Ruth Grützbauch ist Astronomin, betreibt in Wien ein Popup-Planetarium, und ich lasse mir von ihr erzählen, was es am Himmel nicht zu sehen gibt, obwohl es dort ist.
Darin: Pulsare, Entartete Materie, Supernova, Weiße Zwerge, Neutronensterne, Neutrinos, Synchrotronstrahlung, Bremsstrahlung, Quasar, Interplanetary Scintillation Array, Jocelyn Bell Burnell, Krebsnebel
Was mir an der Neutrino-Diskussion gefehlt hat ist, das sie mit der schwachen Kernkraft interagieren (eben statt mit Elektromagnetismus). Das führt dann aber in weiterer Folge bei den Atomen mit denen sie interagieren doch zu einer elektromagnetischen Entladung: ein schwacher Lichtblitz der dann detektiert werden kann. Deswegen braucht man transparentes Material wie Wasser oder Eis in den Detektoren.
Ruth wurde übrigens schon für den IG-Nobelpreis vorgeschlagen.
Mein beeindruckendstes Erlebnis zur Radioastronomie war übrigens eine Populärwissenschaftliche Sendung der BBC die bei einem Radioteleskop aufgenommen wurde. Die haben da von einem Objekt erzählt, welches in einer Wellenlänge abstrahlt die einen bestimmten Stoff entspricht. (ich glaube es war Wasserstoff) Da zieht dann der Typ einen ganz gewöhnlichen Spectrum-Analyser hervor der mit einem dicken Kabel mit der Antenne verbunden war, und da konnte man den Peak sehen. Einfach so, ohne aufwändige Signalverarbeitung mit einem Gerät das im Prinzip identisch war zu denen mit denen ich damals fast täglich arbeitete. Das fand ich damals sehr beeindruckend.
Vielen vielen Dank für die Sendung! Es ist so unglaublich wohltuend euch zuzuhören! Ihr hattet offensichtlich viel Spaß zusammen, und der ist sogar auf mich altwn Grantler beim Zuhören übergesprungen 🙂
Macht weiter so!
Zum Thema Neutrinos, das hat XKCD mal durchgerechnet. Es ist im Prinzip möglich, dass man eine tötliche Dosis davon einfangen kann : https://what-if.xkcd.com/73/ (aber dann hat man auch ganz andere Probleme…)
Er zitiert auch das Andrew Karam Paper, das Ruth erwähnte.
Neutronensterne sind sowieso seeehr faszinierend. Ich hatte jetzt mal ein Paper überflogen (von verstehen kann man dabei nur noch selten reden, wenn man nicht vom Fach ist), die haben berechnet wie gross ein “Berg” auf so einem Neutronenstern sein müsste, damit die Gravitationswellen von dem noch zu messen sind. Immerhin wäre das eine vibrierende Masse. Also Unebenheiten von der Dicke eines Haars würden messbar sein, hies es.
Aber jetzt warte ich auf die Folge mit den Quasaren. Es gibt auch da welche, die umeinander kreisen … 😉
Bei einem Vortrag von Jocelyn Bell Burnell vor ein paar Jahren an der TU Berlin kam das natürlich auch zur Sprache, daß Sie eben nicht verbittert gegenüber einen nicht bekommenen Nobelpreis ist. Wahrscheinlich ist es so vielleicht sogar “besser”. Wenn sie den Preis damals bekommen hätte, würde nicht jedes Mal darüber geredet werden – der Nichtbekommene Preis aber schon.
Sie ist aber wirklich eine imposante Frau. Und wirklich im Gegenzug zu manch anderen Entdeckungen wirklich früh im Leben.