Vom 27. Mai bis zum 1. Juni 1832 fand auf dem Hambacher Schloss ein Fest statt, auf dem nationale Einheit und der Rechtsstaat gefordert wurden. Matthias von Hellfeld erzählt.
Die passende Ausgabe “Eine Stunde History” läuft am 28. Mai 2017 auf DLF nova.
Holgis Verwirrungskraft hat jetzt auch mal Matthias erwischt :>
Have a nice sunday !
Ich finde es etwas schade, dass der Wiener Kongress nicht erwähnt wird, auf dem unter Führung Österreichs (insbes Fürst Metternichs) aus Machtkalkül beschlossen wurde, dass auf jeden Fall ein geeintes Deutschland verhindert werden muss. Von dort kam ja auch die Etablierung des Überwachungsstaats und nicht aus dem längst besiegten Frankreich.
wtf, welchen podcast hast du eigentlich gehört. Das kam doch bei ~5 min.
Ich hab schon den gleichen gehört. Aber offensichtlich hatte mir die Hitze gestern mehr zugesetzt, als ich gedacht habe.
Ich gehe davon aus, dass in Hambach mehr Wein als Bier geflossen ist. Den macht man dort selbst, das Bier muss man kaufen :-).
Besucht mal die Ecke und bestellt eine Weinschorle. Wenn man sich dann beklagt, dass die Schorle so “dick” sei, bekommt man zur Antwort: Das Wasser müssen wir kaufen, den Wein haben wir da.
Wieder einmal eine sehr schöne Sendung, die das Wissen aus dem Geschichtsunterricht auffrischt und die – dort oft zu kurz kommenden – großen Linien aufzeigt. Vielen Dank.
Vier Anmerkungen zu wirklichen Kleinigkeiten.
1) Laut Duden heißt es die Epoche DAS Biedermeier. Holger hatte also mal wieder den richtigen Riecher.
2) Matthias von Hellfeld rückt das Biedermeier als Stilrichtung in die Nähe von Donald Trumps Stil, also – ich hoffe darin besteht Einigkeit – einem maximal protzigen Eklektizismus. Das ist falsch. Das Biedermeier ist im Gegenteil durch einen eleganten, zurückhaltenden, eher schlichten Stil gekennzeichnet.
3) Matthias von Hellfeld beschreibt als sein Inbild des Biedermeiers eine Familie, deren Kinder Matrosenanzüge tragen. Matrosenanzüge als Kinderkleidung kamen aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts in England auf. In Deutschland wurden sie modern, als der preußische Prinz Wilhelm (II.) von seiner Großmutter, der englischen Königen Viktoria, einen Matrosenanzug geschenkt bekam, das muss in den 1860ern gewesen sein, als das Biedermeier schon vorbei war.
(Punkt 2 und 3 könnten darauf hindeuten, dass Matthias von Hellfeld hinsichtlich der Ästhetik Biedermeier und Gründerzeit verwechselt.)
4) Die Neuordnung Europas, die zur kurzzeitigen Zuordnung der Pfalz zu Österreich und längerfristigen zu Bayern führte, geschah 1815/16 also noch VOR Napoleons Tod (1821).
interessant und von vielen vergessen oder gar nicht erst gewusst ist der Umstand, dass auf dem Hambacher Fest nicht nur die neuen fortschrittlichen deutschen Fahnen (Schwarzrotgold) zu sehen waren, sondern auch (Auf etlichen der an dieses Fest erinnernden Ölgemälden zu sehen) sehr viele polnische Fahnen. Dies, weil seinerzeit eine sehr romantische und starke Unterstützung des polnischen Freiheitswillens bei den deutschen Republikanern der bürgerlichen Freiheits-Bewegung , die auf das Schloss hinauf gezogen,herrschte. Sehr stark war der Einfluss der Studentenverbindungen an den deutschen Universitäten, die bis heute bei offiziellen Anlässen in der damaligen polnischen Nationaltracht auftreten. zu diesen langen schwarzen Pekeschen tragen die Studenten, zumindest die Chargen, ihre jeweilige Couleur.
Da könnte auch der Kadettenaufstand 1830/31 eine Rolle gespielt haben: https://de.wikipedia.org/wiki/Novemberaufstand