Sauerteig schien mir immer eine mythische Substanz zu sein, an die ich mich nie rangetraut hatte. Nachdem ich dann aber mal meinen ersten angesetzt hatte, muss ich allerdings immer ein wenig über mich selbst lachen – spätestens, wenn ich den Ansatz auffrische.
Geholfen beim Sauerteig hat mir die Anleitung von Lutz Geißler. Er ist Autor vieler Bücher übers Brotbacken und betreibt das Plötzblog – in dem es auch ums Brotbacken geht.
Eines seiner Bücher heißt “Brot backen in Perfektion mit Sauerteig“. Und weil dieser Tage ja überall Hefe ausverkauft zu sein scheint, während viele Menschen zu Hause sitzen und Zeit haben, scheint es außerdem gerade modern geworden zu sein, sich selbst Sauerteig herzustellen. Da dachte ich, ihr wollte euch ja vielleicht auch anhören, was ihr bei Lutz nachlesen könnt.
Lutz lebt davon, Menschen das Brotbacken näher zu bringen, und ist – wie viele andere Freiberufler dieser Tage – vom Corona-Shutdown betroffen. Vielleicht wollt ihr ihm ja etwas von seiner Expertise abkaufen oder einfach nur eine Spende dalassen.
Sauerteig ist doch dann eher ein Haustier, oder?
Und was wen ich b.s.w. alleinstehend bin und krank werde oder Urlaub woanders bräuchte, dann wird es doch auch was kulturell soziologisches wenn ich diesen Gedanken weiter spinne, und das finde ich ins gesamt halt so interessant eben an Sauerteig.
https://twitter.com/Artisfinee/status/1249277818695024640?s=20
Du kannst den Sauerteig auch einfach trocknen. Wenn man mal eine Woche kein brot bäckt, kann man ja 1-2 Löffel Sauerteig konservieren, indem man ihn trocknet. Dann hat man auch ein backup, falls mal irgendwas schief läuft.
Den Sauerteig einfach nur dünn auf Backpapier streichen und trocknen lassen, evtl von einem Ventilator anpusten lassen, um es etwas zu beschleunigen.
Bei der aktuellen Lage mit den reduzierten Hefebeständen bräuchte es glatt noch eine Folge zur Pflege eigener Hefe 😉
Insbesondere stellt sich mir nach dem Hören dieser Folge die Frage, ob Anstellgut mit Hefe beim Auffrischen doch wieder zum Sauerteig wird, weil im Mehl die Milchsäurebakterien enthalten sind.
Danke für diese kurze Einführung in den Sauerteig, vielleicht gibt’s ja noch mal eine längere Sendung zum Thema Brotbacken mit Lutz? Gerne auch mit mehr Werbung 😉
Ich finde es auch schön, dass du hier auf den Brotbacken-im-Krisenmodus-Eintrag verweist – das wäre sonst an mir vorbei gegangen. So wurde es endlich Zeit für mein erstes eigenes Exemplar von “Brotbacken in Perfektion mit Sauerteig”, nachdem ich mir schon vor einiger Zeit die Hefe-Variante von einem Kollegen ausleihen durfte. Und der verlinkte Videokurs sieht auch seeeehr verlockend aus…
Hallo,
wie lange muss so ein Brot gehen, um den Gehalt an FODMAP auf ein verträgliches Maß zu reduzieren?
Ich weiß, dass ich mit dem Brot verschiedener Hersteller Probleme (Blähungen) habe, mit anderem nicht.
Ein Blick auf die Zutatenliste offenbart: Keine Unterschiede.
Viele Grüße
Mario
Möglicherweise sind nicht die FODMAP sondern Phytin das Problem.
https://de.wikipedia.org/wiki/Phytins%C3%A4ure?wprov=sfti1
Verstehe ich das richtig, dass ich dann irgendwann vom ersten Ansatz 450 Gramm Mehl/Wasser Gemisch einfach wegwerfen muss?
Nö. Du kannst daraus auch den Sauerteig nehmen, um ein Brot zu backen. Aber genug (also ungefähr einen Teelöffel voll) in ein Glas mit 50ml Wasser und 50gr Mehl überführen, um deine Kultur am Leben zu erhalten.