WR1516 Notaufnahmelager Marienfelde

Eröffnet 1953 und immer noch in Betrieb. Matthias von Hellfeld erzählt.

Nissenhütten

Die passende Ausgabe “Eine Stunde History” läuft am 28. August 2023 auf DLFnova.

8 Gedanken zu „WR1516 Notaufnahmelager Marienfelde

  1. josh

    … ja, die Muhlenberg-Legende hält sich tatsächlich hartnäckig und ist wirklich weit verbreitet, auch in meinem Bekanntenkreis. Ich war überrascht, dass selbst Matthias von Hellfeld ihr aufgesessen ist.
    Das wäre es doch toll auch mal eine Folge Geschichtsunterricht / Eine Stunde History zum demThema zu haben. Die erwähnte Abstimmung (ein Teil, des wahren Kerns der Legende) jährt sich nächstes Jahr im Januar zum 230. Mal. Es gäbe also auch gleich einen Anlass 😉
    Vom BR gab es auch mal Kalenderblatt-Feature dazu:
    https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/muehlenberg-legende-100.html

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  2. Michael Beer

    Hallo,

    die Mehrheit der Bevölkerung will so leben. wie sie immer gelebt haben.
    Mir ist durchaus bewusst, dass es keine “reinrassigen” Deutschen gibt, dass hier, wo ich geboren bin, vor 1000 Jahren Slawen gesiedelt haben, und viele meiner Vorfahren irgendwann eine slawische oder romanische Sprache gesprochen haben, viele meiner Vorfahren irgendwann aus der russischen Steppe herkamen usw. usw.
    Wen interessiert das in dem Zusammenhang? HEUTE will ich unter Leuten sein, die mir ähnlich sind.
    Wenn ich hier über die Straße laufe, höre ich alles mögliche, ich verstehe aber das wenigste davon mehr.
    Nachbarn stapeln Müll in ihrem Garten, schreien sich bis weit in die Nacht auf ihren Balkons an, schmeissen ihren Müll überall hin – wenn man in den Wald geht, graust es einen inzwischen, ich kann die Liste beliebig fortsetzen.
    Ursprünglich, d.h. in meiner Kindheit, waren die Leute um uns und einander alle ziemlich ähnlich: Sie haben natürlich Deutsch bzw. unseren Dialekt gesprochen, und haben alle gelernt, sich an die gleichen Regeln zu halten. Je mehr zugezogenen hierher kamen, desto weniger haben sie sich daran angepasst.
    Mir ist es erst mal egal, ob jemand aus Halle, Paris oder Marrakesch kommt – je weniger er sich an unsere Regeln (Gesetze, aber auch unsere regionalen Regeln) hält, desto weniger will ich ihn hier haben. Jemand, der unseren Dialekt spricht, ist mir willkommener, als jemand, der nur Hochdeutsch beherrscht. Aber auch so jemand ist mir willkommener als jemand, mit dem ich nur auf Englisch kommunizieren kann. Jemand, der sich daran hält, am Sonntag keinen Radau zu veranstalten, ist mir lieber als jemand, der meint das zu müssen.
    Leute, die bereit sind, sich hier entsprechend zu integrieren, sind mir lieber als solche, die dies nicht sind.

    Das alles sind einfach und schlicht meine Interessen, die ich weder tiefer begründen will noch muss.

    Mir ist es völlig wurscht, wann sich diese meine Kultur etabliert hat – ob gestern oder vor 50000 Jahren. Mir ist in dem Zusammenhang egal, ob ich zu 20% von dunkelhäutigen, anatolischen Bauern und zu 30% von prototschechisch sprechenden Slawen abstamme.
    Mir ist auch völlig wurscht, wie Deutsche sich im Ausland aufführen (Stichwort German Towns) – damit umzugehen, ist Sache der jeweilig dort Ansässigen.

    Je länger man an einem Ort wohnt, desto mehr Anrecht hat man auf diesen. Frisch hinzugekommene müssten sich an die lokalen Regeln halten – ganz egal, worauf diese sich beziehen.
    So macht man das im Ausland (ich laufe in der Türkei auch nicht mit meinen Schuhen in eine Moschee), und so macht man das auch hier.

    Mir ist schon klar, dass das eine ziemlich “rechte” Einstellung ist. Ist mir inzwischen egal mit welchem Etikett man mich beklebt.

    So wie mir geht es sicher vielen Leuten – nicht nur hier in Bayern, nicht nur im Rest Deutschlands, nicht nur in Europa, sondern auf der Welt. Menschen wollen ihren Lebenststil bewahren – materiell und kulturell.

    Keine tiefere Begründung notwendig.

    Nichts für ungut
    Michael

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    1. holgi Beitragsautor

      Und das alles projizierst Du auf alle Menschen, von denen Du auch bloß annimmst, sie könnten sich anders verhalten, als es dir beliebt, ohne dass sie sich überhaupt erst vermeintlich falsch verhalten müssen. Du misst diesen Anderen also a priori weniger wert bei als dir selbst. Diese Zurechnung machst Du an Äußerlichkeiten fest (ich wohne länger hier, nimmst also eine prinzipielle Ungleichwertigkeit an, und ist halt nicht nur rechts, sondern gleichzeitig auch der Beginn einer schiefen Bahn, an deren Ende es dir auch nichts mehr ausmacht, wenn die Anderen von vornherein anders behandelt werden.

    2. babel

      “Keine tiefere Begründung notwendig.”

      Sorry, doch.

      Du machst diverse Statements, von denen völlig unklar ist, wo die herkommen:

      “die Mehrheit der Bevölkerung will so leben. wie sie immer gelebt haben.”

      “Das alles sind einfach und schlicht meine Interessen, die ich weder tiefer begründen will noch muss.”

      “Je länger man an einem Ort wohnt, desto mehr Anrecht hat man auf diesen. Frisch hinzugekommene müssten sich an die lokalen Regeln halten – ganz egal, worauf diese sich beziehen.”

      Sind das irgendwie Naturgesetze oder so, die ich im Physikunterricht verpasst habe? Das einzige, was aus deiner Nachricht für mich hervorgeht ist: Das ist meine Meinung und die ist auch richtig und ihr habt da auch nicht gegen zu argumentieren weil ich habe Recht und ich habe ein Anrecht darauf Recht zu haben und ich will das auch nicht kritisch reflektieren.

  3. Dirk

    Das Problem ist das man die gut integrierten “Ausländer” nicht mehr erkennen kann. Dadurch sieht man die Negativbeispiele deutlich überproportional.

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  4. Mat

    Zwei Sachen zum Feedback:
    * Vater einer Freundin aus North Dakota hat mit 7 Jahren Englisch gelernt, als er in die Schule gekommen ist (ist jetzt was über 70), bis dahin wurde um ihn herum und mit ihm nur Deutsch gesprochen.
    * Wenn man sich anschaut, wie die Deutschen 1945 und 1989/90 mit ihren eigenen Landsleuten umgegangen dann wundert einen gar nix mehr.

    Das ist wie der Beitrag oben. Ich war schon immer hier und alle anderen sollen sich gefälligst vom Acker machen oder so leben wie ich das für richtig halte – aka “an die Gesetze halten”, aber das ist halt nie genug. Deswegen die Ergänzung mit “regionalen Regeln”. Das ist halt so Dörfler-Mentalität in grossem Massstab. Wer nicht in der zweiten Generation dort wohnt, hat nix zu sagen weil “zugezogen”. Kann man mögen, oder eben nicht aufs Dorf ziehen. Ich möchte aber in einer Gesellschaft mit diesem Mindset nicht leben.

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