WR512 Fraugöttinverdammt

 

wrint_heit_2014_200Darin: Antworten auf reichlich Fragen.

Ohne Alexandra ginge es nicht. Klickt hier für Trinkgeldgaben.

(Shownotes versuchen wir, nachzureichen.)

93 Gedanken zu „WR512 Fraugöttinverdammt

  1. Philipp

    Hallo zusammen,
    da ich an der Planung eines Radiogottesdienstes (der Austragungsort ist immer ein anderer) ausnahmsweise beteiligt bin, hier meine Gedanken zu der bisherigen Planung:

    Eigentlich sind wir eine Gemeinde, die relativ entspannt ist und trotzdem großen Zulauf erfährt. Liegt meiner Meinung im wesentlichen daran, dass den jungen Leuten (Messdiener, zu denen ich gehöre, KJG, Chöre) große Partizipationschancen ermöglicht werden und in allen ehrenamtlichen Ämtern nicht nur die Senioren regieren. Die sind in der Regel die “Hauptschuldigen” an einer unfreundlichen, verbissenen, weltfernen Gemeindepolitik.

    Zum Glück ist das bei uns ein klein wenig anders. Wir sind eigentlich ein recht fröhlicher bunter Haufen. Ich gehe zu Kirche, weil ich dort Menschen treffe, die ich gerne hab; nicht aus Gottesfurcht o. ä.. So geht es einigen Leuten.

    Zurück zum Thema: Der Radiogottesdienst ist mit relativ hohem Orgaaufwand verbunden. Man hat ein klar definiertes Zeitfenster von einer Stunde. Die Messe soll schon Wochen vorher stehen, damit sich Sender und co. darauf einstellen können. Die Messe wird am Vortag geprobt und zur Sicherheit (falls es bei der Liveübertragung Probleme geben sollte) während der Vorabendmesse aufgenommen. Das hemmt aus meiner Sicht die Spontanität, der Pater steht unter Druck (zeitlich, will keine Fehler machen, etc.), das zieht schon an der Stimmung.

    Des weiteren besteht der komische Wunsch alles förmlich zu machen. Das ist keine normale Messe. Es ist eine besondere Messe für die jeweilige Gemeinde. Man repräsentiert sich nach außen. Man will was tolles neues bieten, gleichzeitig will man sich besonders seriös und förmlich geben. Die Zwanghaftigkeit merkt man, die Stimmung ist dann entsprechend scheiße.

    Und ja, es gibt viel zu viele unfröhliche Gemeinden. Manchmal liegt es aber auch nur daran, dass Ausnahmezustand herrscht.

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    1. Bernhard K.

      Danke Phillip, für diesen Eindruck eines Insiders! Ich habe mit der Kirche nichts am Hut, aber vor ein paar Monaten mal eine Messe im Radion gehört, die bei mir in der Nähe aufgenommen wurde. Sie unterschied sich schon deutlich positiv von dem was ich in meiner Kindheit als Messen miterleben musste. Die Zeiten haben sich da ganz langsam, wie in der Kirche üblich, gewandelt.

      Der Rundfunk könnte da viel von den Youtubern und Podcastern lernen und einfach nur ein paar Mikros aufstellen und den Leuten Anweisungen geben, wie sie sich zu verhalten haben, damit ihre Messe auch akustisch beim Hörer ankommt. Dann ginge es vielleicht auch live.

    2. Marius

      Yeah, nun wird auch noch in den Kommentaren missioniert. -_-‘
      Schon nervig genug, das man in Fussgängerzonen von Missionierern angesprochen wird.

    3. Philipp

      Marius,
      es war niemals meine Absicht jemanden zu missionieren. Wollte lediglich einen Überblick zu einem konkreten Thema geben, welches angesprochen wurde.

  2. Lars

    Hallo Holger, Hallo Alexandra,

    was die Wandersagen angeht, sei auf den klassischen Urban Legend Emergency Room von CollegeHumor verwiesen. Zugegebenermaßen werden da natürlich vor allem US-amerikanische Sachen aufgezählt, aber dennoch immer wieder lustig.

    Hochachtungsvoll
    Lars

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  3. Otto H.

    Bei der Diskussion zum Thema Smalltalk musste ich herzlich schmunzeln, denn EXAKT diese Erfahrung habe ich während meines Studiums machen dürfen, als ich im Einzelhandel gejobbt habe. Und zwar die Diskrepanz zwischen dem Anspruch, dem Gegenüber etwas sinnvolles vermitteln zu wollen, und das offenbar ständige sinnlose Gequatsche der anderen ohne nachhaltige Wirkung.

    Ich muss dazu sagen dass ich mich eher zu der Gruppe der Kopflastigen zähle, also viel über exakte Ausdrucksart nachdenke und – wie Alexandra – in dem Interagieren mit anderen Menschen eine Tätigkeit sehe, die immer irgendeinen Sinn haben muss. Nämlich dem Gegenüber einen Mehrwert oder eine Neuigkeit zu vermitteln, die er/sie noch nicht kennt. Smalltalk oder rumlabern empfand ich bis dato als nutzlos.

    Nun traf ich in dem Job auf Kunden und Kollegen, die sich ausschließlich per Smalltalk unterhielten und von Erkenntnisgewinn irgendwie so gar nichts wissen wollten. Und zwar auf der Ebene des Hin- und Herwerfens von Floskeln und Sprüchen. Auch dass oft einfach Thesen in den Raum geworfen wurden, die zu meinem Erstaunen nicht vom Thesenbringer sondern vom Zuhörer belegt bzw. widerlegt wurden, gehörte dazu. Ich brauchte bestimmt ein dreiviertel Jahr um zu begreifen, dass Smalltalk für die Leute so etwas wie Sprache war. Die Menschen identifizierten sich über Floskeln und den Reaktionen bzw. dem “zurückfloskeln” der anderen. Und später begriff ich auch, dass es noch einen Sinn hat, nämlich ein Gespräch am Laufen zu halten.

    Und da gebe ich Holger Recht, der Sinn hinter dem Smalltalk ist das Aufmerksamkeit schenken. Dem anderen für den wahnsinnig knappen Moment sein Ohr leihen und wie bei einem Speed-Dating dem Gegenüber zum Lächeln zu bringen, vielleicht seine Stimme zu genießen oder sich zumindest an der Reaktion auf das Gesagte zu erfreuen. Kurz, um den gemeinsamen Moment gemeinsam zu teilen, ungeachtet auf welcher emotionalen Ebene dies stattfindet. Und der Ansporn war stets der, dass der Gegenüber die Situation mit einem Lächeln verlassen soll.

    Zurückblickend habe ich in der Zeit gelernt, auch mit Leuten zu interagieren wenn der Moment für ein tiefenfundiertes Gespräch zu kurz ist oder weil man intellektuell oder thematisch aus völlig verschiedenen Richtungen kommt. Und das in einem Job, wo man ja eigentlich nur langweilig an der Kasse sitzt… von wegen.

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    1. Patrick

      Das kenne ich ebenso. Nur tue ich mich nach wie vor extrem schwer damit; vor allem in Bezug auf die Frage “Wie geht’s dir?”, wenn man sich spontan auf der Straße beim Shoppen o.ä. begegnet. Ich erwarte auf diese Frage eigentlich immer eine ernsthafte Antwort. Tatsächlich aber erhält man stets nur Floskel wie “Naja, muss ja” oder das meist wertlose “Mir geht’s gut”. Ich frage schon gar nicht mehr und habe auch selbst auch kaum mehr das Interesse daran darauf zu reagieren.

      Es ist sicherlich schade, aber Smalltalk auf dieser Ebene nervt mich extrem und lässt mich eher die Straßenseite wechseln – ich möchte dieser Situation einfach entfliehen, da ich mich danach immer seltsam fühle.

      Es gibt aber auch einen anderen Smalltalk. Etwa auf Partys. Hier habe ich dann keinerlei Probleme, da ich diese Form der Unterhaltung als Beschnuppern und Kennenlernen sehe. Für mich beschränkt sich dieses Unbehagen also vielmehr auf Begegnungen mit Menschen, die ich eigentlich schon kenne und von denen ich ein größeres Interesse erwarte.

    2. Donngal

      Ich bin ein großer Small-Talker. Ich könnte es hassen, wenn Leute auf die Frage “Wie geht’s?” nicht mit einer Floskel antworten. Das muss so: “Wie gehts?” “Muss ja, und selbst?” “Kann nicht besser klagen”

      Oder ähnliche Floskeln. Gerne auch “Ernst, aber nicht hoffnungslos” oder ähnliches für die Frage “Wie is die Lage?”

      Gehört für mich einfach dazu.

    3. Greg

      Smalltalk ist ein wunderbarer Eisbrecher, den man nutzt um in die Nähe von Menschen zu kommen und diese kennenzulernen. Es ist ein Abgleichen der Sympathie, ob sich eine weitere Auseinandersetzung lohnt. Worüber soll man reden, wenn man sich noch gar nicht kennt. Das Niveau lässt sich jederzeit anpassen, wenn der Abgleich eine Möglichkeit hierfür als günstig einstuft.

      Smalltalk ist niemals umsonst oder überflüssig.

      Wenn man aber nur auf dem flachen Level bleibt, dann wirds öde.

    4. Timo

      Ich hab mich früher mit Smalltalk sehr schwer getan, bis ich in meinem jetzigen Job viel mit Vertrieblern spreche. Die nutzen Smalltalk, um die Stimmung des anderen abzuchecken. Wenn beide Seiten das gut können, sieht es von außen manchmal fast aus, wie ein Gespräch unter Freunden, dabei achtet jeder ziemlich darauf, was er sagt und in welche Richtung er das Gespräch lenkt.
      Ich fahre jeden Morgen mit der Stadt-Bahn vom Kindergarten in die Arbeit. Und immer stehen andere Eltern an der Haltestelle, die auch ihre Kinder abgeliefert haben. Ich habe gelernt, in den 5 minuten bis die Bahn kommt und den 2 Haltestellen, bis man wieder aussteigen muss, das Gespräch aufrecht zu halten. Das sind meist belanglose Sachen aus meinem Alltag, dem nahenden Wochenende, usw. . Über die Zeit baut sich da eine lockere Beziehung auf, die nur darauf gründet, dass ich das erzähle, was mir gerade in den Sinn kommt. Und das teilweise nur, um nicht in unbehaglichem Schweigen nebeneinander zu stehen.

  4. Roland

    Hallo ihr zwei, zum Thema logische Fehlschlüsse und das Beispiel Brustkrebsvorsorge von Holgi: Selbst wenn man die Fakten weiß, heißt das noch lange nicht, dass man die angemessenen Konsequenzen daraus zieht. Um bei der Bruskrebsvorsorge zu bleiben. Der Fakt “Viele Falschpositive schaden mehr als dass sie nutzen” heißt eben nicht gleich “Krebsvorsorge bringt eh nix, also lassen wir’s”, sondern eben erst einmal dass die Vorsorge so wie sie gemacht wird eben nichts taugt und verbessert werden sollte, sofern möglich. Der Mensch neigt eben auch/vor allem zur Generalisierung bzw. einfachen Antworten wie ihr ja auch schon erwähnt habt. Sich eine vernünftige Meinung zu bilden ist halt immer wieder geistige Schwerarbeit.

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  5. Martin

    Ich stimme euch zu, dass wir unseren kindern kritisches denken beibringen müssen. Aber dein rote Ampel Beispiel ist problematisch. Viele Eltern würden Amok laufen.

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  6. Martin

    Diesen Namen ?sloterdike? Hab ich noch nie gehört. Ich höre “Das war der Tag” und lese meiner Filterbubble . Da dufch höre ich vieles erst wenn man schon ein bisschen weis.

    Und was mit den Medien passiert ist : das Internet.
    Die Medien haben nicht mehr die Meinungshoheit und kämpfen aggressiv darum wichtiger zu sein.

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    1. Edgar

      Der Mann heißt Peter Sloterdijk, und ich vermute, der Text, auf den Holgi sich bezog ist dieses Interview:
      http://www.cicero.de/berliner-republik/peter-sloterdijk-ueber-merkel-und-die-fluechtlingskrise-es-gibt-keine-moralische
      Sein ehemaliger Assistent Marc Jongen scheint im Übrigen zu den treibenden Kräften zumindest hinter Teilen des AfD-Programms zu gehören: http://www.zeit.de/2016/03/afd-partei-ideologie-philosoph-marc-jongen – das Resultat seines Wirkens sind dann Auswürfe wie das hier http://afd-bw.de/wahlprogramm/ (um mal nicht das von Katharina Nocun bereits in Häppchen zerlegte, sondern das Gesamtprogramm zu zizieren).

      Viele Grüße,
      Edgar

  7. been told

    Darkness falls across the land
    The midnight hour is close at hand
    And creatures crawl in search of blood
    To terrorize yall’s neighbourhood

    And whosever shall be found
    Without the soul for getting down
    Must stand and face the hounds of hell
    And rot inside a corpse’s shell

    The foulest stench is in the air
    The funk of forty thousand years
    And grizzly ghouls from every tomb
    Are closing in to seal your doom

    Are closing in to seal your doom
    And though you fight to stay alive
    Your body starts to shiver
    For no mere mortal can resist
    The evil of the thriller…

    Hahahahahahahah haaaaahahahahahahaha hahahahahahaha

    Danke für dieses (sicher unbewusste) Michael Jackson Zitat Holgi. 😀

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  8. olivia

    Weil Holger den Duft der Nivea Creme anspricht und sagt es müsse das für zwischendurch zum Riechen geben: tatsächlich gibt es inzwischen eine Kerze und ein Parfüm von Nivea mit dem Geruch. 😀

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  9. Robert

    “Wieso Angst in der Kirche? Du bist doch kein Junge” ? Sehr geil

    “Fraugöttinverdammt” sowas fällt NUR Holgi ein, vor allem innerhalb einer Sekunde!

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  10. Patrick

    Zum Thema “rechte Podcasts”: Es gibt einen Podcast, der von einem Rechtsextremisten aus Dortmund produziert wird. Die Episoden werden auch über Bitlove verteilt. Es handelt sich um einen Laber-Cast mit den Inhalten: AfD, Pegida, Demonstrationen, Ausländer, NSU, Antifa, Vernetzung. Podcast und Blog sind technisch OK und erst auf den zweiten Blick als Nazi-Medien zu erkennen.

    Antworten
    1. Donngal

      Das wundert mich ja schon etwas, wird da bei Bitlove gar nicht gefiltert? Ich finde, dass ist dann auch nicht mehr durch “Freie Meinungsäusserung” gedeckt, da die Themen schon wirklich sehr Rechtsextrem klingen, wenn ich mir die Website so angucke. Ausserdem war Typ Anführer des verbotenen NWDO. (Nationaler Wiederstand Dortmund)

      https://de.wikipedia.org/wiki/Dennis_Giemsch

      Den möchte man doch wirklich nicht in seinem Podcast Verzeichnis haben…

    2. Stefan

      Ich habe mal nach dem Namen in einer Suchmaschine gesucht und wurde bezüglich des Podcasts fündig, werde mal in den “Jahresrückblick” reinhören. Nicht, weil ich deren Gedankengut teile, sondern weil ich gerne mal hören würde, was dort gesagt wird und wie dort argumentiert wird. Mal sehen, wie lange ich durchhalte, bevor ich angewidert den Tab schließe. Zumindest gibt es vielleicht einen kleinen Einblick, ohne dass man sich mit solchen Leuten direkt auseinandersetzen muss (was ich definitiv nicht will).

  11. Philipp

    Bezueglich der Phrasen, die einem innerlich schaudern lassen…bei “Quantensprung” im Zusammenhang mit grossen Entdeckungen / Fortschritten etc. habe ich das irgendwie immer ^^

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  12. Laura

    Lieber Holgi, liebe Alexandra,

    ich möchte ein kurzes Feedback zu Thema Hautveränderungen und wie man damit umgehen sollte geben.
    Ich selbst habe zwei sehr hervorstechende Narben auf dem Dekoltee, die auch öfters nicht verdeckt werden können, weil sie sehr hoch sitze. Ich erlebe es immer wieder, dass Menschen – unabsichtlich oder absichtlich – starren und nicht fragen. Denn mir persönlich wäre es auch viel lieber, wenn jemand Fragen würde als nur zu glotzen. Ich fühle mich manchmal wie abstoßendes, komisches Etwas. Niemand möchte beglotzt werden.
    Daher empfinde ich es als “angenehmer”, wenn mich jemand offensiv ist und fragt. Jedoch erlebe ich hin und wieder Menschen, die gar keine Distanz wahren und sofort mit der Frage “Was hast du denn da?” die Narbe berühren wollen, was für mich eine absolute Grenzüberschreitung ist.

    Liebe Grüße
    Laura

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    1. Martin Grossert

      Ich weiß ja nicht, wie du aussiehst, aber die die starren … vielleicht interessieren sie sich nicht für die Narben, sondern ehr für das Dekoltee ;-).

  13. MarieJelena

    Eine sehr sehr SEHR schöne Folge, die mir aus meinen beschränktem Mikrokosmos (Medstudentin, kurz vorm 2.Staatsexamen..alles “furchtbar”) endlich mal wieder einen kleinen Blick durch den Türspalt in die große reale Welt zeigt, die sich in letzter Zeit (wieder mal?) teilweise in eine sehr falsche Richtung entwickelt oder schon längst dort angekommen ist.
    Ich danke IN GROßEN BUCHSTABEN:)

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  14. Christian

    Ein Aspekt bei Leuten die Holgi sagen er soll “ruhig mal machen” (bei nur auf Podcasts setzen), könnte auch sein, das – auch wenn es vielleicht klischeehaft klingt – diese selbst gerne ihren Traum folgen bzw. gerne etwas anderes tun würden und dies aktuell nicht tun. Anstattdessen würden Sie es aber gerne bei jemandem sehen den sie kennen.

    Außerdem möchte ich bemerken das diese Sätze von Holgi meiner Meinung nach sehr sehr wichtig sind: “Ich bin wahrgenommen worden. […] Ich bin nicht unsichtbar.” Auch bei Smalltalk.

    Antworten
  15. Christian

    Da ihr im Zusammenhang mit der ersten Frage über die Vorfälle in Köln und Statistik, die vieles an Gefahren relativiert, spracht, muss man (leider) sagen, dass in diesem Fall das Gegenteil zuzutreffen scheint, d.h. das die Statistik das Vorurteil mindestens in Teilen bestätigt: 40% der nordafrikanischen Zuwanderer in Köln wurden im ersten Jahr nach Ankunft straffällig.

    Ich arbeite ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe und finds auch gerade da im Gespräch mit Bürgern immer wichtig, sowas durchaus auch an- und aussprechbar zu machen. Just my 2 Cents.

    Wie immer eine tolle Sendung.

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  16. Yvone

    Hallo Holgi,
    ein paar Worte zu deinem “Traum” und den Ratschlägen.

    Wie du schon festgestellt hast, haben die meisten Menschen irgendeinen Traum. Die meisten sind schwer bis gar nicht zu erfüllen, deshalb sind diese Leute frustriert oder enttäuscht. Daher raten sie dir, insbesondere mit Blick auf die vergleichsweise leichte Erfüllbarkeit deines Traums, diesen zu verwirklichen. Ich glaube nicht, dass die Ratschläge sehr viel verhaltener wären, wäre dein Traum ein wenig “verrückter” (Weltreise, Motorradtour etc.). (Das könnte man jetzt als Ratschlag gegen die Verwirklichung verstehen; aber so ist es gar nicht gemeint.)

    Ich kann deine Gefühle übrigens gut verstehen, ich stecke gerade in einer ähnlichen Situation. Allerdings raten mir alle Leute zum Gegenteil dessen, was mir in den Fingern juckt. Das macht es noch schwerer; gerade mit Blick auf den Aspekt, dass man nachher vielleicht der Idiot ist.

    Wäre es gerade in deiner Situation als freier Mitarbeiter (?) keine Option, das ganze langsam anlaufen zu lassen, indem du deine reguläre Arbeit zunächst um ungefähr einen Tag pro Woche reduzierst?
    Ich bitte zu bedenken, dass bei deinem Format mehr Sendungen nicht automatisch mehr Spenden bedeuten.

    Viele Grüße!

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  17. Holger

    Hallo Holgi, Hallo Alexandra,

    ich hab zwar Gigerenzer nicht gelesen, aber ein bisschen Daniel Kahnemann. Der ist auch empfehlenswert, z. B. sein Buch „Thinking – Fast & Slow“ 😉

    Ich glaube es gibt Aussagen / Studien, dass sogar Leute, die beruflich mit Statistik zu tun haben nicht immun gegen die von Euch beschrieben Fehleinschätzungen von Risiken bzw. Wahrscheinlichkeiten sind.

    Lieber Gruß, der andere Holzig

    Antworten
  18. Herr Treibholz

    “Der Begriff Weblog tauchte 1997 erstmals auf der Website von Jorn Barger auf, 1999 wurde die Abkürzung „Blog“ vom Webdesigner Peter Merholz geprägt – in dem Jahr, in dem allgemein der Aufstieg dieser Art von Websites begann.”

    Wieso wird dann Holgi nicht mit erwähnt wenn er es doch miterfunden hat? Skandal!

    Lügenpedia!!!!111

    Antworten
  19. Bernhard K.

    Hallo Holgi,

    ich möchte dich bitten an der Idee fest zu halten nur noch Podcast zu machen und auf einen Job als Angestellter zu verzichten. Wenn es fast jeden Tag ein Podcast von Wrint gäb, würde ich mir den wahrscheinlich auch anhören und viele andere auch.

    Das Publikum wird dann auch Verständnis dafür haben, wenn du häufiger auf Spenden hinweist. Hauptsache es gibt keine Werbung. Crowdfunding kann eine Notmaßnahme sein, wenn das Geld nicht reicht. Die Wikipedia macht das ja ähnlich.

    Wichtig ist nur, dass du nicht bescheiden auftrittst wie ein Weltverbesserer aber auch nicht mit dem Anspruch reich zu werden. Je transparenter du deine Einnahmen machst, desto eher werden die Leute bereit sein zu spenden.

    Versuch es mal ein paar Jahre lang. Vielleicht werden ja zwanzig draus.

    BK

    Antworten
  20. Daniela

    Patrick hat den einzigen rechten Podcast schon erwähnt den ich kenne.

    Mein Freund und ich hatten vor einigen Monaten die Diskussion, ob man solchen Menschen nicht auch mal zu hören sollte. (Die Diskussion kam durch die letzte Folges des Alternativlos Podcasts auf.) Also habe ich mich bemüht mir eine Folge dieses Podcast aus Dortmund anzuhören. Ging nicht so lange gut, es ging mal so gar nicht.
    Trotzdem ist es gut zu wissen, dass es einen rechten Podcast gibt. Anscheinend ist die Nachfrage da und da ich mich für das Gedankengut als “nicht anfällig” einstufe, ist es für mich hin und wieder auch interessant zu hören was die Nazis so bewegt. (Ekelhaft bleibt es, ohne Frage.)

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  21. Samira

    Mag ja sein das in Berlin die Currywurst auf Brühwurst besteht. In zivilisierten Gegenden nimmt man dafür ne Bratwurst. Und die Sauce besteht auch nicht aus nur Ketchup mit Curry.

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    1. Bernhard K.

      Ich bin als Ostwestfale auch immer wieder darüber verwundert, warum man sich die Mühe macht eine andere Wurst als eine Bratwurst zur Currywurst zu machen. In Ostwestfalen und teilweise auch im Rheinland denkt man da wohl praktisch. Wenn die Dinger schon auf dem Grill liegen, kann man sie eben auch für die Currywurst verwenden.

      In den meisten nördlich gelegenen Regionen wie Hannover und Berlin wird bevorzugt man eine andere, rötlichere Wurst, die Holgi wohl als Brühwurst bezeichnet hat. Wie die genau zubereitet wird, weiß ich nicht.

      Wie es im Süden und im Ruhrgebiet aussieht, weiß ich auch nicht. Die Ruhris behaupten ja auch die Currywurst erfunden zu haben. Wenn dort auch Brühwurst verwendet wird, sind wir Bratwurst-Fans wohl in der Minderheit. Ich muss wohl mal dringend wieder nach Bochum ins Bermuda Dreieck.

      Meine Entscheidung ist einfach: Wenn ich sehe, dass die Bratwurst gut zubereitet wird, verzichte ich auf die Currysauce. Auf dem Holzkohlegriff kann man eine Bratwurst eigentlich nicht so leicht versauen. Im Rheinland wird gerne einfach auf so einem öligem Bleich gebraten. Das sieht meist so unappetitlich aus, dass ich dort gleich gar nichts esse. Ansonsten: Mit viel Curry und Scharf kriegt man fast alles runter.

      Rülps!

    2. Donngal

      Mit Bratwurst kenn ich das gar nicht, eher mit Grillwurst. (Oder ist das auch eine Bratwurst? Die sind doch meistens vorgegart, Bratwürste sind für ich roh, bis ich sie brate)

      Im Pott und im Münsterland ist es jedenfalls auch eine Grillwurst, die wahlweiste (gut) auf einem Grill zubereitet oder (schlecht) in einer Fettpfanne gebraten wird. Darüber kommt eine Sauce, die mehr mit einer Schaschliksauce als mit Ketchup zu tun hat (wobei auch Schaschliksauce ja eine Art Ketchupsauce ist) und wahlweise Currypulver.

      In Berlin gibt’s ja “mit Darm” und “ohne Darm” Wobei mir ohne besser schmeckt als mit, weils eben keine Brühwurst ist, auch wenn das natürlich immer noch keine Grillwurst ist. Berlin mag die Currywurst erfunden haben, richtig gut schmecktse aber nur im Pott. Mich wundert, das Holgi als alter Rheinländer nur die Berliner Currywurst auf dem Schirm hat, ich denke im Kölner Raum wird auch eher die Pott-Variante serviert.

    3. CaPi

      Im Ruhrpott ist die Currywurst NATÜRLICH eine Bratwurst (oder richtiger: eine Grillwurst).
      Und einfach nur Ketchup mit Currypulver….neinneinnein!
      Hiermit herzliche Einladung nach Bochum, wo es die echte und beste Dönninghaus gibt.
      Wenn Freunde aus In- und Ausland, Verwandte, Weggezogene wieder mal im Pott sind, geht’s als erstes dorthin.
      Die Bochumer Sauce kann man mittleweile auch kaufen (und z.B. verschenken) http://www.shop.dieechte.de/

      Übrigens hat schon Herbert Grönemeyer die Currywurst mit ruhrpöttlicher Flapsigkeit besungen:
      https://www.youtube.com/watch?v=MnZT0cXNRJQ

    4. Hans Mentz

      Auch wenn ich hierfür wahrscheinlich gesteinigt werde: in der “Frittebud” im Bonner Bermuda-Dreieck (am alten Friedhof… wissenschon…) gibt es die beste Vegetarische Currywurst, die ich bisher gefunden habe.

      Und ja, ich hab einige Erfahrung, auch mit der von der Mehrheit bevorzugten quasi-Fleischhaltigen Originalversion. In Berlin, Wuppertal, Frankfurt. Köln, Bonn, Wien (!?), Barcelona (?!), Sagres (?!?!!!)…

    5. Bernhard K.

      Danke für den Tipp. Ich wusste gar nicht, dass es in Bonn ein Bermuda-Dreieck gibt. Die “Frittebud” wurde mir schon empfohlen, aber das die auch vegetarisch können, habe ich noch nicht gehört.

  22. Michael

    Zum Thema Schauer-Phrasen und falsch verwendeten Wörtern:
    “Quantensprung” ist auch auf meiner Liste.
    Aber viel mehr regt mich immer noch auf, dass eigentlich kein Unterschied zwischen “anscheinend” und “scheinbar” gemacht wird. AHHHHH!

    Zum Thema Nazi-Podcasts:
    Ich finde nicht, dass man das unbedingt aus Bitlove “rauszensieren” muss – auch, wenn ich die Inhalte absolut widerlich finde. Aber das ist die gleiche Diskussion, die man mit NPD-Verboten, etc. auch haben kann.
    Viel interessanter finde ich, dass Nazis das Internet überhaupt zu benutzen in der Lage sind. Sowohl technisch als auch Ideologisch. Das ist schließlich keine reichsdeutsche Erfindung und somit ja eigentlich abzulehnen. (Meines Wissens sind da sogar Ausländer dran beteiligt!)

    PS: Dank Holgis strikter Kommentarpraxis sind WRINT-Kommentare einige der wenigen, die ich lese. Danke dafür!

    Antworten
    1. Donngal

      Die Kommentare sind wohl unter anderem auch so angenehm weil hier die Nazis rausgekürzt werden. Von Zensur zu sprechen ist grundfalsch. Man muss nun wirklcih nicht jedem Idioten eine Plattform geben. Ganz davon abgesehen, dass ich ein Unterstützer eines NPD Verbots bin, ist das tatsächlich nicht so wichtig, wie es Nazis so schwer wie möglich zu machen ihren Bullshit unter die Leute zu bringen. Warum sollte man ihnen den einfachen Zugang zu Infrastruktur ermöglichen? Das hat auch nichts mit Zensur zu tun, sondern mit Haltung. Anständige Menschen haben die Haltung: Ich möchte nicht mit Nazis in einem Podcastverzeichnis stehen. Oder auch: Ich möchte in MEINEM Podcastverzeichnis keine Nazipodcasts.

      Ich finde es überhaupt nicht erstaunlich, dass Nazis das Internet nutzen. Die sind weder so blöd wie wir das gerne hätten, noch ist die Ideologie so einfach, dass sie sich darauf reduzieren lässt, alles abzulehnen was “aus dem Ausland” kommt.

    2. Michael

      Das sind ja ein paar verschiedene Sachen.
      Auf meinem Blog o.Ä. würde ich auch keine Nazi-Kommentare stehen lassen. Aber das ist eine persönliche Entscheidung. “Zensur” war nicht ohne Grund in Anführungszeichen. Von den Leuten, die du da entfernst, wird dir das aber im Zweifel vorgeworfen werden, deswegen habe ich den Begriff benutzt.
      Ich weiß ehrlich gesagt nicht im Detail, wie Bitlove organisiert ist. Was ein Podcast-Verzeichnis angeht, ist auch das die persönliche Entscheidung des Betreibers, ob dieser (innerhalb des rechtlich Erlaubten) jeden Inhalt zulässt oder nicht. Auch hier: Ich perönlich würde als Betreiber keinen Nazi-Content listen wollen. Das heißt aber nicht, dass ich kategorisch alle verurteilen kann, die es anders machen/sehen.

      Dass Nazis das Internet trotzdem benutzten ist natürlich unbestritten. Das war durchaus sehr verkürzt dargestellt. Trotzdem kommen da diverse Widersprüche zur (wenn auch etwas komplexeren) Ideologie auf.

    3. Donngal

      Dann sehen wir das ja gleich. Ich würde das in meinem Podcastverzeichnis auch nicht dulden, kann aber jeder machen wie er will. Ich würde meinen Podcast aber auch nicht in einem Verzeichnis listen, dass Nazis listet.

    4. Philipp

      Zum NPD-Verbot: Ich finde es gut, dass die NPD existiert. So wissen wir wenigstens wo sich die Deppen befinden.

  23. sebastian

    Die Sache mit den Flüchtlingen…
    Wir haben hier in Gießen das Größte Erstaufnahmelager Hessens. Das Setting ist sehr ähnlich wie das was Holgi mit dem Tempelhofer Feld erwartet. Sogar den kleinen Kackaldi gibt es hier. Gießen ist halt um einiges kleiner als Berlin, und die Zeitweise rund 7000 Leute die dort untergebracht waren sollten hier schwerer ins Gewicht fallen als in Berlin, aber ich fand es alles in allem sehr harmlos. Ich wohne direkt an der Strecke die zwischen dem Aldi (Nächstgelegener Supermarkt) und der Flüchtlingsunterkunft. Es war wirklich viel los auf diesem Weg. Die Jungen Männer haben sich meist bei dem Aldi mit Verpflegung versorgt und sich auf der Strecke ein Plätzchen in der Wiese gesucht. Dabei wurde auch einiges an Alkohol konsumiert. So wie es leute in dem Alter in einer Ähnlichen Situation bei uns auch machen würden. Ich fühlte mich jedenfalls sehr häufig an Festivals erinnert. Wohnen im Zelt und tagsüber billiges Bier vom Discounter trinken. Der ALDI war gnadenlos überlastet, aber ich denke die haben Gut Umsatz gemacht. Allerdings war die Personalstärke in dem Aldi genau so wie in jedem anderen Markt und Somit gnadenlos überlastet. Zeitweise tauchte auch mal das Gerücht auf, dass der Markt geschlossen werden soll weil es so viele Diebstähle gab. Dies hat es sogar bis in die Zeitungen geschafft, wurde von Aldi allerdings dementiert. Es wurden dann nach einiger Zeit Securitykräfte angestellt, die für Ordnung sorgen sollten. Das war wirklich das schlimmste an dem ganzen. Zu beginn waren das die klassischen Klischeetypen. (Unangenehme Prolls) Ich fand die immer deutlich schlimmer wie jeden Flüchtling selbst wenn dieser ungewaschen frisch von der Strecke kam. Habe mich jedenfalls nie so bedroht gefühlt wie von diesen Securitytypen. Später wurde dann von der Sicherheitsfirma wohl darauf geachtet, dass halbwegs human aussehendes Personal eingeteilt wurde. Es ergaben sich aber in diesem Aldi ganz alltägliche Begegnungen mit Flüchtlingen die mir öfter Spaß bereitet haben. Der Weg dorthin wurde durch die häufige Nutzung zeitweise sehr vermüllt. Dem wurde mit dem aufstellen von Mülltonnen entgegengewirkt. Zeitweise wurde eine Reiterstaffel eingesetzt die dann auf dem Weg patrouillierte. Das verursachte Pferdeäpfel auf dem Weg welche nicht beseitigt wurden. Den Reitereinsatz fand ich jedenfalls auch etwas übertrieben aber über mehr Polizeipräsenz will ich mich nicht beschweren. Ansonsten gab es bei mir im Wohngebiet ein paar beschwerden über durchwühlte Mülltonnen. Aber die Anwohner werfen mindestens so viel daneben wie die Leute die die Tonnen durchwühlt haben. Es wude auch versucht einige Autoaufbrüche mit dem ganzen in Verbindung zu bringen. Im Wald muss auch wild in Fallen geraten sein und wurde verspießt, aber das ist halt eine andere Kultur. Hat Alexandra nicht auch mal erzählt, dass in polnischen Parks nicht so viele fette Enten rumlaufen würden? Was man allerdings schon sagen muss ist dass meine Frau sich etwas unwohl fühlte durch die vielen jungen Männer aber das geht ihr bei einem Fußballspiel ähnlich. Auch ist mir aufgefallen das Flüchtlingsfrauen selten alleine unterwegs waren und mir die Partnerschaften die sie eingingen oft so vorkamen, dass sie eingegangen wurden um Schutz zu erhalten. Das war denke ich ein Symptom des Personalmangels. Jedenfalls kommt es mir momentan so vor als ob man die Situation wirklich etwas in den Griff bekommen hat. Im Sommer waren die Zustände wirklich spürbar besorgniserregend in denen die Flüchtlinge existieren mussten. In letzter Zeit sind spürbar weniger Leute hier untergebracht und wenn man den Berichten glauben darf, wurden die Flüchtlinge auf mehr Unterkünfte im Umkreis Verteilt. Auch wurde deutlich mehr Personal angestellt. Von unter 100 ist man bei 900 Mann für die Betreuung angekommen. Das klingt meiner Meinung nach alles sehr gut. Es kann halt auch daran liegen das einfach weniger Menschen es bis hier her schaffen aber vielleicht schaffen wir es ja doch besser als es die aktuelle Medienberichterstattung vermuten lässt mit der Situation umzugehen. Für mich als Beobachter aus der Nähe fühlt es sich jedenfalls fast so an. Hoffentlich bekommen wir wirklich gerade die Unterbringung in den Griff. Dann können wir uns um so früher im die Integration in die Gesellschaft kümmern.

    Antworten
  24. Hans Doppler

    Zum eingestellten FAZ-Blog: ich höre beinahe alle Podcastformate von Dir mit Genuss & Gewinn – deshalb habe ich dem Blog auch nach den ersten Enttäuschungen immer wieder eine Chance gegeben. Mir hat der Stil nicht gefallen, egal ob es Geplauder oder Krawall war.

    Antworten
  25. Stefan

    Folgende Aussage hat mich sehr irritiert:
    Alexandra: “Dieses Wohlstandsdeutschland, das kotzt mich voll an. Ich find’s richtig ekelhaft. Das bringt auch keine guten Menschen hervor.”

    Wenn ich die Reaktionen der Menschen auf die Flüchtlinge länderweise betrachte scheint es nicht so, dass ein schlechterer Lebensstandard eine positivere Reaktion auf die Flüchtlinge hervorruft. Ich würde allerdings auch nicht das Gegenteil behaupten.

    Die Gründe für den unterschiedlichen Umgang mit Flüchtlingen würde ich eher in gesellschaftlichen Eigenarten suchen, die unabhängig vom Wohlstand sind.

    Vielleicht habe ich was ganz falsch verstanden. Dann kann es mir vielleicht jemand erklären.

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    1. Clemens

      Das Problem ist meiner Meinung nach nicht der Wohlstand, sondern die stetige Erosion desselbigen. Die Flüchtlinge des Balkankriegs wurden hier in Österreich ohne größere Probleme aufgenommen, die 80iger und die sich scheinbar erfüllenden Verheißungen des Kapitalismus hatten uns damals zu guten Menschen geformt, seit den 0er-Jahren geht es für die meisten stetig bergab und das wirkt wiederum nicht positiv auf das zwischenmenschliche Klima. Davon sind nicht nur Flüchtlinge betroffen, das betrifft uns alle …

  26. Aniong

    Dass Holger keinen Schneidersitz kann, kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich glaube, dass sowohl Holger als auch Alexandra den Schneidersitz mit dem oft beim Yoga verwendeten Lotossitz verwechseln: Beim Schneidersitz hat man die Füße unter den Beinen auf dem Boden, deswegen kommt man natürlich auch nicht mit den Knien bis an den Boden.

    Beim Lotossitz legt man beide Füße AUF die Oberschenkel, dann kommt man auch mit den Knien auf den Boden. Diese Sitzhaltung ist deutlich schwieriger, da kann ich verstehen, wenn das bei Holger nicht geht (bei mir nämlich auch nicht).

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  27. Dani

    Moin,
    neulich brachte das Zeit Magazin ein Interview mit der Psychologin Diana Deutsch zum Thema Wirkung von Musik. Darin ist zu lesen, dass bei chinesischen Musikern deutlich mehr das absolute Gehör besitzen, als bei den amerikanischen. Ihrer Meinung nach habe das etwas mit der Sprache zu tun. Im Chinesischen wird die Tonhöhe als bedeutungstragendes Element benutzt.
    Diese Beobachtung spricht zumindest beim absoluten Gehör gegen ein zufälliges Auftreten.

    http://www.zeit.de/zeit-magazin/2015/50/musik-gefuehle-psychologie-begabung-diana-deutsch

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  28. Robert

    “Wie lange kocht man Kartoffeln?” Holgi, Du bist einfach der geilste!

    Ich hatte vor vielen Jahren einen Kochlehrling In unserem Restaurant, der mir eine neue Variante des Eierkochens näherbringen wollte. Als ich nämlich in den Topf guckte in dem er ein paar Frühstückseier kochen wollte war so wenig Wasser im Topf, dass die Eier nur bis zur Hälfte im Wasser lagen.
    Als ich ihn darauf ansprach ob da nicht etwas Wasser fehle meinte er aber er würde die Eier nach der eingestellte Garzeit ja umdrehen und somit die andere Seite kochen 😀

    Ich fand das noch lustiger als den Lehrling der den Auftrag hatte 40kg Schrobenhausner Spargel zu schälen und dann die Enden abzuschneiden….hat er auch gemacht, allerdings hat er von den 40kg Spargel die Spitzen abgeschnitten! Ahhhh

    Zu dem selben jungen Mann sagte ich auch er soll doch bitte die Salatgurken durch die Maschine lassen, also durch die Schnippelmaschine…nach ein paar Minuten kam er zu mir und fragte was er jetzt mit den Gurken machen solle, er hat sie nämlich durch unsere Spülmaschine gelassen 😀

    Unfassbar was man in 33 Jahren Gastronomie erlebt…

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    1. Theo

      Ja, da gibt es wirklich Unzähliges zu erzählen, leider bin ich kein guter Geschichtenerzähler, da sie mir einfach nicht ad hoc einfallen. Doch eine Sache ist vor kurzem erst passiert, nämlich, hat es ein Kellner in der Probewoche/Anfangszeit geschafft, innerhalb von drei Tag, Zucker in die Salzmenagen zu füllen… wohlgemerkt in alle, was dann abends im Service für Erheiterung gesorgt hat, NICHT! Er war auch kein Azubi, sondern schon seit 6-7 Jahren in der Gastro und schon ein wenig rumgekommen. Aufregung? Blackout? Aller Anfang in einer neue Stelle ist sicherlich schwer, in welcher Form auch immer. Dieser Fauxpas, resp. diese Fauxpas, haben mich dennoch irgendwie nachgdenklich gemacht.

  29. Gemianshum

    Ich freu mich mit Holgi, wenn er sich freut, wenn mal wieder eine Hörerin eine Frage stellt.

    Worüber ich mich dann immer garnicht so freue, dass die Absenderinnen häufig “Mädchen” genannt werden (“Endlich mal wieder eine Frage von einem Mädchen”). Nicht allein, dass ich den Begriff ziemlich doof finde (warum nicht Jungchens und Mädens?); nein, unter einem Mädchen stelle ich mir jemand mit sagen wir mal 0-16 Jahren vor. Aber das ist wohl nicht die typische Wrintheithör-Altersklasse.

    Bis zu welchem Alter darf man weibliche Menschen Eurer Meinung nach Mädchen nennen, liebe MithörerInnen?

    Gemianshum (=Jüngchen Ü50)

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    1. Been Told

      Also ich bezeichne auch ab und zu gleichaltrige Frauen als Mädchen, egal ob ich gerade 17 oder 37 bin. Und Männer als Jungs.
      Ich finde, man kann sich auch zu sehr verkrampfen bei diesen Dingen.

    2. Anne

      Es kommt auf den Kontext an. Bei Holgi finde ich es nicht schlimm, weil ich glaube zu wissen, wie er es meint und das nichts Abwertendes dahintersteckt. Bei anderen Menschen könnte das in einem anderen Zusammenhang anders sein, wenn es zum Beispiel in einem beruflichen Kontext passiert.

  30. T.Jay

    Also ich bin auch der Ansicht, Holgi sollte sich komplett dem Podcasten widmen.
    (Allerdings muss ich zugeben, dass ich da als Hörer von Qualitätspodcasts womöglich in meiner Haltung befangen bin 😉 )

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  31. DocDblU

    Zur Neurodermitisfrage: Ich bin Neurodermitiker, seit ich denken kann (und davor), bei mir sind es die Hände, die dann aufgekratzt, rot und rissig sind. Das ging in schlimmen Zeiten bis über den Ellenbogen den Oberarm rauf. Zu dieser Zeit ist es mir oft aufgefallen, dass Leute beim Handgeben zurückwichen oder die Kassierin das Geld nicht in die Hand geben wollte. Sowas hab ich dann eher verwundert zur Kenntnis genommen.
    Mittlerweile bin ich komplett symptomfrei, lag auch vielleicht daran, dass ich irgendwann ein Mittel gegen den Juckreiz gefunden habe. Denn eigentlich war das Jucken und Kratzen das gewesen, was die Sache so schlimm gemacht hat, ich hab mir die sich gerade regenerierende Haut wieder selber verletzt dadurch.
    Mein Mittel ist heisses Wasser! So heiss dass man den Arm, die Hand so eben nur kurz unter den Wasserhahn halten konnte und ihn zurückziehen musste. Das hat diesen quälenden Juckreiz sofort für Stunden beendet. Das Gefühl dann in der Haut ähnelte dem Gefühl wenn man sich heftig kratzt. Aber das Wasser hat die Haut nicht verletzt. Zusammen mit einer vernünftigen Pflegecreme hatte die Haut dann die Chance auszuheilen.
    Ich habe mir das so erklärt, dass das heisse Wasser die Nerven so in die Begrenzung fährt, dass der Juckreiz überdeckt wird. Eine andere Erklärung könnte sein, dass vielleicht die Hitze das Histamin, welches ja auch für den Juckreiz verantwortlich ist, zerlegt. Eiweißstoffe werden ja durch Hitze abgebaut, so sollen diese Mückenstich-Dingsies auch funktionieren.

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    1. Dirk

      Ich wurde nahezu pünktlich zu meinem 40. Geburtstag mit einer Psoriasis beglückt. Fing am linken Fuss an und breitete sich dann vollständig über den ganzen Körper aus. Nach dreiwöchigem Aufenthalt im Klinikum Aachen habe ich die verbliebenen Stellen mit den verschiedensten Salben, Lotionen und Cremes aus der Apotheke behandelt. Mit mäßigem Erfolg.
      Was bei mir einigermaßen gut anschlug, war in “Totes Meer Badesalz” zu baden und die betroffenen Stellen mit “Totes Meer Salbe” der Fa. Schaebens (gibt’s bei Rossmann) einzureiben. Zumindest wurde es damit nicht wieder schlimmer.
      Vor einigen Wochen kam dann meine Mutter mit einem – auf den ersten Blick bescheuerten – Tipp auf mich zu: Kokosnussöl! Im Edeka bekommt man “kaltgepresstes Bio-Kokosnussöl”, welches eigentlich zum Kochen gedacht ist. Die betroffenen Stellen damit einreiben und einmassieren.
      Ich mache das nun seit etwa 2 Monaten und bin beinahe Beschwerdefrei. Kann nur empfehlen das einmal zu probieren. Tatsächlich benutze ich seitdem nichts anderes mehr. Und mit gerade mal 4,-€ pro Glas ist es auch noch unschlagbar günstig.

    2. Hans Mentz

      Die Hypothese mit Histamin-Denaturierung kannst du getrost entsorgen. Histamin ist ein sehr kleines Molekül, kein großes, langkettiges Eiweiß. Außerdem: wenn die Hitze dafür reichen würde, würde auch der Rest der Proteine in deiner obersten Hautschicht denaturieren. Das willst du nicht. (FTR, ich hab sowas schon mit erlebt. Traumatisch.)

      Die Überreizung der offenen Nervenenden, die für Schmerzemfinden zuständig sind, halte ich spontan eher auch für keine gute Erklärung. Nach allem, was ich aus den Neurologie-Vorlesungen behalten habe, dürfte die Wirkung nur eine sehr begrenzte Zeit anhalten. Womöglich deutlich über die Refraktärzeit hinaus, aber nicht lang genug, um dich symptomfrei zu machen.

      Ich würde davon ausgehen, dass das eine komplexe Geschichte ist, multifaktoriell. Vorsicht also mit Erklärungsversuchen, und insbesondere Ratschlägen an andere Betroffene – es kann sein, dass es ihnen gar nicht hilft. Es ist sogar möglich, dass es anderen Menschen richtig schlecht bekommt.

      Aber ich freu mich sehr, dass es dir hilft – Neurodermitis ist extrem scheiße.

  32. Simohn

    Holger und Ego: Statt Alexanda zum Buch zu gratulieren sagt er: “Ich wollte ja auch ein Buch schreiben…”
    und Alexandra gratuliert ihm noch dazu, dass er nicht so ein grosses Ego hat…

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    1. Been Told

      Ist mir auch aufgefallen 😀 Aber ich dachte mir dann, dass das sicher auch damit zusammenhängt, dass er teasern wollte. Und diese Abzweigung war interessanter als eine Gratulation.
      Aber vielleicht interpretiere ich auch zu viel hinein – das weiß nur Holger selbst.

  33. Jacques

    Zu Émile Durkheim:

    Ein Fest, liebe Alexandra, dass Ihr beide über Gott redet und Du mit Durkheim um die Ecke kommst!
    Ja, tatsächlich ist er derjenige, der die Wissenschaft mit dem m.M. nach besten theoretischen Gebäude versorgt hat, das es zu religiösen Phänomenen (nicht Religion – der Unterschied ist sehr wichtig fürs Verständnis) gibt. Deshalb erlaubt mir diese kleine Ergänzung: sein Hauptwerk heißt (dt.) “Die elementaren Formen des religiösen Lebens” (1912), ist aber nicht wirklich als Einstiegslektüre zu empfehlen.

    Dem Manne haftet leider ein eher tragisches Element an: das gefühlte Durkheim-Zitat. In der Tat kann man die Quintessenz seines Werkes zusammenfassen, wie geschehen (die Gesellschaft betet sich in letzter Konsequenz selbst an) doch muss man viele Zwischenschritte der Erkenntnis gehen (einige davon sind recht schmerzhaft), um schließlich dorthin zu gelangen und dann erklären sich verschiedene Formen von Göttern (egal ob ein als Mann gedachter Gott, eine Muttergöttin oder auch ein Kriegsgott) oder deren Fehlen ganz anders als vermutet … hier sind wir jenseits von bloßen Funktionen.

    Die eigentlichen Augenöffner dieser Schule finden sich übrigens in den Werken seiner Mitarbeiter. Ja, alles “alte Schinken” aber mit so viel Sprengstoff, dass man es vielerorts vorzieht, den alten Herrn und seine Truppe gründlich misszuverstehen oder ganz zu ignorieren.
    Nur so als Tipp am Rande: viele der Fragen die Euch (und mich) immer wieder beschäftigen – gerade zu Religion, Gesellschaft und wie Leute so ticken – würden im Lichte der frühen französischen Religionssoziologie manche Überraschung bringen.
    Das sind Fragen wie z.B.: Warum hält sich die Religion so hartnäckig oder verschwindet sie doch? Was ist uns “heilig” und warum? Straft Gott tatsächlich oder wer? Was bedeutet die Vorherrschaft des Mannes über die Frau tatsächlich? oder Brauchen wir die Genderforschung, die wir haben oder dürfte es eine andere sein? Warum reicht man sich zur Begrüßung die rechte Hand? Wie entsteht das kulturelle “Brett vorm Kopf”? Kann man Religion im Gehirn messen? oder Was ist das Problem mit den Fremden? bis hin zu Warum sind Wissenschaftler auch nur Menschen – was gilt es zu beachten?

    Ein weites Feld und ich würde mich riesig freuen, euch darüber nachdenken zu hören. Hätte ich mich hier um Kopf und Kragen gebracht, stehe ich dem Holgi für Rückfragen gerne zur Verfügung.

    Danke an Euch beide! Nur weiter so!

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  34. Leif2

    Begriffe, bei denen es mich schaudert gibt es zu Hauf. Eine Person in meinem Umfeld spricht beim Taxi immer von “bernsteinfarbenen Autos”. -Taxi wäre wesentlich kürzer und vor Allem sind Taxis (zumindest früher) elfenbeinfarben.

    Dann der Klassiker: wie anstelle von als.
    … Nach anstelle von zu.

    Wo mir richtig der Hut hoch geht und was echt viele sagen ist zum Beispiel “Gestern habe ich Nudeln gekocht gehabt” (AAAAARGHG! DU. HAST. NUDELN GEKOCHT. PUNKT!!!!)

    Was mir außerdem vor Allem in sozialen Medien inzwischen oft auffällt, ist, dass Leute offensichtlich Wortstämme nicht mehr herstellen können und ganz oft Wörter falsch schreiben, oftmals an die Phonetik des Begriffes angepasst. (Finde gerade kein Beispiel)

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      “gemacht gehabt” nennt man Ultra-Perfekt. Das ist Dialekt und Dialekt ist nicht zu kritisieren 🙂

  35. Leif2

    Die Korrektheit habe ich gar nicht mal infrage gestellt. Es tut einfach nur in meinen Ohren weh.
    Ich gebe aber zu, überrascht zu sein, dass diese Ausdrucksweise einer grammatikalischen Regel unterliegt.

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    1. Donngal

      Nach statt zu ist auch dialekt. So wie in: “Ich fahr nach Omma” wenn ein Artikel dazukommt muss noch ein “hin” ergänzt werden: “Ich fahr nache Omma hin” Aber Vorsicht, so ist es falsch: “Ich fahr nach Omma hin”

  36. Leif2

    NACH wird verwendet bei ORTEN -> Nach Hamburg, nach Dänemark…
    ZU wird verwendet bei Personen -> ZU Holgi, ZU Omma (und wenn sie NOCH so weit auf dem Lande wohnt)

    Alles andere ist in meinen Augen Mißbrauch.

    “Kevin, komm da bei de Regale wech und wink die Omma mal” ist auch kein Dialekt.

    Antworten
    1. Donngal

      Das ist eben kein Missbrauch sondern Dialekt. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Ruhrdeutsch

      Aber das was du schreibst ist inkorrekt. Soweit ich mich nicht irre müsste es korrekt heissen:

      “Kevin, komma da bei de Regale wech und wink ma *für* die Omma”

      Aber ich mag mich da irren, bin auch kein native Speaker.

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