WR600 Die FDJ

 

wrint_geschichtsunterricht_120Die Freie Deutsche Jugend war die einzige staatlich anerkannte und geförderte Jugendorganisation der DDR. Matthias von Hellfeld erzählt.

Die hierzu passende Ausgabe von DRadio Wissen „Eine Stunde History“ ist vom 25.9.2016.

7 Gedanken zu „WR600 Die FDJ

  1. Einsamer Schütze

    Glückwunsch zu 600 Folgen!

    Ein interessanter Aspekt, der in der Sendung nicht angesprochen wurde und der auch mir bis vor wenigen Monaten noch unbekannt war, ist, dass die FDJ nach dem Ende der DDR nie offiziell aufgelöst wurde und bis heute existiert – wenn auch nur noch mit einer handvoll Mitgliedern.

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  2. Tarifkenner

    Stimmt und ist eigentlich auch nicht verwunderlich. Die SED, dessen “Kampfreserve” die FDJ war, ist ja auch nicht aufgelöst, sondern nur mehrmals umbenannt worden.

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  3. David

    Es gab auch noch “Kampfgruppen” in den Betrieben. Daß es so etwas gab, und wofür die im Ernstfall eigentlich gedacht war, wird im “Westen” auch selten gewußt…

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  4. Inside-Man

    Eine tolle und sehr interessante Folge. Als es dann um FDJ-Details ging, habe ich gleich aufgemerkt, da ich das Thema selbst erlebt hatte. Aber ich bin beeindruckt wie neutral alles wieder gegeben wurde. Tolle Erklärungen von Herrn Von Hellfeld

    Indirekt bin ich etwas zwie gespalten. Sicher die Anwesenheit an den FDJ Veranstaltung war obligatorisch, und manchmal waren es eher langweilige Themen auf den Veranstaltungen. Aber hinterher oder mit etwas Abstand, möchte ich sagen das das sehr schöne Nachmittage mit den Klassenkameraden waren. (Ich selber hätte den Nachmittag ansonsten vor dem Fernseher verbracht, so war es ein lockerer Nachmittag mit den Klassenkameraden in entspannter Atmosphäre)
    Ich weiss noch als das Aufnahmeritual darin bestand , dreimal zu sagen “Ja das geloben wir”, und wir als Berliner Schulklasse laut aufsagten, “Ja dit globen (berlinerisch für “glauben”) wir”, so viel gelacht und rumgealbert hatten wir selten. Die ein oder zwei kirchlich sozialisierten Schüler pro Klasse , die natürlich mit Absicht auf Wunsch der Eltern der Veranstaltung fern blieben, hatten dann meist echt was verpasst, und sollten dann an solchen Tagen möglichst nicht draussen gesehen werden, also sassen Sie in der Zeit in der Wohnung fest. Und genau so haben meine Eltern die obligatorische SED Parteiversammlung wahr genommen. Wer nicht Mitglied werden wollte, musste sich 10 mal die Wocher erklären und konnte niemals über den Abteilungsleiter hinaus aufsteigen. Wer Mitglied war, hat Montag abend 45 Minuten nach Feierabend einen Kaffee mit seinen Kollegen getrunken. Ein klein wenig Smalltalk vergleichbar einer Sitzung der Kleingärtner, das wars.. Da also so viele Leute Mitglied waren, war das auch eine sehr normale Sache, nicht weiter unbequem und trotzdem hat es zu einem gewissen Zusammenhalt geführt. Ich kann darin schon einen positiven Aspekt sehen…

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    1. Tarifkenner

      Lieber Inside-Man,
      man sollte vielleicht unter den negativen Aspekten neben der Langweiligkeit mancher Veranstaltung schon auch erwähnen, dass die FDJ als Massenorganisation die SED-Diktatur mitgetragen hat. Diese Diktatur – natürlich nicht jedes einzelne FDJ-Mitglied – hat Tausende von Menschenrechtsverletzungen auf dem Gewissen. Und auch wenn mir der Unterschied zwischen der SED- und der NSDAP-Diktatur sehr wichtig ist: Diese Art der “Rechtfertigung” – war doch eigentlich normale Vereinsmeierei und wenn ich mich verweigert hätte, wäre ich nicht befördert worden – erinnert fatal an die Einlassungen von Mitläufern anderer Diktaturen.

  5. Nelson

    Hätte das Projekt DDR eine Chance gehabt, wenn es keinen eisernen Vorhang gehabt hätte? Das werden wir nie herausfinden.

    Heute ist es auch in vielen Bereichen so, aber vor allem im öffentlichen Dienst wo es ab einer bestimmten Ebene auch nicht schadet, in der einen oder anderen Partei zu sein.

    Nicht nur in der FDJ, oder bei der Reklame werden und wurden Kinder frühzeitig beeinflusst. Besonderds eklatant ist das bei der Religion. Die Eltern lassen einen taufen und schon ist man dabei. 🙂

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