Im November 1963 wird der US-amerikanische Präsident John Fitzgerald Kennedy in Dallas erschossen. Matthias von Hellfeld erzählt.
Die passende Ausgabe „Eine Stunde History“ läuft am 3. Dezember 2018 auf DLFnova.
Im November 1963 wird der US-amerikanische Präsident John Fitzgerald Kennedy in Dallas erschossen. Matthias von Hellfeld erzählt.
Die passende Ausgabe „Eine Stunde History“ läuft am 3. Dezember 2018 auf DLFnova.
Moin!
Matthias sagt (~14:45), dass die Containment-Politik den Konflikt eindämmen sollte?
Soweit ich mich an mein Geschichtsbuch erinnere ging es bei dem “Containment” um das Eindämmen/Eingrenzen der Sowjetunion und des Kommunismus in Südostasien. Szenario war wohl, dass die Staaten in Südostasien wie “Dominosteine” umfallen sobald das erste Land kommunistisch wird.
(Und zur Familie Kenndy empfehle ich mal die Geschichte seiner Schwester Rosemary zu lesen. Das ist die andere Seite des Drills zum Gewinnertypen. Richtig gruselig.)
LG Dennis
Danke Matthias für die Worte zum Thema amerikanische Sicht aus Deutschland und Wirklichkeit.
So wenig wie es in Deutschland nur Lederhosen, Rechtsradikale und Schweinebraten gibt so wenig sind die USA ein Einheitstrumpbrei voller Waffennarren.
Für einen differenzierten Blick empfehle ich den Podcast (deutschsprachig) von Travis Dow: Americana für euch:
http://www.podcastnik.com/americana-fur-euch
Er hat auch ein eigenes Kapitel zu JFK: https://www.acast.com/americanafureuch/assassinationofjfk
Ich muss selbst noch mal reinhören.
AKtuell kommen kaum neue Folgen hinzu, aber es lohnt sich. Sehr unterhaltsam und er leuchtet in Bereiche, die man von unserer Seite des Teichs selten bedenkt. Unter anderem erklärt er auch, warum auch ein Linker sich schwer von seinem Gewehr trennen kann.
Viel Spaß
Danke für die Folge – ich höre euch immer wieder gern 🙂
Ich war ein bisschen von Matthias’ politischer Bewertung der US-Amerikanischen Präsidenten überrascht, weil ich finde, dass die Betonung ein bisschen zu sehr auf den realpolitischen Ereignissen lag.
Man vergisst immer sehr leicht, dass Sprache, Tonfall geäußerte Weltanschauung eben sehr wohl auch handfeste Politik mit gravierenden Auswirkungen sein kann. Wenn jemand wie Kennedy ein paar Jahre lang von Offenheit, Gleichberechtigung und Toleranz spricht, dann geht das an der Gesellschaft nicht spurlos vorbei. Mag ja sein, dass das mit der Gleichberechtigung der Schwarzen dann noch gedauert hat, aber hätte Nixon die Wahl gewonnen, hätte es womöglich noch länger gedauert.
Es gibt aber auch zahlreiche andere Beispiele: die Grünen haben jahrzehntelang von der Ehe für alle und vom Atomausstieg geredet und damit die Gesellschaft maßgeblich verändert. Die letztlichen Entscheidungen in diesem Sinne wurde nicht mit den Grünen an der Macht getroffen, aber ich betrachte es dennoch als ihren Verdienst, dass es letztlich dazu gekommen ist.
Genauso hat auch Hitler ein Jahrzehnt lang eher als Witzfigur seinen Rassenhass rausgepöbelt bis er dann eine genügend große Masse an Menschen so weit hatte, dass er mit diesem Rückhalt seine Mordmaschinerie in Gang setzen konnte.
Am Anfang des Podcasts meinte Mathias er wüsste nicht, woher Joseph das Vermögen hatte. Nun, das ist ein relativ offenes Geheimnis. Vater Kennedy machte sein Geld während der Prohibition durch Schmuggeln von Alkohol, zusammen mit der Mafia. Diese Verbindungen erlaubten es dann JFK auch, die bedeutende Wahl in Illinois zu gewinnen, da die Mafia dafürt sorgte, daß er diesen Bundesstaat gewann.
Wer sich mehr für die Machenschaften der Kennedy-Familie interessiert, sei ‘An American Tabloid’ von Ellroy empfohlen, der dort den Mythos Kennedy dekonstruiert.
Vielen Dank für die -wie immer – sehr interessante Sendung.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass Matthias von Hellfeld den Verschwörungsfantasten doch ein bisschen zu weit entgegenkommt. Zu zwei der drei von ihm benannten Hauptargumenten für einen zweiten Schützen finden sich unter https://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_auf_John_F._Kennedy plausible Gegenargumente: 1) Das Zurückschnellen Kennedys kurz nach dem Schuss kann eine neurologische Reaktion auf den Kopfschuss sein. Rein mechanisch hätte eine den Kopf durchdringende Kugel ohnehin keinen so deutlichen Effekt. 2) Die abenteuerliche Schussbahn der “magischen Kugel” erscheint als ganz gerade, wenn man die Opfer Kennedy und Connally so in das Modell platziert, wie sie tatsächlich saßen nämlich nicht schematisch hintereinander. 3) Dass man mit dem Gewehr, das L.H. Oswald verwendete, in 7 Sekunden drei Schüsse abgeben kann und auf die Entfernung auch treffen kann, kann man sich unter https://www.youtube.com/watch?v=WovyEqfR8Hg&feature=youtu.be anschauen.
Die These von den gefälschten Oswald-Fotos wurde durch ein aufwendiges fotografisches Gutachten widerlegt (Quelle: Wikipedia).
Natürlich finden sich auch da wieder Gegenargumente, aber MvH stellte es wiederholt so dar, als wären einzelne Argumente wie die Unmöglichkeit der Flugbahn der Gewehrkugel oder die Fälschung der Oswald-Fotos nun völlig unbestritten und DAS ist ganz eindeutig falsch.
Was ich immer so lustig finde – und insoweit habe ich an MvHs Einlassungen nichts zu kritisieren: Warum sollte die Existenz eines zweiten Schützen für eine Verschwörung sprechen, der mehr als diese beiden Menschen angehören? Wenn “die mächtigen Geheimkreise”, die das ganz inszeniert haben, tatsächlich den einen Schützen spurlos verschwinden lassen können, warum setzten sie diesen Trick nicht einfach bei beiden Schützen ein, sondern lassen den anderen schnell verhaften, verhören und dann wenig später von einem – natürlich ebenfalls gedungenen – Mörder erschießen? Und dann auch noch diese logistische Meisterleistung, die Schüsse zweier Schützen so exakt zu koordinieren!
Danke für die nette Plauderei.
Was das aktuelle Amerika angeht, malt ihr vielleicht etwas zu schwarz. Ich war selbst dort, u.a. während der Ereignisse in Charlottesville zufällig in der Nähe (aber nicht in der Stadt). Ich habe selten in Europa als Reisender so freundliche und nette Menschen erlebt, wie an der Ostküste der USA. Das zog sich vom Beamten bei der Einreise über Museumsangestellte, Hotelpersonal, bis zu Wirten und Kioskbetreibern.
Bei der Einreise selbst musste man übrigens lange in der Schlange stehen, aber die Prozedur selbst war unkompliziert. Niemand hat versucht, das Handy auszulesen o.ä.
Zu dem was Dennis oben schrieb: Zu Rosemary Kennedy gab es kürzlich ein Zeitzeichen beim WDR (https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/rosemary-kennedy-100.html) — gruselig!
Bzgl Einreise USA: Eigentlich unkompliziert, teilweise aber echt lange Wartezeiten. An einigen Flughäfen mittlerweile mit Kiosk, das reduziert das Gespräch mit dem Beamten auf ein Minimum. Für die typischen Kurzauffenthalte würde ich mir da keine großen Gedanken machen. Wenn du das Screening vor dem Flug passierst und in den Flieger Richtung USA gelassen wirst, dürfte auch die Einreise klappen.
Aber: Den Rückflug wenn es nicht klappt zahlst du dann doch meistens selbst. Da war eure Einschätzung doch etwas naiv