WR1336 Der Club of Rome

Eigentlich wussten wir das alles auch schon vor 50 Jahren. Matthias von Hellfeld erzählt.

Die passende Ausgabe “Eine Stunde History” läuft am 28. Februar 2022 auf DLFnova.

Ein Gedanke zu „WR1336 Der Club of Rome

  1. Jan

    Lieber Holgi, lieber Matthias,
    zwei Anmerkungen brennen mir unter den Nägeln.

    Mir ist wichtig herauszustellen: Der Bericht “Limits to Growth” hat verschiedene Szenarien durchgespielt, mit eher einfachen Modellen und noch vielen unbekannten Faktoren, von einer wirklichen Vorhersage kann man also nicht sprechen. Sie schrieben selbst: “These graphs are not exact predictions […] They are indications of the system’s behavioral tendencies only.” (S.93)
    Der Zeitpunkt eines Kollapses in einem der Szenarien ist also eher wenig relevant.

    Aus heutiger Sicht wäre ich bei dem Thema Weltbevölkerung/Überbevölkerung vorsichtig. Das Wachstum hat sich in den letzten Jahren einerseits verlangsamt. Andererseits liegt das (aus meiner Sicht) größte Problem, das auch zum Ende des Wachstums führen kann – der Klimawandel – nicht allein an der Anzahl der Menschen. Die Treibhausgas-Emissionen sind pro Kopf so ungleich verteilt auf der Welt, dass ein Verweis auf die Gesamtbevölkerung aus Ausrede missbraucht werden könnte. (Ich sage nicht, dass ihr das getan habt!) Es ist weniger entscheidend, ob 8, 9 oder 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Entscheidend ist, welchen Lebensstil wir der reichsten Milliarde erlauben.

    Sowohl den Rückgang des Bevölkerungswachstums als auch den Klimawandel hatten die Autoren 1972 so konkret noch nicht wissen können. (Möglicher Klimawandel durch CO2 war unter “pollution” als möglicher Faktor unter vielen sehr wohl aufgezählt, aber eben nur qualitativ, das Ausmaß war noch nicht quantitativ zu beziffern.)

    Konkrete Faktoren, konkrete Zahlen konnten damals nicht genau bestimmt werden – was die Bedeutung des Werkes, das die strukturellen/systematischen Probleme auf den Punkt gebracht hat, nicht schmälert.

    Viele Grüße,
    Jan

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