WR426 Alterssichtigkeit

 

wrint_2014_zumthema_200Eigentlich bin ich kurzsichtig. Neuerdings bin ich außerdem weitsichtig. Woher das kommt und was daraus folgt, weiß Christian. Der ist nämlich Optiker.

Ich lerne etwas über Linsen, den Ziliarmuskel, den grauen Star, Augenoperationen und Brillen.

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19 Gedanken zu „WR426 Alterssichtigkeit

  1. Chris

    Der Mist kommt dann in zwanzig Jahren also zu meiner Sehbehinderung hinzu, yeah.
    Ich wusste es schon aber eine schöne Erinnerung in Form einer neuen Folge 🙂

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  2. Andreas

    Zum grauen Star: Ich hab in meinen späten 40ern grauen Star in beiden Augen bekommen. Leider konnte das erst nach mehr als einem Jahr operiert werden. Grauer Star ist wie eine beschlagene Brille, nur halt die ganze Zeit. Ganz schlimm (Nassrasur geht gar nicht :-). Bei der OP wird der Sehnerv nicht “abgeschaltet”, aber durch die Betäubung (und den grauen Star) sieht man nicht scharf. Nachdem die alte Linse durch Ultraschall zertrümmert worden ist, sieht man nur noch wilde Farben. So stell ich mir einen LSD Trip vor. War sehr interessant. Bis zum nächsten Morgen kommt dann eine Augenklappe drauf. Wenn die runter kommt freut man sich wie ein kleines Kind über die knalligen Farben und die Schärfe. Einen Monat später kam dann das zweite Auge dran. Ich brauch noch eine Brille zum Lesen (brauchte ich vorher schon), aber ansonsten ist alles super. Fazit: Bei grauem Star keine Panik – so früh wie möglich operieren lassen. Bei 650000 Operationen in Deutschland pro Jahr haben dir Chirurgen einiges an Übung (auch wenn ich es in Englands bester Augenklinik habe machen lassen)

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  3. Michaela

    Hallo Holgi,
    ich bin inzwischen schon über 50 und habe das gleiche Problem. Ich bin kurzsichtig und kann mir zur Zeit noch ganz gut behelfen, wenn ich über oder unter meiner Brille schaue, wenn ich was lesen will. Das mit den Gleitsichtbrillen, gefällt mir irgendwie nicht. Wahrscheinlich werde ich irgendwann mal eine extra Lesebrille anschaffen, das scheint für mich, die bessere Wahl zu sein. Gerade wenn ich einen Laptop benutzen muß, habe ich inzwischen große Probleme, alles auf dem Bildschirm scharf erkennen zu können.
    Beste Grüsse vom Bodensee,
    Michaela

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  4. BerndderHeld

    Bin Ich eigentlich der einzige bei dem sich die Zehennägel aufrollen wenn Menschen Brille “anziehen” und “ausziehen” sagen?

    Man setzt eine Brille “auf” beziehungsweise “ab”. Das ist doch kein Pullover, verdammt noch mal.

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    1. BerndderHeld

      Danke für den Link. Das erklärt einiges. Ja Ich lasse die leute ja eigentlich auch immer reden. Aber Ich dachte ich könnte hier mal in der Anonymität des Internets …

  5. Andre

    Ich hab die Folge zwar noch nicht gehört, kann aber zum Grauen Star eine Aussage einer Krankenschwester beistreuseln: Die meinte zu mir bei der Anmeldung zur Katarakt-OP (zu dem Zeitpunkt 31), dass das wie Graue Haare wäre: Ob und wann man das bekommt, hängt von allen möglichen Anlagen und der Umgebung ab. Bei mir war die Ursache ziemlich deutlich: Ich hatte knapp 1,5 Jahre vorher ne Netzhautablösung (kann ich nicht weiterempfehlen, das macht gar keinen Spaß), und da gerade zwei Monate vorher eine zweite OP gehabt. Da ist die Linsentrübung praktisch als Nebenwirkung mitgekommen.

    Grauer Star hängt also nur indirekt am Alter. Wenn man ‘Glück’ hat, kann man das auch schon viel früher bekommen. Und wenn man schon genug OPs hatte, muss man die OP nicht mal bewusst miterleben.

    Andre,
    der bis zur irgendwann unweigerlich kommenden nächsten OP jeden Monat ohne feiert.

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  6. MB

    Ich kann es nur noch einmal wiederholen: versucht Multifokallinsen. Es gibt sie auch als preiswerte Monatslinsen. Ich war froh, als ich meine Gleitsichtbrille entsorgen konnte und meinen Kopf nicht mehr wie ein Huhn bewegen musste, wenn ich auf dem Schreibtisch etwas suchte

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  7. Gokzilla

    Mein Bruder , meine Frau und unzählige Freunde haben sich die Augen in der Türkei lasern lassen. Mit Flug und übernachtung insgesamt für 1400€. Ich habe meinen Bruder begleitet und er hat am nächsten Tag der Op fadt geheult vvor Freude. Die Aussage von allen war das gleiche, wieso habe ich das nicht früher gemacht.

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    1. Moss

      Wieso man das nicht (früher) macht? Ganz einfach: Weil man an einem gesunden Organ nicht herumoperiert (egal, in welchem Land). Fehlsichtigkeit ist keine Krankheit.

  8. Tina

    DANKE für die Erklärung, dass Alters”weit”sichtigkeit nicht die “normale” Kurzsichtigkeit ausgleicht!!! Ich hatte das mal im Bio LK in der 12. gelernt, genau so, wie es Christian erklärt hat. Fand ich logisch und konnte mir das, im Gegensatz zu vielen anderen Dingen, die man in der Schule lernt, gut merken. Aber die einzige Person, die mir das geglaubt hat, war meine Mutter. Jeder andere, wirklich jeder hat meine “Theorie” bestritten?! Entweder hat die Person selbst ja völlig andere Erfahrungen gemacht (“Doch, bei mir wurde die Kurzsichtigkeit ausgeglichen!”) oder berichtete von Onkel, Vater, Oma,… bei denen das genauso war. Irgendwann glaubte ich dann selbst nicht mehr an das Gelernte und dachte schon, das alles geträumt zu haben. (Vor allem mit Florian hast du ja schon öfter darüber geredet, wie die Zeit die Erinnerung im Gehirn oft sehr, sehr in die Irre führen kann…)
    Bis ich heute Morgen im wachen Zustand Christians Erläuterung nochmal hören durfte. DANKE dafür, ich bin doch nicht ganz so verwirrt, wie ich dachte 😀

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  9. Andreas

    Zu dem kurz angerissenen Thema der Laser-OP bei Fehlsichtigkeiten:

    Ich habe mir Anfang des Jahres beide Augen lasern lassen, um meine Kurzsichtigkeit vor dem Einsetzen der Altersweitsicht los zu werden. Bei dem Vorgang wird an einem Punkt eine Art Glas auf das betäubte Auge aufgesetzt. In dem Moment, wo das aufgedrückt wird, verschwindet das Blickfeld sozusagen zur Seite und die Sicht ist schwarz. Vielleicht ist es bei der Katerakt-OP genau so. Das empfand ich als irritierend, weil das Auge mit einer Klammer aufgehalten wird, hatte aber bei mir nichts mit Medikamenten zu tun. Allerdings werden diese OPs wohl gewöhnlich mit Beruhigungsmitteln durchgeführt, wofür ich sehr dankbar war.

    Bei dieser Art Laser-OP wird die Hornhaut aufgeklappt. Unter der Klappe wird die Korrektur durchgeführt. Danach wird die Klappe wieder zurückgeklappt und wächst dann an. Diese Korrektur stabilisiert sich in etwa einem halben Jahr und bleibt dan konstant. Eine neue OP ist also, vorausgesetzt alles klappt, nicht notwendig.

    Ansonsten und auch stellvertretend für andere Folgen: Vielen Dank für die interessante Unterhaltung!

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  10. Jo

    Da die Erklärung zur Unmöglichkeit des Augentrainings gegen Alterssichtigkeit im Podcast sehr knapp ausgefallen ist, möchte ich nochmal kurz die Mechanik erklären, wie ich es vor ein paar Jahren in den Tierphysiologiekursen an der Uni gelernt habe:
    Die Linse ist über Fasern als elastischer Körper hinter der Iris im Augapfel verspannt. Durch die Elastizität des Augapfels und den Augeninnendruck steht das System immer unter Spannung (wie ein Luftballon) und die Linse wird passiv flachgezogen (wie ein an den Innenwänden des Ballons angeklebtes Stück Gummi), was der entspannten Unendlich-Fokussierung entspricht. Die Ciliarmuskeln ziehen weder die Linse flach noch drücken sie sie rund, stattdessen bilden sie einen kontraktilen Ring um die Aufhängungspunkte der Linse herum. Beim Anspannen ziehen sie sozusagen den Aufhängungsrahmen der Linse zusammen und erlauben ihr dadurch, sich durch ihre eigene Elastizität abzurunden (Nahfokussierung).
    Bei der Alterssichtigkeit nimmt die Elastizität der Linse ab, wodurch sie sich weniger abrundet, wenn die Ciliarmuskeln durch Kontraktion die Spannung von der Linse nehmen. Stärkeres Anspannen durch Training hilft daher nicht, genauso wie ein ausgeleiertes Gummiband nicht mehr kürzer wird, auch wenn man die Enden mit mehr Enthusiasmus zusammenschiebt.

    Als Analogie der drei Fehlsichtigkeiten beim Fotoapparat kann man sagen, dass bei Kurz- und Weitsichtigkeit das Auflagemaß des Objektivs falsch ist. Bei Kurzsichtigkeit liegt der Sensor zu weit von der Linse weg. Um Nahes scharf zu stellen, muss man auf unendlich stellen und dann kommt bald das Ende des Einstellbereichs, Fernes bleibt unscharf. Dafür kann man tolle Makros aufnehmen. Bei Weitsichtigkeit ist der Sensor zu nahe an der Linse, die Ferne ist schon bei Nahfokussierung scharf und wenn man weiter weg fokussiert geht man „über unendlich hinaus“. Für Nahfokussierung reicht der in die Ferne verschobene Fokusbereich nicht aus. Bei der Alterssichtigkeit wird nicht der Fokuspunkt verschoben sondern der Einstellbereich des Objektivs verringert. D.h. statt von 30cm bis unendlich kann man nun nur noch von 1,5m bis unendlich. War man vorher kurzsichtig, gleicht sich nichts aus, man hat dann eben statt 20cm bis 3m nun 60cm bis 3m.

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  11. Moss

    Von WRINT bin ich ja Qualität gewohnt, trotzdem erwarte ich (als nicht [mehr] praktizierender Augenoptiker) bei solchen Beiträgen die üblichen Ungenauigkeiten und Fehler … aber nix! Sehr guter Podcast!

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  12. Manuel

    Ich höre den Podcast grade.
    Ich hatte erblichen grauen Star, das fiese ist das er schleichend kommt, so langsam das man es nicht merkt wenn man es nicht kennt, und sich dran gewöhnt, man wills auch nicht unbedingt wahrhaben oder merkt es unter Umständen garnicht bis einem dann die Unterschiede zu dem Sehvermögen anderer Leute auffallen, bis zu dem Effekt das man die Leute auf der anderen Strassenseite nicht mehr erkennt.

    Mit 8 wurden mir dann die natürlichen Linsen entfernt und ich lief drei Jahre mit einer Star Brille herum, das diese Brillen die Comedians früher oft benutzt haben um wie Trottel auszusehen, mit Gläsern dick wie Lupen, die die Augen ganz groß erscheinen lassen, in den drei folgenden Jahren hatte ich als Kind keine Freunde. Ohne Linsen hatte ich übrigens eine Sehschwäche von 13 Dioptrin, alles war eben extram unscharf, wie wenn man bei einem Fernglas maximal in eine Richtung dreht.

    Mit 11 haben sie mir dann meine Introkularimplantate verpasst, also meine künstlichen Linsen, das war vor gut 20 Jahren, sie waren sich nicht sicher wie es laufen würde weils damals kaum an Kindern gemacht wurden, aber sie sind sich dann einig geworden das sich mein Kopf nicht mehr groß verändert und haben es gemacht.

    Ich brauche noch eine Brille weil, wie im Podcast angesprochen die Linse nicht an diesem Muskel hängt und deshalb eine Festbrennweite ist, lesen ohne brille geht gut aber bei mehr als 40 cm abstand wirds unscharf, dann brauche ich die Brille um in die ferne zu sehen.

    Da es bei mir nie funktioniert hat kam ich erst vor wenigen Jahren das (fast) alle anderen Menschen refokussieren können, also das ihre Sicht immer auf das Scharf gestellt wird was sie grade anschauen, das kommt mir wie Science Fiction vor, ich hatte das noch nie. Auch räumliches Sehvermögen ist so ein Ding, bei 3d Filmen im Kino funktioniert es nur bedingt, aber mit meinem Nintendo 3DS der halt fotos in 3D macht und einige der Spiele sind eben auch in 3D, habe ich das erste mal gesehen wie alle anderen ihre Welt sehen.
    Mir kamen die Tränen, ich wäre nie drauf gekommen wie es für alle anderen ist.
    Ich weiss aber das es für mich auch einfach selbstverständlich wäre wenn es bei mir funktionieren würde. Dafür habe ich immerhin den Vorteil das der graue Star bei mir kein Thema ist und ich hab diese coolen weissen Ringe in den Augen die man bei den richtigen Lichtverhältnissen sehen kann (ist halt der Graue Star der in das Loch reinwachst das sie mir in Auge gelasert haben (wächst dann halt nicht mehr drüber))

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  13. Edgar

    Kleine Ergänzung noch, auch wenn’s nicht direkt mit der Alterssichtigkeit zu tun hat. Grauen Star kann man ebenfalls durch Unfälle oder (wie z.B. bei mir) durch Vererbung bekommen.

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