WR331 Doktor Wrintheit

 

wrint_heit_2014_200Diesmal mit alten Fragen an “Dr. Sommer” von Rolf, Kornelia, Uwe, Sieglinde, Florian, Grit, Michael, Marina, Ronald, mehreren Mädchen, Heribert, einer Mutter, Dieter, Uschi, Tilli, Dieter, Astrid, Dieter, Christel, Mario, Ingelore, Katrin, Holger und der obligatorischen Höflichkeitsfrage von Leisure.

Ohne Alex ginge es nicht. Hier sammelt sie für neue Bravos.

Shownotes
von mathepauker

Dr. Sommer, die Zweite

00:00:00

Dr. Sommer — WR203 (Dr.-Sommer-Spezialausgabe) — Denise Linke — WR326 (Nachgefragt bei Denise, inklusive Hinweis auf Bravo-Geschäft) — bravo-archiv.de — Holgi ist ein wenig verkatert — Gaffel-Haus Berlin — Kölsche Kaviar — Blutwurst (aus Hürth) — Alexandra trinkt keinen Alkohol, weil sie das nicht verträgt.

Rolf: Neue Frisur: Jetzt mag sie mich nicht mehr.

00:05:59

Holgi war wegen seines guten Nackenhaars früher mal Model für Frisör-Azubis — Stützwelle — Phil Oakey — Baiser — Sidecut — Lookismus.

Kornelia: Tragen nur Homosexuelle Ohrringe?

00:09:58

Ohrring — New Romantic — Visage — Adam Ant — Bornheim — Grevenbroich — Billy Idol — Boy George — Queen — Freddy Mercury — I Want To Break Free — Bekennender Homosexueller.

Uwe: Können Pflanzen einen Orgasmus kriegen?

00:14:56

"Lieber Uwe, hast du sie noch alle!?" (Holgi) — (Sexuelle) Aufklärung (Sexualpädagogik der Vielfalt (inklusive: Der neue Puff für alle – mit dem Freudenhaus der sexuellen Lebenslust))  — Artikel "Was sie noch nie über Sex wissen wollten" von Christian Weber — Holgi findet, sexuelle Aufklärung solle in der Schule auf jeden Fall stattfinden, um einen einheitlichen Kenntnisstand bei den Schülern herzustellen — Erigierter Penis.

Sieglinde: Warum haben Sie immer diese nackten Bilder bei der Aufklärung?

00:21:46

Holgi meint, die Bilder seien Masturbationsvorlagen — Worlds Apart.

Florian: Meine Brust entwickelt sich wie die von Mädchen.

00:25:00

Zwitter — Kafkaesk — ADHS — Autismus — Hochbegabung — David Bowie — Inselbegabung — Rain Man — FAS (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) — Selbsterfüllende Prophezeiung — q. e. d. (Quod erat demonstrandum) — Depression.

Grit: Hilfe, ich passe nicht in meinen Körper!

00:32:31

"Liebe Grit, das ist mein Leben." (Alexandra) — Elfe — Schönheitsideal — Veronica Ferres — "Grit braucht unbedingt alternative Schönheitsideale." (Alexandra) — Patti Smith — Jürgen Vogel — Dieter Pfaff — Fraternisieren — Die unendliche Geschichte.

Michael: Schadet es, Verdünner zu inhalieren?

00:41:56

Lösungsmittel — Nagellackentferner — Klebstoff schnüffeln — Lachgas — Messer Group — Helium (einatmen).

Marina, Anja und Brigitte: Was sollen wir nun tun?

00:45:31

Rauschgift — Schullandheim — MDMA — Heroin (Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo)  — Erftstadt — Haschisch — Moloch — Jim Morrison (The Doors) — Bong.

Ronald: Dürfen deutsche Jungs nicht heulen?

00:50:14

Was können wir tun, damit unsere Feten mit den Jungen besser werden?

00:53:51

"Fete heißt aber doch, dass man sich mit einem Kasten Bier in die Ecke setzt und volllötet, oder nicht?" (Holgi) — Tanzen — Sonnengesang — Radschlag — Jazz-Tanz — Rhythmische Sportgymnastik — Cat Stevens.

Eine Mutter: Mein Sohn will plötzlich nicht mehr zur Kirche.

01:08:28

Schweigespirale — Konfirmandenunterricht — "Für die Verwandtschaft und die Kohle." (Holgi) — "Wenn man Menschen schlagen muss, damit sie sich dieser Ideologie unterordnen, dann ist die Idee für den Arsch." (Holgi) — Religionsmündigkeit — Ethikunterricht — Café Baur — Zeugen Jehovas.

Dieter: Ich bin in den Sänger von Fra Lippo Lippi verknallt. Bin ich etwa schwul?

01:13:47

Girl crush — Paddy Kelly — The Kelly Family — Matt Damon — Oliver Mommsen (spielt Nils Stedefreund) — "Tatort" aus Bremen — Formel Eins — Fra Lippo Lippi — New Wave — Synthie Pop — Italo-Disco.

Uschi und Tilli: Ihre Ausdrucksweise fanden wir widerlich.

01:17:54

Semantische Verschiebung — Awesome — Star Wars — Rührei — Lame — Grandios — Persil — Spasti — WR234 (mit Raclette).

Gino: Ich habe Kummer mit meiner deutschen Freundin.

01:22:43

Alexandra spricht von einer Frechheit und einer forcierten Darstellung von Ausländern in den Medien.

Astrid: Vater schäumt, weil ich mit einem Punker gehe.

01:25:09

Untertürkheim — Dschungelcamp — Wasser und Brot — Heimkinder.

Dieter: Klein, hässlich und auch noch Klassenbester

01:27:11

Schulnoten — Versetzung — Nerd — Longboard.

Christel: Mein Freund ist ein Neger.

01:30:43

Büttelborn — Menschen mit schwarzer Hautfarbe — Neger — Consciousness — Noah Sow — Deutschland Schwarz Weiss: Der alltägliche Rassismus — Rassist — "Wir dürfen halt nicht hingehen und die Normalität anfangen zu verachten. Weil dadurch veränderst du sie nicht." (Holgi) — Amercianah — Chimamanda Ngozi Adichie.

Mario: Streit um Heavy-Metal-Ohrringe

01:38:41

Heavy Metal — Iron Maiden — Hallowed Be Thy Name — Cradle of Filth — Kiss — Van Halen — Judas Priest — Motörhead — Retortenband — Gene Simmons — Kunsthandwerk.

Ingelore: Dürfen dicke Mädchen dünne Jungen ansprechen?

01:43:33

Beth Ditto (Gossip) — Roseanne — Peergroup.

Dietmar: Die anderen nennen mich Zwitter. Was kann ich dagegen tun?

01:49:24

Gender trouble.

Kathrin: Ich finde meine Kindheit beschissen. Wie geht man am besten aus diesem Leben?

01:50:30

Domestos — "Man hat halt mit Anfang zwanzig keine Ahnung, geht aber allen damit auf den Sack, dass man sich einbildet, man hätte sie." (Holgi) — Holgi vermutet, dass Kathrin einfach ungeduldig ist.

Holger: Ich bin süchtig nach Waffen.

01:56:02

(Chucky – Die Mörderpuppe)  — Alexandra und Holgi glauben, Holger habe einfach Angst — Waffennarr — "Schießen ist nämlich Macht." (Holgi) (Holgi wäre gelegentlich selber gerne bewaffnet und findet es geil, zu ballern – hat aber keine Knarre, weil er nicht barbarisch und unzivilisiert sein möchte) .

Obligatorische Höflichkeitsfrage von Leisure: Wie geht es euch denn?

01:59:36

Alexandra ist ein wenig schwindelig und benommen — Holgi geht es prinzipiell sehr gut, am Vortag hat er aber zu viel gefressen und gesoffen — Kater.

68 Gedanken zu „WR331 Doktor Wrintheit

  1. Thomas

    Also ganz ernsthaft, das mit dem Bordellbesuch in der Schule ist gar nicht so blöd. Etwas zu handlungsorientiert für meinen Geschmack.
    Sie sollen den ja nur planen und es geht um Minderheiten. Das geht so in die Ecke Sex für Behinderte und einsame Alte. Die Fragestellung ist auch toll modern produktorientiert, also das Entwerfen eines Plans.

    Der Sexualkundeunterricht ist im Biounterricht verankert und da meist zu technisch. Über Romantik, Gefühle und soziale Konstrukte wird in der Schule da gar nicht geredet. Und wenn ich den Kollegen aus der Biologie so zuhöre, dann habt bitte Angst über das sexuelle Wissen unserer 16-18 jährigen.

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  2. tim0s

    Wow, interessante Folge, man bekommt den “Wandel der Zeit” schoen vor Augen gefuehrt, und sieht eben auch das manche Probleme die Jugendliche heute haben noch genau die selben sind. Ich wuerde gerne einer Sendung lauschen in der Leute anrufen (egal welchen Alters) und sie muessen auf eine dieser Fragen eine Antwort geben, also so wie “was wuerden sie antworten wenn ihr 15 jaehriger Verwandter ihnen diese Frage heute stellen wuerde”.

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  3. schlmpf

    Sehr gute Folge. Die Fragen waren herrlich, zwei Stunden Dauerlachen. Ich bin jetzt zwanzig und der Unterschied zwischen der Jugend von heute und damals ist schon sehr interessant.
    Die Partys/Feten in meiner Schulzeit sind anders abgelaufen als von euch geschildet. Man hat sich erst zulaufen lassen und mit jedem Bier wurde dann auch mehr getanzt bzw. rumgehampelt. Gilt übrigens auch für die Mehrheit der Mädchen in meinem Freundeskreis.

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  4. Dimitri

    Ich kann den Kommentar mit den Waffen nicht so einfach stehen lassen, insbesondere mit dem meditieren. Ich vergleiche den Schießsport – egal ob scharfe Waffe oder Bogen – gerne mit dem Genuss von Alkohol. Es gibt Leute, die sich möglichst günstig zuballern wollen, es gibt aber genauso auch Leute, die jeden Tropfen eines guten Whiskeys genießen. Genauso ist es auch beim Schießen. Da kann ich für 20€ 100 Schuss kaufen, oder auch 5€ für eine einzige Patrone ausgeben. Und genau dann wird das schießen zu etwas abgefahrenem, zu etwas meditativen. Wo es nicht mehr einfach darum geht, ein Loch in die Scheibe zu stanzen, sondern einer Situation in der man jeden Moment genießt.

    Für andere ist es aber auch genauso entspannend, das ganze Magazin innerhalb kürzester Zeit leer zu machen und damit alle Sorgen in Schall und Rauch (und Blei) aufzulösen.

    Waffen helfen bei uns in Deutschland aber relativ wenig gegen Angst, denn sie sind oft ein Bumerang – die negativen Konsequenzen nach einem Waffeneinsatz sind sowohl rechtlich als psychisch relativ einschlagend.

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  5. Chris

    Hehe ich höre auch zurzeit wieder viel Iron Maiden 😀
    Und hab die Tage auch sehr oft Hallowed be thy name gehört. Ich denke mein Lieblingssong ist immer noch The Trooper, vielleicht gefällt er dir ja auch 🙂

    Ich bin übrigens 23 und meine Oma meinte damals auch des öfteren: “Ein Indianer kennt keinen Schmerz!” Oder ähnliche Sprüche, soweit ich mich erinnern kann. Von meiner Mutter kenn ich das aber nicht. Naja Großeltern waren noch aus der Kriegsgeneration mit über 80 heute, denke damit wird es auf jeden Fall etwas zutun haben.

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    1. Alexandra

      Ach, es freut mich SO SEHR, dass “die jungen Leute heutzutage” noch was mit “echtem” Metal anfangen können! <3

    2. thf

      Ich würde ja postulieren, dass Iron Maiden im Metal-Bereich eine ähnliche Stellung einnimmt, wie Scooter in der sog. “elektronischen Musik” 😉

      Das hat mit dem, was heute so “modern” ist, nicht so viel zu tun. Insb. in den härteren Richtungen ist die Attitüde ja genau umgekehrt zu dem, was Holgi meinte; da geht’s eben nicht um Spaß im engeren Sinne, sondern alles ist sehr ernst und man nimmt sich auch selbst sehr ernst, weil man so krasse Musik hört und böse schaut 🙂 Ich glaube, um Iron Maiden heute gut zu finden und sich gleichzeitig als “Metaller” zubezeichnen braucht es schon einiges an Reflexionsfähigkeit.

    3. Herr von Thaler

      Eines vorweg: “Hallowed Be Thy Name” ist einer der großartigsten Metalsongs aller Zeiten und mein persönlicher Schlüsselsong, der dafür gesorgt hat, dass ich vor Jahrzehnten zum “elefantösen Metal-Freak” (muharhar) wurde. Nix peinliches dran.

      Und wer glaubt, dass Bands wie Iron Maiden heute keinen Stellenwert mehr in der Szene haben, der irrt gewaltig. Sowohl in den 80ern als auch heute noch ist es in Headbangerkreisen nämlich durchaus üblich sich “rückwärts” zu hören. Man hat eine … tja … sagen wir mal “Einstiegsband” und beschäftigt sich dann mit deren Einflüssen. So ist man in meiner Jugend dann bei Black Sabbath oder Deep Purple gelandet und die jungen Leute heute kommen halt zu Iron Maiden, Motörhead oder Judas Priest.

      Außerdem: Selbstironie und Augenzwinkern gibt es im Metal-Genre eigentlich auch schon immer. Man nimmt die Musik ernst, die für Bands und Fans oft ein Stück Lebensgefühl ausdrückt, aber nicht zwingend jedes Image oder jede Attitüde. Vieles davon ist ja absichtlich und humorvoll überzeichnet …

    4. thf

      Oh je, da hab’ ich was angefangen 😉
      Auch, wenn ich Holgi im meinem Kopf predigen höre “man kann sich auch zu Tode differenzieren”, würde ich halt einwerfen, dass Metal als Genrebezeichnung genau so heterogen ist, wie z.B. “Pop”, “Elektronische Musik”, oder “Jazz”. Da kann beispielsweise Person A sagen, sie höre Metal und meint damit beispielsweise Iron Maiden, Gravedigger oder Blind Guardian und Person B sagt ebenfalls, sie höre Metal und meint damit beispielsweise Cannibal Corpse, Marduk oder Wolves in the Throne Room. Allerdings schätze ich die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden Personen die Musik des jeweils anderen aus denselben Gründen mögen wie “die eigene”, oder unter derselben Kategorie verbuchen doch als recht gering ein, weil da nach meiner Einschätzung doch eine große qualitative Divergenz vorliegt, die sich sowohl in der Musik, als auch in der gesamten Haltung äußert. Ich persönlich kann z.B. Iron Maiden allenfalls “ironisch” ertragen; das hat einfach sowohl Musikalisch, als auch im gesamten Habitus mit der Art von Metal, mit der ich sozialisiert wurde, wenig zu tun, auch wenn ich die historischen Wurzeln sehe. Aber vielleicht bin ich da einfach komisch 🙂

    5. Stefan Haubold

      Ich muss Herrn von Thaler hier zustimmen, denn rückwärts hören kenne ich genau so wie die gleichzeitige Begeisterung für musikalisch recht unterschiedliche Stile des Metal, oder gar Musik außerhalb des Metal (ja sowas gibt es!). Ich würde meinen Geschmack als sehr breit gefächert beschreiben und recht offen für alles Mögliche, seien es Iron Maiden, Powerwolf, Judas Priest, Nightwish, Hammerfall, Slayer, Deep Purple, Accept, Testament, Dissection, Immortal. Ich kenne keine Scheuklappen, Hauptsache die Musik ist gut. Mir gefällt z.B. auch Lindsey Stirling und zuletzt (iTunes Festival!) Imelda May.
      Ach ja und “Hallowed Be Thy Name” ist ein Jahrhundertsong, vielleicht der Beste, den Maiden je geschrieben haben. Den kann man wirklich den ganzen Tag hören und es wird einem nicht zu viel.
      Up the Irons!

    1. Björn

      Seit dem der Holgi aus Erftstadt Weg ist, geht’s Berg ab! Zwei Häuser neben Holgers Café Baur, gibts seit kurzem nen heißen Nachtclub und Puff 😉 und vorm Café wird sich darüber so etwas von aufgeregt 😉 slg

  6. Stefan Haubold

    Schöne Folge.
    Kleiner Tipp für Alex von einem “Metal-Freak”: Es gibt auch eine sehr gute Cover-Version von “Hallowed Be Thy Name” von Machine Head. Die war auf dem Blackening-Album als Bonus drauf. Findest du sicher beim Online-Musik-Händler deines Vertrauens.

    Antworten
  7. Feuerwasser

    Hey, ihr habt mein Lieblingsthema der Medien angesprochen.

    Waffen und Gewalt, irgendwo um die Minute 20 herum.

    Der Grund warum wir hier relativ friedlich sind und die da in den USA nicht, liegt nicht an den Waffengesetzen. Es liegt an den Sozialsystemen und den Perspektiven der Menschen. Gepaart mit dem Gesundheitswesen. Von den 300 Millionen Amerikanern sind 50 Millionen so arm, dass sie nicht mal regelmäßig für 3 Mahlzeiten am Tag sorgen können. Dieses Land ist fertig.

    So ziemlich alle Mörder und Amokläufer aus den besseren Schichten (auch in Deutschland: Erfurt, Winnenden) standen auch unter dem Einfluss von Psychopharmaka bei denen bekannt ist, dass diese Selbstmordgedanken und Gewaltfantasien auslösen können. Es gibt viele Berichte von Verwandten und Bekannten solcher Leute, wie sie sich mit der Zeit unter diesen Medikamenten verändert hätten. In den USA redet der Psychiater anscheinend nicht mit den Patienten, sondern hört sich die Symptome an, schaut dann in seine Medikamentenliste und sucht was passendes heraus. In Deutschland ist da die Hürde deutlich höher.

    Die Frage ist also wie man mit den Schwächsten und Problemen in einer Gesellschaft umgeht. In Washington D.C. und New York ist die Mordrate mehr als 13 mal so hoch wie in Deutschland. In Vermont, mit mehr als 3 mal so vielen (legalen) Waffen im Volk wie New York, wo die sozialen Probleme aber ganz andere sind, da ist die Mordrate sogar niedriger als in Deutschland. Die Gewalt wie man sie heute in den USA sehen kann, kam auch erst in den 1970ern auf. Als sich die Drogenbanden gründeten und es da so richtig los ging. Auch heute gehen die meisten Morde auf das illegale Drogenmilieu dort zurück. Darauf hin verschärften sie damals die Waffengesetze. Aber seit 20 Jahren werden sie wieder Stück für Stück gelockert. Weil die Verbote nichts brachten.

    Interessant ist auch noch, dass in GB und Australien nach umfassenden Waffenverboten mehr Menschen durch Gewaltverbrechen ums Leben kamen. Mit Verboten erreicht man nämlich nur die Menschen, die sich auch an Verbote und Gesetze halten. Und das sind in der Regel nicht die Kriminellen, sondern deren Opfer. London ist inzwischen die gefährlichste Stadt der Europäischen Union, was die Wahrscheinlichkeit angeht Opfer eines Verbrechens zu werden.

    Und wie ein Wohlstandsland mit extrem vielen Schusswaffen im Volk aussehen kann, das sieht man, wenn man in die Schweiz fährt.

    Was uns beschützt ist nicht das Waffengesetz, an das sich Kriminelle noch nie gehalten haben, sondern unsere Sozialleistungen und die Krankenversicherung. Wir haben uns als Gesellschaft darauf verständigt, dass hier (zumindest der Theorie nach) niemand verhungern muss und Anspruch auf eine Wohnung und medizinische Versorgung hat.

    Das ist es, was unsere Gesellschaft zusammen hält. Auch wenn es da wieder viel zu verbessern gibt!
    Der Beweis dafür ist, das es in Deutschland zwischen 20 und 40 Millionen illegale Waffen gibt, bei 80 Millionen Einwohnern.

    Wir sind also schon bestens mit Waffen ausgestattet und es sieht hier trotzdem nicht so aus wie in den USA.

    Beste Grüße

    Antworten
    1. Sascha

      „So ziemlich alle Mörder und Amokläufer aus den besseren Schichten (auch in Deutschland: Erfurt, Winnenden) standen auch unter dem Einfluss von Psychopharmaka bei denen bekannt ist, dass diese Selbstmordgedanken und Gewaltfantasien auslösen können.“

      Pass auf, dass sie Dich nicht auch noch drankriegen, wenn Du hier DIE WAHRHEIT™©® verbreitest. https://www.youtube.com/watch?v=hgrXxly0Hdk
      Tut mir leid, wenn ich damit vielleicht den Falschen treffen sollte. Aber dass Patienten, denen Psychopharmaka verschrieben werden, immer gleich gewalttätiges Verhalten unterstellt wird, halte ich für fatal.
      Außerdem ist Psychopharmaka-Bashing ein typisches Thema von (Braun)Esoterikern, Scientologen und Thruthern. Die Kommentarspalten und Foren sind voll mit dieser Behauptung. https://www.google.com/search?btnG=1&pws=0&q=Erfurt+Winnenden+Psychopharmaka+Amok&gws_rd=ssl

    2. Sascha

      @holgi
      Wenn Du nach “Psychopharmaka Amok Winnenden Erfurt” googelst, lachen Dich auf der ersten Ergebnisseite die üblichen Rechts-Esoteriker-Truther-Seiten und Pharmaindustrie/Mainstreammedien-Watchblogs an (alles-schallundrauch.blogspot, zentrum-der-gesundheit, spiegelblog, ef-magazin und klagemauer.tv). Das Thema ist so dermaßen unseriös, dass es sicherlich schon Bücher aus dem (be)K(l)opp(t)-Verlag davon gibt. ^^

    3. Feuerwasser

      Klar, wenn jemand anderer Meinung ist, dann muss er aus der braunen Ecke kommen. Geht ja nicht anders. Komisch aber, dass die Gegner des legalen Waffenbesitzes (vor allem die Grünen) nicht eine Studie oder Statistik anführen können, welche ihre Behauptungen in punkto Sicherheit stützen würden.

      Und ich habe an keiner Stelle behauptet, dass alle Patienten welche Psychopharmaka verschrieben bekommen immer gewalttätig werden. Also verstehe ich nicht was du daran fatal findest.

      Ich meine es passiert oft genug.

      Zum Glück haben ein paar Nazis eine Nazistudie gemacht, in der sie das mal genauer untersucht haben. Aber glaube das nicht, denn das sind alles Nazis. Schließlich wagen sie es eine andere Meinung zu vertreten, die sie vor lauter Frechheit noch begründen:

      http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0015337

      Und wenn jemand in einer relativ freien Gesellschaft, aus welchen Gründen auch immer beschließt andere Menschen zu töten, dann wird ihm das gelingen. Schau nach Norwegen. Laut Gesetz hätte er kein funktionstüchtiges Sturmgewehr und Sprengstoff besitzen dürfen. Aber haben die Verbote was gebracht?

      Zynischer Weise sterben dort wo Waffen verboten sind die meisten Menschen bei solchen Anschlägen, da dort die Täter nicht mit Gegenwehr rechnen müssen.

    4. Norti

      > Zynischer Weise sterben dort wo Waffen verboten sind die meisten Menschen bei solchen
      > Anschlägen, da dort die Täter nicht mit Gegenwehr rechnen müssen.

      Das Argument haste aber direkt aus einer Werbebroschuere der NRA abgeschrieben, oder?
      Mir kommt es ja eher so vor, als wuerden da, wo Waffen vebreitet sind, viel mehr Leute im Kreuzfeuer sterben… schon alleine weil die Cops bei jedem Zucken mit ner Waffe rechnen und erst mal schiessen und dann nachkucken, ob es eine war.

    5. nort

      Lieber Feuerwasser, ich muss das nicht belegen… derjenige, der die absurde These aufgestellt hat, bist doch du =;P
      Ich bin jedenfalls froh, in einem halbwegs zivilisierten Land leben zu duerfen, wo man sich nicht an jeder Ecke gegenseitig ueber den Haufen schiesst.

    6. Feuerwasser

      Jetzt ist das schon Absurt?

      Nenn mir einen Ort an dem durch einen sog. Amoklauf mehr als 10 Menschen starben, wo es für Privatpersonen allg. erlaubt war Schusswaffen zu tragen.

      Aber so ist es schön einfach nicht wahr? Wenn ich (in ein paar Tagen nach meiner Verteidigung hab ich Zeit und werde das dann gerne tun) meine Argumente alle mit Quellen belegen werde (offizielle Kriminalstatistiken, universitäre Studien usw.), dann bleibt euch halt auch nichts anderes als wegzusehen und wie Holgi die legalen Waffenbesitzer als Waffennarren und Spacken zu bezeichnen. Denn in einer Sachdiskussion, welche mit seriösen Quellen belegt werden muss, habt ihr schon verloren.

      Echt interessant wie viele sich von euch als Objektiv, selbstreflektiert und aufgeklärt betrachten. Kommt dann aber jemand um die Ecke, der euer völlig falsches Bild über Schusswaffen, da ihr das nur aus Filmen und den Medien kennt, vor Augenführt, dann reagiert ihr wie verbohrte Esotheriker.

      Ihr wisst halt, dass ihr im Recht seit. Völlig egal was die Fakten sagen.

      Warum haben die Grünen, die Partei, die sich am meisten für Waffenverbote einsetzt, bis heute nicht eine einzige Studie vorgelegt? Nicht eine einzige Statistik aus einem der Länder wo Waffenbesitz schon drastisch eingeschränkt und verboten wurde? Es gibt so viele Beispiele… Vielleicht deswegen, weil diese Länder mir als Negativbeispiele dienen, an denen man genau zeigen kann, wie kontraproduktiv Waffenverbote sind.

      Schreibt doch mal die Grünen an und fragt nach und wundert euch dann, warum diese tolle Partei euch keine Antwort wird geben können.

    7. Feuerwasser

      @ holgi

      Deine Theorie zu den Persönlichkeiten von Waffenbesitzern existiert übrigens nur in deinem Kopf. Du kannst dir ja nicht vorstellen, dass es da eine Abweichung zur Realität gibt, aber genau so ist es. An der Uni Bremen gab es mehrere Untersuchungen was die Persönlichkeitsprofile von Waffenbesitzern angeht. Die Resultate:

      Die legalen Waffenbesitzer übertreffen die Nicht Waffenbesitzer aus den Kontrollgruppen in Verantwortungsbewusstsein, Regeltreue, sozialer Kompetenz und Zuverlässigkeit. Sie zählen mehrheitlich zu den psychisch stabilen und verantwortungsbewussten Personen.

      http://www.waffenrecht.uni-bremen.de/html/publikationen.html

      Der Florian aus der Wissenschaft, wird dir da bestimmt die Paper besorgen können 🙂
      (Ich hab allerdings auch einen Uni-Zugang zu vielen Quellen!)

      Nach deiner These wäre das ja nicht möglich, wenn diese Leute einen so geschwächten Charakter hätten, dass es ihnen nur darum gehen könne Macht auszuüben.

      Damit verrätst du vielleicht mehr über dich und dein Bild zu Waffen, nicht aber über das der anderen Menschen, für die du ja gar nicht sprechen kannst, aber davon überzeugt bist, dass es nur so sein kann wie du denkst.

      Aber mir begegnet sowas oft. Wie soll es auch anders sein. Der normale Mensch in Deutschland konsumiert jeden Tag im TV Schusswaffengewalt zur Unterhaltung, für sein Vergnügen. Nur projiziert er dann diese Fantasien auf die Realität und kann dann ja nur zu den Schlüssen kommen, dass es um Gewalt und Macht geht, wenn Schusswaffen im Spiel sind.

      Ich gebe hier ein versprechen, ich der Spacken und Waffennarr werde hier noch jede Menge Studien rein-verlinken, die alle Vorurteile entkräften werden. Ab Mitte September hab ich Zeit. Dann kannst du deine Weltsicht vielleicht mal mit Floran und dem ganzen Material auf Realität abgleichen.

      Musst du aber nicht, ich machs trotzdem.

      Beste Grüße

    8. nort

      Nenn mir einen Ort an dem durch einen sog. Amoklauf mehr als 10 Menschen starben, wo es für Privatpersonen allg. erlaubt war Schusswaffen zu tragen.

      Ja clever von dir. Dass Amokläufer sich meistens Orte aussuchen, wo Waffen sowieso verboten sind und gern auch mal mit Schutzweste rumrennen ist mir dann auch aufgefallen. War da in dem Kino letztens auch Waffenverbot? Das waren imho mehr also 10. Oder auf diversen Universitätsgeländen in Amerika, wo es ja Sicherheitsdieste etc gibt? Und was machen wir dann wenn Waffen hier legal wären, auch die Kinder mit Waffen ausstatten? Ich gehe nämlich mal davon aus, dass sich Amokläufer deswegen nicht unbedingt anderen Plätze aussuchen würden.

      Denn in einer Sachdiskussion, welche mit seriösen Quellen belegt werden muss, habt ihr schon verloren.

      Na da bin ich ehrlich gespannt. Ist kein Thema in dem ich mich auskenne, aber bei den Diskussionen nach dem letzten Amoklauf schienen die NRA-Lobbbyisten (nein, ich unterstelle dir da keine Zugehoerigkeit) keine guten, belegbaren Argumente zu haben, obwohl die das ja schon ne ganze Weile machen.
      Interessant auch, weil ja z.B. in Amerika gerade ein Umdenken begonnen hat.

      Und zu deinen 2ten Post:

      Die legalen Waffenbesitzer übertreffen die Nicht Waffenbesitzer aus den Kontrollgruppen in Verantwortungsbewusstsein, Regeltreue, sozialer Kompetenz und Zuverlässigkeit.

      Eben, die legalen Waffenbesizter. Aber meinst du nicht, dass das eventuell daran liegen könnte, dass da eben eine Kontrolle stattfindet? Bei der von dir offenbar angestrebten freien Verfügbarkeit sähe es dann sicher anders aus. Und ja, es gibt schon genug illegale Waffen hier, bla, trotzdem ist die Hürde, diese auch mit dir rumzutragen und sie in der Öffentlichkeit zu verwenden immer noch eine andere.

    9. sternburg

      Danke, Feuerwasser.

      Ich habe gerade die “Wie man über Politik diskutiert” gehört und das vom Thomas empfohlene Skript der Bochumer Arbeitsgruppe für Sozialen Konstruktivismus und Wirklichkeitsprüfung überflogen. Und was soll ich sagen: Direkt jede Menge Beispiele hier in diesem Strang.

      Glaubst Du mir nicht? Dann beweise mir doch das Gegenteil.

    10. Feuerwasser

      @ Nort(i)

      Ja, im Kino, wo der letzte spektakuläre Amoklauf stattfand gab es ein Waffenverbot. In diesem Bundesstaat ist wie in vielen anderen das Tragen von Schusswaffen auf der Straße mit Lizenz und Backroundcheck erlaubt. In öffentlichen Gebäuden ist dass Führen von Schusswaffen verboten. In vielen Bundesstaaten wird ein Verstoß mit langen Gefängnisstrafen bedroht, so ist es mir aus Texas bekannt. Aber auch jeder Ladenbesitzer kann, da er das Hausrecht hat, Waffen verbieten.

      So hatten viele Besucher des besagten Kinos ihre Schusswaffen ordnungsgemäß in ihren Autos gelassen und waren wehrlos.

      Zu der Theorie mit dem Sicherheitspersonal: Das klappt nicht. Denn durch die Uniformen weiß ein Angreifer wen er halt zu erst und schnell aus dem Weg räumen muss. Daher hilft gegen dieses Übel nur das verdeckte Tragen von Schusswaffen durch Privatpersonen. Und solche Unis gibt es. Wenn dort ein Attentäter in einen Hörsaal mit 100 Leuten stürmen würde, dann müsste er statistisch mit mind. 10 – 20 bewaffneten Personen rechnen. Auf einen solchen Amoklauf an so einer Uni dürften wir vergeblich warten. Zum Glück.

      In Israel fanden die meisten Attentate von radikalen Palästinensern vor einigen Jahrzehnten mit Schusswaffen statt. Israel hat darauf hin die Straßen mit uniformierten Sicherheitskräften überflutet. Half aber alles nichts. Erst als sie ihren Bürgern erlaubten Schusswaffen zu tragen, hatten die radikalen Palästinenser so keinen “Erfolg” mehr und wechselten zu Sprengstoffanschlägen.

      Auch Amokläufer oder Attentäter wie in den USA oder bei uns würden mit Sprengstoff oder Brandanschlägen vermutlich mehr Menschen töten können, tun sie aber nicht, weil es ihnen wichtiger ist direkt Macht über ihre Opfer auszuüben. Auch ist das Medieninteresse bei Anschlägen mit Schusswaffen stets deutlich größer als bei einem Bombenanschlag. So gibt es den Vorschlag bei der Berichterstattung über solche Taten die Fotos und Namen der Täter zurück zu halten. Denn so würden Nachamer ein Motiv weniger haben. Denn solche Persönlichkeiten sind Versager und die Aufmerksamkeit, die sie durch die Medien, auch postum, erreichen ist ihnen wichtig.

      Mein wesentlicher Punkt ist, dass wenn ein Mensch die Grenzen des Normalen verlassen hat und fest entschlossen ist zu töten, ihm das leider irgendwie gelingen wird. 2010 hat in GB ein Amokfahrer 13 Menschen tot gefahren… nur mal als Beispiel.

      Waffenverbote haben noch nirgendwo auf der Welt zu mehr Sicherheit geführt. Eben weil sich Kriminelle und Amokläufer nicht an Gesetze halten. Es fördert zudem die “übliche” Gewaltkriminalität, da die Täter nun überall ihre waffenfreie Zone bei ihren Opfern haben. In GB ist inzwischen auch die Polizei zu der Erkenntnis gelangt, dass das Waffenverbot von 1998 keinen Erfolg gehabt hat, obwohl sie zuvor das Waffenverbot unterstützt hat. Hier ein Beispiel wie es manche Regionen getroffen hat:

      http://www.veoh.com/watch/v18443979At433ZTt

      Nicht die Waffengesetze und Verbote schützen die Menschen. Es ist ein gesundes Sozialsystem. Das ist meine Behauptung.

      Dein Verdacht die USA betreffend ist auch nicht ganz korrekt. Trotz der vielen legalen Waffen, die meisten Straftaten werden auch dort mit illegalen Schusswaffen begangen.

      Primärquellen reiche ich mitte September nach.

      Bis dahin bin ich für Fragen und Vorurteile offen. Immer her damit.

    11. Feuerwasser

      @ sternburg

      Dann zeige mir bitte die ganzen Stellen und ich werde mich korrigieren. Abgesehen vom “Gegenteil”.

    12. Feuerwasser

      Nachtrag:
      Die Amokfahrt von 2010 in GB wurde mit einer Schusswaffe ausgeübt, aus einem fahrenden Auto heraus.

      Ich hatte aber die Bilder von 2009 aus Holland im Kopf, dort wurden 7 Menschen mit direkt einem Auto getötet.

      Ich werde meine Datensammlung mal sortieren…

      Die Tat von 2010 in England war die zweitschlimmste dieser Art. 1996 hat der Amoklauf von Dunblane zu den Waffengesetzverschärfungen geführt. Beide Taten wurden mit legalen Waffen begangen. Trotzdem ist es ein Fehler die gesamte Waffengesetzgebung an solchen Einzeltaten auszurichten. Nach dem Amoklauf von Hungerford 1987 wurden halbautomatische Gewehre verboten, nach dem Amoklauf 1996 alle Kurzwaffen. England hat heute eines der schärfsten Waffengesetze der Welt. Trotzdem ist die Zahl von Straftaten mit Schusswaffen von 14 000 im Jahre1996 auf 21 500 im Jahr 2006 angestiegen. Weiterhin wurde 2006 das Waffenrecht erneut verschärft und das Strafmaß für illegalen Waffenbesitz erhöht. Erst 2011 wurden weniger Straftaten mit Schusswaffen gezählt, als vor dem Waffenverbot.

      Wenn man 7 Jahre nach einem Waffenverbot von legalen Waffen (illegale Waffen sind ja schon verboten), einen Höchststand an Straftaten mit Schusswaffen hat, und erst dann auf die Idee kommt etwas gegen illegale Waffen zu tun, und dann die Zahl der Straftaten mit Schusswaffen wieder sinkt, dann könnte das doch darauf hindeuten, dass legale Schusswaffen nicht das Problem sind, sondern die illegalen Waffen die Statistik bestimmen. Oder wo liegt da mein Denkfehler?

      http://www.parliament.uk/briefing-papers/SN01940.pdf

  8. Juergen

    Lachgas ist anders als Holgi denkt ganz leicht zu bekommen, in jedem Supermarkt…. das ist das Treibgas in den Patronen für Sahneaufschäumer. Aber bitte nicht mit den Patronen für Bierzapfanlagen verwechseln, da ist CO2 drin…

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  9. Pia

    Hallo Alex, hallo Holgi!

    Ihr hattet euch ja gefragt, mit welchen Strafen Eltern ihren Kindern heute drohen.
    Ich habe da eine ganz interessante Entwicklung durchgemacht 😉

    Zumindest für ‘Du kommst ins Heim’ würden Eltern heute nur noch ausgelacht werden mit dem Kommentar ‘Jaja Mama, is’ gut, ok’.

    Als ich ungefähr 8/9 war, da war ‘Hausarrest’ noch ganz schlimm, dann konnte man sich ja nicht mit seinen Freunden treffen und draußen spielen.
    Mit ca. 10-12 war es dann ‘Fernseh-Verbot’, eine Woche war schon eine echte Bestrafung und meine Eltern mussten die Fernbedienungen verstecken, wenn ich mal alleine zu Hause war.
    Mit 12-14 war es dann ‘Computer-Verbot’, als es noch unüblich war, dass man in dem Alter bereits ein Smartphone hatte.

    Und heute mit 16 ist es ‘ICH STELL DIR DAS W-LAN AB!’. Manche Freunde bekommen das ganze Smartphone weggenommen, meine Eltern haben aber gelernt, dass ich wenigstens SMSen empfangen muss, falls wir in der Schule Vertretung haben oder irgendwas ausfällt, damit ich mich da auch vorbereiten kann.

    Auch effektiv kann sein ‘Ich hol dich nicht von der Party ab!’ (‘Du bekommst das Auto nicht’ bei Menschen über 18.) – bei meinen Eltern wäre das eher ‘DU MUSST AUF DIESE PARTY GEHEN!’ aber bei anderen funktioniert das ganz gut, hier auf dem Land, wo der letzte Bus um 7 Uhr fährt. In der Stadt ist das natürlich eher semi-effektiv.

    Oh, und meine Mutter hat sich auch noch eine schöne Strafe überlegt: ‘Ihr müsst euch euer Frühstück morgens selber machen!’ 😉
    Das funktioniert bei uns allen (bei mir, meinem Vater und meinen Geschwistern) ziemlich gut, weil wir jede Minute ausnutzen, die wir länger schlafen können.
    Allerdings würde meine Mutter das auch nicht durchziehen, weil es durchaus vorkommen könnte, dass sich jemand vor Müdigkeit den Daumen mit der Brotmaschine abschneidet.
    (Ernsthaft, hab ich schon mal fast geschafft, kein Witz.)

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  10. Johannes

    Im Nachbarort meiner Eltern gab es eine, die sich für Bravo fotografiert hatte. Die Ausgabe war in der ganzen Region ausverkauft. Und sie wurde daraufhin gemobbt, so sehr dass sie umziehen musste.

    Vor rund 10 Jahren wurde die sexuelle Ausrichtung von Schwulen (ich weiss von zwei Fällen) in “Bisexuell” umgeschrieben.

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    1. Alexandra

      Whoaaa, krass. Kenne selbst leider (?) niemanden, der bei sowas mitgemacht hätte, ich habe das alles lange Zeit auch nicht für real gehalten. Mit 13 war ich dann mit der AWO auf einer Jugendfahrt in Frankreich, Biscarosse, am Atlantik. Eines Tages erfuhren wir, dass am Strand gerade eine Foto-Love-Story für BRAVO “geschossen” wird und noch händeringend nach Mädchen gesucht wird, die sich für einen “Miss Wet-T-Shirt”-Wettbewerb ablichten lassen. In unserer Gruppe haben ein paar ernsthaft überlegt, da mitzumachen. Ob so eine Aktion heute überhaupt noch möglich wäre?

  11. Haiko

    Die Sendung war ein spannender Ausflug in die Zeit als ich noch in dem Alter war.
    Besonders die Sache mit den Zwittern und dem Heroin ist in meiner Erinnerung seltsamerweise ein großes Thema gewesen, obwohl es sich im realen Leben nicht einmal irgendwo gezeigt hat (ich habe immer heimlich die Bravo meiner Schwester gelesen).
    Es wäre echt interessant, wenn ihr mal Jugendliche von heute befragt, was sie von den damaligen Fragen halten und wie sich die Auffassungen verändert haben.

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  12. Patrick

    Wie man Jugendlichen droht: “..Sonst nehm ich dir das Internet weg!”
    Auch: Ist “Mit jemanden gehen” eigentlich ausgestorben? Es kommt mir so vor, als hätt ich das ewig nicht gehört.

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  13. Lutz

    Coole Sendung! Geniale Idee. Wie würden die Fragen der selben Generation aus einer anderen Nation aussehen oder aus einer anderen Epoche? Eurer Antworten waren sehr amüsant! Danke! Alex, Holgi ich ziehe meinen HUT 🙂

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  14. Christian

    @Grits Frage, bzw. Alex’ Ausführungen: Ich empfehle wärmstens und eindringlich die britische Serie “Miranda” mit der gleichnamigen Darstellerin Miranda Hart!

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    1. Alexandra

      Warum habe ich noch NIE davon gehört? Erste zwei Folgen geschaut und fast geweint vor Glück. DANKE für den Tipp!!!

  15. Sven

    Hey Holger und Alexandra,

    ihr habt ja ein paar Mal behauptet, das die Fragen ausgedacht sind, und nicht von echten Menschen. Das dachte ich auch sehr lange, aber dann sah ich mal Bravo-TV und dort fragte jemand mit per Email (1993/1994) den ich persönlich kannte und auch anhand seiner Email identifizieren konnte. Diese Frage, die ich damals auch für unfragbar hielt, wurde wirklich gefragt. Es kann also sein, das alle Fragen echt sind.

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  16. JuergenL

    Wenn ihr etwas über Metal erfahren wollt, gibt es eine hervorragende Doku eines Metal Fans . Entstehungsgeschichte, die verschiedenen Stile etc. “a headbangers Journey” von Sam Dunne. Findet sich in allen Sprachvarianten bei youtube.

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    1. Alexandra

      Eine meiner Lieblingsdokus!!! Zeigt auch wunderbar das faszinierende Spektrum zwischen primitiv und sophisticated, die man im Metal vorfindet. (Einige Interviews haben mir echt die Sprache verschlagen)
      Was ich auch sehr mag ist die 1980er Oldschool-Doku “The Metal Years” aus der Reihe “The Decline of Western Civilization”.

  17. Michel

    Tolle Sendung, vielen Dank! Mich hätte die Originalantwort der Bravo zu Christels Frage “Neger” interessiert. Nimmt mich wunder, wie es die Redaktion so mit der Akzeptanz und Offenheit hatte. Vielleicht könntest du Alex für mich das nachschlagen? Danke

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  18. sternburg

    Und ich dachte, der Holger sei süchtig nach Waffeln.

    Wirklich sehr, sehr schöne Sendung. Solltet ihr das nochmal machen: Noch mehr als die Antworten der heutigen Jugendlichen interessieren mich die damaligen Antworten der Redakteure. Ich möchte wetten, der Unterschied zu Euren heutigen Antworten ist mindestens genau so groß.

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  19. Uwe

    Bitte gebt Alexandra mehr Möglichkeiten über Mädels zu sprechen die in Turnhallen Radschlagen!

    Wieder Daumen hoch! Vielen Dank für die kurzweilige Unterhaltung

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  20. defu76

    Hallo Ihr zwei,

    Für einen ausführlichen Kommentar bin ich
    zu müde. Bevor ich es aber ganz vergesse, wollte ich wenigstens schnell los werden, das mir diese Folge außerordentlich gut gefallen hat. Helium gibt es übrigens ganz einfach bei Ebay;)

    Gute Nacht

    Dennis

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  21. Knut

    Alex, ich will fünf Kinder mit dir! (Das würden Riesenbabys, ich bin 1.96m 😉

    Was eine wunderschöne kurzweilige und unterhaltsame Folge mit interessanten Einblicken in eure Gedanken! Danke, noch mehr davon!

    Antworten
  22. Lisbeth Luemmel

    Total coole Folge. War eine tolle Zeitreise (bin ungefähr in eurem Alter) Wäre als nächste Folge vielleicht eine mit aktuellen Bravos möglich? Mich würde der direkte Vergleich sehr interessieren. Was die Teens heute wohl so für Sorgen haben?!

    Antworten
  23. Konrad

    Ich, Baujahr ’86, weiß nicht, was es an dem Wort “Neger” Negatives gibt. Ich verstehe die ganze Diskussion gar nicht. Der Teil, der negativ mitschwingt ist halt Rassismus , nur geht der nicht weg, wenn man “Maximal-pigmentierter” oder irgendwas anderes doofes sagt…

    Antworten
  24. Pterry

    Hallo Alexandra, hallo Holgi,

    ich glaube die Drohung “ihr kommt ins Heim” war vor allem so krass weil in meiner Wahrnehmung Heime sehr sehr lange sehr sehr negativ belegt waren. Es gibt ja heute Dokus über die Heimkinder der 50er und 60er Jahre (also praktisch die Generation der Eltern, die dann damit drohen) und die Bedingungen unter denen die Kinder damals darin lebten, waren teilweise echt unmenschlich, aus heutiger Sicht. Und Heimkinder waren zusätzlich sehr arm, ein weiteres Stigma.
    Heutige Drohungen: WLAN ausschalten, was ich so höre. Bei uns “Sandmännchen fällt heute für dich aus”, “du darfst nachts nicht zu uns kommen” , sowas halt (aber das Kind ist ja noch ganz schön klein und lässt sich auch leicht veräppeln, wie man an Bsp 2 sieht, denn wie will ich das denn durchsetzen).

    Antworten
  25. Johannes

    heutige Drohungen:

    … sonst schalten wir dir das Internet aus
    … sonst nehmen wir dir das Handy/Laptop weg
    … sonst schicken wir dich aufs Internat
    … sonst musst du deinen Führerschein/ Kino/ Schulbus selber zahlen
    … sonst kannst du dir in Zukunft die Wäsche selber waschen

    Gruß Johannes,
    16-Jähriger treuer Wrintheit-Hörer

    Antworten
  26. Norti

    Ich, Baujahr ’86, weiß nicht, was es an dem Wort “Neger” Negatives gibt. Ich verstehe die ganze Diskussion gar nicht.

    Also ich mach das ja immer so: Wer mir ernshaft glaubhaft machen möchte, dass er nicht versteht, dass “Neger” ein kolonialrassistisches Schimpfwort ist, den rede ich im weiteren Gespräch nur noch als “Arschloch” an. Tut mir ja leid, aber im Gegensatz zu Holgi denke ich, dass JEDER intelligent genug sein sollte, zu erkennen, dass das ein Schimpfwort ist.

    Antworten
  27. neik

    Wollt mal zu dem Thema, Beleidigungen mit Ausdrücken die sich an Minderheiten bedienen, was sagen. Das ist eine Sache die mir in letzter Zeit immer häufiger auffällt. Alle Sprüche in diese Richtung (Schwul, Schwuchtel, schwule Scheiße etc…) beeinhalten selten einen minderheitenunterdrückenden Hintergrund. Das ist sehr befremdlich. Ich weiß aber nicht einzuordnen, ob ich diese Entwicklung evtl. sogar begrüßen sollte. Denn die Leute die ich kenne, die diese Worte nutzen, tun dies ohne homophoben Hintergedanken oder ähnliches.

    Antworten
  28. Micha

    Ich als Metalfreak 😉 seit fast 30 Jahren möchte hier auch mal meinen Senf dazu abgeben:
    Musik ist Geschmackssache. Mir gefällt eben Metal am besten., ist wie “Rauschgift” 😀

    Ich kann stundenlangem eintönigem Umpf-Umpf-Schigger-Schigger in der Disco nichts abgewinnen. Dann gehe ich eben nicht hin.
    Aus eigener Erfahrung mit Konzerten (hauptsächlich Metal, aber auch andere Genres) kann ich sagen, dass “richtige” Metaller total nette Leute sind, auch wenn sie teilweise finster aussehen. Mir ist noch nie etwas passiert trotz Erste Reihe oder aus Versehen im Circlepit landen. Jeder hilft da jedem. Besser die Jugend reagiert sich so ab wie wenn sie am Bahnhof Leute aufmischt.
    Beispiel für “falsche” Metaller:
    Iron Maiden Konzert, erste Reihe, 2011 (ja, die gibt es heute noch). Die “richtigen” Metaller schwingen die Haare und freuen sich, die “falschen” Metaller stehen dazwischen, tragen “Fleischmützen”, machen den Metaller-Gruß mit allen Fingern gleichzeitig und gröhlen: “Singt doch mal auf Deutsch! Wir sind in Deutschland hier!”

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