WR1207 Schule bedeutet auch Triebverzicht

 

Darin Antworten auf Fragen nach introvertierter Personalführung, Lernen aus Fehlern, Hipsteressen, Philosophen, Rotwein, Asozialen, Friseuren, fremden Telefonen, Lesebestätigungen, Bitcoin, Lebenskrisen, Gipfel, Superkraft, Vertrauen, Schichten und der obligatorisxchen Höflichkeitsfrage von esureL.

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29 Gedanken zu „WR1207 Schule bedeutet auch Triebverzicht

  1. Jonas

    Auf die Frage von Alexandra, wo man hingehen kann, wenn man etwas ausdrucken möchte: Stadtbibliotheken bieten häufig Internetplätze mit Druckern an.

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  2. Jochen

    Ja, Eiswein! Endlich mal jemand mit Geschmack 😉
    Und wenn es mal ein roter sein soll, dann würde ich beim Griechen den Mavrodaphne empfehlen…

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  3. Klaus

    Das mit dem Handy hatte ich irgendwann vor der Pandemie auch mal. Ich hab kurz überlegt und dann hab ich auch nein gesagt. Jemandem mein entsperrtes iPhone in die Hand zu geben, widerstrebt mir irgendwie. Da ist so viel meines Lebens drauf, das braucht schon sehr viel Vertrauen.

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  4. hilti

    Also eigentlich hätte ich kein Problem jemandem mit meinem Handy telefonieren zu lassen. Eigentlich. Uneigentlich käme mir das vermutlich als Versuch vor mir das Ding zu klauen. Haha, jetzt sagt Holgi genau das was ich schon halb geschrieben habe, dass ich drauf achten würde, dass ich schneller bin als der oder die. 😀

    Telefonzellen gibts noch, aber die werden immer weniger.

    Auf die Frage von Alexandra, wo man hingehen kann, wenn man etwas ausdrucken möchte und keinen Drucker hat. In den nächsten Copy-Shop. Hier haben wir einen Kiosk mit angeschlossenem Copy-Shop (oder umgekehrt) und der hat fast immer auf. Sollte es zumindest in Uni-Städten genug von geben.

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    1. Fuchs

      Ergänzung zu den Uhren. In der Vergangenheit wurden diese oft von Werbefirmen als Werbeträger aufgestellt. Die Konzessionen hierfür haben die Städte ausgeschrieben und Firmen konnten sich auf diese bewerben. Wenn es weniger Uhren gibt, kann das daran liegen, dass weniger Firmen das Konzept fahren oder das die Kommunen den Ausschreibungszirkus nicht mitmachen wollen.

  5. Mats

    Richtig Künstler*in sollten nicht aus Angst vor einem Shitstorm nicht gespielt werden, sondern aus Respekt gegenüber dessen Opfern. (insofern die nicht sagen, das sie kein Problem damit haben diesem zufällig zu begegnen)

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  6. Heiko

    Zum Thema Handy aus der Hand geben:

    Ich habe mich vor einigen Jahren mal ausgesperrt, als ich gerade den Müll rausgebracht habe. Mit Schlappen, Jogginghose und T-Shirt lief ich zum 20 Minuten entfernten Arbeitsplatz meiner damaligen Frau. Ich habe zwischen 10 und 20 Personen angesprochen, ob ich mal kurz eine Nummer anrufen dürfte, damit meine Frau ihren Haustürschlüssel herausbringt.
    Alle haben verneint.

    Nach knapp 20 Versuchen, war jemand bereit, zumindest die Nummer selbst zu wählen und meine Frau zu verständigen. Die Nummer wusste ich übrigens. 😉

    Nur mal so, dass es auch völlig harmlose Gründe geben kann, warum jemand mal einen Anruf machen (lassen) will.

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  7. Boethi

    Bei der Frage nach Künstlern, die wegen ihres Verhaltens nicht mehr im Radio gespielt oder gar nicht mehr gehört werden sollten, habe ich eher, ähnlich wie Alexandra (Morrissey) an Leute gedacht, die in eine (für mich) nicht akzeptable Richtung abgedriftet sind. Diese Leute möchte ich vor allem nicht weiter finanzieren. Als Beispiel fiel mir Eric Clapton ein, dessen Song, in dem er die Maßnahmen in der Corona-Pandemie mit einem Polizeistaat in Verbindung bringt, auf Radio 1 zwar kritisch eingeordnet, dann aber in voller Länge gespielt wurde. Clapton hat also daran verdient. Das Gleiche passiert, wenn ich seine Musik streamen würde, die alten Platten, die ich ja schon vor längerer Zeit gekauft habe, werde ich aber nicht wegwerfen.

    Haben eigentlich die Dudelfunker Xavier Naidoo aus dem Programm genommen?

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    1. asdfsaf

      Das Tragische ist, dass es selbst für die hypothetische Extrem-Frage mindestens ein konkretes, reales Beispiel gibt (Lostprophets, bzw. deren Ex-Sänger; vielleicht besser nicht nachschlagen, da kriegt man nur wahlweise das Heulen oder K*tzen). Ist nicht so meine Musik – und ich weiß nicht mal, ob die im Radio gespielt worden sind – aber ich habe seitdem das bekannt wurde niemanden mehr getroffen, der zugibt, dass sie/er diese Band hört.

  8. quinoa

    Schönes Wetter im Süden, bei Freiburg? Ja, dachte ich auch mal. Bin zum Studium dorthin gezogen, hängen geblieben und kann nur sagen: Ganz so toll ist es nicht. Natürlich ist es bei uns schöner als im kalten Berlin. Wir haben tatsächlich auch mehr Sonnenstunden, es ist wärmer als im Norden aber wir haben fast doppelt so viel Regen wie ihr! Vermute, das liegt am Schwarzwald, wo die Wolken dann hängen bleiben und sich abregnen. Gekoppelt mit der warmen Temperatur gibt es bei uns dann echt schwüle Somme, weil wir auch im Somme ordentlich Niederschlag haben. Und dieser Winter war echt düster. Anderseits: Wenn man sich aufrafft und in den Schwarzwald hochfährt, ist man manchmal in der prallen Sonne, während es im Tal zunebelt (Stichwort: Inversionswetterlage).

    Wenn du wirklich schönes Wetter willst, musst du noch etwas weiter an den Bodensee fahren. Oder du hälst dich etwa 20km westlich von Freiburg, im Kaiserstuhl. Aber wenn du schon “unseren” Dialekt nicht magst, dann magst du da nicht wirklich hin.

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  9. Inken

    Allerallerbester Rotwein, den ich je getrunken habe (wobei ich wenig trinke und auch ausgesprochen keine Ahnung habe. Ich mag einfach trockene, aber nicht zu trockene Rotweine, gerne Tannine, gerne Säure… aber halt bitte rund und voll und keine wässrige, saure Lorke)

    San Marzano Collezione Cinquanta, der von 2015. Damals ca. 30 Euro pro Flasche. Un-fass-bar.

    Und als etwas budgetfreundlichere Version, in nicht ganz so diskussionswürdig toll, aber immer noch “Oh!! DER ist ja lecker!” und für nen besonderen Abend ein sicherer Tipp.

    Primitivo di Manduria UNO 2019er. Um 10 Euro.

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  10. Erwin

    mir gehts bei manchen Künstlern genaus so. z.B. kenne ich den “Künstler” Hans Söllner schon seit den 80ger Jahren. Seine pazifistisch geprägte Einstellung hat mir eigentlich immer sehr gut gefallen. Aber der gute Herr ist die letzten Jahre komplett unter die Schwurbler, Impfgegner und Esotherik Spinner gegangen. Vielleicht rächt sich des jahrelange kiffen dann doch irgendwann mal und macht die Birne weich.

    LG, Erwin

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  11. Helena

    Ich habe selbst nach mehrfachem draufrumkauen die Sache mit Louis C.K. nicht verstanden.
    Wenn er in seinem Hotelzimmer in Anwesenheit von weder beruflich noch emotional abhängigen (z.B. Groupies) freundlich fragt, ob er sich einen runterholen kann, dann verstehe ich weder, warum das öffentlich wurde, noch die Aufregung.
    Als Frau kann ich doch in dem Fall echt einfach “Nein” sagen oder “Viel Spass” und gehen. Aber “Ja” zu sagen, zu bleiben und das dann zum Skandal zu machen finde ich von den frauen echt schäbig.
    Es mag schlechtes Benehmen sein, oder auch eine provokante Frage, aber Niemand musste bei der Schilderung des Vorfalls irgendwas mitmachen.
    Ich finde keinen Skandal, ohne dass ich die Frauen auf willenlose Marionetten reduziere, die da unfreiwillig in eine Situation geraten sind, die etwas seltsam wurde.
    Vielleicht bin ich auch mit ü45 etwas abgebrüht, aber ich hab schon so einige Männer erlebt, die auf wilden Sachen standen. Es wäre mir aber nie in den Sinn gekommen, die zu outen, wenn ich vorher deren Verhalten unterstützt habe.
    Aber vielleicht kann mir ja irgendein Mann erklären, warum wir Frauen da Opfer zu sein haben 😉

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    1. holgi Beitragsautor

      Ich vermute, das ist ein branchenspezifisches Phänomen. Es gibt bei uns Medienleuten ja so gut wie keinen objektiven Maßstab, die Arbeitsqualität zu beurteilen, so dass man darauf angewiesen ist, ein großes Netzwerk vermeintlich guter Beziehungen zu pflegen. Das beinhaltet leider, sich von Menschen in machtvolleren Positionen Dinge gefallen zu lassen, die man sich unter anderen Umständen niemals gefallen lassen würde. Das fängt da an, wo man über Chefs Witze zu lacht, obwohl man sie eigentlich schlecht findet (was die meisten Menschen aus dem Betrieb kennen) und die Skala ist nach oben offen.
      Das betrifft auch nicht nur Frauen, sondern auch Männer. Auch ich habe mich oft genug sozusagen missbrauchen lassen, um beim nächsten Personalkarussell mitfahren zu dürfen. Und wenn man die Menschen fragt, die mit mir zusammengearbeitet haben, während ich in der Hierarchie der Stärkere war, wüssten bestimmt auch genügend Geschichten zu erzählen, in denen sie sich auf irgendeine Weise unterdrückt gefühlt haben. Selbst, wenn das nicht meine Absicht gewesen sein sollte, wirkt sowas ja. Gleichsam als Systemfehler.

  12. Nick

    Danke für eure Antwort zum Thema Introversion und Teamleading! 🙂 Weil Holgi gefragt hat: Die angesprochenen Aufträge damals hatte ich angenommen und mit einem kleinstmöglichen Team aus Freiberuflern umgesetzt. Jeder hat von zu Hause gearbeitet und das Team war bewusst befreit von Alpha-Posern. Rückblickend habe ich aber auch zu viel selbst gemacht – immer dann, wenn ich Konfrontationen aus dem Weg gehen wollte. Die Aufträge konnten wir so zwar mit großem Erfolg abschließen, privat wurde es aber schwierig (nicht nur, aber auch deswegen). Jetzt bin ich halbwöchentlich alleinerziehend mit zwei Kindern, arbeite viel weniger und suche mir Kunden und freiberufliche Mitarbeiter sehr bewusst auf meine Persönlichkeitsstruktur aus. Dafür bin ich dann auch bereit, auf Aufträge oder anstrengende Kunden zu verzichten und weniger zu verdienen.

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  13. Till

    Eure Ausführungen zum Thema introvertierter Personalführung fand ich sehr interessant, da mir das Thema nahe geht. Ich selbst würde mich als sehr introvertierte Person bezeichnen, man könnte mich den ganzen Arbeitstag in einen Keller sperren mir Aufgaben, speziell im Umgang mit Zahlen, geben und ich wäre glücklich, wenn ich mein eigenes Ding mache.
    Nun ist es aber so, dass ich, vor allem auf Grund fachlicher Fähigkeiten, eine Führungsposition innehabe, in welcher ich für ein hohes zweistelliges Millionenbudget sowie mehrere Mitarbeiter Verantwortung trage. Dies ist verbunden mit ständiger Kommunikation und Abstimmung mit anderen Personen (firmenintern sowie extern), Behörden, Versicherungen, Prüfstellen, etc. pp., was mich ehrlich gesagt einfach absolut fertig macht und erschöpft. Laut Arbeitszeugnissen und meinem Ermessen nach erfülle ich meine Aufgaben durchaus gut, allerdings schlaucht es mich extrem und dies äußert sich leider auch in meinem Privatleben.
    Da ich selbst immer einen hohen Standard an mich selbst stelle, den meine Mitarbeiter oft leider nicht erfüllen, übernehme ich häufig deren Arbeiten und bürde mir noch zusätzliche Arbeit auf, da es mich schwer fällt den Mitarbeitern gegenüber Kritik so zu äußern, dass es nicht zu abfällig wirkt. Das ist definitiv eine Kommunikationsschwäche meinerseits, die ich nicht wirklich anzugehen weiß. Ich komme daher durchaus arrogant rüber, was ich aber eigentlich gar nicht bin, es fällt mir wirklich nur schwer dies verbal adäquat zu äußern. Es ist ein Teufelskreis und so viel zu meinen Erfahrungen zum Thema introvertierter Personalfühung.

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    1. Nick

      Als ursprünglicher Fragesteller kann ich bei deinen Ausführungen voll mitgehen. Schwierig wird es dann, wenn zur Introversion auch ein hoher/spezieller Maßstab bzw. Perfektionismus dazukommt. Schnell neigt man dazu, alles selbst machen zu wollen. Einer (von vielen) Gründen, warum ich heute geschieden und alleinerziehend bin. Mein Respekt auf jeden Fall, dass du dich dem stellst!

    2. Till

      Hallo Nick,

      habe auch gesehen, dass du lustigerweise fast zeitgleich (Abstand von 6 Minuten) mit meinem Erfahrungsbericht von ähnlichen Erfahrungen geschrieben hast. Manchmal gibt es Zufälle…Aber daran kann man wirklich gut erkennen, dass wir Introvertierten in so einem Szenario mit den gleichen Problemen konfrontiert sind. Ich finde bisher auch keine Lösung für das Dilemma. Ein Downshifting im Job kommt für mich aus finanzieller Sicht (Fixkosten, die in den nächsten Jahren nicht reduziert werden können) leider nicht in Frage und somit bin ich in meiner Situation mehr oder weniger gefangen.

  14. Inside-Man

    Zum Thema Höhe des Lohns für Arbeit, ich würde mich auch als schlechter Geschäftsmann beim Thema Bezahlung einschätzen, ich habe schon oft für einen unterdurchschnittlichen Lohn oder unentgeltlich gearbeitet für Sachen die man auch hätte gut abrechnen können. Ich habe aber auch gelernt, das niemand etwas zu verschenken hat, je höher der ausgehandelte Lohn desto höher sind dann aber aus allen Richtungen die Erwartungen (und die daran geknüpften späteren Verpflichtungen) . Wenn ein Auftraggeber eine Dienstleistung kauft und irgendwie später das Gefühl hat das dieses zu teuer ist, umso mehr Energie steckt er dann dort hinein einen preiswerteren Ersatz zu finden. Und aus dem Grunde würde ich sagen das ich damit recht gut gefahren bin, auch wenn am Ende finanziell deutlich weniger bei rum gekommen ist.

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  15. Franck

    Das Philosophische Radio ist für mich die älteste kontinuierliche Hörfunksendung, was meint Holgi mit der Sprache von Jürgen Wiebicke?

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