“Die einzige Konstante ist, dass der Diesel in den USA einen schlechten Ruf hat”, sagt Christopher Neumaier.
Er ist eigentlich Historiker am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, zurzeit Vertretungsprofessor für neuere Sozial-, Wirtschafts- und Technikgeschichte an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg und hat 2008 promoviert zum Thema “Dieselautos in Deutschland und den USA. Zum Verhältnis von Technologie, Konsum und Politik. 1949 – 2005”, und ich habe mir von ihm erzählen lassen, warum der Diesel in den USA einen so ganz anderen, nämlich schlechteren, Ruf hat als in Deutschland.
Ein sehr kompakte und faktengeladene Folge! So viel Forscherwissen, demman auch noch so angenehm zuhören kann.
Und ja, bitte den Christopher Neumaier nochmal einladen zu seinem aktuellen Forschungstheme (Die Geschichte der Familie in Deutschland im 20. Jahrhundert).
Ich betrachte meinen Mercedes Benz W 123 300 D, Baujahr 1979 – also einen 5-Zylinder-Diesel mit satten 88 PS –, immer noch als den absoluten Höhepunkt des Diesel-Pkws …
Ich glaube, ein Grund weshalb Diesel in den USA weniger gut ankamen als in Deutschland ist folgender:
In Deutschland waren Autos bis 2000 nahezu ausnahmslos Schaltwagen, in den USA gab es praktisch nur Automatik. Die Durchzugsstärke des Diesel kommt beim Schaltwagen deutlich stärker zum Tragen, da man ohne herunterzuschalten bequem die Leistung abrufen kann. Beim Automatikauto liegt unabhängig von Benziner oder Diesel die passende Leistung an, da die Automatik einfach in den passenden Gang schaltet.
Ich hatte als Student einen Sierra 2,5 l Diesel. Meine Freundin nannte es “das Schwungradauto”.
ABer mit 7 Litern/100 km war es einfach nur ein cooles Schiff.
Fahre seit 17 Jahren Smart 42 Diesel Cabrio (aktuell mein zweiter). Der nächste wird ein E-Smart. Wenn kein anderes annehmbares Elektrocabrio auf den Markt kommt.
Hallo,
in der politischen Feinstaubdiskussion scheint der Ottomotor derzeit besser wegzukommen als der Dieselmotor.
Nur aus technischer Sicht ist dem nicht so. Und das wurde auch schon angesprochen.
Je feiner ich einspritze, desto feiner wird der Ruß, der bei der Verbrennung entsteht.
Unabhängig vom Kraftstoff.
Wir haben eigentlich nur noch Direkteinspritzer. Und die dosieren so fein, dass man mit der Einspritzmenge den Rundlauf des Motors ein Stück weit erhöht.
Die logische Konsequenz (aus technischer Sicht): Der Ottomotor braucht einen Partikelfilter.
Mal sehen, wann die Politik auf den Trichter kommt…
Viele Grüße
Mario