Diesmal mit dem World Happiness Report, Zwillings-DNA, einem alten Antibiotikum, der kambrischen Explosion, attraktiven Männern, Turings Notizbuch, heller dunkler Materie, dem 25. Geburtstag des Hubble-Teleskops (Buch: Universe in a Mirror*), einem Buch über Superkontinente*, Worm Lizards, Protesten gegen das Thirty Meter Telescope, Atommüll, der Schneeball-Hypothese und Zoroastriern.
Ohne Florian ginge es nicht. Auch er freut sich über Spenden.
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Das Buch über “Schneeball Erde” das ich erwähnt habe, ist übrigens das hier: http://www.amazon.de/Schneeball-Erde-Gabrielle-Walker/dp/3833301384 (ein bisschen zu viel “Heldenverehrung” bei der Vorstellung von Paul Hoffmann, aber der geologische Teil ist wirklich enorm interessant!)
Das Fernstudium der Astrologie vermittelt jene Sozialkompetenz….
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“Bald schon wird das Sternbild der Wurmschleiche im Hause der mythifzierten Zwillingsverbechergene seinen Zenit überschritten haben. Kurz darauf wird der geheiligte Vulkan im pazifischen Atlantis die globale Eiszeit beenden. Dann ist die Epoche des Plutoniumimperiums 238 angebrochen, in welcher sich alle Kontinente und damit auch die Menschen wieder vereinen werden. Sie werden neue Kontakte knüpfen und Freundschaft schließen mit den großen Geistern der vergangenen Zeitalter, welche von Ihnen Besitz ergreifen werden und Ihren Müll in pures Gold verwandeln. Setzen Sie also alles auf Ihre Lieblingszahl, und vergiften Sie so den Pleitegeier!!! Sie werden die Quantenattraktivität Ihrer nichtbaryonischen Seele im Beyond Outer Deep Space unter dem Weltraummikroskopspiegel erblicken, woraufhin sich Ihr persönlicher Glücksbalken auf ungeahnte 30 Meter adaptieren wird (bei Österreichern ggf. etwas mehr). Das tradierte Geheimwissen unserer Ahnen wird wieder auferstehen und Ihnen ohne die lästigen Nebenwirkungen der Schulmedizin die Lebensspanne des Methusalem in ganzheitlichestem Wohlbefinden zu Teil werden lassen. Gaias Kinder, mehret Euch!”
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… welche den Aufenthalt in den geschlossenen Internetfilterblasenklapsen zu einem so unvergesslichem Erlebnis macht.
And now…
It's…
Find the Fish!
Anlässlich des Hubble Jubiläums gab es letzte Woche auch eine sehr schöne Folge von HR2 der Tag mit Redebeiträgen von u.a. Harald Lesch. http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/index.jsp?rubrik=14224
Moin, lieber Florian,
meistens bin ich in die Podcastfreunde von Holgi sofort verliebt.
Bei dir hats bißchen länger gedauert. Bemerkensert auch, daß du Holger zum ruhigen Zuhören bringen kannst.
Auf wiederhörn
Na dann hoffe ich, dass Toby, Sven, Thomas und alle anderen nicht eifersüchtig werden 😉
Das mit dem Teleskop auf Hawaii hat mich so an ”
Fountains of Paradise” von Arthur C Clarke erinnert. Ein SF Buch in dem der Weltraumaufzug auf (oder von oben herabgelassen wird auf) einen heiligen Berg gebaut wird.
Danke!
Zum Thema Atomkraft:
Du kannst Atomkraftwerke nirgends so hinstellen, dass niemand betroffen ist im Falle eines GAU (Wolke, Grundwasser, etc). Selbst wenn du sie in die Tiefen von Sibirien baust, kommt die Wolke. Immerhin beziehen wir da unsre kalte Winterluft her. An den Polen kriegen wir das Schmelzwasser ins Meer und in unsere Nahrungskette. Andere dünn besiedelte Plätze gibt es nicht.
Und Holgi du hast vollkommen Recht, die potentielle Gefahr ist sehr groß. Und diese lässt sich nicht 100% einschränken, da es um technische Mechanismen geht und Technik ist niemals 100% sicher, vor allem dann nicht wenn man das ganze den kapitalistischen Regeln unterwirft, dann ist Technik nur so sicher wie es rentabel für den Betrieb ist, siehe allein die europäischen Zwischenfälle, siehe fefe. Und damit riskiert man eben unabsehbare Folgen von mindestens einer Generation + Landverlust + Ernteverlust durch Nichtverwertbarkeit + Verlust von Ressource (Wälder – Holz)…es gibt de facto keinen Platz auf der Welt wo ein explodierendes AKW nicht massive und teure Schäden für den Menschen hervorruft.
Und die GAUs sind mit Tchernobyl und Fukushima statistisch auch ziemlich zutreffend, wenn nicht sogar etwas drüber. Und was das gekostet hat + gesundheitliche Folgen (in Japan noch nicht absehbar).
Weiter bringt auch ein platzieren in entlegene Gegenden nichts, weil dann wieder die Leitungen das Problem sind (desertec, ick hör dir trappsen)…
Und zusätzlich gibt es eben auch bei der Ressource für AKWs ein nicht zu verachtenden Mangel, den vor allem China gewinnen wird und nicht wir. Die (Versuchs-)Kraftwerke zur Weiternutzung des Atommülls haben massive technische Probleme, Kosten explodieren, Sinnhaftigkeit ist noch nicht nachgewiesen.
Das Thema Atomstrom sollte sowohl bei technisch denkenden als auch bei ökonomisch denkenden Menschen mittlerweile durch sein. Erst recht angesichts der Alternativen die wir haben. Atomstrom war rückblickend nur in der Anfangszeit “günstig” und hat ein paar Wirtschaftswunder befeuert, allerdings zahlen wir jetzt noch einige Jahre dafür. Einzig und allein Menschen die technik-hörig sind und Deutschland noch als Hightech-Land in Sachen jedweder Technik ansehen (gerne Maschinenbaustudenten) halten die Technik von AKWs für beherrschbar – aber Statistik und Materialwissenschaften sprechen da eben dagegen. Dass Konzerne wie Siemens aus dem AKW Bau aussteigen, weil es nicht kalkulierbar ist, ist da nur noch das i-Tüpfelchen.
Es ist schlichtweg blöd, sich eine ans Internet angeschlossene, auf Software laufende, durch Menschen ausgelegte, potentielle Atombombe aufs Land zu stellen, wenn es Technik gibt, die ohne das Wort potentielle Atombombe auskommt.
Oder anders:
Wenn Menschen so dumm sind, elektronische Flugzeugbordsysteme nur per Firewall von dem Online-Wifi für Passagiere zu trennen oder andere fordern, dass Passagier-Flugzeuge per Bodenkontrolle im “Notfall” steuerbar sein müssten, dann sollte man tunlichst vermeiden, derartige Systeme mit relativ unvorhersehbaren Flächenschäden zu bauen oder neu zu entwickeln. Denn genau sowas wird dann auch passieren.
Fernsteuerbare Flugzeuge, weil man Türen in Flugzeuge baut die man nicht aufbrechen kann, weil Terroristen Flugzeuge entführt haben: Terrorist Win.
Sowohl das Piloten Flugzeuge abstürzen lassen, als auch das Flugzeuge entführt werden und als Waffe missbraucht werden ist noch einigermaßen vertretbar, solange solche Vorfälle minimal bleiben.
Passagierflugzeuge fern zu steuern ist so dumm wie nach ~1980 auf Nuklear- Atom- Kernkraft- Schlagmichtot-Kraftwerke zu setzen.
(Was mir da einfällt: Holger, wo ist denn nun die Axt im Flugzeug? Offensichtlich im Cockpit, oder wurde sie mittlerweile verboten? Oder hat German Wings die gar eingespart?)
Es ist ganz eindeutig so: wenn auf einem Feld vor’m Dorf ein Passagierflugzeug in ein Feld einschlägt ist das nicht nur für die Angehörigen schlimm. Wenn 40 km weiter AKW hoch geht, haben meine Nachbarn und ich wirklich ein Problem.
Man sieht es ja auch schön, dass es leider so ist wie die Ökufuzies es vorher gesagt haben: die AKW Befürworter werden die ersten sein, die den Schwanz einziehen. Bayern will den Atommüll nicht haben.
Wenn ich den Führerschein mache, werde ich darauf vorbereitet, und bin verpflichtet, mich um die Sauerei zu kümmern, wenn was passiert.
Was natürlich Unsinn ist: auf Forschung zu verzichten. Forschung kann gefährlich sein, Forschung darf gefährlich sein, Forschung muss manch mal gefährlich sein. Forschung wird und vermutlich nicht da hin bringen, wo uns Tschernobyl, Fukushima Daiichi und (wir sind bei Wrint, oder?) Hitler hin gebracht haben.
Ich finde die Idee, das Hubble Teleskop zurückzuholen etwas verfehlt. Wissenschaft und Kultur unterscheiden sich vor allem in einem Bereich: Wissenschaft blickt nach vorne! Wenn ich das nötige Kleingeld hätte und das Hubble Teleskop ehren wollte, würde ich das Geld eher in ein neueres, besseres Projekt investieren und versuchen, die unglaublich beeindruckenden Bilder und die wahnsinnigen Fortschritte des Teleskopes in das Narrativ der neuen Sonde (oder was auch immer) einzubauen.
Ich hätte auch sehr viel mehr Interesse an einer Ausstellung, die zeigt wie sich die Astronomie durch und seit Galileo entwickelt hat als an einer Ausstellung, die sein Fernrohr zeigt. Eine Wanderausstellung von großformatigen Hubble-Bildern mitsamt vernünftiger Einordnung (“dieses Bild ist besonders wichtig, weil”) fände ich allerdings eine großartige Idee (falls ein Millardär zuhört, der nicht weiss wohin mit dem Geld).
“Sie ist in den Science Orbit eingetreten”
…ist ja wohl ein total geiler Satz. “Nr 1: Science Orbit!” “Jawohl, Sir!”
Das ist mein liebstes Format!
Danke ich lass was springen!
Also Österreich hat schon einen gewissen “Coolnessfaktor” den Deutschland nicht hat.
Hier mal als Beispiel ein ganz normale Österreichische Vorschulkindersendung:
https://www.youtube.com/watch?v=enJndfggA60
Hier im Finale dieser Sendung
https://youtu.be/AwXm_L5aMvE?t=86
sieht man zum Beispiel den berühmten Theaterschauspieler Heinz Zuber in der Rolle des Clowns Enrico wie er ein Lied vorträgt. Begleitet wird er vom Konzertpianisten Norbert Pawliki. Beim ORF ist es ganz normal, dass renommierte Schauspieler auch mal im Kinderprogramm mitspielen.
Nebenbei, die Moderatorin hat die inoffizielle Berufsbezeichnung “Fernsehkindergartentante”
Wie, Du kennst keine einiigen Zwillinge?
Eigentlich wollte ich einen Kommentar zu den Radioisotopenbatterien schreiben. Aber das wäre zu viel geworden. Andererseits habe ich einen neuen Blog bei den Science Blogs und da passt es perfekt rein:
http://scienceblogs.de/wasgeht/2015/04/28/radioisotopenbatterien-1/
Zu den erwähnten Superkontinenten treibt mich schon länger eine Frage um, auf die ich auch von Geologen keine mich zufrieden stellende (pessimistisch: mir verständliche) Antwort bekommen habe: Was ist der Mechanismus, der zur Bildung eines einzigen Superkontinents führt? Wenn es mehr als zwei Kontinente gibt, die mehr oder weniger wahllos auf dem Magma umhertreiben, dann stossen die sicher alle mal zusammen, aber generisch und paarweise, also nicht alle auf einmal. Wie kommt es also, dass sie alle im gleichen Moment zusammenstossen? Eine mögliche Erklärung wäre ja zB, dass der Schwerpunkt der Erde nicht das Zentrum der Kruste ist. Dann würde sich das Wasser auf der einen Seite sammeln und auf der anderen Seite gäbe es eine riesige Insel. Gegen diese Erklärung spricht aber, dass was Land (also über Wasser) und was Meer ist offenbar über die für Superkontinentbildung relevante Zeit stabil ist, es ist nicht so, dass in einer Tour Kontinente aus dem Meer auftauchen und andere untergehen, vielmehr haben die Kontinente in etwa konstante Formen und treiben wie Puzzlesteine herum. Kann hier jemand helfen (zB jemand, der das erwähnte Buch gelesen hat)?
@Robert: Hilft dir vielleicht meine Podcastfolge zum Wilson-Zyklus weiter: http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/06/13/sternengeschichten-folge-81-der-wilson-zyklus-ein-langsamer-tanz-der-kontinente/
Florian, ich habe mir die Sternengeschichte grade angehört, aber leider finde ich da auch keine Antwort auf meine Frage: Es ist schon klar, dass wenn ein grosser Kontinent auseinandergebrochen ist, irgendwann Bruchstücke auch wieder zusammenstossen. Bei mehr als Bruchstücken tritt aber erst mein Problem auf: Warum stossen die alle _gleichzeitig_ (in geologischen Zeitskalen) zusammen? ZB bei drei Kontinenten A, B und C könnten doch auch erst A und B wieder zusammenstossen, aber dann schon wieder auseinanderbrechen, bevor C dazu kommt. Und je mehr Kontinente es sind, desto unwahrscheinlicher scheint mir die Koinzidenz.
was ihr suchtet war der Begriff der Mitkopplung – auch in seiner Ausprägung der Kettenreaktion bekannt.
Außerdem noch was zum Schmunzeln:
jetzt gibt es sogar ein homöopatisches Mittel gegen „sexuelle Schwäche“ – Deseo
man man man
Ich bin mir nicht sicher, ob es in dieser Ausgabe von WRINT gesagt wurde, aber zu dem Thema “Verlernen von Fahrradfahren” habe ich eine Anmerkung an Holger: Wenn man auf dem Fahrrad nach links lenkt, fährt man nach rechts und wenn man nach rechts lenkt, fährt man nach links. Einfach mal selbst ausprobieren. Ganz langsames Fahren ausgenommen.
Auja, bitte eine Sondersendung zur Chaostheorie. Ich finde das einfach superspannend und interessant. Bitte!!!!
Ich wollte noch etwas zur Kernkraft anmerken:
Das Problem ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Man hat die Probleme der Wirtschaftlichkeit und die der Sicherheit betreffend Betrieb, Endlagerung und Gewinnung.
Man könnte die Kernkraft relativ sicher betreiben. Würde man wirklich gewissenhaft arbeiten und einen passenden Standort wählen, wäre das Risiko gering. Einen passenden Standort gibt es in Deutschland nicht. Man bräuchte eine Region auf die man mit einem Radius von 50-100km verzichten könnte. Das ginge höchstens in Nordafrika oder Osteuropa. Da wäre man wieder politisch abhängig und die Kosten für die Stromtrassen würden die Wirtschaftlichkeit ruinieren.
An den Stellen sehe ich die Alltagshürden. Sichere Kernkraft ist zwar grundsätzlich möglich – aber nicht wirtschaftlich. Selbst unsere deutschen Kraftwerke wurden stark subventioniert. Da sind erneuerbare Energien heute teils schon günstiger.