WR955 Schlacht auf dem Amselfeld

 

Im Juni 1389 schlugen sich die Serben auf dem Amselfeld mit den Osmanen – und träumen heute noch davon. Mathhias von Hellfeld erzählt.

Die passende Ausgabe “Eine Stunde History” läuft am 17. Juni 2019 auf DLFnova.

4 Gedanken zu „WR955 Schlacht auf dem Amselfeld

  1. David

    Schöne Folge!
    Aber in dem kurzen Aufriß hat man schon gemerkt, wie stark die Länder/Gruppen hin- und her geschoben worden. Ich glaube da muß man viele Folgen machen und sich immer einzelne Dinge rauspicken. Albanien mit Enver Höxha war zwar isoliert, aber die starben beide (+Tito) in den 80ern und hinterließen ein Vakuum…

    Ich hatte im April/Mai übrigens eine Reise dorthin gemacht, angefangen voin Sofia/Bulgarien über Skopje/Nordmazedonien und von dort aus mit Mietwagen über Pristina/Kosovo nach Montenegro, später über Tirana/Albanien und Ohrid/Nordmazedonien zurück nach Skopje. Tolle Länder, tolle Landschaften, freundliche Leute – aber man merkt, daß die sich untereinander irgendwie nicht grün sind. Unterschwellig, in Nebensätzen.. der Autovermieter in Skopje sagte, als ich sagte, daß ich jetzt in den Kosovo aufbreche, daß er selber nicht weiß, ist es ein Staat, ist es keiner… dabei sind sie seit 2007 eigenständig und von vielen UN-Staaten anerkannt, aber natürlich nicht von Serbien – und vom Autovermeter persönlich also auch nicht. Ob das ein Serbe war, oder ein Mazedonier, keine Ahnung, egal – unterschwellig ist da alles in der Schwebe und niemand akzeptiert mal irgendwas.
    Am besagten Amselfeld/Denkmal konkret bin ich nicht gewesen, aber an einigen Skanderbeg-Statuen (war dann im Jahr 14xx), das waren ja weitere Abschnitte gegen die Osmanen.

    Aktuell gibt es auch Diskussionen um Gebietstauschungen zwischen Kosovo und Serbien, um wieder mehrheitlich lebende Bevölkerungsgruppen zu “sortieren”….
    Albanein und Kosovo arbeiten schon zusammen, bzw ähneln sich natürlich, vielleicht vereinigen die sich auch irgendwann, und es gibt einen Sog von Teilen von Nordmazedonien/Tetovo (zu einem Großalbanien) und das Pulverfaß wird wieder komplett aufgemacht und es gibt wieder Krieg, weil es zu viele gegenseitige Strömungen gibt…
    Ich weiß nicht, ob es wirklich sinnvoll ist, sie jetzt schon eher kurze Aussicht auf die EU zu stellen (2025), zumal es wahrscheinlich eine große Ausreisewelle zur Folge haben könnte, wenn sie innerhalb der EU dann freizügig arbeiten können. Nicht daß ich was dagegen hätte, gibt jetzt schon so viele Albaner in vielen Teilen von Europa, aber dann bluten die Länder wahrscheinlich vollkommen aus, wenn die ganze Jugend wegzieht, nicht nur die Hälfte. Das ist ein riesiges Problem…. vielleicht aber kommt genau das Gegenteil und die Kriegsbeile (Winnetou gehört ja zu Kroatien, sic) werden für Jahrhunderte eingegraben und es bleibt friedlich….

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  2. Norbert

    Die geopolitische Lage zu Zeiten der ersten Schlacht auf dem Amselfeld sah etwas anders aus als dargestellt. Hier ist eine Karte, wie der Balkan und der Westen Kleinasiens 20 Jahre nach der Schlacht in etwa aussahen: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d9/Map_of_the_southern_Balkans%2C_1410.svg

    Südgriechenland und viele der ägäischen Inseln waren noch in christlicher Hand. Athen fiel erst 1456, der Peloponnes 1460, und der der Johanniterorden auf Rhodes hielt sich bis 1522. Kleinasien wurde noch von den Nachfolgestaaten des Seldschukenreichs dominiert. Viele dieser Staaten waren zwar Vasallen der Osmanen – wurden dies aber erst nach der Schlacht auf dem Amselfeld, nicht davor.
    Und Sizilien gehörte seit 1302 zur Krone von Aragon (als Folge der Sizilianische Vesper 1282 – die Araber waren bereits 1091 von den Normannen vertrieben worden). Der Rest Süditaliens wurde vom Haus Anjou regiert.

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  3. Steffen

    Der Name “Matthias von Hellfeld” ist leider falsch geschrieben worden. Deshalb spricht Alexa ihn dieses Mal beim Vorlesen der Beschreibung zur Episode falsch aus. Danke vorab für die kleine Korrektur.

    Wer es selbst einmal ausprobieren möchte, muss nur sagen “Alexa, starte WRINT Podcast”.

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  4. Peter

    Das Osmanische Reich gab es erst deutlich später als von Matthias dargestellt und war nur eines aus vielen muslimischen Großreichen des Mittelalters. Der Aufstieg des Islams beginnt mit der Eroberung des Perserreichs im 8. Jahrhundert (etwa ein Jahrhundert nach Mohammed). Darauf folgten die überwiegend arabischen Dynastien der Raschidunen, Umayyaden, Ayyubiden, Abbasiden und erst dann, an der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert, gründet sich in Anatolien der Nukleus des turkstämmigen (also nicht arabischen) Osmanischen Reichs.

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