WR1349 Embargo: Modelle, Zölle, Anreize

Mit Rüdiger Bachmann und Christan Bayer.

Wir sprechen nochmal über die Modelle, die die ökonomisichen Folgen eines Energie-Embargos berechnet haben, darüber, wie man überhaupt modelliert, wie Zölle wirken würden und wie die Verbraucher zum Gassparen gebracht werden könnten.

Darin: Gutachten vom Sachverständigenrat, DIW-Modell, Interview mit Georg Zachmann von Bruegel (Paper), Interview mit Christian Bayer (Paper), Guerrieri et.al.: Can Negative Supply Shocks Cause Demand Shortages?

6 Gedanken zu „WR1349 Embargo: Modelle, Zölle, Anreize

  1. Norbert

    Zu dem “Wenn ich das Stahlwerk abschalte, dann ist das im Arsch”: Dabei ist es egal, ob der Notschalter betätigt wurde oder ob der Hochofen geregelt runtergefahren wird (geregelt = es wird weiter geheizt). Fällt die Temperatur unter einen bestimmten Wert, kann ein Hochofen nicht wieder angefahren werden. Bei (laut Wikipedia) 721°C macht die feuerfeste Auskleidung des Hochofens einen Phasenübergang durch, bei dem sie sich ihr Volumen schlagartig ändert, was mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu Spannungsbrüchen führt. Dadurch ist der Ofen im günstigsten Fall nicht mehr benutzbar, im ungünstigsten Fall einsturzgefährdet. Ein geregeltes Runterfahren des Hochofens dauert entsprechend mehrere Wochen bis Monate.
    Andere Industrien haben das Problem auch. Bei großen Glashäfen, die bei deutlich höheren Temperaturen arbeiten, und beim Erreichen des Lebensendes in der Regel auch nicht abgelassen werden, kann das geregelte Abschalten weit über ein Jahr dauern.

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    1. holgi Beitragsautor

      Heißt das gleichzeitig, dass man diese Anlagen immer unter Vollast fahren muss oder ginge das auch vorübergehend auf kleiner Flamme (haha)?

    2. Norbert

      Du kannst Die Temperatur schon in einem gewissen Maße reduzieren. Für Wartungsarbeiten wird das z.B. getan. Aber das macht nicht so viel aus. Neben dem Isolationsmaterial musst Du halt auch darauf achten, dass Deine Schmelze eine Schmelze bleibt. Bei einigen Prozessen können sich sonst Klumpen bilden, die Du nie wieder rausbekommst (z.B. Glasherstellung). Dass kann dann negative Effekte von der Verringerung des verfügbaren Volumens bis hin zu statischen Problemen haben.
      Disclaimer: Ich hatte beruflich mit der Ofenbauabteilung eines Glaswerks zu tun, bin aber eigentlich kein Fachmann.

  2. Christian Berger

    Also ohne jetzt irgendwas nachzuschlagen würde ich intuitiv eine “stetig differenzierbare Nachfragefunktion” wie folgt interpretieren.
    Es gibt Funktionen die die Nachfrage in Abhängigkeit von Parametern angeben, beispielsweise in Abhängigkeit vom Preis. Funktionen kann man differenzieren, dabei bildet man, vereinfacht gesagt, die Steigung der Funktion über einen ihrer Parameter.
    “Stetig differenzierbar” bedeutet nun höchstwahrscheinlich, dass die Funktion an jedem Punkt differenzierbar ist, also dass sie an jedem Punkt eine definierte Steigung hat. Vereinfacht gesagt hat die Funktion dann keine Sprünge.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass das in Modellen die Sache sehr vereinfacht.

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  3. Daniel Schmidt

    Immer wenn ich die wirtschaftskunde höre Blicke ich positiver in die welt. Ihr drei hab irgendwie sowas pragmatisch realistisch positives an euch. Vielen Dank mal wieder für diese Sendung.

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  4. Rob Wessel

    Ich fände es sehr spannend, wenn sie sich in einer der kommenden Folgen über die Möglichkeiten der Finanz- und Geldpolitik Kampf gegen den Klimawandel auseinandersetzen.

    Ich habe von kurzen vom Konzept der Carbon Coin gehört, was ich sehr spannend finde. Würde mich da über eine Einschätzung der Experten freuen.

    Hier ein Artikel den ich gefunden habe. https://www.greenbiz.com/article/could-carbon-coin-solve-climate-crisis

    Vielen Dank für diesen Podcast. Er gefällt mir sehr gut und ist wirklich informativ.

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