Verbrecher zu Helden. Matthias von Hellfeld erzählt.
Diesmal lohnt es sich besonders, auch die passende Nova-Folge vom 12. Juli 2021 zu hören.
Verbrecher zu Helden. Matthias von Hellfeld erzählt.
Diesmal lohnt es sich besonders, auch die passende Nova-Folge vom 12. Juli 2021 zu hören.
Ob das bei den Amis Völermord(e) waren ist umstritten. Ich finde https://usaerklaert.wordpress.com/2007/08/08/indianer-teil-2-totenzahlen/ hilft bei der Meinungsbildung (Teil 3 und 5 der Serie sind auch relevant).
Norbert
Dann halt in einem öffentlichen Fenster…
Nur zur Erinnerung an aktuelle Entwicklungen in Kannada:
»Es ist ein kultureller Genozid«
https://www.spektrum.de/news/massengraeber-indigener-kinder-in-kanada/1893508
Eine gelungene Zusammenfassung der Umstände auf dem Nordamerikanischen Kontinent im 19. Jh. und eine beispielhafte Biografie aus dieser Zeit. Den kulturhistorischen Einwurf gegen Ende würde ich gern noch ergänzen.
Die Western, vor allem der 50er Jahre, dienten nicht nur der Findung einer nationalen und historischen Identität. Die Gegenüberstellung von “Cowboys und Indianern” kann im Kontext des Kalten Krieges noch andere Implikationen mit sich führen. Die Cowboys wurden zivilisiert, sauber und vor allem als Individuen dargestellt, während die “Wilden” als Kollektiv lebten und die “westliche Welt” ablehnten. Außerdem kämpften sie häufig aus dem Hinterhalt gegen die aufrechten Helden. Mit anderen Worten: die Indianer standen für den Kommunismus und die Sowjetunion, den erklärten Feind.
Das Gegenbeispiel dazu findet sich im Western der DDR, wo die Indianer die “Guten” sind. Die Weißen kommen immer mit falschen Versprechen und wollen deren Land nehmen – was vielleicht näher an der Wirklichkeit ist, als das amerikanische Bild, aber durch die Darstellung der “edlen Wilden” auch recht fragwürdig bleibt.
Wie und ob Tarantinos Filme Heldengeschichten erzählen ist noch mal ein vollständig anderes Thema.
Zum einen betreibt er postmodernen Filmkult mit ‘zig Querverweisen und Anspielungen. Er feiert damit seine persönlichen Helden der Populärkultur. Ich verstehe einige seiner Filme zudem als überspitzte kontrafaktische Geschichtsschreibung ohne historisierenden Anspruch, lediglich vor historischer Kulisse (siehe: “Inglorious Basterds”, “Django Unchained” und “Once Upon a Time in Hollywood”).
Lustige Zusatzinfo, in den USA gibt es rund um Billy the Kid das Gerücht das sein Tod fingiert war und er überlebt hat. Über die Jahre gab es verschiedene Menschen die irgendwann behauptet haben der wahre Billy the Kid zu sein und da man nicht alle dieser Geschichten ausschließen konnte gibt es aktuell, soweit ich weiß, zumindest drei Gräber von Billy the Kid in unterschiedlichen Städten der USA.