Bevor Rüdiger Bachmann, Christian Bayer und ich zum eigentlichen Thema der Sendung kommen, schweifen wir noch ein wenig über Staatsschulden, die Schuldenbremse, den Novemberlockdown, machen Bier teurer und enden schließlich abrupt zu zweit.
Bevor Rüdiger Bachmann, Christian Bayer und ich zum eigentlichen Thema der Sendung kommen, schweifen wir noch ein wenig über Staatsschulden, die Schuldenbremse, den Novemberlockdown, machen Bier teurer und enden schließlich abrupt zu zweit.
Gegen die Schuldenbremse spricht nicht nur Demokratie, sondern auch ökonomische Argumente. Schön, dass Bachmann wenigstens das Argument der Demokratie anbringt, aber die Diskussion bleibt im (neo-)liberalen Meinungskorridor. Ob Staatschulden von unseren Nachfahren getilgt werden müssen, hängt eher von der aktuellen Einrichtung unserer Ökonomie ab. Etwa von der Funktioinsweise der Nationalbanken bzw. der EZB un wie sie im Verhältnis zu Demokratieb bzw. Gesellschaft stehen. Dazu wird es immer schlechter verargumentierbar, dass wir bei einer historisch hohen Geldmenge in Europa so geringe Investitionen hatten. Daran hat auch Corona nicht viel geändert. Die Frage ist eher wie wir dieses Missverhältnis lösen und das Geld als Investitionen für die breite er Bevölkerunen verfügbar machen.
ZUm Einstieg ein Beitrag von dem hier schon genannten Walter Ötsch:
https://www.youtube.com/watch?v=-dQBP-ceGus
Die wahre Antwort auf “Wer zahlt am Ende eigentlich die Staatsschulden?” ist natürlich “keiner”. Das kann man hinter “in sehr ferner Zukunft irgendwann” verstecken, aber die Realität ist dass wir niemals auch nur annähernd bei Null Staatsverschuldung ankommen werden.
Ich hatte das 2013 mal kurz ausgerechnet.
http://g33ky.de/2013/5/1/Schulden/
Damals hatte ich 2E12€ (2 Billionen) Staatsverschuldung angenommen, daran hat sich wenig überraschend nicht viel verändert. Wenn wir eine um Milliarde jährlich reduzieren (und nie eine Corona-Krise oder ähnliches dazwischen kommt), haben wir das in nur 2000 Jahren zurückgezahlt.
Bei 10 Mrd pro Jahr, sind es nur noch 200 Jahre.
Kaum eine Währung existiert länger als 200 Jahre – wenn wir die Rückzahlung also realistisch halten wollen, müssen wir mehr als 10 Mrd Euro pro Jahr an Schulden reduzieren… DURCHSCHNITTLICH!
Zum Glück fordert auch kaum jemand ernstzunehmendes dass man Schulden jemals auf Null reduzieren sollte. Ist alles nur Gedankenspiel.
In 200 Jahren gibt es hoffentlich kein kapitlistisches Wirtschaftssystem und keine Umweltzerstörung von globalem Ausmaß meh. Staatsschulden sind irreleavant. Kann halt auch anders laufen. Gerade wenn es so weiterläuft.
Griechenland hat sehr teuer für seine Schulden bezahlt. Argentinien steht auch nicht dadurch besser da, dass es regelmäßig pleite ist.
@wrint.de@g33ky.de
Du schreibst: “Damals [für 2013] hatte ich 2E12€ (2 Billionen) Staatsverschuldung angenommen, daran hat sich wenig überraschend nicht viel verändert.”
Ich finde es schon überraschend und bemerkenswert, dass der Gesamtschuldenstand sich nominell nicht viel verändert hat. Das bedeutet nämlich, dass die Staatsverschuldung in Prozent des BIP beträchtlich gesunken ist – von ca. 80 auf ca. 60 Prozent (das dürfte sich allerdings durch Corona ändern).
Im gleich langen Zeitraum 1973 bis 1980 hat sich die nominelle Gesamtstaatsverschuldung fast verdreifacht (*2,76).
Ich sehe kein Grund dafür, dass gefüllte Lokale und Restaurants kein Betrag zum Infektionsgeschehen leisten sollten.
Jedes “Hygienekonzept” im Restaurant ist aktuell annähernd absurd, wenn es nicht Aerosolluftfilteranlagen in der aktuellen Pandemiephase beinhaltet.
Die beiden Ökonomen haben ein Problem mit unvollständigen Informationen, indem sie immer wieder von den Alten – Ü 65 – als Risikogruppe faseln, die von einem Lockdown profitieren würden. Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek nimmt eine Liste des RKI über relevante Vorerkrankungen, die ein Risiko für einen besonders schweren Verlauf haben, und kommt im NDR-Podcast “Coronavirus-Update” auf 21,9 Millionen Menschen, also etwa ein Viertel der Bevölkerung. Ich hätte eher 50 Prozent geschätzt, wenn ich mir all die Übergewichtigen, Raucher, Diabetiker etc anschaue. Das sind aber ganz andere Dimensionen als in der allgemeinen Diskussion wahrgenommen werden
Ich habe jetzt jeder Wirtschaftssendung ne Chance gegeben aber ich komme aus zwei Gründen nicht rein.
1. Ihr setzt zuviel voraus. Ich habe keinen blassen Schimmer von der Hälfte der Fachbegriffe die von den Beiden so nonchalant ins Gespräch geworfen werden und steig deswegen aus.
Das ist alles bestimmt total interessant wenn man die Grundlagen drin hat aber wenn nicht steht man sehr schnell mit Fragezeichen da.
Ich habe bisher jede Folge abgebrochen weil ich das Gefühl habe, es ist egal ob man was versteht sondern es mehr darum geht das schlaue Sachen gesagt werden.
Ich kann daher nicht mal mich kritisch positionieren oder vielleicht sogar lernen. Ich scheitere an den Basics.
2. die Beiden haben eine starke Tendenz zum Mäandern. Wenn ich also doch mal etwas folgen kann, verlieren sie mich mit ihren Schachtelsätzen. In dieser Folge wars nicht ganz so schlimm aber passierte häufiger.
Vielleicht bin ich auch einfach nicht Zielgruppe aber finde es halt schade nicht mal erklärt zu bekommen, was dieses Wirtschaftssystem überhaupt ist und dadurch die Zusammenhänge nicht schnallen kann.
So fühle ich mich halt eher so, als würden “die Erwachsenen” von Dingen reden von denen ich “als Kind” keinen Schimmer habe.
Ich will das Euch nicht als Absicht unterstellen aber zumindest das mal als Feedback da lassen.
Ich denke Fachbegriffe sind kein Problem, wenn das Thema didaktisch stringent und fundiert aufgebaut ist. Der Podcast kommt aber eher als Meinungsaustausch unter seinesgleichen daher (nicht böse gemeint!). Wenn du einen Einstieg in die Ökonomie und ökonomische Theorien suchst, würde ich mich zusätzlich woandersch umschauen und den Podcast evtl. trotzdem noch nebenher hören.
das fasst es ganz gut zusammen. ich möchte hier daher den wunsch äußern, (in analogie zum geschichts- bzw sozialkundeunterricht) eine wirtschaftskundesendereihe zu starten. aufgrund der breite der meinungen (neoliberal sehr gut bis hin zu neoliberal sehr schlecht) vielleicht mit wechselnden fachgästen? zur perspektivischen einordnung? und als finale eine (sachliche) beantwortung der drängenden fragen:
ist der markt frei? ist der mensch ein homo oeconomicus? kann uns eine andere wirtschaftsform vor der ungleichheit retten? nunja, das wird wohl eher ein langfristiges projekt. da sich am problemkomplex voraussichtlich wenig ändern wird, ist aber auch genug zeit vorhanden.