WR669 Fotografische Fragestunde

 

Analoggeräte (Minox 35, Holga, Seagull, Yashica Mat, Diana) – Paris in FarbeWhy Isn’t the Sky Blue?

Eure Fragen: Auslöseprobleme bei Nacht, ZerstreuungskreisGoldener Schnitt (WR268) – System- vs. DSLR-Kameras – Wetterplanung, Weather Underground – Fotopodcasters Ausrüstung: X100, 100D*, E-M10*, 5D MK IV*, 7D MK II* – Feuerwerk – Blendendurchmesser – Fisheye – Wolkenfotografie – Photogrammetrie – SSD-Specherung – Objektivdichtheit – Der Mensch vor der Kamera (Happy Shooting Workshop zum Thema) – DSLR-Einstiegskamera

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11 Gedanken zu „WR669 Fotografische Fragestunde

  1. Antje Kröger

    lieber chris und lieber holgi,
    gespannt verfolge ich zwar unregelmäßig, aber immer sehr interessiert euren podcast über fotografie, männer unterhalten sich über ein kreativmedium, aber landen immer wieder im technischen moment. ich dagegen bewege mich im künstlerischen bereich der fotografie, bin deswegen immer wieder überrascht, was das technikfeld alles hergibt. das mal als einleitung. ich würde gerne etwas inhaltliches, dass chris gesagt hat, korrigieren. das thema ist komposition. jemand stellte eine frage zum goldenen schnitt. chris antwortete meines erachtens sehr verkürzt. das könnte dazu führen, dass der fragensteller denkt, komposition im goldenen schnitt wäre überbewertet oder falsch. die mathematische gegebenheit, die dem goldenen schnitt und der goldenen spirale zu grunde liegt, ist die fibunacci (im mittelalter entdeckt)-zahlenfolge. nun ist der mensch mittlerweile ein kulturwesen, da hat chris recht, aber die natur um uns herum und wir auch als menschen, sind/waren biologische wesen, alles hat am anfang etwas mit harmonie zu tun. diese zahlenfolge ist tatsächlich überall zu finden in der natur und folglich spielt sie auch in der kunst eine grosse rolle- in der musik, malerei usw. wer etwas mehr darueber lernen will, dem empfehle ich einen gang durch die uffizien in florenz, wo ich auch gerade war. menschenfotografen sollten sich meines erachtens sowieso viel mehr mit den malern der renaissance beschäftigen (übrigens ist die renaissance die wiege des porträts). denn die maler waren meister in der komposition. warum? weil sie die natur beobachteten und den gesetzen versuchten auf die spur zu kommen…und ja, chris, heute kommt auch unsere kulturelle entwicklung dazu. wie lesen wir ein bild, genauso, wie wir ein buch lesen, hat also der arabische kulturkreis eine andere leserichtung—spannend. und dann gibt es da noch das familaritätsprinzip- wir finden gut, was wir häufig sehen. doch und das ist meine inhaltliche kritik. die harmonie in der komposition steht an erster stelle und durch i-tracking beispielsweise ist dies auch immer wieder bewiesen worden. erst dann kommt die kultur dazu! wir fotografen haben eine wichtige aufgabe zu erfüllen, nein zwei. geschichten erzählen, um damit zu beruehren, damit das aber auch funktioniert, die ordnung des chaos wieder herzustellen. da unterscheidet sich meines erachtens auch die spreu vom weizen…uhi, so viel wollte ich gar nicht schreiben, aber bin ich einmal im fluss…auch ich gebe workshops, aber mein fokus sind eben die komposition und die inhaltlichen momente. ich wünsche mir, dass auch ihr diese momente mehr einfließen lassen würdet in eure gespräche. warum ist mir das wichtig? weil mir das medium “foto” das wichtigste ist im leben. ich kämpfe dafür, dass es die wertschätzung zurückbekommt, die im gebührt! holgi, mein tipp an dich lautet: geduld haben. cartier bresson hat manchmal wochen auf ein foto gewartet. fotografie ohne geduld ist einfach nicht möglich…und chris. ich habe mich ein wenig durch deine website geklickt. mir ist bei deiner russland-serie aufgefallen, dass du deinen fotos gar keinen titel gegeben hast, sondern sie heißen, wie sie aus deiner kamera kamen, das finde ich dem medium gegenüber sträflich. wir geben doch mittlerweile allem namen…
    liebe grüße aus leipzig
    antje

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  2. Nándor

    Kleine Ergänzung zur SSD-Frage: Bei Tech Report haben sie mal einen Test auf Ausdauer mit SSDs verschiedener Hersteller gemacht.

    Essenz: Alle Platten hielten deutlich mehr Schreibzugriffe aus, als die Hersteller als Lifetime Limit angegeben hatten. Die volle Ladung Erkenntnis gibt es auf Englisch hier: http://techreport.com/review/27909/the-ssd-endurance-experiment-theyre-all-dead

    Zwei Platten hielten mehr als zwei Petabyte (!) aus. Zum Vergleich: Ich habe vor fast genau einem Jahr meine 750GB HDD gegen eine 1TB SSD getauscht. D.h. ich betreibe den Rechner ausschließlich mit der SSD.

    In diesem Zeitraum hat die Platte mehr als 2000 Fotos, mehr als 1000 davon in Raw, sowie einiges an Videoschnitt und alle paar Wochen Gigabyte-große Installationen und Updates handhaben müssen. Das Samsung-eigene Diagnosetool hat vor zwei Wochen oder so 6,5 geschriebene Terabytes ausgeworfen.

    Ob man nach Hersteller-Empfehlung geht oder nach dem Test von Tech Report: Da stecken auch für noch fiesere User als mich genug Jahre Lebensdauer drin, dass man sich vielleicht eh mal was neues anschaffen möchte…

    Trotzdem gilt natürlich: wichtige Sachen haben ein Backup verdient. Da kann man ja dann ruhig die ausgemusterte HDD für nehmen 😉

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    1. Mario

      Hallo,

      die c’t hat auch SSD schreiben lassen, bis sie ausfallen.
      Hier etwas zum online anlesen: https://www.heise.de/newsticker/meldung/SSDs-im-Stresstest-mit-ueberraschenden-Ergebnissen-3580824.html

      Meine Meinung: Marken-SSD kaufen. Dann benutzen wie Festplatten.
      Wenn man sowieso einen neuen PC kaufen möchte, folgendes überdenken:
      Wenn man relativ kleine Dateien sehr oft schreibt (z.B. Audiobearbeitung, nicht jedoch Videobearbeitung, da sind die Dateien zu groß), kann man sich eine Ramdisk einrichten.
      So mache ich das zumindest, das hat bis jetzt recht gut funktioniert.

      Datensicherung läuft bei mir auf externen SSD und HDD.
      Die SSD ist mein mobiles Sicherungsmedium, da die SSD mechanisch unempfindlich gegenüber einer HDD ist.
      Die HDD läuft als zweite Stufe. Auf dieser wird die Sicherungs-SSD monatlich gespiegelt.

  3. Marius

    Meiner Erfahrung hat Canon leicht besseren Focus vorallem im Videobereich.
    Nikkon hat bissel bessere Sensoren weil u.a. kein AA filter.

    Wenn doch System, kauf auf jedenfall eine mit Sensorstabilisierung. Dann brauchst du keine Objectivstabilisierung mehr. Das spart Gewicht und Preis bei den Objektiven. Zudem gleichen sie auch Rotationen um die Objectiv Achse aus. (die Kamera wackelt bissel wenn du den Auslöser drückst.)

    Dort würde ich von den Canons abraten, da die diesen M-Objektiv-Mount mit kaum Objektiven versorgen.
    Sony/Olympus/Fuji/Panasonic haben alle ihre eigenen Stärken, da musst du schauen was du eher magst.(Kleiner hinweis Sony bietet einen recht guten Raw-Converter frei Haus, wobei es auch kostenlose Converter gibt.)

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  4. Tarifkenner

    Vielen Dank für die wieder einmal sehr schöne Sendung. Faszinierend der Hinweis auf den als nicht blau wahrgenommenen Himmel. So rein statistisch würde ich mal sagen, dass in unseren Breiten der Himmel auch tatsächlich zu weniger als 50 Prozent blau ist. Momentan ist er in Berlin durchgehend hellgrau. Dass das eine Wolkenschicht ist, hinter der der “wirkliche” blaue Himmel ist, ist ja nur Wissen und keine sinnliche Wahrnehmung. Wenn wolkig-bis-heiteres Wetter herrscht, ist die Fläche des Himmels oft zu weniger als der Hälfte blau. Wenn kein einziges Wölkchen zu sehen ist und die Sonne am Himmel steht, ist dieser in Umgebung der Sonne so hell, dass sich eigentlich auch keine echte Blauwahrnehmung ergibt.

    Vielleicht sehen wir Menschen von heute ja alles viel zu blau. Das Meer und die Flüsse, ja Wasser allgemein werden vom Kinderbild bis zum technischen Schaubild blau dargestellt. Dabei ist Wasser ja nun einfach durchsichtig. Flüsse und auch die Nordsee sind wirklich selten blau und viel häufiger dunkelgrau, grün oder braun.

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  5. Stefan

    Ich fotografiere eigentlich auch nur mit SLR, aber habe mir angewöhnt, wenn ich irgendwo in Städten unterwegs bin, das Monster in der Kameratasche zu lassen und meine kleine Sony RX100 III mitzunehmen. Die kann ich gut in der Jackentasche verstecken. Meist hab ich noch zwei Wechselakkus dabei und ein biegsames Ministativ. Aber gerade wenn ich nachts unterwegs bin, sieht eben niemand, dass ich durchaus auch Wertsachen bei mir trage. Es gibt ein paar kleinere Einschränkungen, die Blende geht nur bis f/11, was bei Langzeitbelichtungen etwas ärgerlich werden kann, wenn man bestimmte Dinge haben möchte. Die Menüfummelei macht mich manchmal wahnsinnig, weil dadurch Spontanaufnahmen schwieriger werden, aber das ist eben der Nachteil bei den kleinen Kameras. Häuser bewegen sich zum Glück nicht, Menschen dagegen leider schon. Und so schnell bekommt man das oft nicht zurechtgefummelt.
    Trotzdem… in Städten, Museen usw. unschlagbar. Denn keiner nimmt die Kamera ernst. Die macht aber auch unter schlechten Bedingungen gute Bilder 🙂

    Inzwischen gibts zwei Nachfolgemodelle, weshalb die III bezahlbar wird. Die 4 bzw. 5 kann dann 4k Video, das kann meine noch nicht. Aber was solls?
    Wenn man sich dafür entscheidet, sollte man aber dringend die Griffbefestigung dazu kaufen. Die klebt man einfach an die Kamera dran, dann wird die deutlich griffiger. Auch ein externes Akkuladegerät empfiehlt sich, dann muss man nicht ständig die Kamera an die Steckdose hängen. Wobei das Sony-Ladegerät etwas seltsam ist, aber man gewöhnt sich dran.

    Ich will keine Werbung machen, aber ich war so frei und habe Dich, Holgi, vor längerer Zeit flickr als Kontakt hinzugefügt und auch ein paar mehr oder weniger senfige Kommentare hinterlassen. Da kannst Du dann auch sehen, was aus der Sony so rausfällt. Ein wenig Lightroom ist allerdings dabei.

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  6. Oliver

    Kleine Korrektur zum Autochromverfahren: Das Verfahren mit drei Schwarzweiß-Aufnahmen für farbige Bilder ist das Trichromieverfahren (–> http://tiefengeist.net/archiv/trichromie.html). Autochrome benötigt nur eine Aufnahme für farbige Bilder, wobei die Kartoffelstärkekörnchen als RGB-Filter aggieren. Damit war es erstmals möglich, Farbbilder ohne spezielle Ausrüstung zu erzeugen.

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  7. T.Jay

    Ich hätte mit Sicherheit Interesse an eine Neuauflage eures Fotoworkshops. Letztes Mal habe ich bedauerlicherweise die Gelegenheit verstreichen lassen …

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  8. Wulf

    @Holgi: Zieh mal das EF-S-24mm f/2.8 Pancake Objektiv für deine Canon 100d in Erwägung: Kompakter geht’s wirklich nicht mehr!

    Noch eine kleine Anektdote zu Leitz (nur die älteren erinnern sich an den ursprünglichen Namen). Mein Vater, damals Werksangehöriger, schaffte sich 1957 eine Leica 3g an (das war die letzte Schraub-Leica) . Diese Kamera (und 2-3 Objektive) bekam ich vor fast 40 Jahren zur Konfirmation geschenkt und lernte damit fotografieren. Auch wenn ich es später andere Kameras und Fotoapparate gab, die Leica war immer was besonderes. Und da nun mein grosses Kind deutlich begabter als ihr Papa ist und beruflich in diese Richtung geht, war es an der Zeit, die Kamera durchschauen zu lassen und sie an die nächste Generation weiterzugeben.

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