Rund 200.000 Menschen mit Erkrankungen oder Behinderungen sind von den Nazis ermordet worden. Matthias von Hellfeld erzählt.
Die passende Ausgabe “Eine Stunde History” läuft am 31. Mai 2021 auf DLFnova.
Rund 200.000 Menschen mit Erkrankungen oder Behinderungen sind von den Nazis ermordet worden. Matthias von Hellfeld erzählt.
Die passende Ausgabe “Eine Stunde History” läuft am 31. Mai 2021 auf DLFnova.
Welches ist denn die Folge in der es um die Entstehung des Judenhasses geht?
Wann wird dieser Podcast gehört….
ich war grad’ auf meiner abendlichen Runde zum Supermarkt, ich hab den Witz über VW T4 gerade vor 2min gehört und biege dann in eine Seitenstraße ein und sehe lauter weiße Lieferwagen… ich höre die “Dolchstoßlegende” … … es sind aber hier auffällig viele Autos… “…am Tag der sogenannten Machtergreifung … wie viele Menschen waren….”.
An dem historischen Gebäude war alles weitestgehend freigeräumt …. “699.000” … da prangt doch ein 1m großes Hakenkreuz über der Tür!?
… “das ist doch alles dummes Zeug”…
Es lagen noch 2 – 3 Flyer mit nicht mehr verwendeten Schriftsätzen auf der Straße….
… ich bin mir ziemlich sicher, daß ich grad in den Drehort einer Parteizentrale für Babylon Berlin getappst bin.
😉
JEDER hat es gewusst. Dazu Beweisstück A, SWR2 Archivradio:
“In dieser Rundfunkansprache vom 26. Juli 1933 entwickelte Gütt die Nationalsozialistische Rassenpolitik aus medizinischer Perspektive. Menschen ohne ihre Einwilligung unfruchtbar zu machen, nur weil sie einer anderen “Rasse” als der gewünschten angehören, ist laut Gütt eine “Tat der Nächstenliebe”.”
https://www.swr.de/swr2/wissen/archivradio/ministerialrat-arthur-guett-ueber-zwangssterilisation-100.html
Das sollte man sich wirklich anhören damit man weiß wie damals öffentlich gesprichen wurde. Aber vorsicht, der Inhalt ist wahrlich harter Tobak und selbst die Reden Göbels’ sind im direkten Vergleich fast schon als “menschenfreundlich” zu bezeichnen.
Interessanter Blickwinkel und Ansatz da vom Judenhass zu kommen, aber mich irritiert, dass der Begriff “Eugenik” erst spät und nebenbei gefallen ist. Denn leider war der Gedanke in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weit verbreitet und populär. Man lese mal unter https://de.wikipedia.org/wiki/Eugenik nach wie viele bekannten Leute wie Churchill oder Keynes Anhänger der Eugenik waren. Und wo es überall entsprechende Gesetze gab. Oder wie lange es selbst nach dem zweiten Weltkrieg nicht nur in Deutschland weiter Zwangssterilationen gab (Zitat: “In den USA wurden ab 1907 Zwangssterilisationen durchgeführt, die letzte 2002.”). Und vor allem die Menge (Zitat: “In Schweden bestand das Sterilisationsgesetz von 1941 ohne Änderungen bis 1975. Es wurden circa 63.000 Menschen sterilisiert.”). Für Deutschland Zitat: “Nach Schätzungen des Bundesjustizministeriums wurden in der Bundesrepublik bis 1992 jährlich etwa 1.000 geistig behinderte Frauen – meist vor Erreichen des Erwachsenenalters – ohne bzw. gegen den eigenen Willen sterilisiert. Bis November 2003 blieben Sterilisationen von behinderten Frauen bei festgestellter Einwilligungsunfähigkeit auch ohne deren Einwilligung und ohne medizinische Gründe möglich.”
Es ist eine Schande. Ein sehr unrühmliches Kapitel in der Geschichte des “aufgeklärten” Westens.
Die Nazis habens dann in ihr Konzept der Rassenhygiene eingebaut und in ihrer menschenverachtenden Art zu Ende gedacht und entsprechend gehandelt (entschuldigt bitte die leicht zynische Ausdrucksweise). Wie gesagt irritiert mich aber am Podcast und auch an der DLF-Sendung, dass es keine Einordnung in den nicht nur in Deutschland verbreiten Sozialdarwinismus bzw die Eugenik gab. Bitte versteht diese Anmerkung nicht als Whataboutism. Es fehlt mir nur im Gesamtbild.
Ich wollt’s gerade sagen; leider war Eugenik nicht nur in Deutschland ein großes Thema. Beim Hören musste ich zum Beispiel an Alva und Gunnar Myrdal denken. Sie Friedens- er Wirtschaftsnobelpreisträger – und beide Verfechter der Eugenik in Schweden. In Schweden war die Motivation, ganz salopp gesagt, das großzügige Sozialsystem am Laufen zu halten. Zum Einstieg bei Interesse ein alter Artikel: https://www.aerzteblatt.de/archiv/7893/Zwangssterilisationen-in-Skandinavien-Weitverbreitete-Ideologie-der-Eugenik
(Disclaimer, damit will ich in keiner Weise die Aktion T4 relativieren, oder das gleichsetzen. Es geht mir nur darum, das in einen etwas größeren Kontext zu setzen.)
Als jemand, die in der Behindertenhilfe arbeitet, ein grausames “Hörspiel”. Interessant ist allerdings, dass am Ende (Achtung Rückschaufehler) von Erweiterungen des Gesetzes gesprochen wird.
Und nein, nicht jeder hat es gewusst. Selbst meine Großmutter, die in der Nähe von Hadamar lebte und ihr die Asche auf die Äcker fiel, von Leuten, die Stunden zuvor an ihrem Haus vorbei liefen, erzählte, dass vieles gemunkelt wurde, keiner aber so richtig was wusste. Es konnte nur beobachtet werden. Die Vermutung liegt natürlich nahe, aber wer ist prüft das nach? Selbstschutz ist vonnöten.