WR555 Unternehmen Barbarossa

 

wrint_geschichtsunterricht_120Am 22. Juni 1941 überfällt das Deutsche Reich die Sowjetunion – und läutet damit den Anfang vom Ende des zweiten Weltkriegs ein.

Matthias von Hellfeld erzählt.

Die zum Thema passende Sendung „Eine Stunde History“ auf DRadio Wissen ist vom 19. Juni 2016.

10 Gedanken zu „WR555 Unternehmen Barbarossa

  1. blub

    Kleines Detail zum Krieg mit den Briten: Mit U-Booten und Magnetmienen war das deutsche Reich kanpp davor die Inseln erfolgreich von der Außenwelt abzuschneiden und damit defakto ökonomisch unschädlich zu machen. Quasi wie ne klassische Belagerung.
    Das war _wirklich_ knapp, trotz dessen das Deutschland den Luftkrieg verloren hat.

    Zur Frage warum Stalin so komisch war zu Beginn des Russlandfeldzuges: Der war vermutlich einfach besoffen, hats nicht geglaubt das Hitler das wirklich macht und hat sich dann erstmal noch ne Woche besoffen.
    (Nagut, Churchill wahrscheinlich auch. Und Hitler war zumindest später meist auf Meth.)

    Herta Däubler-Gmelin hat diesen Hitlervergleich übrigens über Bush jr. gemacht. Danach war sie nicht mehr lange Ministerin.

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  2. Roland

    Der Hinweis von Holgi, dass zur Zeit der NS Diktatur, Sonntags die Kirchen noch voll waren, hat durchaus seine Berechtigung. Vor allem, weil die christlichen Kirchen mit der Idee des Faschismus selbst nicht so ein großes Problem hatten. Was die Rassenlehre und den Nazidarwinismus angeht, sicher schon, aber das steht auf einem anderen Blatt.

    Auch wenn die Naziideologie das Christentum auch ausrotten wollte, der Großteil der Bevölkerung war nunmal christlich und ging in die Kirche. Also arrangierte sich das Regime mit den Kirchen und umgekehrt. Genauso wurde das christliche Erbe und Gottes Vorsehung immer betont, jedenfalls nach aussen.

    Der Name “Barbarossa” war meines Wissens auch kein Zufall, sollte es doch auch als Kreuzzug gegen die bolschewistischen Horden gesehen werden (“Barbarossa” führte einen der größten Kreuzzüge im Mittelalter an und kehrte selbst davon nicht mehr zurück ).

    Goebbels Referenzen auf christliche Mythologien und Rituale waren daher geradezu perfide geschickt und hat deswegen auch gut funktioniert, weil der Durchschntittsdeutsche von damals eben Christ war und den Gedanken, dass Deutschland als letztes Bollwerk gegen die ungläubigen Horden aus dem Osten den Krieg einfach gewinnen musste, weil Gott ja auf dieser Seite stand, sehr gut nachvollziehen konnte. Somit war der Rückhalt in der Bevölkerung doch überwiegend gegeben, besonders in den Ostgebieten.

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  3. Manka

    Kleine Korrektur: Es waren alle Vernichtungslager außerhalb des deutschen Kernreichs, diverse andere Formen von KZs, wie Arbeitslager, aber auch in diesem Gebiet. Zwangsarbeit, Internierung und Mord waren da normaler Umgang, was im Fall der Zwangsarbeit erst eine derart starke deutsche Wirtschaft möglich machte.

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  4. Stefan S.

    Es ist für mich immer wieder faszinierend (im abstoßenden Sinn) mir klarzumachen zu was für perversen Handlungen Menschen fähig sind.

    Vor allem ist das Wissen darum, dass das vor nicht allzulanger Zeit hier noch passiert ist und, dass das wahrscheinlich auch irgendwo auf der Welt noch passiert, eine Mahnung an uns, uns jedweden Tendenzen in dieser Richtung egal welcher Färbung entschlossen entgegenzustellen.
    Insofern finde ich das Ende dieses Podcasts sehr wichtig.

    Sind eigentlich auch Sendungen mit Themen aus der Wissenschaftsgeschichte geplant?
    Vielleicht zu Personen wie Lavoisier, Gauß oder auch Alexander von Humboldt oder einer der vielen vielen Anderen?

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  5. Roland

    @Eule

    Bleibe dabei, die katholische Kirche hatte mit Faschismus kein Problem, siehe Spanien zu der Zeit unter Franco

    Aber ist mir schon klar, dass die Nazis langfristig das Christentum beseitigen wollten (habe ich ja auch gleich drauf geschrieben) und es natürlich Übergriffe gab. Aber Kommunisten, Freidenker, Sozialdemokraten etc. bekamen das in weit höherem Maße zu spüren und hatten im Gegensatz zu den christlichen Kirchen bei weitem nicht den gleichen Rückhalt in der Bevölkerung. Abgesehen davon spricht Papst Pius am Ende der Enzyklika auch den Wunsch aus mit dem deutschen Staat in Frieden zu leben. Ausdrücklicher Widerstand gegen den Nationalsozialismus sah dann doch anders aus.

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  6. Truhe

    Vielen Dank für deinen Begleitpodcast. Die Deutschlandradio-Sendungen kann ich leider aufgrund des hohen Infotainment-Ballasts nicht ertragen und deine Interviewsendung ist genau die passende Alternative dazu!

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  7. minto

    könntet ihr evtl in einer der kommenden folgen mal eine sonderfolge zum bernsteinzimmer machen?
    bei dradio wissen kommen sie immer nicht dazu den matthias von hellfeld endlich seine geschichte dazu erzählen zu lassen..
    🙂

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  8. Dirk

    Zu dem Teil bei ca. Minute 23, ermodung des Russischen Offizierskorps durch Stalin Holgis Satz “das hätte auch genausogut in die Hose gehen können” muß man sich nur die “Leistung” der roten Artmee im Russisch-Finischen Winterkrieg 39/40 anschauen.
    https://en.wikipedia.org/wiki/Winter_War
    Als Deutschland 1941 angegriffen hat war das Offizierskorps schon wieder voll im Aufbau.

    Allgmeine halte ich die Platte Aussagen in die Richtung “Russland war nicht zu besiegen”, “anfang vom ende”… für falsch. Russland war besiegbar, man darf eben nicht nach Napolen schauen sondern z.B. auf den ersten Weltkrieg. Die Kriegsführung hat sich nach Napolen deutlich verändert. Sowohl auf Waffentechnischer ebene, aber vor allem und das ist noch wichtiger auf Logistikebene speziell durch die Eisenbahn. Dadurch waren Truppen auch tief im Feindesland versorgbar. Meiner Meinung nahc ist das 3. Reich im Russland an überschätzung gescheitert. Man hat zu viel auf eine Karte gesetzt (hat ja vorher immer geklappt, vor allen in Frankreich). Alles war ausgerichtet auf einen Sieg noch 1941, als das nicht klappt begannen die Probleme. Vor allem aber hat man sich mit der (harmlos ausgedrückt) schlechten behandlung der gegnerischen Soldaten deren Wiederstandswillen extrem gestärkt. Denn wenn du da als kleiner Rotarmist stehst, hinter dir ein Politischer Kommisiar der dich erschiest wenn du nicht kämpfst (wenn der von den Deutschen gefangengenommen wird, wird er sofort erschossen also sorgt er schon dafür das die Truppe kämpft), vor dir die Deutschen bei denen du wenn du nicht sofort erschossen wirst verhungerst ist deine überlebenschance am höchsten wenn du “bis zur letzten Patrone” kämpfst.

    Gleiche Problem bei der Zivilbevölkerung, wenn man die vernünftig behandelt hätte hätte man keine Partisanen gehabt und vermutlich sogar auf mittelfristiger Sicht mehr “nutzen” aus der Arbeitskraft.

    Nicht mehr zu gewinnen war der Krieg für Hitler nachdem er der USA den Krieg erklärt hat, aber nicht werden deren Militärischer Stärke sondern schlicht weil die USA einfach nicht zu erreichen waren.

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