Wir trinken Gotsa Tsitska-Tsolikouri 2017, Tsikhelishvili Mtsvane 2016, Alapiani Shavkapito 2018 und haben mal wieder eine Gastro-Empfehlung: Khwan in Berlin-Friedrichshain.
Details und eine Bezugsquelle für die Weine gibt’s bei Christoph und die nächste Livesendung gibt es am
14. Oktober 2020 um 20:30 Uhr
Da ich es zur Live-Sendung nicht geschafft hatte, hier mein Eindruck zu den Weinen nachdem sie drei Tage offen (bzw. der Mtsvane dekantiert) waren:
Gotsa: Farbe leicht trübes, helles Orange. In der Nase kräutrig, mit einer frischen Milchsäure, aber auch einem Hauch oranger Zitrusfrucht. Im Mund erdig, trocken, leicht bitter, aber auch wieder frische Milchsäure. Ich unterschreibe den erwähnten „Ton“-Geschmack und die Kargheit, aber nicht den abweisenden Charakter. Für mich gut trinkbar, trotzdem ein Unikat. Mein Favorit von den dreien; über die Tage habe ich immer wieder als erstes nach ihm gegriffen.
Mtsvane: Farbe leicht trübes, kräftiges Orange. In der Nase kräftig kräutrig und harzig, mit ätherischen Noten, bis hin zu Lösungsmittel. Im Mund überraschend zunächst weniger expressiv als in der Nase, sehr trocken ohne extrem pelzig zu wirken (nach drei Tagen!), weiterhin kräutrig-bitter, im Abgang eine breite Säure – für mich nach ein paar Schlucken leicht unangenehm. Anstrengender in seiner Eigenart als der Gotsa aber immer noch positiv interessant. Gewinnt definitiv mit einer gewissen Wärme. Vielleicht zu gegrilltem hellem Fleisch? Der erwachsenste der drei Weine.
Shavkapito: Farbe trübes, mittelkräftiges Rot. In der Nase leicht kräutrig, rotbeerig, und reintöniger als die Weißweine. „Sauerkirschjoghurt“ trifft es. Im Mund frisch, mit kurzer Säure, aber deutlichen Tanninen und einer gewissen Bitterkeit, ohne schwer zu wirken. Sehr gut trinkbar, vor allem auch gekühlt – kann ich mir zu vielem vorstellen. Meine Nummer 2 von dem Trio nach dem Gotsa.
In der Sendung habt ihr gemeint man müsse nach Georgien fliegen.
Nicht unbedingt, https://www.gleisnost.de/tour/mit-dem-zug-nach-georgien/?cn-reloaded=1