Fallhöhe. Wehe, wenn du dann mal versuchst, das Gespräch in eine aktionsorientierte Richtung zu lenken, zum Beispiel weil du aufgrund vereinzelter Bemerkungen vermutest, dass dein Gegenüber vielleicht noch was anderes drauf haben könnte als die ollen Standardseierthemen. Am Ende läuft es aber jedesmal entweder auf den von Dir erwähnten Vampirismus hinaus (wenn ich mich dabei in der Rolle des Vampirs wiederfinde, finde ich das sogar doppelt schlimm), oder man erbringt aufgrund eines Minimalkonsenses einseitig eine Dienstleistung, zum Beispiel weil ich einen so schönen Apfelkuchen backen kann. Und die Leute glauben sogar dann noch: “Ich hoffe, du siehst mich als Freund an.” Dann fasst du dir mal ein Herz und versuchst vorsichtig begreiflich zu machen, dass du dir von einer Freundschaft eigentlich “mehr” erwarten würdest, und das Wörtchen “mehr” ist noch nicht mal voll ausgesprochen, da denkt dein Gegenüber, egal ob Männlein oder Weiblein, schon an Sex. Was ist denn das für einen scheißenidiotisch uninspirierte Welt!?!

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    1. Reba

      Ich finde ja, Freunde werden total überschätzt. Mir ging es in der Jugend ähnlich wie Alexandra, wegen mehrerer Umzüge konnte ich gerade in den ersten Schuljahren keine Wurzeln schlagen. Insgesamt brachte ich es bis zum Abi auf 6 Schulen. Mit einer Ausnahme habe ich keinen Kontakt mehr zu Schulbekanntschaften, mir fehlt aber auch nichts. Ich habe immer wieder neue Leute kennengelernt und wir haben uns eine Zeit lang begleitet, bis sich die Umstände wieder verändert haben und die Gemeinsamkeiten nachließen.

      Ein einziges Mal war ich auf einem Klassentreffen, und hatte spontan das Gefühl, wieder auf mein Ich vor x Jahren reduziert zu werden. Meine zwischenzeitliche Entwicklung spielte auf einmal keine Rolle mehr, und das war mehr als unangenehm.

      Vielleicht ist es anders, wenn man mit Menschen über viele Jahre in engem Kontakt ist, aber ich würde spontan vermuten, dass man gerne in gewohnte Rollen gepresst wird und die persönliche Entwicklung eher behindert als gefördert wird.

    2. Alexandra

      Danke @Reba für die wahren Worte. Kaum etwas ist so schmerzhaft, frustrierend und entmutigend wie ein im Morast der Vergangenheit feststeckendes Selbst. Dass die persönliche Weiterentwicklung von alten “Weggefährten” nicht anerkannt wird ist eine Erfahrung, die auch ich häufig gemacht habe, zum Teil weigern sich die Menschen sogar ganz explizit, neue (?) Facetten von mir zur Kenntnis zu nehmen, weil es das Bild, das sie von mir haben, zerstören könnte bzw. auf bedrohliche Weise verändern. Das gilt allerdings nicht nur für alte Freunde, sondern auch für Verwandte, sogar für die eigenen Eltern. Und wenn ich ehrlich bin, fällt es auch mir schwer, die Weiterentwicklung eines Gegenübers anzuerkennen, ohne dass böse Absicht dahinter steckte. Persönliche Entwicklung, scheint mir, ist nur für den Preis von “Einsamkeit” (Wurzellosigkeit?) zu haben und das ist es mir allemal wert. >8-)

  20. Arno

    Zum Lego-Film folgendes: Sei froh, dass Du Dir das Ende nicht angeschaut hast. Das ist ja so dermaßen dröge-moralisierend-lahmarschig, und dann auch noch schlecht in Szene gesetzt…
    Es ist gerade so, als wäre dem Produzenten nach zwei Dritteln des Films gleichzeitig das Budget erschöpft gewesen und der Einfall gekommen, dass irgendwie doch noch eine Handlung benötigt werde. Auf letzteres hätte er dann aber vielleicht doch lieber verzichten sollen.

    Bis ca zur Mitte finde ich den Lego-Film richtig cool, schön temporeich, und er sieht in 3D auch richtig klasse aus. Als Zückerchen obendrauf kokettiert er außerdem mit so einer schönen Art von Selbstverliebtheit, der ich in diesem einen Fall wirklich etwas abgewinnen kann.

    Aber zum Ende hin… muss man sich nicht mehr angucken.

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  21. Deus Figendi

    Zu 50 Graustufen ist schon genug angemerkt worden, ich habe dazu nur dies zu sagen: Vor dieser WRINTheit habe ich noch nie von “Chick Flick” gehört (danke Alex, danke Shownotes). Das Buch habe ich in Auszügen gelesen, beim Film habe ich mich dem Kino verweigert, vlt. irgendwann als Download.

    Ich wollte euch noch enttäuschen was “Podcastgeschichte schreiben” angeht, “Schall und Rauch” haben mal Tim Pritlove angerufen, der hat sogar noch geistesgegenwärtig den DoubleEnder eingeschaltet und “woooop” ging die Tonqualität im Podcast nach oben. Dennoch gerne häufiger, das ist cool!

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  22. Felix

    Erbschaftssteuer 100%

    Auf Privatvermögen ok, kann ich ja noch nachvollziehen. Aber wie stehst Du dazu, wenn es um eine Unternehmensnachfolge geht? Hier denke ich insbesondere an mittelständische Familien- und Handwerksbetriebe. Meiner Ansicht nach sind diese Betriebe häufig eine soziale Säule unserer Gesellschaft. Ist ein Generationenwechsel innerhalb einer Familie nicht möglich, profitieren leider häufig nur die großen Konzerne.
    So, das muss man doch wohl mal sagen dürfen

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    1. Reba

      Wenn privates Vermögen nach dem Ableben komplett an den Staat fallen würde, würde sich jeder in seinem Verhalten komplett ändern und entweder das Hab und Gut zu Lebzeiten verbrauchen oder zu versuchen, es über Tricks und Hintertürchen doch wieder an die Nachkommen zu bringen. Ich glaube kaum, dass sich das für den Staat zu einer gewinnbringende Einkommensquelle entwickeln würde.

    2. holgi Beitragsautor

      Es soll ja auch nicht zu höheren Steuereinnahmen führen, sondern dazu, dass Reichtum eingedämmt wird. Die Hintertüren zu schließen ist dabei kein Problem. Es fehlt der Gesellschaft bloß der Wille dazu.

  23. Greg

    Hallo Alex,

    ich fand deine Ausführungen zum Thema Freundschaft sehr interessant. Vor allem, dass du sagst, du hättest keine Freunde. Das kann ich kaum glauben. Du hast hier im Podcast eine sehr sympathische Ausstrahlung und ich höre dir gerne zu.
    Sag mal, kann es sein, dass du dich hinter deiner Schüchternheit versteckst? Du scheust die Auseinandersetzung und begibst dich hinter eine Mauer der Arroganz. (Ist nur ein Überlegung. Ich kenne dich nicht.)
    Ehrlich gesagt klingt das etwas abgehoben wenn du behauptest dich nicht mit anderen auseinanderzusetzen, weil du befürchtest langweilige Menschen nicht mehr loszuwerden.
    Finde doch raus, ob deine Mitmenschen langweilig sind. Du wirst feststellen, dass einige Menschen es sind, genauso wie du sicherlich auch auf andere langweilig wirkst.

    So what?!

    Wenn ich das richtig sehe, dann sollte bei dir die Bilanz aber grundsätzlich positiv sein, weil du ganz nett zu sein scheinst. Mein Gott, wenn es ein paar Ausreisser nach unten gibt, dann ist das so. Dann ist das nur ein Signal weiterzusuchen.
    Holger hat das sehr gut beschrieben. Mit zunehmenden Alter werden neue Kontakte schwieriger, bzw. es wird viel schwieriger die Qualität und tiefe der Freundschaft zu erlangen, die man mit Menschen aufbaut, die man in jüngeren Jahren kennengelernt hat. Das liegt wohl zum großen Teil daran, weil man im jüngeren Alter wesentlich unkomplizierter an Sachen rangeht und ungezwungener Erlebnisse durchlebt. Klar, das ist alles auch im höheren Alter möglich, aber es wird schwieriger.
    Geh los und baue dir ein Freundeskreis auf. Das ist sehr wichtig!

    Und sei nicht so kritisch mit den Kritikern. Die wollen doch auch nur spielen.

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  24. Berlitz

    Alexandras inbrünstige Verteidigung der menschlichen Irrationalität hat mir sehr gefallen und ich fand sie längst überfällig. Natürlich sind Impfgegner lächerlich. Menschen, die unreflektiert glauben, dass sie richtig liegen, sind immer lächerlich. Sibylle Berg hat das mal schön beschrieben, dass das Unglück dann beginnt, wenn Menschen glauben, im Recht zu sein.
    Nun führt Holgi immer die reflektierten Wissenschaftler an. Was ist aber mit den Menschen, die sich unreflektiert auf die Seite der Wissenschaft stellen, um sicher auf andere herabschauen zu können.
    Wie zum Beispiel viele Anhänger von Richard Dawkins, die im Grunde nur im Recht sein und auf andere herabschauen wollen.
    Vielleicht ist mein Eindruck getrübt, vielleicht gibt es gar nicht so viele dieser blinden Wissenschaftsanhänger. Aber diejenigen, die da nur pöbeln ohne zu denken, die unterscheiden sich in ihren Denkstrukturen nicht von Fundis oder Esos, treten halt nur unter anderem, Vorzeichen auf.
    Was ich sagen will, Wissenschaft kann und wird ebenso als Ideologie missbraucht.

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    1. Reba

      Ich glaube gar nicht mal, dass es ums Recht haben geht. Impfgegner beispielsweise haben selbst keine validen Argumente, sie plappern und machen lediglich nach, was in ihrer jeweiligen Gruppe gerade angesagt ist, denn die hat Geheimwissen und jeder kennt einen, der einen kennt, der von einem Impfschaden betroffen ist. Und vor lauter Angst, nicht mehr dazuzugehören, in der Müttergruppe zur Außenseiterin abgestempelt zu werden, macht man mit. Und man will ja nur das beste für die Kleinen.
      Leider musste erst mal ein Kleinkind sterben, bevor man hoffentlich zum denken kommt. Möglicherweise geht der run nun in die entgegengesetzte Richtung und die Helicoptereltern rennen die Impfstellen ein.

    2. holgi Beitragsautor

      Ich führe nicht reflektierte Wissenschaftler an, ich führe die Wissenschaft an. Das ist eine Methode und keine Institution, wie so viele Scharlatane und Denkfaule behaupten. Sie ist die einzige Methode, die wir haben, um zu mehr Erkenntnis zu gelangen.

      Jetzt mag man sich einbilden, durch Glauben oder angestrengtes Mutmaßen auch die Erkenntnis zu steigern, die gilt dann aber ausschließlich für das den Glaubenden selbst und ist für jegliche Diskussion wertlos, weil nicht reproduzierbar. Heilsversprechen jedweder Art sollten aber unabhängig vom Individuum reproduzierbar sein, sonst sind sie bloße Zufälle.

    3. MadManniMan

      Was Holgi sagt.

      Und das kann man nicht oft genug wiederholen. Natürlich ist “der Wissenschaftler” ebenso ein Opfer seiner eingeschränkten Perspektive und seines getrübten Blicks, aber das hat nichts mit der Methode Wissenschaft zu tun.

    4. Donngal

      Auch in der Gefahr zu reproduzieren was schon gesagt wurde: Wissenschaft ist keine Ideologie und kann auch nicht als Ideologie missbraucht werden. Wissenschaft ist die Methode, mit der Erkenntsnisse erlangt werden können. Daran kann man nicht blind glauben, weil das System hinreichend durch Peer-Reviews abgesichert ist. Wenn eine Mehrzahl der Wissenschaftler eine Erkenntnis für richtig halten, ist die Wahrscheinlichkeit dass sie richtig ist, sehr hoch. Und wenn nicht, wehrt sich kein Wissenschaftler dagegen, wenn eine Erkenntnis wissenschaftlich zweifelsfrei widerlegt werden kann. Wissenschaft ist eben genau deshalb keine Ideologie, weil sie die eigenen Erkenntnisse zu revidieren bereit ist, sobald es wissenschaftlich zu beweisen ist.

  25. Mihai

    An Géromes Frage wird ein Aspekt komplett uebersehen: sein Freund scheint Parawissenschaften nicht nur fuer sich selbst ploetzlich aufgeschlossen und zugaenglich zu sein, sondern versucht auch andere Menschen von ihrer “Wirksamkeit” und “Guete” zu ueberzeugen (vgl. Wer heilt, hat Recht.)

    Abseits des ethischen Dilemma, ob es denn ueberhaupt vertretbar sei gegen seine neugewonnen Ueberzeugungen ihm gegenueber anzuargumentieren, wenn sie ihn lediglich selbst betreffen, kommt noch jenes der Beeinflussung anderer hinzu.

    Waehrend ich durchaus der Meinung bin, dass man ihm persoenlich seinen “Gott” und die darauf basierende Hoffnung unter Beachtung der besonderen Situation lassen kann, finde ich es in Ordnung Esoterik, Homoeopathie et al. im Gespraech mit ihm fuer einen selbst abzulehnen.

    Weiterhin wuerde ich andere Personen, denen der Freund “alternative Heilmethoden” weiterempfiehlt, durchaus auch im gesonderten, privaten Gespraech ohne jenen Freund ueber die (nicht-) Wirkungsweise, fragwuerdige Vertriebsart usw. dieser Mittel aufklaeren. Zugleich wuerde ich in solchen Gespraechen auch darauf verweisen, dass man aus Gruenden der Ruecksicht auf den Freund (Placebo wirkt nun einmal, der Koerper besitzt nachweislich Selbstheilungskraefte, auch, wenn Homoeopathie “nur” reine ueberteuerte Zuckerkuegelchen sind) diese Kritik nicht in seiner Gegenwart aeussern moechte.

    Vermutlich wuerde mir im Gegenzug aber holgi dafuer eine reinhauen wollen, da man im Zweifel hinter dem Ruecken des Freundes ueber ihn spricht (wenn auch in guter Absicht.) 😉

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  26. sternburg

    Zwei Fragen Holgi, wenn das gestattet ist:

    1) Der Sinn der Wrintheit ist es doch, dass Ihr beiden plötzlich mit Fragen konfrontiert werdet, die man sich sonst so vielleicht eher nicht stellt. Da Du aber eine Vorauswahl triffst musst Du sie doch vorher schon mal gelesen haben. Wäre es da nicht besser, Du öffnest die Mails erst in der Sendung und den Scheiß schneidet ihr halt raus bzw. sagt bei harmlosen Dingen halt, warum Ihr das jetzt nicht beantwortet?

    Klar, das bedeutet deutlich mehr Zeit. Das kann ich nicht beurteilen.

    2) Kannst Du für Freunde, die Dir bewusst geschadet haben, Beispiele nennen? Da Du gleichzeitig von Menschen sprichst, die einen ausnutzen, kannst Du das ja nicht meinen. Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Wer sollte mir etwas kaputt machen wollen ohne selber etwas davon zu haben? Und sich selber dann auch noch meinen Freund nennen?

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      Die nächste Frage sehe ich jeweils gegen Ende des Gesprächs über die aktuelle Frage. Und dann natürlich noch, wenn ich die jeweils neuen Mails öffne. Da schmeisse ich den groben Scheiß meistens schon weg, habe aber wegen des langen Vorlaufs die Fragen auch schon längst wieder vergessen. Für alles andere reicht ein flüchtiger Blick während der Sendung.

    2. sternburg

      Aha. Na, scheint ja zu funktionieren. Für Dich. Ich könnte das nicht, jede halbwegs interessante Frage wäre in meinem Kopf und würde sich dort der Beantwortung dauerhaft entgegen pöbeln.

      Wärst Du so nett, auch noch die zweite Frage zu beantworten? Sonst bleibt die nämlich in meinem Kopf.

    3. holgi Beitragsautor

      Menschen, von denen ich annehme, sie seien meine Freunde, die sich sogar selbst als meine Freunde bezeichnen, irgendwann aber versuchen, mir existenziell Schaden zuzufügen (eventuell nichtmal begreifend, was sie tun).
      Die sind dann auch die längste Zeit meine Freunde gewesen, egal wie deren Aktionen gemeint gewesen sein mögen. Wie gesagt: Das ist mir bisher auch nur zweimal im Leben passiert und beide Male ist es nicht zu meinem Schaden ausgegangen.

    4. sternburg

      Holgi, erst ein Mal vielen Dank für die Antwort.

      Ich stelle einfach mal fest, dass Du für dafür kein konkretes Beispiel nennen willst? Das kann ich gut verstehen. Aber ich kann mir unter dieser abstrakten Erklärung weiterhin nichts vorstellen und bleibe leicht verstört zurück.

      Wir werden es alle überleben.

  27. Hagen

    Holgi!
    Seit einiger Zeit verfolge ich skeptische Themen und Formate. Grundsätzlich bin ich ein rational denkender Typ, esoterischer Neigung unverdächtig. Trotz aller guten Arbeit hinterlassen einige gwup Posts aber ein Geschmäckle bei mir, so dass ich selber nie mitmachen wollte. Kannst du deine Austrittspläne bitte erörtern? Würde mich echt interessieren.
    Hagen

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  28. Jens

    Dies ist mit Abstand die beste WRINTHEIT die ich je gehört habe (meine Meinung). Ich höre euch immer gerne, eure Albernheit ab und zu ist genau mein Ding und holt mich an schlechten Tagen wieder hoch. Aber so eine Sendung wie diese, war phänomenal. Ich hab Alex noch nie so “ausrasten” gehört (das Wort beschreibt es nicht gut, aber ich finde kein passenderes). Ich muss gestehen, ich war auch ein radikaler Anti-Homöopath, musste durch meine Frau aber lernen, dass es auch wichtigeres gibt. Ich fänd eine Sendung über diese Streitpunkte interessant, aber gefährlich. Ich weiß nicht wie sehr ihr euch in die Haare bekommt. Und ich möchte ungern, dass das dann die letzte WRINTHEIT wäre.

    Alex, dass du keine Freunde hast, finde ich faszinierend. Hast du einen zu hohen Anspruch an deine Freunde? Ok, der Counter-Strike-Zocker ist kein gutes Beispiel. Ich selbst habe fünf Freunde. Zu einem habe ich eine Beziehung wie zu einem Bruder. Es kommt aber alle Jahre mal vor, dass wir uns z.B. ein halbes Jahr nur spärlich sprechen und noch seltener sehen. Und selbst dann bin ich jederzeit für ihn da und er für mich. (Er stand einmal, in einer solchen Phase, nachts um 3 Uhr heulend vor meiner Tür. Wir haben dann erstmal 2 Stunden gequatscht). Und auch ich habe ihn schon Nachts vor seiner Tür gestanden. Und genau das macht (meiner Meinung nach) Freundschaft aus. Ich muss nicht meine ganze Zeit mit dem Anderen verbringen. Ich kann den auch ewig nicht sehen. Aber ich weiß, dass er immer für mich da ist. Das gibt mir so eine Sicherheit. Ich weiß garnicht, wo ich ohne diese Sicherheit wäre.

    Danke euch beiden. Auf weitere viele nette Stunden (und Diskussionen)
    Jens

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    1. Alexandra

      Jens, danke für deinen herzerfrischenden Kommentar! :°D
      Ich hätte schon Bock auf so eine Sendung! Aber es dürfte nicht ums “Gewinnen” gehen und sich gegenseitig Runtermachen, sondern um einen fairen Austausch unserer sehr persönlichen, subjektiven Standpunkte. Holgi ist nicht ohne Grund glühender Verfechter der wissenschaftlichen Methode. Und auch meine Perspektive ist extrem von biografischen Erfahrungen geprägt. Diese Hintergründe sichtbar zu machen fände ich mal eine lohnende Anstrengung. Was meint ihr?

      Und da die Verwunderung angesichts meiner Probleme mit Freundschaften nun mehrmals Ausdruck in den Kommentaren fand, will ich mich schnell dazu äußern, um eventuelle “Sorgen” aus dem Weg zu räumen.
      Ich bin selbständig in einer Tätigkeit, die Einsamkeit erfordert und nicht Kundenkontakt. Das heißt, dass ich ohne eigenes Bemühen praktisch keinen Kontakt zu Menschen aus der Umgebung habe. Das “Problem” ist, dass mich das nicht sonderlich stört. Als introvertierte Person habe ich eine starke Präferenz für Stillarbeit. Wenn ich also die Wahl habe zwischen Lesen und Kneipenabend, werde ich mit ziemlicher Sicherheit Lesen wählen. Das heißt nicht, dass ich dem Kneipenabend nichts abgewinnen könnte, er ist nur nicht meine erste Wahl und erfordert ein bewusstes “Einstellen” auf diese Situation, inkl. Energieverlust. Mit anderen Worten: Ich bin selbstgenügsam und langweile mich selten. Die Motivation, mir Leute zu suchen, ist also nicht so da, wie bei vielen anderen. Allein sein ist für mich viel öfter Freiheit als Leere. Was dagegen sehr stark ist: Viele Menschen und was sie machen, durchaus super finden, Liebe und Sympathie empfinden, dankbar sein, dass es sie gibt. Und das kann man auch, ohne dass man sitcommäßig jeden Tag beieinander vorbeischauen müsste.

  29. Pillowman

    Vielen, vielen Dank an Alexandra für den Tipp mit dem Wasserkissen!
    Ich habe es seit einigen Tagen (das von Mediflow) und es ist echt super.

    Antworten
  30. Pillowman

    >Ich hätte schon Bock auf so eine Sendung! Aber es dürfte nicht ums “Gewinnen” gehen und sich >gegenseitig Runtermachen, sondern um einen fairen Austausch unserer sehr persönlichen, subjektiven >Standpunkte. Holgi ist nicht ohne Grund glühender Verfechter der wissenschaftlichen Methode. Und auch >meine Perspektive ist extrem von biografischen Erfahrungen geprägt. Diese Hintergründe sichtbar zu >machen fände ich mal eine lohnende Anstrengung. Was meint ihr?

    Diese Wrintheitssendung war in der Tat sehr gut und eine der besten überhaupt. Alexandra und Holgi sind ungefähr gleich starke Gegner. Da würde eine Diskussion sehr interessant werden.

    Antworten
  31. Michael

    @holger München ist eine großartige Stadt. Ich bin vor mittlerweile sieben Jahren aus einer Ostdeutschen Kleinstadt hierher gezogen, und habe mich noch nie so wohl gefühlt. Wobei ich nicht sagen würde, dass München spießig ist, sondern eher sauber, aufgeräumt und beständig – hat was von London City ohne Hochhäuser. Alexandras Bild muss ich dabei entschieden widersprechen; die Schickeria macht logischer Weise nur einen sehr kleinen Teil der Münchner aus – die Edel-Herren und Ladys sieht man fast nur im Kreis um die Maximilianstraße und Dallmayr – und Grünwald. Und die tun einem ja nix Böses, sondern freuen sich nur ihres Geldes. Abgesehen vom derzeitigen Jack-Wolfskin-Trend ist “der Münchner” auch recht gut angezogen.

    Ich hatte mal kurzzeitig in Berlin gewohnt und musste schnell feststellen, das München wirklich das ziemliche Gegenteil von Berlin ist. Es heißt ja gerne, Berlin sei im stetig im Wandel – naja, meiner Meinung nach, wird Berlin einfach nicht fertig – … wenn dem so ist, dann ist München in der stetigen Konservation. In München tut sich tatsächlich nicht viel, und wenn … dann ist’s sehr vorsichtig, dezent und dann extrem hochwertig – siehe Fünf Höfe und Hofstatt. Das hat was für sich ; ) Ich glaube, Holgi, du würdest hier tatsächlich glücklich werden. Angeblich suchen sie gerade Leute beim BR.

    Antworten
  32. Domenic

    Hallo Holgi, Hallo Alex,
    letztens habe ich alte WRINTHEITsfolgen von vor einem Jahr entdeckt und konnte positiv feststellen dass sich nichts verschlechtert hat.
    Die Wrintheit ist meiner Meinung nach eine geniale Idee bei welcher ich hoffe, dass ihr sie Fortführt.
    Ich höre euch immer beim Bus & Autofahren und muss sagen ihr erleichtert meinen Alltag um einiges, dass wollte ich hiermit schnell loswerden, weiter so!!

    Ich freue mich auf die nächste Wrintheit

    Domenic

    Antworten
  33. Julia

    Hallo Holgi und Alex,

    vielen Dank für den Tipp mit Unbreakable Kimmy. Die Serie ist sowas von übertrieben und so lustig!Ich kann die Serie nur weiter empfehlen.
    Ich liebe die Wrintheit!Weiter so ihr zwei!

    Antworten
  34. Michael

    Zum Thema Tempur-Matrazen. Die Dinger haben prinzipbedingt ein paar Nachteile:

    1. Wenn du ein Ich-hab-das-Fenster-immer-auf-auch-im-Winter-Schläfer bist, läufst du Gefahr, dass die Matratze hart wie Beton bleibt, weil deine Körperwärme nicht ausreicht, die Elastizität herzustellen. Man sagt, dass man hierzu mind. 18°C benötigt.

    2. Man sinkt in den Schaum toll ein und liegt darin wir in Gips eingegossen. Dadurch wird natürlich der Körperdruck optimal verteil, allerdings behindert (verhindert) das Einsinken auch die natürliche Neigung des Körpers, im Schlaf eine andere Position einzunehmen (wie war das mit den Bettbezügen ohne Verschluss? 😉 Man schläft folglich mehr oder weniger wie starr auf einer Position. Bei Menschen, die bspw. krankheitsbedingt an eine feste Liegeposition gebunden sind, ist Tempur aber natürlich super. Deswegen findet man die auch oft in Krankenhäusern.

    3. Durch das Einsinken und das Anschmiegen des Körpers wird die Luftzirkulation um den Körper minimiert. Bei Menschen mit starker Neigung zum Schwitzen führt das u. U. zu saunaartigen Effekten — die Rezensionen bei Amazon sind voll damit.

    Falls du dennoch Interesse an einer solchen Matratze hast: viskoelastische Schäume bieten mittlerweile auch andere Hersteller an, wo du nicht den Tempur-Aufpreis („Materialen aus der Weltraumforschung! Von der Nasa genutzt!!!1elf!“) zahlen musst. Alternativ gibt es wenige cm dicke Auflagen aus solchem Schaum, mittels derer man eine „normale“ Matratze aufpeppen kann und man verh. kostengünstig ausprobieren kann, ob man damit klarkommt. Und es gibt natürlich auch Kopfkissen von Tempur, die immer noch unverschämt teuer sind (meine Frau hat das Sonata für 130€!), aber ebenfalls den von Alexandra beschriebene Effekt ihres Wasserkissens aufweisen.

    Viele Grüße
    Michael

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  35. Leif

    Zunächst mal möchte ich mich bei Jerome für seine grandiose Frage bedanken.
    Selten hat eine Frage so viele emotionale und vielfältige Auswürfe bei den beiden Protagonisten unseres Lieblings-Podcasts erzeugt wie diese. Auch wenn -oder vielleicht GERADE WEIL- der Anlaß tragisch ist, wurden beide Standpunkte prima dargestellt und ich verstehe ein Stück weit sowohl Alex als auch Holgi.

    Ein Gedanke kam mir bei Alex´Ausführungen in den Sinn:
    Was ist denn mit Jerome? Ich meine, er würde, wenn er seinem Freund seine Comfortzone maximal ausbreitet und ihm jeden Strohhalm zu greifen erlaubt, ja auch ein Stück weit wider besseren Wissens handeln. Könnte er sich vielleicht irgendwann nach des Freundes Ableben in einem Konflikt sehen mit dem Kerngedanken “HÄTTE ich ihn mal zu seinem Glück gezwungen!” Kann es sein, dass Jerome selbst sich eventuell Vorwürfe macht? Und genügen ihm die Argumente, er habe seinem Freund alles Recht gemacht und da die Krankheit ohnehin tödlich verläuft, hätte er es so oder so nicht aufhalten können, um seine Entscheidungen vor sich selbst zu rechtfertigen?

    Antworten
  36. Leif

    TEMPUR: Ich habe von denen ein Kissen und es ist mein Königreich!!

    Thema “Alexandra und ihre Freundschaften”:
    Jeder Mensch zieht Spuren. Vielleicht fallen dir keine Leute ein, die du auf deine Hochzeit einladen könntest, ich bin mir aber sicher -ohne Dich weiter persönlich zu kennen- dass ganz sicher irgendwo da draußen jemand sehr enttäuscht und traurig sein wird, wenn diese Person keine Einladung erhielte.
    Manchmal öffnen sich Türen, wo du selbst nur eine Wand siehst… 😉

    Antworten
  37. Sabine

    Vielen Dank für die Wrintheit!

    Ich habe/hatte leider auch heftige Verspannungs-Rückenschmerzen morgens. Die sind deutlich besser geworden durch eine Auflage aus viskoelastischem Schaum (bei Ikea unter dem Namen „Tussöy“). Ich habe sogar meinen Eltern eine fürs Gästebett „geschenkt“. Meines Wissens bestehen auch die „Komplettmatratzen“ nur aus einer oberen Schicht viskoelastischem Schaum und darunter ist eine mehr oder weniger normale Matratze und wer weiß, wie haltbar diese Matratzen überhaupt sind. Die Variante mit der Auflage ist also einen Versuch wert.

    Wenn diese Rückenschmerzen trotzdem noch nicht ganz weg bleiben, hilft mir Wärme und vorsichtiges Dehnen des Rückens am Morgen sowie die nächtliche Unterstützung durch ein Lagerungskissen (alias Stillkissen).

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  38. lex

    Höre gerade aufgrund von Krankheit die komplette neu entdeckte Wrintheit rückwärts und es ist eine kleine Rettung. Jetzt rege ich mich fast zum ersten mal sehr konkret auf. Ich kenne Fifty Shades of Grey nur als Phänomen vom Hörensagen und ich mag die Erklärung nicht, dass die männliche Ablehnung nur eine Angst vor der weiblichen Emanzipation sei. Ich denke die männliche Ablehnung kommt daher, dass der Film einerseits für die Eigenständigkeit und Legitimität weiblicher Sexualität und damit FÜR Emanzipation steht und andererseits für weibliche Devotion, was starke, dominante Männlichkeitsbilder erfordert, die einen Wiederspruch zur Emanzipation darstellen. Ich als Mann habe damit in der Tat ein tiefes Problem, weil ich in diesem Wiederspruch keine Rolle mehr für mich finde und das Gefühl habe, damit außen vor zu bleiben, ich habe wirklich das Gefühl, dass solche Phänomene wenn sie zu Hypes und allgemeinen Haltungen werden Männer und Frauen auseinandertreiben. Vielleicht geht es vielen so. Ich finde das vergesst ihr.

    Habe gerade den Podcast pausiert, um den Gedanken festzuhalten, mal sehen, was ihr noch dazu sagt.

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