WR1098 Unterm Fünfer droht Gefahr

 

Darin: Coronavernunft – Coronaverkümmerung – Coronaerwachen – Egoshooter – Mittelaltermärkte – Gastronomie – Regelbetrieb – Spritzen – Schlagzeilen & Wetter

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42 Gedanken zu „WR1098 Unterm Fünfer droht Gefahr

    1. Ben

      Danke. Hab hier beim Hören fast meine erste Panikattacke des Tages gehabt.

      “WAS REDET DER ALTE MANN DENN DA?! Jeder weiss doch, dass Duke Nukem das mit den Rohrbomben ist, nicht mit der Nailgun!”

      Ich brauche ein Leben 🙁

  1. manka

    Abstrich ist harmlos – hatte vor meiner OP einen. War nur relativ nah am Zäpfchen, was bei mir immer zu Würgereiz führt, was ich aber vom Zahnarzt beim Abdruck machen schon kannte.

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  2. Sancho

    Hi,
    als Mitglied im Kriseninterventionsteam durfte ich bereits mehrere Lokführer nach Suizid betreuen. Natürlich reagiert dabei jeder anders, aber allgemein gesprochen ist das für viele schlimmer als ein “normaler” Autounfall mit Todesfolge, weil sie letztlich dabei hilflos zusehen müssen ohne irgend etwas dagegen unternehmen zu können.
    Das Aufsammeln der Überreste ich auch nicht unbedingt angenehm.
    Die wohl verträglichste Methode wäre es mMn wohl, von einem Schiff ins kalte Meer zu springen.
    Problematisch hierbei ist lediglich, dass Angehörige vorallem darunter leiden könnten, dass keine Leiche geborgen werden kann und dabei immer eine gewissen Unsicherheit zurück bleibt. Auf der anderen Seite ist es auch nicht so toll für den Finder, wenn eine Leiche geborgen wird, weil die dabei in der Regel ziemlich hässlich aussieht.
    Die meisten Selbstmörder wollen IdR damit aber ohnehin etwas inszenieren, so dass man davon ausgehen kann, dass jemand, der ernsthaft darüber nachdenkt möglichst gesellschaftsverträglich abzutreten, das ohnehin nicht durchziehen wird.

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    1. Felix

      Ein paar Gedanken zu diesem Thema:

      1. Ich habe mal die Aussage bzgl. Lokführern gehört, dass sich nicht die Frage stellt „ob es einen trifft“ sondern eher „wann“.

      2. Ein entfernter Bekannter litt wohl unter Depressionen und hat aber nie nachvollziehen können warum sich Menschen vor den Zug werfen. Am Ende hat wohl die Corona-Krise „das Fass zum überlaufen“ gebracht und er hat sich vor einen Zug geworfen. In der Situation handelt man nicht mehr rational.

      3. Tipp von einem Feuerwehrmann: Wenn jemand springt „Ohren zuhalten und weggucken/Augen zu“ – in dem Moment kann man eh nichts mehr für den Menschen tun.

  3. Walter

    Selbstmord:

    Im Winter: Bei anständigen Minusgraden in die Berge, eine anständige Dosis Schlaftabletten zu sich nehmen, sich irgendwo hinlegen, wo man entweder an den Tabletten draufgeht oder erfriert. Vorher noch zeitversetzt eine E-mail abschicken. mit Ortsangabe, wo man zu finden ist.
    Funktioniert gut, hat eine aus meinem Umfeld so gemacht.
    Obwohl es einem egal sein kann, was nach dem Ableben passiert, finde ich es nett, wenn man eine Methode wählt, bei der der Körper weitgehend unversehrt bleibt.
    Man könnte mal eine Folge über das Thema machen, falls ich mir diese Bemerkung erlauben darf.

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    1. telroth

      oder mit ner Flasche Wodka einen ansaufen und wegnicken.

      Oder mit ‘nem letzten 20er in der Smartphonehülle am Baumarkt vorbei, um sich nen stabilen Strick zu kaufen, in den Wald gehen und sich nen dicken Ast suchen. Der Förster findet im Wald immer wieder – sorry – Kadaver… Ich denke, er muss dann eh die Profis von der Polizei holen, wem er jemand am Baum baumeln sieht. Dann geht alles seinen professionellen Gang…

  4. Sara

    Suizid vor der Bahn ist nicht gut, weil die Person, die den Zug fährt, aktiv die Person auf den Schienen tötet und damit tendenziell mehr Schuld empfindet, als wenn die Person schon tot wäre. Das Präventivtraining bei der Bahn dazu sagt übrigens: hupen, Augen zu, Ohren zu, Füße hoch, damit man so wenig wie möglich wahrnimmt, was sich als Flashbacks einbrennen könnte. Nachsorge gibt es, aber alle Vor- und Nachbereitung können nicht vor dem Schuldgefühl schützen, einen Menschen überfahren zu haben. (Quelle: anekdotische Evidenz einer Psychologin mit PTBS-Ahnung und einem “Lokführer” im Freundeskreis)

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    1. Roland A. Graf

      Ich glaube nicht, dass Lokomotivführer sich daran gewöhnen, dass Leute sich vor den Zug werfen.
      Die Teile einsammeln müssen Feuerwehrleute und Rettungssanitäter. Das zumindest teilweise Freiwillige, denen man das auch nicht bewusst zumuten sollte.

  5. telroth

    Bei aller Wertschätzung für holgi, aber ich muss mich erneut aufregen!
    Personenschaden im Gleis – hatte ich als Fahrgast auf der Strecke von Köln nach Wolfsburg bzw. Berlin und umgekehrt schon ein paar male.
    Dass ich meine angeblichen “wichtigen Termine” verpasst habe, war nie ein Problem, wenn ich den Grund nannte.
    Einmal stand ich im ICE auf der Höhe von Isenbüttel, quasi in Sichtweite von meinem Zielort, kam jedoch Stunden zu spät – kein Problem!!!

    Ich kann auch in gewisserweise die Gedankengänge der Personen im Gleis nachvollziehen, dass sie keinen Bock mehr haben und dass es schnell geht.
    Aber: Ich habe aber keinerlei Verständnis dafür unbeteiligte Mitmenschen mit in dieses persönliche Problem hineinzuziehen!!!
    Ich hab mal gehört – sicher weiß es nur die Bahn – dass es im Durchschnitt drei sog. “Personenschäden im Gleis” täglich gibt – nach Enke gab’s wohl einen Boom, hoffentlich nicht nach Holgis Bemerkung!!!
    Es geht sicherlich auch um die Lokführer, aber nicht nur!!!
    Einen extremen Fall hatte ich vor Jahren an Gründonnerstag mit meiner Familie auf dem Weg von Berlin nach Köln. Kurz hinter Wustermark blieb der Zug stehen. Wir standen ne Stunde auf freier Strecke, ein Hubschrauber kam mit einem “Notfall-Manager”, ein neuer Lokführer kam mit dem Taxi, der Zug wurde von Polizeibeamten außen abgesucht um zerstückelte Leichenteile zu entfernen.
    Irgendwann fuhren wir rückwärts zurück zum Bahnhof Wustermark.
    Dort wurden zuerst die Passagiere des hinteren Zugteils von Rettungsdiensten und THW, wegen behinderten Fahrgästen, in Empfang genommen, dann die Passagiere des vorderen Teils! Der Bahnsteig war völlig überfüllt, aber es ging nicht anders!
    Als ich mich umschaute meinte ich zu meinem Sohn: “Oh schau mal! Blutspritzer!” und wir standen etwa in der Mitte des vorderen Zugteils auf dem Bahnsteig!
    Das bedeutet, der Zug muss bevor er irgendwann zwangsläufig durch einen nächsten Bahnhof fährt, nicht nur von Leichenteilen befreit werden sondern auch von Bahn-Mitarbeitern von Blutresten komplett befreit werden. Nur die Scheibenwischer nach einem solchen Unfall zu betätigen ist sicherlich nicht ausreichend!
    Die Serie “Tatort-Reiniger” mit Bjarne Mädel ist sicherlich lustig mit nem Bier auf dem Sofa, aber auf freier Strecke ‘nen Zug komplett reinigen – wer sich freiwillig dafür melden würde, kann sich ja hier melden!
    Wir, keine Ahnung wie viele hundert Leute, sind dann von einem neuen Zug abgeholt worden und waren dann etwa 6 h zu spät in Köln bzw. Düsseldorf, was für meine Familie, wahrscheinlich auch für viele andere Reisende an Gründonnerstag; kein Problem war.

    Aber macht doch nicht andere unglücklich und denkt an die Menschen, die einzelne Arme oder Ohren oder abgetrennte Köpfe zur Sammelstelle tragen müssen und die Menschen, die den kompletten Zug putzen müssen!

    Und, lieber holgi, ich würde nicht darauf vertrauen, dass wirklich jeder Sub-sub-sub-Dienstleister in den Genuss einer seelischen Nachsorgen kommt, weil er den “Mist” wegputzen muss weil am Scheibenwischer noch ‘ne Nasenspitze oder ein Ohrläppchen hängt!!!

    Wenn es wirklich nötig ist, seid bei eurem Abgang nicht so egoistisch und denkt an unbeteiligte Menschen, die – sorry – “eure Reste” entsorgen müssen!

    BTW: ein immer ungenannter Grund für die Verspätungen sind diese Verzögerungen…

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  6. Andreas

    Tote Gäste im Hotel nennt man im Fachjargon übrigens “Kaltabreise”.

    Selbstmord durch den Zug ist für die umstehenden Leute nicht so toll. Ich wohne direkt an einem Bahnübergang und in den letzten 10 Jahren haben sich dort mind. 6 Leute das Leben genommen. Die Leichenteile am Triebwagen bzw. enthauptete Körper im Gleisbett oder ein halber Kopf auf dem Poller der Lok, waren da nicht so angenehm.

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  7. Robert

    Hallo Holgi, ich bin selbst seit vielen Jahren bei der Bahn, bin selbst kein Lokführer, kenne aber natürlich viele persönlich. Ich war auch ein paar Jahre als Notfallmanager unterwegs und kann dir daher sagen, daß sich NIEMAND gegen so etwas abhärten kann. Jeder Mensch geht damit anders um. Es gibt Kollegen die nach 6 Selbstmördern noch kein Problem haben und andere, die nach 3-4 nie wieder eine Lok betreten, weil sie hinter jedem Baum oder Mast jemanden sehen, der sich vor den Zug werfen will, auch wenn da keiner ist. Das ist dann auch eine posttraumatische Belastungsstörung. Nach einem Selbstmörder sind die meisten Lokführer mehrere Wochen krank, bevor sie wieder fahren können. Das kann also durchaus ein zeitweiliges Personalproblem werden. Es kann sich niemand vorstellen, was er dem Lokführer antut, wenn er sich vor den Zug wirft. Wahrscheinlich ist es wirklich die asozialste Art, sich das Leben zu nehmen.

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  8. Robert

    Was die Hygienemaßnahmen in der Gastronomie betrifft, ist es irgendwie ein seltsames durcheinander bei uns in der Gegend (Oberbayern). Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich die wenigsten wirklich an die Vorgaben halten, beziehungsweise wird das meiner Einschätzung nach zu lasch gehandhabt!
    Der Betreiber einiger Eisdielen musste zum Beispiel vor drei Wochen 5000 € Strafe zahlen weil er die Daten der Gäste nicht erhoben hat. Ich war mit meiner Frau eine Woche später in einer seiner Eisdielen, da musste trotzdem niemand auch nur irgendetwas ausfüllen! Ich denke denen ist das einfach egal, dann zahlt er halt nochmal 5000 und dann nochmal 5000 🤔 Aber auch in den Restaurants stelle ich fest, dass die Tische teilweise eben nur 50 cm auseinander stehen, im Grunde fast wie vor der Krise! Die Gäste scheint das nicht wirklich zu stören. Ich habe in unserem Lokal die Tische 2 m auseinander gestellt, und auf unserer Terrasse teilweise sogar 3 m und mehr. Ich meine, es muss den Gastronomen doch klar sein, wenn die Zahlen wieder nach oben gehen, laufen wir Gefahr unsere Geschäfte wieder schließen zu müssen! Also ich handle doch im eigenen Interesse wenn ich mich stringent an die Maßnahmen halte! Abgesehen davon will man ja auch wirklich nicht der Grund sein, dass Menschen krank werden! Was die Umsatzzahlen angeht, liegen wir momentan deutlich über den Zahlen vom Vorjahr zu dieser Zeit! Das wird mir zwar die 180.000 € nicht zurückbringen die wir verloren haben, aber man kann positiv in die Zukunft blicken ✌️😊

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  9. Dirk

    Ich wäre ja dafür das jeder der den Kreis Gütersloh verlässt zwei Wochen in Quarantäne muß. Da wird es dann auf der A2 ziemlich ruhig 😉

    Grüße aus dem Kreis Gütersloh
    Dirk

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  10. Tarlear

    Hallo holgi,

    Ich verstehe dich von außen sehen Mittelaltermärkte echt komisch aus, aber da sind auch Leute die einfach interessiert sind an der Zeit.
    Diese legen für sich selber fest was sie darstellen wollen und suchen, schneidern und basteln bis sie eine passende Gewandung für die von ihnen gewählte Zeit und Person haben, da steckt viel wissen und Zeit dahinter.
    Natürlich gibt es auch die die einfach eine große Waffe und ein babarisches Aussehen wollen, aber die Szene lebt von den anderen. Sei also etwas vorsichtiger mit deinen Vorurteilen 😉

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    1. der Ralf

      Reine Mittelaltermärkte (und Veranstaltungen) sind ja durchaus interessant, vielleicht sogar lehrreich. Da machen sich die Darsteller und z.t. auch die Besucher echt Gedanken über ihr auftreten. Es gibt entsprechend Programm etc. pp.
      Allerdings sind die üblichen Feld-, Wald-, Wiesen “Mittelaltermärkte” ja bevölkert von einem buntem Sammelsurium von “Alles was geht”: von der Antike bis weiter über das Spätmittelalter bunt gemischt. Fantasy wie Elfen, Orks, Feen und Hexen. Lederhose, schwarzes Piratenhemd und Zweihänder. Große Trinkhörner. Marktsprech.
      Da sehe ich keine Leute die Interesse an der Zeit haben sondern “Partyvolk” (nicht negativ gemeint).
      Das eher negative Image kommt daher auch eher von solchen Veranstaltungen.

  11. Jonas

    Ein assistierter Suizid, den man vielleicht vorher mit Personen bespricht die einem wichtig sind, nimmt sicher nicht die Trauer, aber wenigstens kann man die Person vorher fragen wie sie zu der Einschaetzung gekommen ist, dass jetzt Schluss sein soll.
    Ich musste da auch an Holgis Gespraech mit dem Bestatter denken. In dem Gespraech hat der Bestatter recht pragmatische Ratschlaege gegeben, wie einfach man ein Testament aufsetzen kann und warum es nicht schadet auch mal ein paar Gedanken ueber die eigene Bestattung irgendwo festzuhalten, damit die Hinterbliebenen irgendwas haben an dem sie sich orientieren koennen. Bei absehbarem Tod aus natuerlichen Gruenden steht allen dieser souveraenere Umgang mit dem Thema zur Verfuegung; aus dem einen oder anderen Grund laeuft es doch oft anders (ist mein Eindruck).
    Fuer Suizid gibt es momentan keine gesellschaftlich akzeptierte Art etwas zu “regeln”. Leute sind im wesentlichen allein mit der Entscheidung und wer uebrig bleibt ist allein mit dem Ergebnis der Entscheidung.

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  12. Dirk Moebius

    Zwei Gedanken zu dieser Ausgabe:
    Ich gehoere zu den Leuten, die diese Idee, sich die Speisekarte doch via QR-Code aufs Handy zu holen, fuer eine eher schlechte halten. Mit meinen alten Augen habe ich Probleme, wenn die Schrift so klein ist, und wenn ich sie groesser mache, fehlt mir der Ueberblick. Das ist so aehnlich, als wollte ich ein Buch auf dem Telefon lesen – das passt einfach nicht. Fuer mich, rein subjektiv.

    Zum anderen noch mal zum Thema Suizid: Vor den Zug zu huepfen ist, glaube ich, wirklich die invasivste Form, aus dem Leben zu scheiden. Da ist nicht nur der Lokfuehrer, da sind nicht nur die Leute, die in diesem Zug sitzen (ich hatte das Vergnuegen mal nachts – von 22 bis 3 Uhr standen wir irgendwo in der Pampa, und bevor die Leiche nicht gefunden wurde, fuhr da auch niemand weiter) oder die in anderen Zuegen, die wegen der Streckensperrung nicht weiterfahren duerfen – da sind dann u.U. auch Hundertschaften von Polizeischueler:innen, die dann durchs Feld gehen und die Reste aufsammeln muessen.
    In summa: da kommt ganz schoen was zusammen.

    Dann doch lieber in der Badewanne, da stoert man maximal eine Handvoll Leute.

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  13. Jörg

    Hallo Holgi, Moin Toby
    ich bin immer wieder erstaunt wie sich die Realitäten in diesen Zeiten unterscheiden. Für euch ist Homeoffice und das abenteuer Einkaufen die Wirklichkeit. Meine Frau hat als Physiotherapeutin durchgearbeitet, ich arbeite als Laborant in der Uni seit dem 4 Mai wieder, ohne unterschied zu “vor Corona Zeiten”. Die einzige Änderung im Uni Gebäude ist ein Plastikabsperrband welches Ein und Ausgang trennen soll und natürlich das keine Studenten da sind. Nur das Büropersonal ist in Homeoffice. Umso mehr “Lockerungen” es im allgemeinen gibt, umso mehr wird die Situation ungerechter…
    Macht Homeoffice noch Sinn wenn gleichzeitig alles wieder geöffnet wird?

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    1. holgi Beitragsautor

      Ich denke schon. Letztlich ist ja jeder, der nicht in Kontakt mit jemand anderem kommt, eine mögliche Bruchstelle für eine Infektionskette.

  14. Jörg

    Richtig. Aber eins ist mir klargeworden. Wenn jemand, so wie du, noch in Homeoffice arbeitet und möglichst Menschenansammlungen meidet, ist die Pandemie viel realer als für mich. Mein Kontakt zur Pandemie ist eigentlich nur die Maske die ich zum Einkaufen trage. So schleicht sich sehr schnell ein gefühl der Normalität ein.

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    1. Lars

      So sieht es bei mir auch aus. Für mich hat sich sogar Vieles “zum Positiveren” gewendet.
      Ich kann im Home Office arbeiten und spare mir täglich 2 Stunden Arbeitsweg, kann mich gesünder ernähren (15kg abgenommen), mache jeden Morgen etwas Sport zu Hause (vorher nicht möglich weil Zeitverlust vs. Arbeitsweg) und beim Einkaufen sind weniger andere Leute da und ich habe mehr Ruhe. Denn das ist sonst für mich Stress pur.
      Die Pandemie bedeutet für mich daher im Wesentlich auch nur, dass ich jetzt eine Maske tragen muss wenn ich in einen Laden gehe.

      Daher finde ich den Kontrast immer so krass wenn andere Menschen wie z.B. hier Holgi&Toby berichten wie sehr sie doch “leiden”. Ist für mich kaum nachvollziehbar, vielleicht ähnlich wie Holgi keinen Zugang zu M;ittelaltermärkten findet 🙂

      Ich war halt vorher auch nicht oft unterwegs und z.B. in Restaurants oder in Bars. Daher geht vielleicht 4-5 mal im Jahr ins Restaurant, weil ich sonst lieber mit Freunden koche/grille. Festivals/Konzerte fehlen mir etwas, aber hält sich in Grenzen. So häufig essen gehen, wie es hier in Holgis Erzählungen den Eindruck macht, wäre mir schlichtweg viel viel zu teuer und gibt mir auch nicht genug. Daher vermisse ich da eben auch nix.

      Was mir nur mal aufgefallen ist:
      Holgi kritisiert oft andere die zu schnell Regeln missachten, raus wollen usw. berichtet dann aber eingangs “wir waren in einem Biergarten, da war es auch schon ganz schön grenzwertig” (vielleicht nicht der genaue Wortlaut. Ja merkst du was? Damit ist man doch eben auch Teil des Problems bzw. tickt eben auch nur so wie der Rest der da z.,B. im Biergarten sitzt. Eben alles Leute, bei denen der Leidensdruck hinreichend groß ist, um doch vor die Tür zu gehen und sich eben im Zweifelsfall lieber in einen ggf. zu vollen Biergarten zu setzen, anstatt doch zu Hause zu sitzen. Das vielleicht mal bedenken bzw. sich an die eigene Nase fassen 😉 Ich kann es aktuell absolut nicht nachvollziehen, wenn ich hier sehe wie voll Cafes, Bars, Restaurants usw. schon wieder sind. Ist zwar dann super wenn die Läden wieder Einnahmen haben, aber für den gesundheitlichen Aspekt interessiert sich dabei scheinbar niemand, oder der Leidensdruck ist eben einfach zu hoch.

    2. Till

      Das geht mir ehrlich gesagt sehr ähnlich. Ich habe während der gesamten Corona-Zeit kein Home-Office gehabt (arbeite in einer Behörde). Die einzige Änderung, die sich in den letzten Monaten für mich ergeben hat, ist irgendwie die Maske beim Einkaufen…alles andere läuft mehr oder weniger genau wie immer.

    3. Lars

      @Holgi: Hab dich dann ggf. bei 2:40 falsch verstanden “…gestern Abend war ich in nem Biergarten, dass war schon grenzwertig.”

      Ging mir aber viel eher darum, dass ich eben diesen “Leidensdruck” nicht kenne/habe, diesen im Freundeskreis auch nicht mitbekomme und mich die ganzen Zeitunsartikel in Richtung “wie komme ich am besten in der Krise klar” eher erstaunen. Eben weil das komplett an meiner Lebensrealität vorbeigeht.

  15. iris

    In Finnland wurde die Gegend um Helsinki, also die Provinz Uusimaa, im Zeitraum 28.3. bis 15.4. vollständig abgeriegelt. Da die Provinz im Süden an das Meer grenzt, reichte an dieser Seite die Einstellung der Fährdienste. Damit sollte verhindert werden, dass die Bewohner der Hauptstadt bei Reisen zu ihrem Landhäuschen im Norden das Virus verbreiten. Leider entwickelte sich die Absperrung der Straßen zu einer Sehenswürdigkeit, die von Leuten aus dem Norden besucht wurde.

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  16. Steffi

    Zum Thema “Suizid sozialverträglich gestalten”: Dass “vor den Zug werfen” alles andere als sozialverträglich ist, wurde ja bereits ausreichend angemerkt. Ein Freund von mir hat einen Weg gewählt, den ich als wohl einen der Rücksichtsvollsten erlebt habe:
    Als nach seinem Tod jemand nach ihm schauen wollte, fand diese Person direkt in der Eingangstür ein großes Schild “ab hier nur noch Feuerwehr & Sanitäter”.
    Die Nachbarin, die ihn fand, musste seine Leiche nie sehen. Sie rief den Notruf, der ab diesem Punkt übernahm. Er selbst hatte sich auf eine “sanfte” Art umgebracht, die keinen blutigen Anblick o.Ä. mit sich brachte. Das Schild bereitete alle Beteiligten gedanklich bereits vor. Er hatte eine Liste mit allen zu kontaktierenden Personen vorbereitet (die leider von der Polizei erst einmal konfiziert wurde). Sehr viel durchdacht. Versucht, allem Leid durch seinen Tod möglichst gut vorauszugreifen.

    Schön war sein Tod, kurz vor Weihnachten und kurz vorm Congress, nicht. Wir vermissen ihn bis heute. Aber in einer Kultur, in dem es keine Option dafür gibt, wie man sein eigenes Leben sozialkompatibel beenden kann, empfinde ich sein Vorgehen als das Maximum an möglicher Rücksicht.

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  17. Ralf

    @toby
    Zu Half Life gibt es die Mod „Black Mesa“ die Half Life auf das technische Niveau von Half Life 2 hievt. Vor allem wurde die Alienwelt Xen vollständig überarbeitet.
    https://www.spiegel.de/netzwelt/games/black-mesa-das-half-life-von-dem-die-fans-traeumten-a-c1d4b56f-91a3-4ba5-9474-3327ce4a7506

    @holgi
    Wenn Interesse besteht, mehr Eindrücke aus der LARP-Welt zu bekommen, könnte ich mir sowas wie ein Wrint-Gespräch mit Jens Scholz ganz interessant vorstellen. Was ich so auf Twitter mitbekomme, verbringt er jährlich einen Teil seines Urlaubs mit LARP und ist da engagiert in der Szene dabei.

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