WR1476 Bourdieus Badeanzug

Eine neue Ausgabe der völlig neuartigen Unterhaltungsmatinee. Darin wrintheitsgemäße Antworten auf Fragen nach dem Schwimmen, der Beständigkeit, Verpackungsmüll, Stofftaschentüchern, Entspiegelungen, dem Nahostkonflikt, Kaufhof, Streichfett, Niederländisch, Liedern, Mastodon, Lesezwang, Schnitten, Thermomix, Sprachen, Hoden (Richert), Förmlichkeit und der obligatorischen Höflichkeitsfrage von esureL.

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30 Gedanken zu „WR1476 Bourdieus Badeanzug

  1. Daniel

    Hallo ihr zwei! Gleich zwei Schul-Themen, da muss ich als Lehrer doch direkt meinen Senf dalassen.

    Ipads an Schulen finde ich auch ganz furchtbar, aber aus anderen Gründen als Alexandra. Erstmal ganz persönliche Gründe, ich habe in meinem ganzen Leben noch kein Apple-Produkt genutzt, habe also überhaupt keinen Zugang zu diesem System und kann es überhaupt nicht richtig bedienen. Ich hab meine gesamte Kindheit und Jugend am PC verbracht und komme da mit allem im Schlaf zurecht, und dann wirft die Schule mir son Dienst-Ipad hin und plötzlich fühle ich mich wie ein Opa und muss die jüngeren Kollegen fragen, wie ich einen Screenshot mache oder Apps beende. Ätzend. Zuhause erstelle ich Materialien dann natürlich am PC, und da ich nichtmal einen USB-Stick an diese Mistdinger stecken kann, und mir sicher keinen Adapter kaufe für ein Gerät, das mir gar nicht gehört, muss ich mein Onedrive nutzen, was ich eigentlich gar nicht darf, weil Microsoft die Datenschutzstandards nicht erfüllt…

    Dazu kommt natürlich die Deutschheit, mit der das ganze angegangen wird. Nachdem wir in der Pandemie festgestellt haben, das Schulen überhaupt kein digitales Angebot haben, wirft man im Grunde einfach Geld drauf und seitdem gibt es bei uns zB eine Ipad-Klasse, Dienstgeräte für alle Lehrer mit digitalem Klassenbuch und riesige digitale Tafeln in jedem Klassenraum, Kreidetafeln von heute auf morgen auf den Müll geschmissen! Naja, fast. Und nun heißt es: Jetzt macht mal.

    Lehrpläne, in denen die Nutzung der Tablets gewinnbringend integriert sind, gibt’s wahrscheinlich in ein paar Jahren dann. Was ich persönlich auch viel schlimmer finde als die von Alexandra genannte “Ablenkungshaltung” ist die Tatsache, dass die Schüler noch weniger mit den Geräten umgehen können als ich. Die haben grundsätzlich keine Ahnung von IT, wenn ich denen sage, legt einen Ordner an und speichert die Datei unter dem Namen “sowieso”, sind die meisten schon überfordert. Wir haben neben der Ipad-Klasse noch Ipad-Koffer mit je 20 Ipads drin, die man sich stundenweise für seine Klasse hernehmen kann, wenn denngerade einer frei ist. Da sind dann auf den Geräten ständig noch irgendwelche Seiten offen, nichts abgemeldet, fünfzehn Versionen der selben Datei ohne jede Ordnerstruktur.

    Die digitalen Tafeln sind für meinen Englischunterricht ganz nett, weil es die Schulbücher in digitaler Form gibt, d.h. irgendeine langsame, in Flash programmierte Zumutung, aber es existiert grundsätzlich und ist einigermaßen benutzbar… bis auf die Tatsache, dass alles nur auf DVD ausgeliefert wird. Zum Glück haben die Windows-7-Rechner in unserem PC-Raum noch Laufwerke und ich hab mir den ganzen Kram auf einen USB-Stick ziehen können.

    Lustig wirds, wenn die digitale Tafel aus irgendeinem Grund mal einfach nicht funktioniert oder einfriert, dann steht man da und kann die Stunde im Grunde vergessen. Alles schon passiert.

    Was die Anrede angeht, also dass Schulklassen mit dem generischen Du angesprochen werden, habe ich noch nie gehört. Entweder ist das eine regionale Eigenart oder es geht um Grundschulen, da könnte ich mir das noch vorstellen.

    Soviel dazu, beste Grüße!
    Daniel

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    1. otto-giotto

      “Ich hab meine gesamte Kindheit und Jugend am PC verbracht und komme da mit allem im Schlaf zurecht, und dann wirft die Schule mir son Dienst-Ipad”

      Ich bin ja auch kein Fan von Apple-Produkten, aber diese Art von Kommentar, die ich auch schon von anderen gehört habe (z.B. den Verwaltungsbeamten in München, die Linux/LiMux doof fanden), verstehe ich immer nicht so ganz. Konkreter ist mir nicht klar, warum bei bei Computern die Erwartungshaltung besteht, dass man sich mit dem konkreten System vorab auskennen muss. Das ist halt ein Arbeitsmittel das, zu deinem Job gehört und das du dann eben so zu lernen hast, wie du auch andere Arbeitsmittel lernen musstest, wenn an anderer Stelle entschieden wurde, dass das die beste Lösung für den Anwendungszweck ist.

  2. Mark

    Liebe Alexandra,
    iPad an der Schule ist ein Problem? Die Kinder sollen lieber mit der Hand auf Papier schreiben?? Ja weißt du denn nicht, wie schlimm es war, als die Schüler in der Antike plötzlich Wachstafeln bekamen und mitschreiben konnten?! Katastrophe, der Tod des Gedächtnisses! Und dann die Einführung des Buchdrucks: Ich sag nur LESESUCHT!!!
    https://schulesocialmedia.com/2013/01/16/was-man-von-der-lesesucht-debatte-im-18-jahrhundert-lernen-kann/

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    1. Eule

      Ein großes Problem bei den iPads ist neben der von Daniel schon erwähnten Unkenntnis über Dateiverwaltung (man kann tatsächlich nicht automatisch davon ausgehen, dass die Kinder/Jugendlichen etwas wiederfinden was sie irgendwann mal abgespeichert haben – iPads sind offenbar reine Gegenwartsgeräte) vor allem, dass die Dinger einen zu kleinen Bildschirm haben. In der Praxis bedeutet das, dass die Schülys sich entscheiden müssen, ob sie das digitale Buch lesen oder etwas aufschreiben wollen, denn beides gleichzeitig “offen” zu haben geht nicht. Bei Aufgaben führt das dazu, dass sie ständig hin und her wechseln müssen und dabei gerne den Überblick verlieren.

  3. Okeo

    Also ich bin begeisterter Anhänger der Stofftaschentücher!
    Tatsächlich trocknen die sehr schnell in der Hosentasche und es macht _mir_ überhaupt nichts aus, da nochmal reinzuschneuzen. Ich kann verstehen, dass andere sich davor ekeln, auf mich trifft das aber nicht zu.
    Wo es mir meinen (Öko-)Magen umdreht ist, wenn jemand ein Papiertaschentuch einmal kurz nutzt und dann in den Müll wirft. irgendwo werden Wälder abgeholzt, Unmengen an Wasser und Energie verbraucht um dann im Müll zu landen.
    Die Stofftaschentücher lassen sich hunderte Male waschen. Und sind dabei so klein, dass sie in der Waschmaschine nicht auffallen.

    Hach. 🙂

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  4. Andre

    Lustig, hab glaub ich noch nie mehr als einmal im Jahr an brause gedacht. am wenigsten an frigeo. noch hatte ich jemals das bedürfnis diesen Firmennamen zu sagen. oder zu denken. Themen gibts

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  5. Devid

    Zu welche Sprachen sprecht ihr….

    Bezüglich Sprachen folge ich seit einer Weile einem Polyglot-Japaner, wo man im Laufe der Monate deutlich den Fortschritt der Sprachen merken kann. Er nutzt so ein Videochat-System und überrascht immer die Leute mittendrin, wenn er die Sprache wechselt.
    Mittlerweile spricht er 8 Sprachen (für Smalltalk reichts), aber es sind noch ein Dutzend andere dabei. Einfach nur imposant.
    https://www.youtube.com/@KazuLanguages/videos

    Und das von einem Japaner, die meist Englisch nur schlecht sprechen/verstehen können. (Lesen ja)…

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  6. Peter B.

    Die Schreibweise “Ahoj” bei der Frigeo-Brause kommt aus dem Tchechischen bzw. Slowakischen. Dort ist “ahoj” das Äquivalent zum deutschen “hallo” und, Interessanterweise, gleichzeitig auch “tschüss”
    Kenn ihr vielleicht noch aus den alten tchechoslowakischen Kinderfilmen, wie Pantau oder “Lucie der Schrecken der Straße”. Da ist auch in der deutschen Syncro das “ahoj” erhalten geblieben.

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  7. Andreas

    Ich bin mir bei wenigen Firmennamen so sicher wie bei Frigeo, wie man ihn schreibt.
    Aber das liegt ganz einfach daran, dass ich aus dem Ortsteil Grunbach, der Gemeinde Remshalden komme.
    Das sagt euch jetzt, falls ihr nicht aus dem Remstal seid oder regelmäßig die S2 Richtung Schorndorf nehmt vermutlich nichts, aber da am Bahnhof, gegenüber vom Kraiss & Friz ist die Fabrik.
    Womit auch direkt mein vermutlich unbeeindruckendster Partytrick, die Postleitzahl hinten auf der Ahojbrausepackung auswendig zu kenne, erklärt wäre.

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  8. Johannes

    Hallo,
    wer mehr über den mysteriösen Gönner der Karstadt-Gruppe (René Benko) in Erfahrung bringen möchte, kann sich die drei folgen vom Inside Austria Podcast zu ihm anhören.

    Spoilerwarnung: Natürlich gehts beim Kauf der Firma nicht um den Erhalt der Warenhäuser 🙂

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  9. Sportschlumpf

    Danke mal wieder für eine weitere Wrintheit. Hatte heute einen schlechten Tag – aber die Sportschlumpfschleckbrause hat ihn dann doch noch mal gerettet!

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  10. Oliver

    Als ich in der fünften Klasse war (1990, Gesamtschule NRW), hatte ich eine Lehrerin, die im Unterricht die gesamte Klasse in der Einzahl angesprochen hat, also “Schlage bitte dein Buch auf Seite 123 auf und bearbeite Aufgabe 7”.

    Das hat mich in den ersten Tagen extrem irritiert, da es sich so anfühlt, als sei man nicht angesprochen, da ja anscheinend eine bestimmte Person gemeint ist.

    Dazu wirkte diese Lehrerin auch noch etwas unsicher/ängstlich. Zusammen mit dieser unsinnigen Art zu kommunizieren, fördert das nicht die Autorität.

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  11. Sven

    Liegt Lüneburg nicht zwischen Augsburg und Berlin? In dem Fall seid Ihr gerne eingeladen, bei uns zu einer TM-Party zu kommen..😂

    Oder noch ne bessere Idee.. wir treffen uns bei Tobi in Kakensdorf und ich bring die TM-Beraterin mit..

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  12. Christine

    KAUFhOF: In meinen Augen ist die Mehrzahl der Karstadt/Hertie/Kaufhof…-Gebäude nicht für Wohnungen geeignet. Erstens ist die Lage meistens für den Zweck nicht attraktiv genug. Denn das ist meistens Abends ausgestorben. Auch eignet sich der Grundriss der Gebäde nur schlecht zur Umwandlung in Wohnungen. Es gibt aber einige andere spannende Konzepte: Fitness-Center, Hotel…
    ~
    Badekappen: Bis in die 80er hinein war überall da Badekappenpflicht, wo noch keine modernen Filteranlagen eingebaut waren. Offenbar waren bis dahin “Haare” ein wirkliches Problem für die Filteranlagen und Badekappen halten die wirksam zurück.
    ~
    Entspiegelung: Meine Tochter hat vor ein paar Monaten eine neue Brille erhalten. Der Opiker erzählte, dass heute gar keine unverspiegelten Gläser mehr angeboten werden.
    Übrigens funktioniert eine Entspiegelung indem eine Schicht aufgebracht wird, die eine halbe Lichtwellenlänge dick ist.
    ~
    Butter: Vom Geschmack her Butter. Aber von der Pragmatik her lieber Margarine: Ist besser haltbar (wir brauchen recht wenig), eignet sich zum schärferen Anbraten und ist besser streichbar.
    ~
    Niederländisch: Ich finde, dass das Niederländische näher am Englischen als am Deutschen ist. Ich verstehe auch fast alles, traue mich aber selber zu sprechen. In der Grenznähe spechen sowieso alle deutsch.
    ~
    iPads an Schulen: Ich bin auch jemand, der durch manuelles (Ab)schreiben die Dinge besser ins Gehirn bekommt. Aber die Zeiten ändern sich und die Kinder lernen heute anders als wir damals. Mein Kind kann durchzuhören besser lernen als durch selberlesen…
    Ansonsten kann ich sehr gut nachvollziehen, warum iPads eingesetzt werden und keine Android/Windows-Geräte: Geräte mit iOS sind in der Masse wesentlich einfach zu administieren. Man hat keine Treiberprobleme und ähnliches. Es gibt nur wenie Betriebssystemvarianten und man kann alle Geräte immer auf Stand halten. Das geht bei Adnroid/Windows nicht so einfach und hat einen viel höhren Aufwand.

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    1. Felix

      @Causa Kaufhof. Es gibt hier eine Reihe spannender Umnutzungskonzepte (Altenheim, Mixed Use aus Büro/Handel und die öffentliche Hand mit Bibliotheken, VHS etc) – besonders in NRW, wo das Thema schon länger akut ist, gibt es viele schöne Lösungen. Besonders in Neuss, Herten oder Recklinghausen kann ich dem interessierten Leser empfehlen, aber auch in Wilhelmshafen gehen spannende Dinge vor sich.

      Eine Wohnnutzung ist technisch schwierig (Medienversorgung der Wohnungen) und nur bedingt attraktiv (Innenstadtlagen sind laut, Parken ist schwierig, in der Regel nur in höheren Stockwerken wirklich umsetzbar und aufgrund der Kosten meist eher ein Luxus-Projekt)

  13. Abkueko

    Zur Brille:
    Das ist ein Trick einzelner Optiker. Bieten mit formalen Lockangeboten Brillen an, die so heute niemand mehr kauft um am Ende deutlich teurer als andere Optiker zu sein. Hatte das als Kind auch. Kunststoffgläser, Entspiegelung, Härtung usw. kostet alles extra und so wird aus “Nulltarif” plötzlich sehr viel.

    Bevor jemand kommt mit “arme Leute können sich was anderes nicht leisten”: Online gibt es Einstärkenbrillen mit Kunstoffgläsern, gehärtet und Superentspiegelt ab 45€. Für einfache Anforderungen reicht es. Wer eine stärkere Einschränkung hat und dünnere Gläser braucht, legt min 100€ hin. Gerade ersteres ist halbwegs bezahlbar und zeigt wie seltsam die Preise bei den Ketten sind die mit vermeintlich sehr billigen Brillen werben und schon bei einer schlechteren Entspiegelung viel teurer sind.

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    1. Mithrandir

      Letztendlich ist der Mehrpreis durch das Personal mehr oder weniger zu rechtfertigen.
      Immer das gleiche Thema: Online ist günstiger, verhindert aber Arbeitsplätze und macht Filialen kaputt.
      Ich wollte vor einiger Zeit auch eine Gleitsichtbrille und sparen. Also zu Fielmann und billig gekauft (ca. 150EUR).
      Beratung war OK und die Qualität an sich auch, aber mir war der “Lesebereich” zu groß und ich habe gefragt, ob man das nicht anpassen könne “Geht nicht”. Brille lag in der Ecke.
      Vor kurzem dann zum alteingesessenen Optiker im Nachbarort. Dort hätte ich eine angepasste Brille für knapp 500 EUR haben können (nur die Gläser), aber ich habe mir die Premiumvariante gegönnt (1200 EUR). Hatte aber auch eine wirklich ausgiebige und gute Beratung und dieses Mal passt es auch mit den angepassten Bereichen. Und eine Fernsehbrille ohne Gleitsicht gab es umsonst dazu.
      Klar wenn man den Materialwert bedenkt ist der Preis absurd, aber ich sage mir halt, ich hatte das Glück einen Job zu finden, in dem ich auch “irrsinig” viel verdiene, dann kann ich das auch jemandem anders gönnen.

  14. Mithrandir

    Ich finde den angesprochenen Text zum Duzen von Max Goldt nicht, hat jemand einen Link?
    Frigeo war für mich immer Frigeo, aber ich dachte immer es wären Bazako Joe Kaugummis, statt Bazooka Joe. Die habe ich im Lädchen auch immer bekommen, wenn ich einen Bazako geordert habee.

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    1. holgi Beitragsautor

      Ich habe mich auch blöd gesucht, weil ich den gerne in den Shownotes gehabt hätte, aber nichts gefunden. Wir bräuchten jemanden mit einem seiner Bücher, in denen der steht. Wenn ich es nicht vergesse, frage ich bei der nächsten Aufzeichnung mal Alexandra.

    2. Alexandra

      Der Text ist im Sammelband “Für Nächte am offenen Fenster” enthalten (sehr schön auch das Audiobook / Livelesung dazu). Außerdem steht er in “Mind-boggling. Evening Post”, dort allerdings unter dem Titel “Darf man den Herbst duzen?” (das war anscheinend der ursprüngliche Titel). Wenn ihr wollt, kann ich die “Kernthesen” daraus in der nächsten Wrintheit vorlesen.

  15. Peter

    Danke euch, hat mir wieder gute Laune gemacht!

    Ich mag ja Apple-Krams nicht, weil es so umständlich ist, die Daten von den Geräten irgendwo anders hin zu transferieren, was nicht im Apple-Universum ist. Und weil mein Gerät mal kaputt war und ich feststellen durfte, dass bei den Backups je nach App auch mal nur Bruchteile des eigentlichen Inhalts gespeichert wurden.

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  16. Ben

    Schweizerdeutsch ist eine Form des Alemannischen, wie es auch in Süddeutschland, im Elsass und Vorarlberg gesprochen wird. Ein Schwabe beispielsweise hat vergleichsweise wenig Mühe es zu verstehen. Stichwort Lautverschiebungen, die je südlicher je weniger mitgemacht wurden, was dazu führt, dass ich als Nordschweizer ähnliche Probleme habe einen Walliser zu verstehen.

    Schweizer sprechen ohne kognitiven Aufwand Hochdeutsch; die Deutschschweizer meine ich, die Französchisch/Italienisch/Romanisch Sprechenden nehme ich mal aus :).

    Es ist eher eine Scham, weil das resultierende Hochdeutsch meist dialektgefärbt ist. Dabei leider geht vergessen, dass die meisten Deutschen ebenfalls mehr oder weniger Dialekt sprechen. Interessant ist, wenn Kinder Rollenspiele machen, wählen sie für ihre Rolle häufig Hochdeutsch. Die Zurückhaltung kommt erst später. Schaut und hört man sich übrigens Radio- und Fernsehinterviews aus der Mitte des letzten Jahrhundert mit Passanten auf der Strasse an, wird ausschliesslich Hochdeutsch gesprochen.

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  17. Friederike

    Lehrer, die die Klasse duzen:
    Wir hatten in den 80ern einen Mathelehrer, der die Klasse als Gesamtheit geduzt hat. Einer seiner Marotten, am ersten Tag kam er in die Klasse „Du bist aber groß“. Alle drehen sich zum Lulatsch der Klasse um. Gemeint war aber die Klassengröße mit 34 oder 35 Schülern 😉
    Klasse Mathelehrer aber, und außerdem gut für viele Geschichten, die man sich 40 Jahre später noch erzählen kann. „Teile nie durch Null, denn es ist von Übel“ war auch einer seiner Sprüche, die sich ins Hirn n eingebrannt haben. Er trug immer (dasselbe?) Jackett mit Kreidespuren über der Jackettasche, in der er die Tafelkreide aufbewahrte.

    Stofftaschentücher:
    Auf jeden Fall! Ich nutze Papiertaschentücher nur, wenn ich erkältet bin. Ansonsten gönne ich mir morgens ein schönes, gebügeltes Stofftaschentuch für die Hosentasche. Das mag oberspießig sein, ist für mich aber ein kleiner Luxus, der mir einfach Freude macht.
    Die Taschentücher habe ich mir teilweise gekauft, teilweise sind sie geerbt, dann erinnern sie mich zum Beispiel an meinen Schwiegervater oder eine liebe ältere Nachbarin. Von der habe ich übrigens Taschentücher mit einem aufgedruckten Hotelnamen. Ob es die da mal als Willkommensgeschenk gab?

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  18. Max

    Zu Roberts Frage: Was soll sich in eurem Umfeld nie ändern?

    Da kam mir ob der aktuellen Weltlage etwas in den Sinn, das ich „Heilheit“ nennen würde (oder ist es einfach „die Heile“?) Sehe es auch so wie Holgi, dass Veränderungen auch dazugehören. Aber gerne braucht es sich niemals ändern, dass (und das fasse ich mal frech als Heilheit zusammen)

    – ich in meiner Heimat das Fenster öffnen kann und frische Luft und Vogelgesang hereinströmen,
    – es hier keinen Bombenalarm gibt,
    – keine feindseligen Panzer oder Truppen hier einwandern,
    – ich keine Angst haben muss, wegen meiner Eigenheiten eingesperrt zu werden,
    – ich in einer Demokratie leben darf,
    – heute und morgen und übermorgen alles, was ich brauchen könnte nur Minuten entfernt in irgendeinem Laden zu einem erschwinglichen Preis verfügbar ist.

    (Das sind nur ein paar Beispiele. You know what I mean.)

    Ist das nicht geil, dass sonntags mein größtes Problem ist, dass mein Nachbar mit seinem lauten Rasenmäher durch den Garten fährt, während ich mich sonnen will?

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