WR252 Tätowierte Brüste

 

wrint_wrintheit_200Wrintheitsgemäße Antworten auf Fragen nach Almosen, Australien, Autobahnen, Lebensabenden, Freiheitsentzug, Raumschiffen, Kleidungsgeschmack, Städten, Schaltern, Reiskochern, Religion und Wohlbefinden.

Wer Fragen hat, schickt sie an fragen@wrint.de.

Ohne Alexandra ginge es nicht. Hier ihr Spendendings.

Shownotes
von Faldrian, mathepauker

Begrüßung

00:00:00

Satan — Holgi hat ungefähr eine Viertelstunde des aufgezeichneten Materials aus Qualitätsgründen und auf Alexandra Wunsch hin herausgeschnitten — "Wer bescheuert ist, bestimme hier ich noch immer." (Holgi).

Paul: Gebt ihr obdachlosen Punkern und U-Bahn-Musikern Geld?

00:01:35

Alexandra findet Punker sehr sympathisch und gibt ihnen Geld, wenn sie sie "auf eine sympathische Art anlabern" — Wenn Penner ihr nett kommen, gibt sie ihnen auch was — "Das ist ein schlimmer Dingsbumsismus, den du da gemacht hast!" (Holgi zu Alexandra, die von Zigeunern sprach) — Hütchenspieler — "Bettelmafia" (Alexandra) — Holgi ist der Meinung, dass man Bettler angucken sollte, weil sie Wahrnehmung verdient haben — Holgi gibt selten was, insbesondere Musikanten nichts, weil er sie für Trolle hält und er dieses Volk nicht mehr im ÖPNV haben möchte — Akkordeon — Holgi glaubt, die U-Bahn-Musiker (in Berlin) verdienen sich dank der Touristen "dumm und dusselig" — Klageweiber — Krüppel — Mitzwa — Menschenmaterial — Holgi vermutet, dass es den Bettlern in Deutschland immer noch besser geht als in ihren Heimatländern (Alexandra würde den bettelnden Menschen "sehr, sehr gerne helfen" – aber nicht mit Geld, sondern aus ihrer Situation herauszukommen)  — Sitzende Punks mit Hund neben sich bekommen von Holgi grundsätzlich nix — "Wenn einer unter 40 und gesund ist, dann kann der schon selber für seinen Lebensunterhalt sorgen." (Holgi) — Holgi erzählt wieder vom Geschichtenerzähler von der Pennerbank — Holgi gibt Menschen etwas, die auf ihn glaubhaft den Eindruck machen, dass sie nicht anders können — Alexandra gibt sympathischen Schnorrenden auch schon mal aus Spaß was — Holgi gibt Schnorrenden, die nur so tun, also würden sie eine Obdachlosenzeitung verkaufen, grundsätzlich nichts — Auch die Bettler in Bahnen gehen leer aus, weil sie Fahrgäste belästigen — Alexandra möchte bei einer Hausaufgabenhilfe für Flüchtlingskinder mitmachen — Holgi findet, dass Engagierte ihre Energie in Parteien stecken sollten, damit Unsolidarische darin nicht mehr den Ton angeben.

Till: Soll ich euch etwas aus Australien mitbringen – und wenn ja: was?
00:20:36

Didgeridoo — Koalabär — (Ganze) Kängurus — Holgis Freundin ist gerade in Australien, um eine ausgewanderte Freundin zu besuchen — Alexandra findet Australien "so was von uninteressant" (Für Holgi sind die USA dagegen "total uninteressant" – Australien ist für ihn ein Sehnsuchtsland)  — Der schwarze Bumerang — Holgi würde nach Australien reisen, wenn er genug Zeit hätte — (Echter) Bumerang.

Christian: Wieso liegen an Autobahnauf- und -abfahrten sowie auf Autobahnmittelstreifen so oft einzelne Schuhe?

00:24:16

Holgi meint, die kämen von den vielen überfahrenen Kindern — Alexandra spekuliert, die Schuhe flögen bei Unfällen auf die Fahrbahn oder sie werden während Streitereien aus Zorn zum Fenster herausgeworfen, um sich abzureagieren — Holgi mutmaßt, es könnten verlorengegangene Gepäckstücke sein, die von den Fahrzeugen verteilt werden — Prank — Holgi bringt quengelnde Kinder ins Spiel: "Wenn du nicht aufhörst, schmeiße ich deine Schuhe raus!" — "Wir wissen noch nicht, warum sie es tun. Aber diese Schuhe werden da von der Regierung platziert." (Holgi) — "Das Geheimnis herrenloser Schuhe auf Autobahnen" (aus dem Chat) — Alexandra fragt die Hörerschaft, warum in Amsterdam Leinen mit Schuhen daran über die Straße hängen ("Warum macht der Holländer das? – Ja, bestimmt wegen den ganzen Coffeeshops." (Holgi)) .

Dominik: Wo und womit möchtet ihr euren Lebensabend verbringen?

00:29:13

Rentnerin übermalt Jesus-Fresko — Alexandra möchte der Oma nacheifern — Banksy — "Stuhl ist immer gut." (Holgi) — Holgi möchte südlich der Alpen mit Weißwein den Lebensabend verbringen — 0-10:0-14:0-45 Loire — "Hauptsache Internet, damit ich meinen Freundeskreis mitnehmen kann. Damit ich jemanden zum Reden sozusagen habe." (Holgi) — Niki de Saint Phalle — Meran (Holgi beschwert sich darüber, dass es selbst in der Hauptstadt Berlin schwer ist, gutes Essen (wie es in Frankreich normal ist) zu bekommen – obwohl die Deutschen Geld genug haben)  — "Die haben halt nur einfach keinen Bock auf Scheiß!" (Holgi über die Franzosen und ihr Essen) — Schrippen — Stullen — Ditsch — Holgi möchte nicht in Berlin alt werden, sondern da, wo er mit seiner bescheidenen Rente im Warmen angenehm leben kann.

Björn: Würdet ihr für zehn Jahre ins Gefängnis gehen, wenn ihr dafür zehn Millionen Euro bekommen würdet?

00:37:28

Holgi fällt die Beantwortung nicht leicht, weil er nicht weiß, "wie Gefängnis ist" — Die Aussicht, mit 54 Jahren zehn Millionen Euro zu bekommen, findet er allerdings sehr verlockend — "Das muss doch irgendwie gehen, dass mir hier die Leute mal zwei Millionen irgendwie crowdfunden." (Holgi) — Alexandra findet das Projekt "Ruhe vor Holgi" (statt für) sympathisch — Generaldirektor Haffenloher — "Ich tue nichts für Geld. Mir ist mein Leben wichtiger." (Alexandra) — Alexandra und Holgi stellen fest, dass es nicht sicher ist, ob man die Auszahlung der zehn Millionen Euro überhaupt erlebt, etwa weil man im Gefängnis umkommt.

Leif: Ist das nicht unglaublich vermessen?

00:42:04

Alexandra hält das nicht für vermessen — Hochwasser in Mitteleuropa 2013 — Solidarität — Holgi findet es in Ordnung, wenn die Oberschicht den Armen etwas abgeben soll.

Jens: Welches Raumschiff würde in einem Zweikampf gewinnen? Die erste Enterprise von Picard oder die Andromeda?

00:44:58

Raumschiff Enterprise — Andromeda (Ascendant) — "Wer so Fragen stellt, der hat es auch nicht verdient, dass wir für ihn googlen!" (Holgi).

Leif: Traut ihr euch zu, von bestimmten Kleidungsstilen abzuleiten, dass der in dieser Kleidung steckende Mensch für ein für euch intellektuell sinnvolles Gespräch nicht den nötigen geistigen Umfang mitbringt?

00:45:36

"Also mit andere Worten: Wie steht ihr zu Asis?" (Alexandra) — Holgi glaubt, dass Leifs Frage so nicht gemeint ist — Holgi achtet darauf, ob sich jemand gut (im Sinne von schön und qualitativ) kleidet, hält schlecht gekleidete Menschen aber nicht für blöder als sich selbst, sondern nur für geschmacklos — "Aber der Geschmack hängt doch so eng mit der Bildung zusammen!" (Alexandra) — Fuck off — Nerds — Holgi möchte mit schlecht angezogenen und ungewaschenen Menschen nicht dauerhaft umgehen, weil ihn das (wie ein schlechter Film ) herunterzieht — Ed Hardy — Hoodie — Trailer Park Boys (Holgi findet, dass Spanier, Italiener und Franzosen besser als Deutsche angezogen sind – auch die weniger Reichen)  — (Grob kariertes) Flanellhemd — Holgi findest es leicht, ein (günstiges) weißes Hemd und eine dunkle Hose zu kaufen und darüber eine anständige Jacke zu tragen — Maßgeschneiderter Anzug — Klassenkörper — Alexandra war einmal in Psychotherapie — Selbstwert — Fleecejacke — Jüngste Folge von "In trockenen Büchern" (über Warenästhetik) — Energy-Drink — Holgi hätte gerne eine Welt, in der Menschen aufhören, mit dämlich bedruckten T-Shirts herumzulaufen und sich damit auch noch individuell fühlen — Ismen — "Bier formte diesen wunderschönen Körper" — Holgis Eindruck nach der Rückkehr aus Paris am Vortag — Mad Men.

Louis: Frankfurt oder Berlin?

01:14:04

(Frankfurt am Main — Berlin)  — Alexandra mag eigentlich beide Städte und liebt an Frankfurt die Museen (Holgi: Das Problem bei Schwaben ist nicht, dass die Schwaben sind, sondern wenn sie sich verhalten wie Schwaben – nämlich laut und selbstverliebt)  — "In Polen nennt man die Deutschen abfällig Schwaben." (Alexandra) — Holgi hält Schwaben für normale und freundliche, aber undezente Menschen (mit etwas komischem Dialekt) (Ostfriesen – die nicht mehr Opfer sind)  — Holgi: Man kann in Berlin total super arm sein, mit Geld (ordentlichem Einkommen) aber leben wie ein Fürst, weil alles günstig ist — Admiralbrücke (Holgi weiter: In Berlin kann man im Gegensatz zu Frankfurt scheitern, ohne auf dem Boden zu landen – in Frankfurt darf man nicht scheitern, deshalb sind die Menschen dort verspannter)  — Siff (Holgi beantwortet die Frage abschließend: "Berlin – wenn du einen ordentlichen Job hast.") .

Jens: Was ist eigentlich "toggle" ?

01:20:09

Antwort: Ein Schalter.

Julian: Was macht den Reiskocher also geiler?

01:21:03

(Reiskocher)  — Fire-and-Forget — Fritteuse — Risotto.

Johannes: Habe ich dennoch etwas richtig gemacht?

01:23:57

(Carolin Kebekus)  — Holgi findet ja, Alexandra dagegen nicht — "Die Liebe ist nicht weniger schön, wenn man weiß, wodurch sie im Gehirn erzeugt wird, als wenn man glaubt, dass da irgendwie ein Amor was in dein Herz reingeschossen hat." (Alexandra) — Alexandra findet, die Wissenschaft sei total auf der Seite der Moral — "Der Glaube an einen Himmel macht das Leben einfach zu seinem Wegwerfprodukt." (Alexandra) — Die Frage, die letztes Mal wegen Akkuproblemen unterschlagen wurde.

Obligatorische Höflichkeitsfrage von Leisure: Wie geht es euch denn?

01:30:06

Alexandra geht es nicht so gut, sie hat schlecht geschlafen, weil sie nicht wusste, auf welcher der acht Seiten des Kissens sie gut schlafen kann — Holgi geht es gut, weil er (ausnahmsweise) mal ausgeschlafen ist — Er hat viel Stress, bei ihm zu Hause ist es extrem unordentlich — Voraussichtlich am 23. Februar wird die nächste Wrintheit aufgezeichnet — Die Ferngespräche letztens — Holgi und Alexandra danken den Schreibern der Shownotes, der Hörerschaft für die Aufmerksamkeit und verabschieden sich.

78 Gedanken zu „WR252 Tätowierte Brüste

  1. fabi

    Die Schuhe zusammenschnüren und über eine Strom oder Telefonleitung werfen, macht man in Los Angeles usw., mit den Schuhen von Gang-mitgliedern , die dort erschossen wurden. So eine art Ghetto-Grabstein 🙂

    Was das in Holland soll, weiß ich auch nicht… Aber ist bestimmt son Kiffer-Ding :p

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  2. BrEin

    Holgi,

    leider ist deine WRINT-Seite die einzige, die den Podlove-Player nicht richtig darstellt. Manchmal lässt er sich auch nicht abspielen. (Win8 + Chromium-Browser + AMD-Prozessor)

    Warum? 🙁

    Gruß
    BrEIn

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  3. David

    In Bezug darauf, Menschen nach ihrem äusseren zu beurteilen, wäre dann Lookism der Ismus der Wahl.
    Und wegen all den angesprochenen sozialen Phänomenen finde Ich es auch wichtig, dass sich Sozialwissenschaften damit befassen, um Reflektion betreiben zu können. Wichtig ist es eben nur, dabei nicht selbst in Besserwisserismus zu verfallen sondern anzuerkennen, dass es sich bei Den meisten Menschen primär um un- Oder nur nebenbewusstes Handeln geht.
    Danke für Die tolle Folge, an der komischen Groß- und Kleinschreibung ist alleine meine Autokorrektur schuld!

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  4. Richard

    Fordere WRINT T-Shirts um meine Individualität auszudrücken.

    Stimme allgemein zu, aber meine ganzen Firefly, Doctor Who etc. T-Shirts (die ich gerne zum Maßanzug trage).

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  5. Kogeshi

    Wie kann man denn von einem Punk blöd angelabert werden, wenn man selbst aussieht wie ein Kind der Arbeiterklasse. Die Punks, die mir in Erfurt und Jena begegnet sind, waren sehr höflich erstaunlich eloquent. Das scheint mir ein Problem der Stadt zu sein, und nicht der Kultur.

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  6. Moss

    Hinweis: die im oben verlinkten Beitrag über die einsamen Schuhe auf Fernstraßen verlinkte Seite «Ladungsverlust» ist offline: «This page is generated by Parallels Plesk Panel, the leading hosting automation software. You see this page because there is no Web site at this address.»

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  7. Martin

    Zum Thema Klamotten kaufen: Genau aus diesem Grund, dass ich weiß, dass ich nicht shoppen kann, also nicht in der Lage bin die richtige Klamottenwahl zu treffen, nehme ich immer jemanden mit, der sich damit auskennt – eine angehende Modedesignerin, danach komme ich immer mit Sachen nach Hause, die ich sonst nie ausgewählt hätte, aber trotzdem mein Selbstbewusstsein stärken.

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  8. battle_mafia

    Auch am Berliner S bahnhof Halensee ist die Bettelmafia.
    Erst gestern bin ich da vorbei gekommen und mir kommt einer mit Krücke entgegen, der die Krücke schon verdächtig locker schwingt.
    Ich laufe 5 Meter weiter und sehe 2 weitere Typen, natürlich beide mit Krücken bestückt, schnorren.
    Wenigstens einer von denen hätte sich doch den Arm verbinden können.

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  9. unterschicht

    Kein Wunder, dass die Leute in Paris Holgers Meinung nach besser angezogen sind.
    Wer wohnt denn in Paris? Das ist bei den Mietpreisen wohl kaum die Unterschicht.
    in Berlin hingegen ist die Unterschicht NOCH in der Stadt, also gibts auch Holgers Meinung nach schlecht angezogene Leute.

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    1. Ein Alemanne

      Gutes Argument. Außerdem soll man in Paris auch schon mal den einen oder andere Touristen gesichtet haben – vieleicht waren die gut angezogenen Leute ja gar nicht alles Franzosen, sondern gut situierte Besucher.
      Ich selbst habe Fankreich sozusagen vor der Haustüre (fußläufig 10 Minuten) und kann mit praktisch 1 mal pro Woche Besuchserfahrung behaupten: die Franzosen sind definitiv NICHT alle besser angezogen als wir Deutsche. Schon gar nicht die jüngeren Leute. Die sehen so aus wie die meisten jungen Leute in MIttelleuropa auch. Allerdings durfte ich als Heranwachsender dann doch einen elementaren Unterschied zwischen deutschen und französischen Mädchen erfahren. Die Französinen finden auch Männer, die nicht unbedingt dem von deutschen Fräuleins so begehrten Gardemaß (also mind. 1,80m) entsprechen, durchaus anziehend. Mit meinen 1,70m war ich vielen deutschen Froleins zu klein – den Französinnen hat das nichts ausgemacht…..

    2. holgi Beitragsautor

      Ja, das Oberschicht-Argument finde ich auch gut! Touristen allerdings erkennt man dort ziemlich gut (wie fast überall) 😉

    3. auch Alemanne

      apropos besser angezogen,
      @Ein Allemanne: ich denk da isch viellicht immernoch en unterschied zwische nem wagges un em pariser, meinsch ned ?

    4. Schwarzmaler

      Die Kleidung in Paris sieht gut aber nicht unbedingt teuer aus. Geschmack muß nicht teuer sein. Wir stecken allerdings auch angebotsseitig in der Schlamperl-Falle – versuch mal in Berlin, schicke Kleidung zu kaufen. Die Massengeschäfte, die Kaufhäuser bieten genau den Schrott an, der dann auch gekauft und getragen wird. In Paris ist es auch einfacher, schöne Kleidung zu kaufen.

    5. Der Alemanne

      @auch Alemane: Was soll das denn für eine Mundart sein, die hier imitiert wird? – hab ich noch nie so gehört!
      “Wagges” is ein Schimpfwort, ich möchte so was nicht benutzen . Ich bin zwar gerne Deutscher, fühle mich aber auch als Europäer – warum also sollte ich meine unmittelbaren Nachbarn beleidigen?
      Die Unterschiede zwischen Paris und Strasbourg bzgl. Kleidungs- und Nahrungsversorgung sind geringer als man denken möge. Preislich und Ausstattungsmäßig kommt man sich da nahe. Und gastronomisch ist man mehr als nur auf Augenhöhe. Aber einen wichtigen Unterschied gibt es dann noch – das Elsaß ist viel schöner als die Ile-de-France.

  10. lukas

    Ich habe mir mal zum Thema Schuhen an Straßen und Autobahnen von einem Arbeiter von Straßen NRW sagen lassen, dass viele Leute nach dem Sport bzw vor dem losfahren die Schuhe auf das Autodach stellen und dort vergessen, diese verabschieden sich dann beim ersten mal gut gas geben oder der ersten schnelleren Kurve. Aber ich denke es ist doch die Regierung… 😀

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  11. tim0s

    Eine kleine Anmerkung zum Reiskocher: Die Abschaltautomatik funktioniert nicht ueber die Gewichtsabnahme, sondern ueber die Temperatur. Wenn im Reis noch genuegend Wasser vorhanden ist, wird die Temperatur am Boden der Reisschuessel nicht ueber 100C ansteigen, da das Wasser davor verdampft. Sobald ein Grossteil des Wassers am Topfboden verdampft ist wird statt dessen der (nun trockene) Reis erhitzt, der eben nicht verdampft, und daher steigt nun die Temperatur am Topfboden auf ueber 100C an.

    Passiert dies, schaltet sich die Heizung von “kochen” auf “warmhalten”.

    Dieser Abschaltmechanismus braucht noch nicht einmal einen Temperaturfuehler, sondern kann mit einem Magnet implementiert werden: Ferromagnetische Stoffe verlieren ab einer bestimmten Temperatur ihre Eigenschaft magnetisch zu sein, je nach Materialeigenschaft. Wenn man das material nun richtig waehlt kann man also einen Schalter bauen der nach oben (zum Topfboden hin) gezogen wird, wenn (a) ein Topf im Reiskocher steht und (b) eine Temperatur von 100C oder weniger herrscht.
    Und herunterfaellt sobald entweder (a) oder (b) nicht mehr zutrifft.

    Ich finde es ohne Reiskocher relativ schwierig Reis perfekt zu kochen, ohne dass es klumpt (zu viel Ruehren) oder anbrennt (zu viel Hitze) – im Reiskocher wird es immer perfekt. Zudem erlaubt die Warmhaltefunktion + Zeitschaltuhr den Reis + Wasser am Abend einzufuellen, um direkt vor dem verlassen des Hauses am Morgen frischen Reis mit ins Buero nehmen zu koennen.

    Antworten
  12. dominic

    Die Sendungen mit Alexandra find ich immer super, interessante Gedanken und Perspektiven, meistens sehr unterhaltsam, grosses Kompliment, Danke.
    (Bin Nerd, 23, Schweiz, Student, typisch, blabla, wissen schon )

    Nitpick* zum Toggle: Ist in Bezug auf Software ein Ein-Aus-Schalter, daher auch die Daseinsberechtigung des Anglizismus.
    Ein-Aus-Schalter Ein-Aus-Schalter Ein-Aus-Schalter Ein-Aus-Schalter ich schlaf gleich ein

    *auch so ein gutes Wort

    Antworten
    1. Magnus

      Der Unterschied zwischen Schalter (Switch) und Toggle ist für mich, dass man beim Toggle den Zielzustand nicht bestimmen kann. Wenn man ihn betätigt wird auf den jeweils anderen Zustand gewechselt. Wie ein Druckknopf zeigt er nicht den aktuellen Zustand. Ein Schalter dagegen ist mehr so wie ein Schalthebel mit zwei Stellungen. Wenn man ihn nach Links drück obwohl er schon in der linken Stellung ist passiert nichts.

  13. Dr. Azrael Tod

    Es ist schön wie Holgi in dieser Sendung permanent daran scheitert seine eigene Wahrnehmung von Realität abzugrenzen.

    Natürlich bekommst du in Paris nicht den gleichen Einheitsbrei vorgesetzt wie in Berlin. Was einerseits daran liegt dass das Berliner Stadtzentrum im Zweifelsfall “unterschichtiger” angehaucht ist als irgendein touristisch relevanter Bezirk von Paris, andernseits halt auch daran dass du in Paris halt _anderen_ Einheitsbrei vorgesetzt bekommst.
    Anders ausgedrückt: Natürlich ist es in Deutschland schwerer ein ordentliches Baguette zu bekommen (und bei Ditsch braucht man natürlich nicht anfangen zu suchen), bei Graubrot könnte es aber anders aussehen.

    Dann gleich der nächste Fall:
    Anzug und Hemd? Ernsthaft?
    Das einzige was für sowas spricht ist der zeitweise Zwang das zu bestimmten Anlässen anzuziehen. Mir persönlich ist es zuwider und ich würde eigentlich _immer_ Jeans+T-Shirt vorziehen.
    Das ist natürlich reine Geschmacks- under Gewohnheitssache und ich bin noch nicht alt und in meinen Überzeugungen festgefahren genug um jetzt hinzugehen und zu behaupten dass das der einzig valide Standpunkt wäre.

    Das geilste an Reiskochern ist noch immer dass ich auch bei einem stinknormalem Topf keinerlei Interaktion brauche. Auch der kocht reis völlig selbstständig. 2:1 Wasser und Reis in den Topf, auf unterer/mittlerer Stufe köcheln lassen und dann eben weder rühren noch sonst irgendwas damit tun bis man hört dass das Wasser verkocht ist.
    Was der Reiskocher dem voraus hat sind genau 2 Dinge: Abschaltautomatik und fest voreingestellte, passende Leistungsstufe.

    Antworten
    1. BrEin

      @Dr. Azrael Tod:
      Zu deinen Punkten mit der Bekleidung +1 und +1.
      Obwohl es vll. sein kann, dass im Schnitt DER Deutsche schlechter angezogen ist, als DER $Ausländer.
      Aber ich denke, das ganze ist dann doch etwas komplizierter.
      Das Flanellhemd ist ja im Zweifel einfach nur eine billige und funktionale Tracht. Es gibt aber auch Leute die richtig Geld für Kleidung ausgeben um gut, oder zu mindest angemessen auszusehen. Das Thema EdHardy hatten Holgi und die bezaubernde Frau Tobor ja. Darunter verstehe ich die Cappys wie sie Dennis aus SwitchReloaded trägt: http://www.youtube.com/watch?v=JgoQVFCJs-U oder das hier http://www.fanandmore.de/fussballportal/pix/a/n/1350899208-19680.jpg .
      Leider trägt er nicht diese unfassbar dämliche aufgepumpte Jacke dazu. Ich finde sie jetzt leider auch nicht bei der Bildersuche. Dazu kann dann Holgi seine 7farbigen Schuhe mit Klettverschluss packen.

      Unterschicht? Nun ja, auf Dennis hier trifft es zu. Aber das ist auch ein Bild der Mittelschicht. Ich denke Milieu ist ein besserer Begriff. Sau teuer, bewusst ausgewählt und nicht zwangsläufig Unterschicht. Im Grunde erfüllt sowas Holgis Bedingungen. Sieht aber trotzdem extrem dämlich aus.
      Schon möglich das die Franzosen so nicht rumlaufen.

      Gruß
      BrEin

  14. tom_focus

    Es scheint so, als ob es in Sachen Essensqualität in Europa tatsächlich so etwas wie ein Nord- Südgefälle gibt.
    Dass Deutschland aber nicht wirklich berühmt für seine Esskultur ist mag niemanden überraschen der schon einmal mit Deutschen unterwegs im Ausland war. Selbst in Italien wurde am dritten Tag der Ruf nach einer Bockwurst laut.
    Und ehrlich gesagt, mir als Österreicher wird gelegentlich übel wenn ich sehe welche “Spezialitäten” auf den diversen Skihütten dem Besucher aus Germanien angeboten werden….
    Pommes mit Sauce Bolognese, hinter vorgehaltener Hand auch als “Sauhundteller” bekannt.
    Bei uns, und noch viel mehr in Italien, Frankreich,Spanien, usw. dient das Essen viel mehr auch einem Gesellschaftlichen Zweck und ist mit Genuss verbunden, anstatt dem Hauptzweck der Bedürfnisbefriedigung.

    Antworten
    1. Der Alemanne

      Also so bemitleidenswert ist das mit der Gastronomie in Deutschland ja gar nicht – sind wir nämlich schon seit ein paar Jahren die klare Nummer 2 im europäischen Vergleich. Zwischen Garmisch und Flensburg gibt es sehr wohl sehr gutes Essen – und nicht nur als spezielles Ereignis oder in Form von Spitzengastronomie, die für Otto Normalesser eh selten in Frage kommt. Ja, es gibt sogar Fachleute die behaupten, das Deutschland Frankreich in bestimmten Regionen nicht nur ein- sondern überholt hat.
      Freuen wir uns über die Gegenden, in denen man in jeder zweiten Ortschaft ein hochwertiges Essen zu bezahlbaren Preise bekommt. Beispielhaft seien da Franken, Teile Bayerns, die württemberg-badische Region oder auch das Saarland benannt. In diesen Gegenden ist Nahrungsaufname mitnichten ein reiner Sättigungsprozeß, sonder eine Selbstverständicheit. Und diese Qualität nimmt in der Breite erfeulicherweise immer mehr zu. Und auch über eine Vielzahl von guten Bäckereien, Metzgereien und gut geführten Einzelhandelsgeschäften kann man dort nicht klagen. Es kommt vieleicht ja auch etwas auf den Anspruch der jeweiligen örtlichen Kundschaft.
      http://www.sueddeutsche.de/stil/michelin-guide-hier-zaubern-deutschlands-beste-koeche-1.1813224

      So genug gebabbelt – jetzt wird gekocht und dann gegessen. Und es gibt ganz bestimmt keine Bockwurst…

    2. xtc123

      Berlin habe ich mir als riesige Baustelle vorgestellt, wo man auf dem Kurfürstendamm von ausländischen Hütchenspielern beschupst wird, am Prenzlauer Berg als schlipstragender Hetero unangenehm auffällt, wo die Gastronomie aus tausend und einer Szenekneipe der unterschiedlichsten Folklore besteht und die wenigen Feinschmeckerlokale erst abends aufmachen wie in der Provinz. Was soll ich sagen – genauso ist es.

      Wolfram Siebeck (*1928), dt. Journalist (“Zeit”), Gourmet u. Schriftsteller

      Paßt doch auch noch irgendwie zu diesem Thema!

  15. Philipp

    Ihr habt beide recht kleine Füße und tragt gerne angenehme Schuhe, oder?
    Ich kann mit meinen Winterschuhen nicht vernünftig Auto fahren, weil ich mindestens Zwei Pedale auf einmal treffe, was nur im Falle Kupplung+Bremse kein Problem ist. Andere Leute tragen Absatzschuhe oder so was, damit macht Auto fahren wohl auch keinen Spaß. Viele Leute haben also Turnschuhe im Auto, die sie sich anziehen, wenn sie losfahren. Dann kommt es natürlich vor, dass jemand mal die Schuhe auf dem Dach stehen lässt und dann liegen sie halt wenig später neben der Autobahnauffahrt.

    Zum Kleidungsstil von Nerds: Holgi sprach von Abstiegsängsten als eine Motivation, sich durch den Kleidungsstil von der Unterschicht abzugrenzen. Wer gut C programmieren kann, der hat keine Abstiegsängste.

    Antworten
  16. Suse

    Bisher habe ich Euch beiden ja immer mit Begeisterung zugehört, aber gestern Abend war ich dann doch etwas erstaunt.
    Habt Ihr den Bezug zur Realität verloren?
    Ich verdiene sicherlich nicht schlecht und versuche auch immer ordentlich und angemessen gekleidet zu sein, aber nicht jeder ist in der finanziellen Lage Marken zu tragen oder sich mal eben eine Bluse für 200,- Euro zu kaufen. Das würde ich gerne, aber leisten kann ich mir das leider nicht. Ich shoppe mich durch die Outlet-Center in meiner Nähe. Einen Menschen nur nach seiner Kleidung zu beurteilen und einer gewissen Schicht zuzuordnen, halte ich persönlich diskriminierend und fraglich,

    Antworten
    1. Leif

      Diskriminierung ist natürlich das eine Thema.
      Die Frage kam mir in den Sinn, weil Holgi mal irgendwann betont hat, dass jeder Mensch erstmal respektvoll zu behandeln ist, er mitunter aber auch z.B. von “den Ed Hardy Leuten” spricht.

      Wo seine und Alex’ Grenze ist zwischen “respektvoll behandeln” und ignorieren wollte ich gerne ausdiskutiert wissen. M.E. wurde die Frage auch hinreichend beantwortet.

      Mir ging es also um die Bewertung von “Kleider machen Leute” vs. “Auf die inneren Werte kommt es an”

      Vielen Dank nochmal! -Auch an die Shownoter!

  17. Macmondamin

    Also das mit den “herrenlosen” Schuhen: Die kommen nachweislich von LKW-Fahrern. Diese fahren oftmals ohne Schuhe, und ziehen diese lediglich zum “Austreten” an. Diese stellen diese dann oft auf den Trittbrettern ab, und fahren dann unverdingt weiter.

    Habe das selber schon einmal beobachtet…

    Dann nach ein paar hundert/tausend Metern wird dann halt meistens nur einer der beiden vergessenen Schuhe vom Fahrtwind wegewirbelt.

    Muss Euch doch auffallen, dass das immer alte ausgelatschte Treter oder gar Arbeitsschuhe sind!

    Allerhoppdann
    Macmondamin

    Antworten
    1. Chris

      Das mit den Schuhen kann ich bestätigen. Habe das bereits einmal erlebt und auch schon mehrfach erzählt gekriegt. Die Schuhe werden auch gerne mal auf den Tank des LKWs gelegt. Irgendwann fliegen sie dann halt weg…

  18. Ali

    Puh ziemlich anmaßend, was von euch zum Thema Kleidung vom Stapel gelassen wird…Holgi redet von Geschmack als gäbs es objektive Kriterien diesen zu bewerten und erzählt von seinem Weg zum “guten” Geschmack, wie vom Pfad zur Erleuchtung…Ich zu meinem Teil scheitere nicht daran, das ich nicht weiß wie man sich anziehen soll(wie ihr das gerne zu sehen scheint), sondern halte mich für gut angezogen.

    Antworten
  19. dystopic

    Holger twitterte, dass er selten so viele Pöbelkommentare freigeschaltet habe wie zu dieser Folge. Ohne natürlich zu wissen, was genau der Inhalt dieser Kommentare war, kann ich nachvollziehen, dass die Aussagen aus dem Podcast Widerstand hervorrufen. Trotz formal relativ hohem Bildungsstand und Mittelschichtsherkunft würde ich zumindest von Holger vermutlich als schlecht oder zumindest ungeschickt gekleidet klassifiziert. Das ist natürlich potentiell verletzend, da mir damit auch implizit ästhetisches Empfinden und Selbstbewusstheit abgesprochen wird. Der Impuls sich gegen solch eine Herabsetzung irgendwie zu wehren liegt glaube ich relativ nahe.

    Ich kann den Grad der Belästigung den vor allem Holger offenbar durch die Kleidung anderer Leute empfindet nur schwer nachvollziehen, was allerdings tatsächlich daran liegen könnte, dass ich eher zur “Gegenseite” gehöre. Das was in der Folge als wünschenswerter Zustand dargestellt wird ist allerdings für mich keine besonders schöne Vorstellung. Hemd und Anzugjacke bzw. eventuell sogar vollständiger Anzug, das ist für mich persönlich Kleidung die ganz eng mit vor allem negativen bzw. unangenehmen Ereignissen (Beerdigungen, Bewerbungsgespräche, Prüfungen, bestimmte unangenehme Erwerbsarbeit-Kontexte) verknüpft ist. Derartige Kleidung repräsentiert mich nicht aus meiner Sicht, daher meide ich sie wenn ich kann. Der Umkehrschluss der Grundaussage aus dem Podcast gilt natürlich auch: Man erkennt nicht nur sozio-ökonomisch schwache Milieus sondern auch die Oberschicht und (teilweise möchtegern) Elite an ihrer Kleidung und ich neige doch sehr dazu solche Menschen zu meiden. Ich würde nur sehr ungern auf der Straße mit Maßanzug rumlaufen, selbst wenn ich es mir leisten könnte, eben weil ich nicht als einer “von denen” gelesen werden möchte.

    Antworten
  20. barbara

    Der “Kleidungsstil” der Deutschen ist, wie ich finde, eine Folge des hier sehr gelebten Egalitarismus vorwiegend des Mittelstandes.

    Ich bin eine Frau und hatte das zweifelhafte Vergnügen, Ende der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts in “Dior Bambini” in einer “normalen” Grundschule eingeschult zu werden. Ob mir meine Eltern damit einen Gefallen getan haben, weiss ich nicht (sie kannten ja nichts anderes), zumindest konnte ich mir seit meinem 7.Lebensjahr ein ordentlich dickes Fell anlegen, was den Beissreflex und giftige Kommentare meiner Mitschüler- und Schülerinnen in puncto Kleiderstil anbelangte. Ich bin eigentlich meine ganze Schulzeit dafür gemobbt worden. “Meinst wohl du bist was Besseres/Besonderes/hier die Prinzessin/Angeber/Möchtegern…die Liste liese sich endlos fortführen. Ich weiss sogar noch die Outfits zu denen diese Kommentare gefallen sind, so sehr hat sich das damals eingeprägt. Ich habe nie verstanden, wie man so intolerant, gar aggressiv sein kann nur weil jemand NICHT aussieht wie der Mainstream, sondern besser (dachte ich, sorry, denke ich immer noch)

    Und ja, Kinder sind grausam aber ich bin der Meinung dass in so frühem Alter das Elternhaus unbewusst die Ansichten prägt was OK ist und was nicht. Der Gegenseite rufe ich somit ein versöhnliches “Ihr könnt also nichts dafür, Eure Eltern sind schuld” zu 🙂

    Nun bin ich knapp ü40 und habe einige Auslandsjahre hinter mir und viele internationale Kolleginnen auch in Führungspositionen kennengelernt. Und bestimmt gibt es viele Ausnahmen (PR/Medien), und ich möchte niemand Unrecht tun, aber: die typische deutsche Managerin (egal ob 30 oder 55) erkennt man im Meeting sofort an
    1)der “praktischen” Frisur,
    2)dem dunkelblauen Anzug und
    3)dem “praktischen” Schuhwerk.
    Merke: 2 von den 3 Punkten haben wenig bis nichts mit dem Geldbeutel zu tun.
    Im Kränzchen der Kolleginnen aus Russland, Spanien und Frankreich sieht dann man erst, wo die Defizite liegen 😉

    Meine höchste Bewunderung gilt aber immer noch dem ehemaligen Risk-Manager aus Wales, der Mitte 50, klein und dick und glatzköpfig ist. Und sich in eine Besprechung setzt mit dunklem Anzug, weissem Hemd, rosa-weissen Kringelsocken aus Seide (!!!) und einer Krawatte mit rosa-weissen Micro-Blümchen, die von gegenüber aussahen wie einfache Punkte. Er sah fantastisch und in diesem Moment unfassbar sexy aus- zeigte er trotz “Uniform” diese britische Gelassenheit, die uns im Umgang mit diesem Thema offenbar fremd ist.

    Und klar, das ist nur meine Meinung, und jeder Jeck ist anders, aber dann lasst doch mal auch eure Vorurteile stecken und begegnet uns “anderen” mit dem gleichen Respekt wie allen anderen auch.

    Antworten
    1. barbara

      Ich meinte die Vorurteile gegenüber den Menschen, die z.B. mit gestärkten Hemden und gut sitzender Kleidung aus dem Haus gehen, eventuell noch mit einer schönen Handtasche und dazu passenden Schuhen. Da gerät man ja gleich in den Verdacht, elitär und (somit offensichtlich scheisse) zu sein, oder sein zu wollen (Stichwort Möchtegern hier auch wieder gelesen).

      Oft habe ich den Eindruck, dass alles, was über die Outdoor-Jacken-Fleecepulli/Hoodie-Jeans-und Shirt-vom-Tchibo-Optik hinausgeht in Deutschland als Alltagskleidung abgelehnt wird. Drum hängt in den Fußgängerzonen auch in gefühlt jedem Laden der selbe Einheitsbrei.
      Dass hier auf meinen Post (wirklich?) der Link zu den uferlos krassen Sachen kam, ja nee, ist schon klar.

    2. dystopic

      “Ich habe nie verstanden, wie man so intolerant, gar aggressiv sein kann nur weil jemand NICHT aussieht wie der Mainstream, sondern besser (dachte ich, sorry, denke ich immer noch)”

      Meine Hypothese derartige Agressivität zu erklären wäre, dass es nicht primär um das Aussehen der Kleidung geht: Die qualitativ hochwertigere und signifikant teurere Kleidung drückt einen allgemeinen finanziellen Lebensstandard aus, der häufig auch an bestimmte soziale Fertigkeiten und Codes, gesellschaftlichen Einfluss und so weiter geknüpft ist. Die Gegenwart einer solchen Person in einem System wie eine Schulklasse setzt, glaube ich, die eigene “Relevanz” bzw. Wichtigkeit vor allen alle anderen sichtbar herab. Da dies für alle der weniger Privilegierten der Fall ist, kommt es leicht zum Zusammenschluss gegen die sichtbar besser gekleidete Person.

      Ich bemühe mich jede Person die mir begegnet respektvoll zu behandeln. Allerdings (ich wiederhole mich ein wenig) kann ich mich kaum davon freisprechen, einer Person die aus meiner Sicht signifikant über das “angemessene Maß” hinaus gut gekleidet ist zunächst mit starker Skepsis zu begegnen. Vor allem weil ich bisher die Erfahrung gemacht habe, dass ich von solchen Menschen oft weltanschaulich und politisch stark divergiere.

    3. BrEin

      @barbara

      Ich bin über Dich etwas verwundert.

      Warum fühlst Du dich angegriffen?
      Also:
      1) Warum drehst Du die Diskussion so um, dass Du dich jetzt angegriffen fühlst?
      Wurde hier oder in dem Podcast jemand angefahren, weil er sich bewusst modisch kleidet?
      Hier ginges doch um den umgedrehten Vorwurf, dass andere sich nicht “hübsch” genug anziehen. Und gegen diesen Vorwurf wehren sich hier einige. Andere stimmen wiederum zu. Nicht dass sich jemand zu gut anzieht.
      (Ob der Begriff des Vorwurfes der richtige ist, weiß ich nicht. Mir fällt zu mindest kein besserer ein.)
      2) Auf welchen deiner Kommentare kam genau welcher Link? Ich kann keine solche Antwort erkennen?
      3) Das Problem mit dem Einheitsbrei ist vielschichtig. a) Vielleicht ist Einheitsbrei ja gut? Ist es genau das Problem? Wenn alle im Anzug rumlaufen oder zu mindest alle gut gekleidet wären, wäre das immer noch Einheitsbrei. Ist dass dann immer noch das Problem?
      (Den Punkt mit dem Einheitsbrei bezog sich beim Holgi eigentlich aufs deutsche Essen. Und da kann ich ihm nur zustimmen.)
      b) Egal ob das Problem die mehrheitlich schlechten Kleidung ist oder dass sie fast jeder trägt, das Problem ist oft, dass die Leute nicht reflektieren was sie tragen und somit nur “meinen” gut oder angemessen gekleidet zu sein. Aber wer in Deutschland reflektiert sich und seine Positionen schon. Das ist nicht gerade Volkssport in D, egal worum es geht. Warum sich also hier aufregen?
      c) Ich bin weder der Meinung, dass die Leute hier mehrheitlich oder in Lumpen rumlaufen. Weder das eine, noch das andere. Erstens gibt es in Berlin recht viele Menschen. Deutschland ist generell recht dicht besiedelt. Also wirst Du immer, wenn Du durch die Stadt gehst, viele Menschen treffen. Dadurch wirst Du viele Leute treffen und einige von ihnen folgen einen ähnlichen “Dresscode”. Am Ende hast Du aber verschiedene Stile gesehen. Dann zu sagen, das sei alles Einheitsbrei, ist ziemlich pauschal. Und bei weitem nicht jeder dieser Stile ist Billoware aus Kik. Es gibt auch Leute, Frauen wie Männer, die sich dermaßen auftakeln, dass sie mehr Geld im jeweiligen Moment tragen als ich im Schrank habe. Das will ich ihnen nicht neiden, damit habe ich klein Problem. ABER, sie sehen dennoch scheiße aus. Ob Holgi das dann auch als “schlecht angezogen” wertet, weiß ich nicht. Mir fällt sowas genauso ins Auge wie Leute, die es nicht schaffen eine Hose in ihrer Größe anzuziehen.
      Also meine Wahrnehmung: Kein Einheitsbrei, nicht alles Billoware. Das einzige wobei sich die Trachten vieler Berliner gleichen ist, sie sehen auf die eine oder andere Art scheiße aus. Aber ich dachte immer, “Dit is Berlin, dit is Berlin und jut.”. Mich wundert daher die Diskussion hier ein wenig.

      Du hast schon recht damit, liebe Barbara, Egalitarismus. Warum hast Du damit ein Problem? Oder soll ich dich jetzt auch mobben wegen deiner Kleidung?

      Gruß
      BrEin

    1. Richard

      Passt da ja auch nicht rein, sieht wieder nur für nen Westler doof aus. Beim Rest wird sich wohl auch der mangagestählteste Japaner Gedanken über die Tragbarkeit machen.

  21. silenttiffy

    Wie AB ihr geht! In der nächsten Folge “In trockenen Büchern” werde ich daher das Thema “Geschmack” behandeln. Danke für die Motivation! 🙂

    Antworten
    1. BrEin

      Geile Redewendung!

      – Wie AUS Du schaust!
      – Wie RUM Du läufst!
      – Wie AB Du gehst!

      Super Verwendung der Grammatik!
      +1

      BrEin

  22. barbara

    Ich meinte die Vorurteile gegenüber den Menschen, die z.B. mit gestärkten Hemden und gut sitzender Kleidung aus dem Haus gehen, eventuell noch mit einer schönen Handtasche und dazu passenden Schuhen. Da gerät man ja gleich in den Verdacht, elitär und (somit offensichtlich scheisse) zu sein, oder sein zu wollen (Stichwort Möchtegern hier auch wieder gelesen).

    Oft habe ich den Eindruck, dass alles, was über die Outdoor-Jacken-Fleecepulli/Hoodie-Jeans-und Shirt-vom-Tchibo-Optik hinausgeht in Deutschland als Alltagskleidung abgelehnt wird. Drum hängt in den Fußgängerzonen auch in gefühlt jedem Laden der selbe Einheitsbrei.
    Dass hier auf meinen Post (wirklich?) der Link zu den uferlos krassen Sachen kam, ja nee, ist schon klar.

    Antworten
  23. Christian

    Meine Schuhtheorie: Die stammen alle aus einem Paralleluniversum und fallen nachts auf unsere Straßen. In einem anderen Paralleluniversum wundert man sich über die vielen einzelnen Socken auf den Autobahnen.

    Antworten
  24. s.m.langer

    Ich finde es schade, dass Holgi es so schade findet, wenn Leute “schlecht” angezogen sind und vor allem, dass ihr den Begriff “schlecht angezogen” scheinbar tatsächlich mit einer mehr oder weniger objektiven Wertigkeit verbindet. Die einzige objektive Wertung die ich gelten lassen würde, wäre ob die Kleidung sauber oder versifft ist. Alles andere ist eine Frage des Geschmacks und natürlich des Milieus wir Ihr ja auch feststellt.
    Ob nun bewusst oder unbewusst, durch die Art und Weise wie ihr von “schlechter” und umplizit “guter” Kleidung gesprochen habt, habt ihr den persönlichen Geschmack vieler eurer Hörer herabgesetzt, was sicherlich auf viele beleidigend wirkt. Und hier war es nicht in der gewohnt überhöht, ironischen Art, sondern kam bei mir zumindest vollständig ernst gemeint an. Vollkommen klar, dass dann einige abgehen.
    Es steht natürlich jedem frei anhand der Kleidung auf das Milieu und den Geschmack zu schließen und für sich selbst die Entscheidung zu treffen, ob man mit dieser Person persönlichen Kontakt haben möchte oder nicht. Aber von objektiv schlechter oder guter Kleidung zu sprechen halte ich tatsächlich für anmaßend. Ich trage gerne Flanellhemden als Jacke überm T-Shirt, unter anderem auch wegen der Hitzeregulation, und empfinde das nicht als hässlich.

    Und ja ich weiß, dass ihr hauptsächlich von eurem persönlichen Geschmack redet. Aber Holgi sagt ja auch immer es ist wichtig wie die Nachricht beim Empfänger ankommt. Wenn es nicht eure Absicht war den persönlichen Geschmack von mir und vermutlich auch vielen anderen herabzusetzen, dann habt ihr euch einfach mal verdammt blöd ausgedrückt.

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      Ich empfinde es ja auch tatsächlich als unangenehm, wenn Menschen in meiner Umgebung schlecht gekleidet sind. Damit meine ich übrigens nicht, wenn sie “praktisch” oder preiswert oder gekleidet sind – wobei das leider auch oft schlimm aussieht (Bunte Funktionsjacken oder -schuhe beispielsweise ertrage ich nur schwer). Ich habe überhaupt kein Problem mit dem was man Billigkleidung nennt, sondern eher mit der selbstvernachlässigenden Haltung, die ich hinter nachlässiger Kleidung vermute.

      Vermutlich haben wir uns blöd ausgedrückt. Ich bitte um Verzeihung.

    2. Alexandra

      Obwohl ich mir der Verzerrungsphänomene bewusst bin, die auftreten, wenn man mit jemandem zusammen eine Sendung macht, ärgert es mich jedes Mal, wenn in dem Kommentaren Holgis Meinungsäußerungen nicht von meinen Meinungsäußerungen getrennt werden, bzw. wenn “DIE WRINTHEIT” aus einem Munde gesprochen zu haben scheint, wobei Holgis Meinungen stets die Substanz der Suppe bilden und ich dann nur als kleines Petersilienfrisürchen in dem Sud seiner Präsenz herumschwimme. Besonders bei diesem Thema, zu dem ich soziologisch eine große Nähe habe, muss ich mich distanzieren!

      s.m. langer, ich heiße deine Flanell-Hemden gut, habe ich selbst jahrelang getragen und würde es wieder tun. Das karierte Flanellhemd, das in den 1990ern zum wichtigsten Kleidungsstück des GRUNGE wurde, stammt zwar als Inspiration aus der Holzfällerschicht von Seattle, erfuhr aber meiner Meinung nach durch seine Kommerzialisierung ein “Upgrade” zur Subkultur-Kluft. Subkulturen wiederum habe ich mein Leben lang als Institutionen erfahren, die Jugendliche von ihrem Schicht-Stigma befreien. Verkleidet als Punks verbrachten verwöhnte Reihenhaus-Kinder endlich Zeit mit den Plattenbau-Kindern, und war man einmal “Goth”, musste man nicht mehr das “Ghettokind” sein. Eine riesige Befreiung! Ich liebe die Metal-Szene für ihre anti-modische Haltung. Lange Haare und Iron Maiden T-Shirt “geschmacklos”? Mag sein. Aber who cares? Die machen’s genauso richtig wie die “Nerds” mit ihrer funktionalen Kleidung, Cargohose und Hoodie. Sie zeigen damit auch, dass sie einfach andere Prioritäten haben als die Mehrheitsgesellschaft. Der Metal-Fan lebt dadurch GLAUBHAFT für die Musik und der Nerd GLAUBHAFT für seine Kopfarbeit. Diese Authentizität hin und wieder zu sehen, gibt mir innere Ruhe. Sicher hat dieser bereitwillige Verzicht auf modische Kleidung auch mit der sozialen Herkunft zu tun, aber sollen wir uns alle benehmen, als wären wir “verhinderter Adel”? Wer glaubt, dass es sich “oben” besser lebt, dem empfehle ich die Tagebücher des Fritz J. Raddatz. Selten hat mich die Beschreibung des Lebens in der Oberschicht so deprimiert.

      Zu Holgis Verteidigung: Als regelmäßiger Hörer weiß man doch, wie gern der Junge übertreibt und provoziert. Das ist das GUTE, auch wen man sich über manche Meinung aufregt, es ZWINGT dann zum Widerspruch, und damit zum Nachdenken. Ja, er hat viele von euch beleidigt. Aber er hat auch vielen “aus der Seele gesprochen”, jede Wette. Ich finde es großartig, wenn jemand die gesellschaftliche Realität (das Herabsehen der Schichten aufeinander) nicht mit falscher politischer Korrektness verschleiert. Nur so ist ein Austausch von Ideen möglich, der die eigenen Denkgewohnheiten produktiv erschüttert. LASST BEBEN!

    3. BrEin

      @Alexandra

      Boah! Ich muss unbedingt deine Bücher lesen.
      Wie geil Du schreibst! 😉

      Ich stimme Dir in allen bis auf einen kleinen Punkt absolut zu und finde deine Einordnung super.

      Es stimmt. Holgi mag provozieren, bewusst und nicht böse. Also er will damit genau das erreichen, was Du beschrieben hast und nicht einfach polarisieren um sich über diese Polarisation dann zu profilieren. (“ENDLICH SAGT’S MAL EINER”)
      Holgi wird da seinem Anspruch der Redlichkeit vollkommen gerecht.

      Jedoch hört man es als langer und treuer WRINT, NSFW und Co. Hörer heraus, wenn Holgi eine Meinung abgibt oder trollt.
      MUSIK MIT GITARREN IST KEINE MUSIK!

      Hier war das leider nicht so herauszuhören.
      Bitte nicht falsch verstehen! Holgi hatte sich hier bereits erklärt und sogar entschuldigt. Das fordere ich jetzt nicht. Ich möchte hier nur selbst zur Klärung beitragen.

      Ein anderes Beispiel, wo ich nicht unterscheiden kann, ob Holgi mit dem Ziel der Aufklärung “provoziert” oder weil er es selbst wirklich nicht besser weiß ist: Suizid.
      Es kam vor längerer Zeit öfters das Thema Suizid und Holgis Meinung dazu war, “Ja, lass doch, wenn er/sie das will!”. Klar ist das Thema komplexer und die Gründe für Suizid sehr verschieden.
      Am Anfang dachte ich, Holgi wollte das Thema Freitod einfach nur voranbringen, in dem er sich auf akademischer Ebene einfach auf den legitimen Standpunkt stellt: “Warum soll das schlecht oder traurig sein?”. Ähnlich wie Philosophen sich auch erstmal der Frage gestellt haben, warum Töten oder andere Gewalttaten in einer Gesellschaft schlecht sein sollen, warum das geächtet und bestraft werden soll.
      Ich finde, das sind legitime Fragen der Moralphilosophie.

      Da aber irgendwie nichts zu dem Thema beigetragen wurde und dann immer mehr das “Krakelige” in Holgis stimme abnahm, weiß ich nicht, ob es Holgi um die Frage ging oder er wirklich nicht versteht, was so schlimm am Freitod sein soll.
      Das verwirrte mich schon seit langem.

      Ich hoffe, dass das Thema Kleidung und andere schwierige Themen nicht die Wrintheit zerstört oder zu mindest die Luft raus gelassen haben.
      Bitte verpasst euch jetzt keinen Maulkorb und erklärt und ggf. entschuldigt euch hinter her. Das ist mir viel lieber als Stillstand bei all den Fragen.

      Gruß und weiter so
      BrEin

      So, jetzt erstmal auf Amazon Bücher kaufen. 😉

    4. holgi Beitragsautor

      Beim Thema Freitod trolle ich nicht. Ich finde, der Umgang mit dem eigenen Lebensende sollte ausschließlich die eigene Sache sein. Dass daraus eine Reihe von Fragen erwachsen, die bislang nicht oder nur unzureichend beantwortet sind, ist mir klar. Ich billige jedoch nicht, wenn beliebig große politische Gruppierungen versuchen, mir vorzuschreiben, wie ich mein Leben zu leben und auch zu beenden habe. Solange ich damit nicht ein gesamtgesellschaftliches Problem erzeuge, haben die sich rauszuhalten. Und wenn sie ihre Einmischungen religiös begründen, allemal.

      Ich finde schlecht gekleidete Menschen unangenehm und gestatte mir, dies in meinem publizistischen Universum auch zu äußern. Gleichwohl werde ich nicht losziehen und Menschen, die meinen Kleidungssgeschmack nicht teilen, belehren oder versuchen, sie umzuerziehen. Das wäre dann tatsächlich eine Unverschämtheit. Meine publizistische Tätigkeit betrachte ich als ähnlich abgeschlossen wie mein Wohnzimmer, in dem ich auch Dinge sage, die ich sonst nur denke. Mag sein, dass das prinzipiell die falsche Herangehensweise ist, aber wenn ich das nicht so mache, macht es mir auch keinen spaß mehr.

      Klartext: Ich bin genauso scheiße wie alle anderen auch. Bei mir ist es bisweilen halt bloß auffälliger.

  25. s.m.langer

    @Alexandra
    Sorry dass ich das ganz pauschal an die Wrintheit adressiert habe. Aber genau in dem Punkt, der mir säuerlich aufgestoßen ist, dass es objektiv schlechte und gute Kleidung geben könnte, habt ihr scheinbar (oder anscheinend?) aus einem Mund gesprochen. Oder vielleicht kam es in meiner tief empfundenen Empörung 😉 einfach nur so bei mir an.
    Aber weder musst du Holgi noch dich selbst verteidigen. Ich höre bei Holgi, bei dir und bei allen anderen seiner Gesprächspartner immer mal Gedanken und Thesen, denen ich absolut nicht zustimmen kann. Aber das ist vollkommen in Ordnung und auch einer der Gründe warum ich WRINT gerne höre. Dissens ist wichtig für Erkenntnisgewinn, die Erweiterung des Horizonts und Diskussion allgemein. Wenn wir alle immer einer Meinung wären, könnte man den ganzen Kram hier auch sein lassen. Denn dann hätten wir uns eh nichts mehr zu erzählen.
    Ich habe auch immer den Eindruck, dass kontroverse Themen bei euch reflektiert betrachtet werden oder zumindest dazwischengegrätscht wird, wenn der gegenüber sich mal verplappert. Nur bei diesem so wichtigen und offensichtlich schwierigen Thema Kleidung 😀 fehlte mir einfach ein kleines bisschen Dissens bei euch.

    @Holgi
    Das ist keineswegs die falsche Herangehensweise. Wie ich schon sagte, halte ich es für wichtig auch mal unterschiedlicher Meinung zu sein, solange man darüber unaufgeregt und sachlich reden kann. Und man sieht ja sehr wohl, dass man das bei WRINT kann, wenn man es denn auch selbst will 😉

    Antworten
  26. Toni

    Habe die alten (sogar No. 1) Wrintheits Folgen bei archive.org gefunden.
    (Dank Holgis Erwähnung in WR254 Kugelblitze)

    Ein Glück das ich bei der Arbeit einen Gehörschutz mit 3,5 klinke LINE-IN tragen muss.

    Antworten
  27. stefen

    Unterhaltsame Plauderei und ich mag Alexandras genaue Beobachtung der Welt, der Menschen und ihre Gedanken dazu.

    Bei der Klamottendebatte hat es bei mir innerlich geknirscht, da ich, soweit die Leute sauber sind und nicht stinken, nicht von einem sogenannten schlechten oder nachlässigen Geschmack in der Art sich anzuziehen auf den Charakter des Menschen schließe. Die Einteilung in sympathisch/unsympathisch, interessant/uninteressant ist für mich mehr ein Gesamteindruck, ein subtiles Zusammenspiel von Gestik, Mimik, Wortwahl, Klang der Stimme, persönliche ~Ausstrahlung~, Themenwahl und -behandlung in der Diskussion, meiner Meinung nach ein sehr komplexer Vorgang der Begegnung, der weit über die Art sich anzuziehen hinausgeht.
    Ich schließe mich der Kritik von dystopic (11. Februar, 12:03) an.

    Bei der Erwähnung der Nerds musste ich allerdings grinsen und Holgi zustimmen. Nerds sind eine Kategorie für sich (mir fällt gerade kein besseres Wort ein). Manche Hacker, Mathematiker, Informatiker, Physiker, Bastelfreaks, Ingenieure… unglaublich was man da manchmal sehen kann. Aber irgendwie süß. Es gibt mathematische Nobelpreisträger (Fields-Medaille, die weltweit höchste mathematische Auszeichnung) die von ihren Klamotten her in keine Veranstaltung einer “gehobenen” Gesellschaft reingelassen werden würden. *g*

    Flanellhemd
    Wo ich dahinschmelze: Natalie Portmann als Marty in “Beautiful Girls” (USA, 1996) im Flanellhemd (oder -jacke?) im Schnee. *seufz*
    Nee, Flanellhemd ist in Ordnung. 🙂

    Paris ist nicht Frankreich
    Lustig wird es, wenn man sich in der französischen Provinz aufhält. Ich kenne viele Franzosen, die sich nach Holgis Gemschack “schlecht” anziehen, die großartige Menschen sind. Mir ist in Frankreich das Phänomen “weniger auf das Äußere achten” im Zusammenhang mit “sympathisch” öfter begegnet als “weißes Hemd und Anzug”) und sympathisch und ich kenne viele Menschen, die einen Anzug nur dann anziehen, wenn sie es nicht vermeiden können (Hochzeit, Beerdigung, höhere Angestellte mit Kundenkontakt). Mich deprimiert oft die deutsche Perfektion und Sauberkeit in Wohnungen, Dörfern, Städten. Ich liebe die etwas nachlässig verkommenen, gewachsenen, alten Dörfer in abgelegenen Landschaften Frankreichs.

    Leute, die (in Frankreich) auf dem Land leben, haben manchmal sehr alte Klamotten an. Man zieht “irgendwas” an und geht dann Pilze sammeln, anschließend in der Dorfkneipe einen Apéro (Apéritif) trinken, und Achtung: unter manchen “schlecht” Angezogenen gibt es Leute , die irgendeine Doktorarbeit geschrieben haben. Also auch der Schluss “schlecht” angezogen => niedriges Bildungsniveau kann ziemlich in die Hose gehen.

    Apropos Doktor-Titel (*abschweif… 😉
    In Frankreich lässt sich niemand als “Docteur Dupond” ansprechen, nur weil Monsieur Dupond mal eine thèse (=Doktorarbeit) geschrieben hat. Man bleibt Monsieur Dupond auf der Klingel, auf dem Briefkasten, im Personalausweis, auf der Visitenkarte, der Haustür. Der Doktor-Titel wird nur manchmal erwähnt, wenn man zufällig über ein Thema diskutiert wo einer der Diskutanten mal eine thèse geschrieben hat. Dieses nicht-zur-Schau-stellen akademischer Titel (selbst bei Universitätsprofessoren) ist in Frankreich kein snobistisches Understatment. Es ist einfach so, man legt im täglichen Umgang miteinander, auch im beruflichen Umgang, keinen Wert auf akademische Titel. Man benutzt sie nicht, um soziale Anerkennung zu erheischen. Ich finde das sehr angenehm.

    Antworten
  28. hilti

    Wissenschaft und Moral sollte man nicht verbinden. In der Vergangenheit lief das meist darauf hinaus, dass die Wissenschaft die herschende Moral bestätigen sollte. Wissenschaft ist “nur” eine Methode zur Erkenntnisgewinnung und damit erstmal moralisch neutral. Erst bei der Frage was man mit dem neuen Wissen macht kommt die Moral ins Spiel. Aktuelles Beispiel wäre die Gentechnik.

    Antworten
  29. JolietJake

    Bei aller Zuneigung die Alex den jugendlichen Punks entgegenbringt, aber ich kann mit denen absolut nix anfangen.
    Ältereren Obdachlosen gebe ich regelmäßig was.
    Punks gebe ich nie nix.
    Mir sind Leute subspekt, die angeblich “die Gesellschaft” ablehnen, aber davon leben möchten, dass Leute gesellschaftlich integriert sind, arbeiten gehen, und trotzdem gleichzeitig diese Faulenzer unterstützen die absolut nichts für die allgemeinheit leisten.
    Die “Punks” die ich in meiner Jugend kannte, hatten zumeist mehr Geld zur Verfügung als ich.
    Das waren meist Kinder wohlhabender Eltern, die lediglich rebellieren wollten.
    Unsereins hat sich abgestrampelt, um auf das Niveau zu kommen, welches diesen Kids viel zu “Mainstream” war. Die kauften sich teure Jeans, die wir uns nicht leisten konnten, und haben sie verratzt, um möglichst “punk” zu sein.

    Ich möchte auch Alex widersprechen, weil ich diesen Leute nicht die Reflexivität nicht zutraue, so bewußt provozieren zu wollen/können.

    @Schwaben:
    Die Schwaben waren mal als ziemlich faules aber lebenslustiges Völkchen bekannt. Bis dann mal der Calvinismus kam und zwangsbekehrte.
    Seither ist das etwas zwiespältig hier und natürlich auch bei den “Auslandsschwaben”.

    Antworten
    1. BrEin

      @JolietJake:
      Weißt Du, woher ich weiß, dass Du Schwabe bist?
      nie nix
      Falsche Verwendung von doppelten Verneinungen. (des is niemals keu ga nix…/i>)
      Also, gibst Du immer etwas oder hast Du schon mal alles was DU hast gegeben? 😉
      Gut, nach DeMorgan hättest Du -nie -nix = (mind. einmal etwas).

      Was die Bewertung der Punks angeht, gehst Du ähnlich sorgfältig vor, wie mit der Verwendung der Grammatik.
      Klar findest Du überall Leute, die Idioten sind, unreflektiert, den es nur um gesellschaftliche Anerkennung geht und die für Altklammoten mehr ausgeben als ein BWLer im ersten Arbeitsjahr.
      Dennoch scheint deine Position zu sein:
      Alle Punks sind “Punks”, reiche Kinder die nur rebellieren wollen und deren teure Kleidung ein Understatement haben, dass sie selber nicht verstehen.
      Alle lehnen sie diese Gesellschaft ab, von der sie dennoch leben und wir (Du und halt eben auch ich) müssen uns für DIE den Arsch aufreisen.

      Na ja, …

  30. Jan

    Jetzt ist es auch hier passiert:
    Wurde man in der Frankfurter U-Bahn bisher höchstens von stänkernden Chabos oder Primarktüten-bewehrten Schülerinnengrüppchen genervt, so ist nun die Berlinisierung vorangeschritten. Gestern sind zum ersten Mal nach all den Jahren meiner hiesigen ÖPNV-Nutzung Musikanten zugestiegen. Dazu noch ganz schlechte mit Kassettenrecoder statt Instrumenten. Grausiger Gesang.
    Dakönntischgradverrücktwerrn!

    Antworten
  31. Joachim

    Ist das Format “Wrintheit” eingestellt ? Ist schon so lange her das es hier neues “Futter” gab und man hört und ließt auch nichts über neue Termine .

    Danke schon mal für eine Antwort !

    Antworten
  32. masi

    Für den Reiskocher habe ich eine Empfehlung aus dem Iran: Den Boden mit Kartoffelscheiben auslegen. Das nennt sich dann Tadig und schmeckt super.

    Antworten
  33. Johannes

    Ich denke ein Weg Leuten, die betteln, zu helfen, ist zum Becker o.ä. Zu gehen und ein Brötchen oder eine Schnecke zu holen. Oder beim Supermarkt um die Ecke eine Schokolade.
    Die Schuhe an der Autobahn kommen von den LKW Fahrern, die ihre Schuhe auf die Ladefläche o.Ä. Stellen und sie dann dort vergessen. Somit fallen sie dann herunter während der Fahrt.
    Schöne Sendung. Weiter so!

    Antworten
  34. Michael

    Auch wenn es etwas spät ist (ich habe die Sendung erst heute nachgehört), möchte ich doch noch einen Gedanken loswerden.
    Holgi sagte sinngemäß, dass er es angenehm fände, wenn alle Menschen sich schön kleiden würden. Wäre es so, würde man es dann noch als schön oder angenehm erkennen und empfinden? Die Abgrenzung zu „schlechter“ Kleidung ist ja nicht mehr möglich, weil es diese nicht mehr gibt. Ich denke, man würde anfangen, jetzt bei der „schönen“ Bekleidung zu differenzieren. Dieses oder jenes Detail würde nun als geschmacklos, prollig o. ä. angesehen werden. Kurz gesagt, das Empfinden, was „schön“ ist, würde sich verschieben, und es würde weiterhin Menschen geben, die sich „schlecht“ kleiden. Oder liege ich mit dieser Einschätzung falsch?

    Antworten

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