Diesmal mit der Homöospatenakademie, Lebensqualität (in Jena), Krähen (Plos), LSD, Sonnenuntergängen, Geschichtsaneignung, Massensterben, Gamern, der Ostsee, Hummeln und Einstein, Rotze, der Studienplatzbörse, Citizen Science, der Shoah-Foundation, Wohltätigkeit, bemannter Raumfahrt und Navis in der Raumzeit.
Ohne Florian ginge es nicht. Hier sein Spendenhut.
4 x __ = zwanzig acht? Deine Kommentarhürde wird immer kniffliger…
Gamification … Mathelernen mit WRINT… passt doch 😉
Zur Kritik am Geschichtsunterricht:
Während meiner Schulzeit habe ich so gut wie nichts über das römische Reich, das Mittelalter oder Co gelernt, obwohl ich Geschichte als Schwerpunktfach und später auch als LK hatte. Im Abi letztes Jahr wurde “nur” Stoff ab ca 1800 vorrausgesetzt. Dementsprechend viel lernt man über die nähere Vergangenheit und besonders der NS wird auch noch fächerübergreifend behandelt. Wer über Römer& Co mehr lernen will muss Latein lernen, den Blödsinn hab ich mir aber gespart.
Mir erging es aehnlich: Mit dem Leistungskurs-Scheiss hatte ich dann mal 2 Jahre gar keinen Geschichtsunterricht. Also kenn ich Geschichte aus der Schule bis ins fruehe Mittelalter und dann gabs in der 12. Klasse nochmal Nazis.
Ich mache dieses Jahr mein Abitur und wir haben in der 7. Klasse im 19. Jahrhundert angefangen und seit der Oberstufe(10.-12. KLasse) hatten wir nur noch Themen die mittelbar mit dem 2. WK zusammenhingen, was ehrlich gesagt auch anstrengend sein kann. Ich hätte gerne mehr über die attische Demokratie gelernt.
Man fängt mit der Antike an und durchläuft einmal die ganze Geschichte. Nahe Zeitgeschichte, also Kalter Krieg bis heute, mogeln nur die gute Lehrer in den Unterricht rein. Viele Geschichtsdidaktiker wälzen das ein bisschen auf den Politikunterricht ab.
Man unterrichtet übrigens deshalb in der Reihenfolge, weil wir Geschichte in der westlichen Welt als einen kausalen Ablauf betrachten. Es hätte anders passieren können, ist es aber nicht. Abgesehen davon, dass Schüler Hitler nicht versteht, wenn er die Weimarer Republik nicht kennen. Es wird aber auch in der Geschichtsdidaktik darüber diskutiert ob man sich von der Linearen Geschichte verabschieden soll. Das neue Stichwort ist Kompetenzorientiert Unterricht, der müsste nicht mehr Linear sein. Das dauert aber noch, bis sich da mal alle einig sind. 😉
Außerdem sind Antike und Mittelalter für jüngere Schüler einfacher. Man kann da schön Ackerbau machen und Ritter und so Sachen. Einem Schüler aus der 7. Hitler beizubringen ist wesentlich anspruchsvoller. Ritter und Sagen kennen sie meisten noch aus dem Kindergarten oder aus Büchern, wobei das heute auch anders wird.
Holger hat mit der Lebenswirklichkeit natürlich Recht, das ist ein Teil des neuen Kompetenzmodells.
Disclaimer:
Ich werde mal Geschichtslehrer, bin grad im Examen.
Das mit der Geschichtsverzerrung durch Historytainment und Computerspiele ist mir nicht ganz klar geworden. Wann gilt für euch ein Geschichtswissen als verzerrt?
(Im Übrigen erscheint es mir nur logisch, dass der Geschichtsunterricht da nicht viel dran ändern kann, schließlich baut der Unterricht zumeist auf berüchtigten Knopp-Dokus auf)
Zum Geschichtsunterricht:
ich bin seit 3 Jahren aus der Schule raus(HH) und bei uns hat es genau so wie gefordert stattgefunden. Grundschule war Antike und vorher. Napolen/WWI kurz und bis zur Oberstufe bis zum Abwinken Hitler. In der Oberstufe dann etwas Kalter Krieg.
Natürlich nur mein Erlebnis, aber ich glaub schon das sich das geändert hat.
Kann ich auch so bestätigen, dass sind aber wahrscheinlich zehn Jahre und noch was, die zwischen meinem Geschichtsunterricht und die von Holger und Florian liegen (wobei ich bei Florian ja gar nicht weiß, wann er geboren wurde).
Wir haben zumindest in der Oberstufe Weimarer Republik und zweiten Weltkrieg bis zum Anschlag gemacht. Dazu noch ein bisschen französische Revolution und industrielle Revolution und einen Ausflug zum Mauerfall mit anschließender Problematik Neonazis. Lag vielleicht auch an der Schule und am Lehrer.
Was wir in der Unter- und Mittelstufe gemacht haben, habe ich weitgehend vergessen, aber ich hatte eigentlich immer eher das Gefühl, sehr viel zum zweiten Weltkrieg gelernt zu haben. Sowas wie Frühgeschichte und Steinzeit erinnere ich gar nicht, aber das muss nichts heißen.
(Zur Einordnung: Gymnasium von 1990 bis 1999 in Köln bzw. Leverkusen. Und ich bin nicht die gleiche Anne, die oben zum gleichen Thema kommentiert hat.)
Was wir mit unserem Hirn nie lösen können:
Ein System als teil solches vollständig beschreiben.
Bittewas?
Zum Thema Grenzen des menschlichen Verstandes:
Jeder kann sich nochmal den Begriff der Unendlichkeit vor Augen führen. Ich behaupte mal, dass es niemanden gibt der sich Unendlichkeit wirklich vorstellen kann. (Unendlichkeit eines Objektes beispielsweise.)
Was bedeutet “vorstellen” fuer dich. Es gibt Untersuchungen, nach denen man sich Zahlen groesser 4 nicht “vorstellen” kann… (Versuch Dir doch mal vor deinem inneren Auge 5 irgendwas vorzustellen).
Ich dachte die Menge, die ein Mensch ohne Abstraktion noch verarbeiten könnte, läge bei 7.
Dies bedeutet z.B., dass man so viele Objekte gleichzeitig erfassen kann, bzw. man nicht zählen muss um die Anzahl zu kennen.
Sind im Mittel doch eher 8, allerdings stellt sich mir die Frage, ob man das “Vorstellung” nennen sollte, oder ob es nicht doch etwas anderes ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Aufmerksamkeit#Umfang_der_Aufmerksamkeit
Moin zusammen!
Darf ich euch mal für den Geschichtsunterricht dieses Buch hier empfehlen?
http://www.dumont-buchverlag.de/buch/Ernst_H.__Gombrich_Eine_kurze_Weltgeschichte_fuer_junge_Leser/14100
“Ernst H. Gombrich: “Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser: Von der Urzeit bis zur Gegenwart”
Das Buch wendet sich eigentlich an Kinder, ist aber so geschrieben, dass man’s auch als alternder Sack noch gerne lesen mag. Was ich daran so toll fand, war, dass Gombrich auf gut 300 Seiten die mehr oder weniger komplette Weltgeschichte so abhandelt, dass man Geschichte als Kontinuum aufeinanderfolgender und irgendwie “folgerichtiger” Ereignisse erkennen kann. Da hatte ich als Kind schon eine kleine befriedigende Glühbirne über dem Kopf, die auch beim erneuten Lesen vor ca. 2 Jahren wieder auftauchte.
Kurz: Lesetipp.
Viele Grüße
Der Herr Nick
Zum Thema Tiere und Intelligenz empfehle ich immer gerne:
Persönlichkeitsrechte für Tiere. von Karsten Brensing
Geht zwar in die Richtung Personalität usw., bringt aber auch viele Beispiele für Intelligenz bei Tieren.
Zum Thema können wir alles lernen/wissen das Florian angesprochen hat: ich glaube die Frage ist flasch gestellt bzw. passt nicht zum Thema. Ich würdeunterscheiden zwischen Intelligenz einer Person (Vogel, Delflin oder Mensch) und Intelligenz mehrer Personen. Alle Erkenntnisse mit denen wir auf andere Tiere intellektuell draufmasturbieren ist aus gemeinschaftlicher Problemlösung entstanden. Das Auto wurde nicht von EINEM Mensch erfunden, genausowenig wurde die Quantenmechanik oder die Thue-Morse Reihe von einer Person gefunden/entwickelt.
Der Punkt ist also nicht wie funktioniert UNSER Gehirn, sondern wie funktionieren UNSERE GehirnE.
Korrektur und Ergänzung:
Korrektur und Ergänzung:
2012 gab es wohl auch einen Salzwassereinbruch
Habe ich das erwähnte Gespräch mit Wolf Singer verpasst oder ist es noch nicht veröffentlicht? Wrint oder Resonator?
In der Wrintheit hat Holgi erzählt das Gespräch mit Singer sei nicht aufgezeichnet worden. Leider.
Ich kann das vorige zum Thema Geschichtsunterricht nur bestätigen. Wir haben auch NS bis zum Anschlag gehabt und auch die anderen Themen die Daniel angesprochen hat, hatte ich auch so ab zehnte Klasse circa. Wir sollten vorallem selber denken und interpretieren lernen.
Dennoch muss ich mich mal kurz zumindest über die Berliner Bildung auskotzen. Ich habe vor 2 Jahren ein gutes Abitur in einem sehr guten Pankower Gymnasium abgeschlossen, und das, obwohl ich in Physik, Chemie und Musik GAR keine Ahnung habe (wirklich null) und in Geschichte und Mathematik und Geografie nur unglaublich oberflächliches Wissen habe. Das liegt daran, wie unsere Noten zustande kamen. Es ging nämlich nicht unbedingt um fundiertes geschichtliches Wissen. Unsere Note bestand auch nicht etwa aus der Klausur die man zu absolvieren hatte. Nein, der große Löwenanteil der Note bestand aus mündlicher Mitarbeit.
Das Problem: mündliche MItarbeit musste nicht gleichbedeutend mit guter Mitarbeit assoziiert werden. Es geht nicht um die Qualität der Beiträge, sondern um die Quantität. Sprich: Uns wurde explizit anerzogen, einfach zu allem und zu jedem unseren Senf dazu zu geben. Völlig unabhängig davon ob ich Wissen habe, ob ich mir da überhaupt ne Meinung drüber bilden kann, ob ich zB auch die Hausaufgaben gemacht habe. Nein, hauptsache LABERN. Das wurde bei uns positiv verstärkt.
In meinen Augen haben wir auch viel zu wenig gelesen und geschrieben. Außer den Klausuren mussten wir nie geschichtliche Texte selbst schreiben. Wir hatten zwar Textmaterial, aber das sollte zu Hause als Hausaufgabe gelesen werden, nicht im Rahmen der Schulstunde. Und daher war es ein leichtes sich rauszumogeln und immer noch gute Noten zu bekommen. Es hat sich folglich nicht gelohnt, wirklich sich mit der Materie zu beschäftigen, da man a) die guten Noten auch ohne bekommt und man b) von den ganzen Mitdiskutierenden im Unterricht die Krätze bekommen hat, denn wie gesagt, es wurde nur gelabert ohne Hand und Fuß.
So kommt es also, dass ich trotz unfassbar vielen NS-Geschichtsstunden immer noch oberflächlich gebildet aus der Schule raus kam, was mir jetzt in der Uni auf die Füße fällt.
Ich hätte mir mehr lesen, mehr schreiben und vor allem: eine bessere Organisation gewünscht.
Denn wir hatten sehr viel Ausfall, Vertretungsstunden wurden verplempert, Personal war stellenweise rar und oder minderqualifiziert bzw. unmotiviert. Ich will das aber nicht den Lehrern in die Schuhe schieben, die habens schwer genug.
Zum Thema Geschichte ist mir noch etwas aufgefallen. Ja wir haben die Geschichte von den Griechen bis zum Mauerfall gehabt.
Aber nie durchgängig sondern eher in “Spotlights”. Also ausführlich das politische System der Weimarer Republik. Wie es zustande kam (da wurde auch nebenbei erwähnt, dass davor mal ein Krieg war) und was die Schwächen waren die zu Hitler führten. Der Krieg als solcher wurde ausgelassen, da man sich bereits mehrwöchig mit der Politik der weimarer Republik befasst hat. Wenn man da Themen bespricht dann immer ausführlich Einzelthemen. Zum Thema Nachkriegsdeutschland gab es auch nur die Themen “Gründung Bundesrpublik” und “Mauerfall”. Eine Thematisierung was die Probleme der DDR waren fehlte wie in so vielen Bereichen.
Ich denke eine derart Lückenhafte Betrachtung der Themen lässt viel Raum für eine verzerrte Wahrnehmung der Geschichte.
Was studiert denn der Holger? Höre immer wieder was von Master(arbeit), aber dachte er hätte damals VWL abgebrochen und das zu Diplomzeiten. Welchen Bachelor hat er denn?
Wurde beim schnellen Überfliegen scheinbar schon vermehrt geschrieben: Das dritte Reich hatten wir nicht nur in Geschichte, sondern auch in Deutsch mehrfach. Die Antike kenn ich minimal aus der Grundschule, ansonsten ein wenig Mittelalter und dann so ab 17./18. Jh. hoch. Beim zweiten Weltkrieg war zeitlich Schluss. Alles nach dem zweiten Weltkrieg war Teil des Politik-Unterrichts (Politische Bildung) und da ging’s dann ab dem zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart. Aber das auch erst in der Oberstufe. Vorher war Politische Bildung eher ein “Wie funktioniert der Staat” u.ä.
Das Lateinunterricht-Bashing ist weit verbreitet. Ich möchte eine Lanze für Lateinlernen in der Schule brechen:
Es geht nicht darum, eine tote Sprache (häufigstes Argument) sprechen zu lernen. Das geile daran ist, dass man die Originalversion lesen kann und damit direkten Zugang zu den Ideen bekommt, die 2000 Jahre europäische/amerikanische Kultur geprägt haben. Die Leute, die englische Serien lieber im Original anschauen, tun das aus demselben Grund.
Die europäische Philosophie, das Rechtsystem, die Politik, die Rhetorik, das Ingenieurwesen, die Poesie, die Geschichte … erschließt sich demjenigen völlig mühelos, der in der Schule richtig Latein gelernt hat. Diesen Input an Allgemeinwissen und Bildung auf dem man sein Leben lang aufbauen kann, bekommt man nirgends leichter als während der Schulzeit in gutem Lateinunterricht. Von nützlichen Nebeneffekten, wie viel leichterem Lernen von neuen (nicht toten!) Fremdsprachen und problemlosen Verstehen wissenschaftlicher Texte (Fremdwörter = 90% Latein) ganz abgesehen.
Kurz gesagt: Richtig Latein gelernt heißt Bildung fürs ganze restliche Leben.
Zum Thema Ostsee.
Ihr hattet nur meine Ergänzungen freigeschaltet, aber nicht den Haupttext
Es ist nicht Ausschließlich Überdüngung, Schadstoffeintrag, Klimawandel welches in den tiefen der Ostsee zu Sauerstoffmangel führt.
Die Ostsee ist ein Binnenmeer, welches aufgrund ihrer geografischen Lage nur einen geringen Austausch mit frischen, sauerstoffreichen (Nordsee-) Salzwasser hat. Also ein Brackwassersee.
Es muss eine bestimmt Wetterlage vorherrschen (Winterstürme Ostrichtung), damit ein Austausch (Salzwassereinbrüche) stattfindet. Hier könnte man Diskutieren inwieweit es der Klimawandel dies derzeit unterbindet. Zuletz war 2012 ein Salzwassereinbruch, dieser hält etwa zwei Jahre Sauerstoff vor. Diese ist sehr vereinfacht dargestellt.
Ein paar Links mit Erklärungen, von kurz zu lang:
Bericht vom IKZM
PDF
aus dem Spiegel
aus dem Science
aus Wikipedia
Zu schule wissenschaftlich richtig machen: das Problem ist doch der Zielkonflikt, was denn das Ergebnis der Schule sein soll: möglichst viel faktenwissen oder methodenkompetenz oder soziale Kompetenz oder glückliche Kinder oder optimale berufliche einsetzbarkeit oder Förderung von Kreativität oder künstlerische Aspekte oder gute Staatsbürger oder ganz andere Dinge. Da gibt es nicht eine zielgröße, die man rational optimieren kann, sondern man muss eine Entscheidung treffen, welchen nix man will. Und diese Entscheidung ist eben politisch.
Als Hamburger, der in Bayern lebt, habe ich eine wichtige Frage noch vergessen: will man möglichst viele fördern oder vor allem die Spitzengruppe voran bringen oder vor allem keineN abhängen?
Zu den Mikroben oder Bakterien die nickel zu Methan umwandeln: bei Wikipedia steht, dass die Umwandlung zu Methan nur aus CO2 geht, und aus nickel schon garnicht weil es ein Element ist. Nickel ist nur ein Bestandteil das für die Umwandlung benötigt wird, aber nicht das, was umgewandelt wird zu Methan.
Naja, wenn man ganz genau sein möchte, muss auch noch etwas zusätzlich als CO2 zu Methan umgewandelt werden. ich denke mal noch aus H2O? schließlich muss ja auch noch Wasserstoff von irgendwo herkommen, um dann CH4 zu bilden
Nee, Methan kann man gut aus allem organischem Material gewinnen, wenn man die genetischen Voraussetzungen mitbringt. Ultimativ aus CO2, wenn das durch eine Pflanze in Form von Glucose gebunden wird. Nickel ist Teil des Katalysators – je mehr Ni, desto mehr Katalysator (aus Nickel Methan geht schon rein chemisch nicht).
Mir gings nur darum, richtig zustellen das Ni =/> Methan 🙂
Ps. Bei der Menge und Länge der Kommentare frage ich mich – wer ließt sich das alles durch? O_o
Johann Löhn, der Präsident der Steinbeis-Hochschule, ist wohl Physiker und Informatiker.
Das mit der Relativität und Satellitennavigation hast du schon ganz gut erklärt, Holgi.
Man braucht Empfang von drei Satelliten, wenn man die eigene Zeit genau genug kennt und vier Satelliten, wenn nicht. Liegt auf der Hand: 3 Unbekannte (x, y, z der Position) -> 3 Gleichungen -> Empfang von drei Satelliten nötig , 4 Unbekannte (x, y, z, der Position, t als eigene Zeit) -> 4 Gleichungen -> Empfang von 4 Satelliten nötig.
In der Praxis möchte man mehr Satelliten empfangen, dann kann man mit ein bisschen mehr Mathematik den Fehler der Ortsbestimmung kleiner machen.
Für die Positionsbestimmung auf der Erde reichen zwei Satelliten aus. Denn gesucht sind eigentlich nur zwei Variablen -> Länge und Breite. Die dritte Variable ist die Entfernung vom Erdmittelpunkt und die kann man zumindest grob bestimmen.
Anders ausgedrückt bekommt man mit zwei Entfernungsangaben zu den Satelliten einen Schnittkreis von zwei Kugeln um die Satelliten herum. Der Schnittkreis wird die Erdoberfläche an höchstens zwei Punkten schneiden, die im allgemeinen einige hundert oder einige tausend Kilometer voneinander entfernt sein werden. Wenn man also eine grobe Ahnung hat ob man eher in Deutschland oder vielleicht doch in Kasachstan ist, kennt man seinen Standort schon sehr genau.
Die Zeit ist auch keine unbekannte für die man noch einen Satelliten bräuchte. Denn die wird mit Atomuhren ziemlich genau bestimmt. Und da man die Flugbahn der Satelliten kennt, weiß man auch wie man deren Zeitangaben *trommelwirbel* mit Hilfe der Relativitätstheorie korregieren muss.
Um so mehr Satelliten (oder auch Bodenstationen) verfügbar sind, um so besser kann man natürlich die Abweichungen der Messungen gegeneinander heraus rechnen und bessere Positionsdaten bekommen.
Das Theoretische Minimum ist sogar bei einem Satelliten, denn wenn man den Breitengrad kann man das System auf eine unbekannte reduzieren. So oder so, müssen die Ergebnisse für 4 Gleichungen ermittelt werden. Ich glaube das wollte mfmfmf sagen. Als ich das noch gelernt habe, hat man für die Vermessung 4 Satelliten verwendet. Weiß nicht wie das inzwischen ist, aber ich schätze mal, dass sich da nciht so schnell etwas ändert.
Das theoretische Minimum liegt bei 0 Satelliten, denn wenn man zu dem Breitengrad auch noch den Längengrad kennt, muss man gar nicht rechnen.
Man könnte auch einfach rechts ran fahren und nach dem Weg fragen. Dann muss man nur noch die Landessprache kennen.
Wenn ich mir die Kommentare so durchlese, ist es wie es auch bei mir war: Neueres habe ich erst im Abi, oder vor dem Abi gefeiert. Novemberrevolution und endete vor dem Abi mit etwa mit den Aufständen des 17. Juni, also 1953.
Das alleine ist eigentlich schon blöd, weil alles danach nicht betrachtet wird – Wiedervereinigung ist ja schließlich völlig irrelevant…
Andererseits bedeutet das aber auch, dass ein Großteil einfach nie etwas davon gehört hat. Denn nicht jeder macht heute Abi. Geschweige denn, wählt dann auch noch Geschichte.
Thema LSD und keine Forschung.
Also ich wollte mal darauf hinweisen dass nur weil LSD nicht verkehrsfähig ist dies nicht bedeutet das es Forschern nicht zugänglich ist. Forscher mit chemischen oder pharmakologischen Laboratorien die für das Arbeiten mit solchen Gefahrstoffen zugelassen ist können durchaus alle möglichen für die Allgemeinheit verbotenen Substanzen also auch illegale Drogen beim Feinchemikalien Händler bestellen. Braking Bad nachzuspielen ist also durchaus nicht nötig. Eine beliebte Bezugsquelle für Forschungslaboratorien ist z.b. Sigma Aldrich:
LSD Bezug:
http://www.sigmaaldrich.com/catalog/product/sigma/l7007?lang=de®ion=DE
Methamphetamin Bezug (“Chrystal-Meth”):
http://www.sigmaaldrich.com/catalog/product/sigma/m8750?lang=de®ion=DE
Hier steht übrigens auch gleich etwas zum Gesetz in Kanada darf man beides Nicht bestellen in Deutschland ist es lediglich als kontrollierte Droge klassifiziert und somit für sichere Experimente durch qualifiziertes Personal in sicheren Labors durchaus zugelassen (zb. zur forschung an Biomolekülen, Zellkulturen und ev Tieren), nur wird das natürlich entsprechend überwacht aber das gilt auch für andere giftige Chemikalien.
Natürlich ist es nicht erlaubt das zeug an Menschen zu verfüttern aber das gilt auch für 99% aller anderen Stoffe die man dort bestellen kann. Um eine Substanz am Menschen zu testen bedarf es nun mal umfangreicher Forschung bevor man dieses Risiko eingehen darf, aber dass gilt auch für alle neuen Medikamente bevor man eine neue oder alte Substanz am Menschen testen darf muss man erstmal plausibel und umfangreich belegen dass es aller Wahrscheinlichkeit nach sicher ist und auch Erfolgversprechend .
Als kleine Ergänzung zum Thema LSD&Psychotherapie: Die Experimente in der Schweiz scheint es schon länger zu geben. Albert Hofmann hat kurz vor seinem Tod 2007 noch kommentiert dass damit ein Traum von ihm in Erfüllung geht. Vielleicht wurden die Ergebnisse erst jetzt zum ersten mal publiziert.
Um die Frage zu beantworten ob die Lösung der Angstzustände bei den Krebspatienten nun nachhaltige Therapie oder nur Verdrängung ist gibt es einen O-Ton von einer Patientin in der Dokumentation “Drugs Inc. Hallucinogens” (ab Minute 39) von National Geographic ( hier verfügbar)
Sorry, der link zur Doku war auf slawisch…
hier auf englisch: http://vimeo.com/37514285
Frage: Das Licht von Sternen legt ja z.T. Jahrhundertausende oder mehr den Weg zu uns zurück. Was ich mich immer mal wieder frage ist: Können wir wissen bzw. irgendwie feststellen ob diese Sterne heute überhaupt noch existieren?
Hallo Manka,
“wissen” können wir es ungefähr. An der Größe/Masse der Sterne kann man die ungefähre Lebenszeit absehen.
Die Größe/Masse Bestimmt auch das Ende eines Sternes. Also ob daraus ein Schwarzer Zwerg, Schwarzer Zwerg wird oder der Gasball in einer SuperNova endet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stern
“feststellen” können wir es erst, wenn das Licht bei uns ist 🙁
Wir könnten warten, bis der Stern erlischt und dann zurückrechnen.
So, inzwischen hatte ich auch genug Wäsche aufzuhängen, um die neuste Ausgabe zu ende zu hören und nun verspüre ich auch noch den Drang (ist’s der Schlafmangel?), Euch eine Runde zu trollieren, bitte nehmt’s mir nicht zu übel.
Florians Plädoyer für die bemannte Raumfahrt scheint mir doch sowas wie die Homöopathie der Weltraumforschung zu sein: Es ist letztendlich “gefühlte Wissenschaft”, es gibt kein rationales Argument dafür, nur fühlen sich die Leute gut damit.
Wenn man Wissenschaft im Weltraum machen will, ist der Mensch dabei eigentlich immer eher im Weg. Auch wenn er nicht direkt stört, so verbraucht sein reines Überleben dort einen dermassen grossen Teil seiner Aufmerksamkeit und Missionsaufwand, die in keiner Weise seinen Nutzen vor Ort rechtfertigen. Unbemannte Sonden können in der Regel die Forschungsaufgaben mindestens ebenso gut erfüllen, als wenn ein Astronaut dabei ist, und bei ersteren braucht man sich nicht um eine Rückkehr zu kümmern und wenn’s dann doch mal nicht klappt, schickt man eben eine zweite oder auch noch eine dritte hinterher, was immer noch um Größenordnungen billiger und einfacher ist, als hätte man den Servicetechniker gleich zu beginn mitgeschickt. Am Beispiel der ISS, deren Besatzung sich die meiste Zeit am Leben erhält und zwischendurch bestenfalls sich selbst erforscht, hat das Markus Poessel vor einiger Zeit mal durchexerziert: http://www.scilogs.de/relativ-einfach/iss-und-wissenschaft/
Florians Argument “weil es die Menschen motiviert” ist dabei strukturell nicht anders als “die Menschen fühlen sich gut damit” für die Homöopathie, es ist rein psychologisch. Wenn man mit einem bestimmten finanziellen Etat tolle Wissenschaft machen will, liefert bemannte Raumfahrt sicher nicht den meisten Bang per Buck. Und selbst als PR-Stunt (ja, ich war auch berührt von Bowie im Orbit) ist der Spass ganz schön teuer (mal verglichen mit Weltraumteleskopen oder LISA oder sowas).
Warum soll man die nachfolgenden Generationen nicht mit “echter Wissenschaft” motivieren können?
Ich empfinde es so: Intelligenten Menschen beim Reden zuhören zu dürfen ist ein Akt der Gnade.
Ich würde mich auch nochmal zum Thema Geschichtsunterricht äußern. Ich denke man sollte nicht vergessen, dass der Geschichtsunterricht in der 5. Klasse beginnt und man dort 11-12 Jahre alte Kinder sitzen hat. Denen sind die antiken Dinge einfach besser zu vermitteln. Einfache Handwerke, die sich entwickeln (töpfern, weben), wie die Menschen gelebt haben (Langhaus, das Heim einer römischen Familie), alte Bräuche, Götter (Griechen, Ägypter, Wikinger) und Aberglauben. Das können Kinder in dem Alter gut verstehen und das finden sie meist auch interessant. Geschichte ist in der Zeit wirklich mehr “Hands on” und beschreibt eher, wie das Alltagsleben war. Komplizierter wirds dann, wenn später die Politik ins Spiel kommt. Bei so Sachen wie der Halskettenaffäre oder sowas hat man mich damals im Unterricht auch abgehängt. Sehr jungen Schülern kann man auch die Komplexität der Machtergreifung im 3. Reich und der gesellschaftlichen Strömungen, die dazu geführt haben kaum vermitteln. Und über eine mangelhafte Behandlung des 2. Weltkrieges kann man sich nun wirklich nicht beklagen. Ich finde eher, dass es fast eine zu zentrale Stellung einnimmt, bzw. sehr losgelöst vom Rest der Geschichte behandelt wird. Ich würde mir allerdings auch dahingehend Sorgen machen, dass die Geschichte danach und die aktuelle Zeitgeschichte nicht mehr in den Lehrplan kommt. Die deutsche Teilung schafft man ja vielleicht noch, aber danach wirds schon dünn. Und die ganze globale Entwicklung danach ist sehr komplex und wird eigentlich nur noch gestreift, obwohl sie zum Verständnis der Zustände, die wir heute vorfinden so wichtig wäre (z.B. Nahostkonflikt, Entstehung des internationalen Terrorismus,…).
Ich denke man könnte das evtl. abfedern indem man einmal früher mit dem Geschichtsunterricht beginnt. Die Lebensweisen in der Frühzeit und Antike kann man auch sehr jungen Kindern vermitteln (einfach mal Es war einmal der Mensch schauen). Und in den späteren Jahren dahin zurückkehren indem man dann politische und gesellschaftliche Systeme vergleicht, und wie sich bestimmte Verhaltensmuster ständig wiederholen. z.B. wie die Entwicklung von einer Sklavenhaltergesellschaft, über Leigeigenschaft, eine Ständegesellschaft bis hin zur Moderne verläuft und wie es trotzdem immer noch möglich ist, mit denselben Mechanismen, die früher (von den angeblich primitiveren Menschen) verwendet wurden, beliebige Bevölkerungsgruppen auszugrenzen und zu entmenschlichen (Sklaven/Frauen in der Antike, Vasallen im Mittelalter, Proletarier in der Klassengesellschaft, Sklaven in den USA, Juden in Nazideutschland und dieselben Mechanismen durch die Rechtspopulisten heute).
Ich denke damit würde man den Blick schärfen und Jugendlichen wirklich was nützliches mitgeben. Viel davon wurde bei uns im Geschichtsunterricht auch gemacht, indem man einfach mit Quellen gearbeitet hat (Karikaturen, Wahlplakate, Gedichte, Schriften). Man müsste es eben nur mehr in die Jetzt-Zeit ziehen um zu zeigen, dass das nicht einfach was von “früher” ist sondern immer noch zu finden ist (also gerne auch mal ein Wahlplakat der AfD anaysieren).
Zur Geschichtsverzerrung durch Computerspiele: Ja da sind die ganzen WWII Shooter sicher nicht so geeignet. Mittlerweile zieht ja auch die Modern Warfare nach, in denen dann Terroristen bekämpft werden. Aber da würde ich jetzt auch nicht mehr Verfälschung sehen, als in den ganzen Hurra-patriotischen Actionfilmen, in denen pöse Terroristen aufgespürt und vernichtet werden müssen. Und auch hier gibt es Gegenbewegungen und Spiele, die die andere Seite zeigen. Evtl. verursachen auch diese ganzen etwas steampunkig angehauchten Spiele wie Assassins Creed, das neue Bioshock oder Thief ein etwas merkwürdiges Geschichtsbild, aber ich würde das nicht überdramatisieren. Bioshock Infinite zeigt sicher kein realistisches Bild der USA im frühen 20. Jahrhundert, aber es streicht sehr deutlich und anschaulich den krassen Rassismus dieser Zeit heraus. Es gibt auch einige Spiele, die die andere Seite zeigen, wie z.B. “Papers please”, das den Alltag in einem kommunistischen Staat mit rigorosen Ausreisebestimmungen zeigt oder Banished, das relativ realistisch den harten Alltag von Bauern im Mittelalter darstellt oder ein anderes Spiel das gerade entwickelt wir, an dessen Namen ich mich leider nicht mehr erinnere, in dem man eine Gruppe von Flüchtlingen während eines Krieges spielen soll. Das sind sicher nicht die Mega-Verkaufsknaller, aber es gibt durchaus viele Ansätze hier auch mal andere Aspekte spielbar zu machen. Man sollte eben nur nicht vergessen, dass diese Spiele auch Spaß machen sollen und man deswegen an manchen Stellen den Realismus einfach mal etwas zurücknehmen muss. So wie bei anderen Medien eben auch.
Quanteneffekte im Gehirn: In anderen biologischen Systemen gibt es schon Hinweise darauf: http://scholar.google.com/scholar?q=quantum+tunnel+biological+system
Einfach nur “zu warm und zu feucht” ist offenbar nicht ausreichend, um Quanteneffekte unmöglich zu machen 😉
Bin kein Biologe/Neurowissenschaftler (nur theoretischer Physiker), fand aber die (Überschlags-)Rechnungen in http://arxiv.org/abs/quant-ph/9907009 sehr überzeugend. Wenn es in biologischen Systemen echte Quanteneffekte gibt, müsste demnach an unserem Verständnis von Quantenmechanik was falsch sein.
Hallo, ich möchte euch eine Quelle der Inspiration vorschlagen: improbable.com, besonders die Ig-Nobelpreise. Wenn ihr darüber mal reden mögt, würde ich mich sehr freuen.
Noch eine Anmerkung zu dem LSD-Hofmann: ich hatte mal in einer Doku gesehen, dass der es sich damals so vorstellte, dass man die Menschen psychisch darauf vorbereiten sollte um dann in kleinem Kreis unter Aufsicht einer geschulten Person LSD zu nehmen, ähnlich der Initiationsriten im Schamanismus (hoffe ich hab das jetzt richtig dargestellt). Außerdem sollte man erwähnen, dass die Amis damit (und mit anderen Drogen) Experimente an ihren Soldaten durchgeführt haben, was teilweise schwere psychische Folgen hatte, denn wenn man nicht weiß, dass man auf Droge ist, kann das Folgeschäden haben. (Ich meine mich zu erinnern, dass das auch in “men, who stare at goats” angedeutet wurde.)
Ich habe eine Frage die mich schon seit längerem beschäftigt und die mir bisher niemand zufriedenstellend beantworten konnte: Verändert sich die Masse von Batterien durch das Laden bzw. Entladen? Eigentlich müssten sie doch beim Laden schwerer werden, weil neue Elektronen in den Akku gepumpt werden, die ja jeweils eine gewisse Masse haben.
Oder ist das vollkommen falsch?
Es werden keine zusätzlichen Elektronen reingepumpt; die werden nur von der einen auf die andere Seite verschoben (und chemisch anders gebunden). Wenn in einem geladenen Akku mehr Elektronen drin wären als in einem leeren, aber beide gleich viele Protonen in den Atomkernen enthielten, wäre ja (mindestens) einer von beiden elektrostatisch geladen. Und das würde man definitiv merken.
Aber durch einen anderen Effekt hat ein geladener Akku mehr Masse als ein leerer: E=mc². Jede Energie ist mit einer Masse verknüpft. Aber dieser Effekt ist extrem gering: Mein Notebook-Akku hat eine Kapazität von 57Wh, was etwa 2 Nanogramm entspricht (etwa die Masse einer menschlichen Blutzelle).
Die gefühlt hundertste Anmerkung zum Thema Geschichtsunterricht. Ich bin jetzt in der 10 Klasse und unser momentanes Thema: Mittelalter, wir hatten unter anderem den Investiturstreit, Kreuzzüge und sind jetzt zur Judenverfolgung im Mittelalter übergegangen. Den ersten Geschichtsunterricht hatten wir tatsächlich (ich musste erstmal nachsehen, so unglaublich finde ich das im Nachhinein) erst im zweiten Halbjahr der 6 Klasse, wo noch die Hälfte des Unterrichts dank Krankheit etc unserer Lehrerin ausgefallen ist. Angefangen hatten wir mit der Steinzeit, das Leben der Menschen, etc. Griechenland ist entfallen. In der 7 Klasse kamen dann sehr, sehr viele Römer. Römische Geschichte, der Aufbau der römischen Politik… Leider war unser Lehrer eine ziemliche intellektuelle Zumutung (um es mit Holgis Worten zu sagen), kam gerne zu spät oder ist dem Unterricht häufig komplett fern geblieben, die Vertretung war auch nur bedingt als solche anzusehen, WENN wir denn mal eine hatten. Mein Interesse an Geschichte war demnach nicht besonders hoch.
Irgendwie haben wir es dann geschafft uns mit einem Lehrer, der auch häufiger den Unterricht hat ausfallen lassen als er da war, in der 9 Klasse bis zum Mauerfall hochzuarbeiten. Mein Grundwissen in Geschichte war also auch nicht besonders hoch.
Dieses Jahr haben wir mit der Geschichte noch einmal von neu angefangen, also bei den Römern.
Jetzt muss ich leider sagen, dass ich mir viel geschichtliches Wissen ergoogelt und durch Dokumentationen angeeignet habe – oder mir komplett fehlt, weil ich mich an nichts mehr aus der Mittelstufe erinnern kann, ich war doch sehr ignorant solchen Fächern gegenüber.
Zum einen hat unser Bildungssystem seinen Bildungsauftrag doch etwas verfehlt und zum anderen fällt dank G8 auch noch ein Jahr weg, in dem man wichtige Themen hätte besprechen können.
Das sind Gymnasien in Hessen – ‘Allgemeinbildung’ ist jetzt eher so semigut, dafür werden uns aber 11 Wochenstunden Naturwissenschaften reingedrückt. (Fun-Fact: an meiner Schule kann man Englisch und Politik & Wirtschaft in der Oberstufe abwählen, Religion muss man bis zum Abitur durchmachen.)
Welche Fächer fasst Du unter “Naturwissenschaften” zusammen?
Das hier scheint die aktuelle Stundentafel für Klasse 10 (“Einführungsphase der Oberstufe”) in G8-Gymnasien in Hessen zu sein. Da stehen für Biologie, Chemie und Physik zusammen sechs Wochenstunden. Für Politik und Wirtschaft, Geschichte und Religion/Ethik sind es gleich viele. Dann gibt es noch fünf “Kompensations- bzw. Orientierungs- bzw. Profilbildungsstunden”, aber wenn die alle in den Naturwissenschaften sind (um auf elf zu kommen), wäre das ja schon ein extremes Naturwissenschafts-Profil, wo ein gewisser Überhang verständlich wäre.
Ich möchte hier keine Behauptungen aufstellen, welche Fächer wichtiger wären; aber die Zahlen sehen etwas komisch aus.
Unter Naturwissenschaften fasse ich natürlich Chemie, Biologie und Physik zusammen – und Mathe, was vermutlich zu Irritationen geführt hat 🙂
Das sind zusammen 10 Wochenstunden (jeweils 2 in Chemie, Biologie und Physik, 4 in Mathe). Auf 11 komme ich wegen den Vorleistungskursen, die in der ‘E-Phase’ (also ‘Einführungsphase in die gymnasiale Oberstufe’) eingeführt wurden, wo man bei uns Biologie, Chemie, PoWi (Politik & Wirtschaft) und Geschichte zur Auswahl hatte, da andere Fächer nicht zustande gekommen sind. Der Vorleistungskurs wird 3-stündig Unterrichtet, deswegen für mich und einige andere noch eine 11 Wochenstunde dazu, weil ich mich dummerweise für Bio entschieden hatte.
Theoretisch könnte ich auch noch Informatik zu Naturwissenschaften zählen, dann hätte ich sogar noch 2 mehr, aber wir wollen mal nicht so sein.
Ich bin auf einem christlichen Mädchengymnasium (ja, Schande über mich), das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Naturwissenschaften besonders zu fördern.
Deswegen durften wir bereits mehrere MINT-Tage hinter uns bringen. (Kleine Information für die, die sich darunter nichts vorstellen können: Unternehmen und Unis im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) stellen sich vor, Studiengänge, Karriere-Möglichkeiten, was und wie man in diesen Bereichen arbeiten kann, etc…) Als wir allerdings gefragt haben, ob wir etwas vergleichbares auch in anderen Bereichen machen können wurde uns einfach knallhart gesagt, wir sollen uns doch außerschulisch informieren.
Also es wird schon ein verstärkter Fokus auf Naturwissenschaften – um nicht wieder zu verwirren, MINT-Fächer, ich sollte mich verständlicher ausdrücken – gelegt, woran eher geringes Interesse besteht.
Also ich finde es schon – ähm – eher nicht gut, dass man Englisch so schnell abwählen kann. Es wird mir hoffentlich jeder zustimmen, dass Englisch ziemlich wichtig ist – wichtiger jedenfalls als Religionsunterricht.
Erdkunde ist nur in der E-Phase ein Pflichtfach, danach kann man das zusätzlich machen und wenn man auch noch die Möglichkeit bekommt PoWi abzuwählen bekommt man in der Schule keine einzige Möglichkeit, etwas für ein bisschen Allgemeinbildung zu tun. Und die ist zumindest in meiner Jahrgangsstufe jetzt schon erschreckend gering. Beispiele will ich lieber nicht nennen…
Vielleicht ist das ein bisschen unbegründetes und individuelles Meckern aber meiner Meinung nach, wird zu wenig Wert auf… ich sag mal, Allgemeinbildung, Meinungsbildung und aktuelles Weltgeschehen gelegt, zumindest auf meiner Schule. Wie der Unterricht an anderen Schulen aussieht, weiß ich ja leider nicht.
Um nochmal kurz auf das Anfangsproblem zurückzukommen: Naturwissenschaften müssten wir theoretisch 6 Wochenstunden haben – MINT-Fächer sind es in meinem speziellen Fall aber 13.
Die Irritation tut mir leid 🙂
Ok, zusammen mit Mathematik kommt es hin (wobei die nun wirklich keine Naturwissenschaft ist; mit ähnlich viel Berechtigung könnte man sie auch zu den Sprachen, zur Philosophie oder zur Kunst zählen).
Die Sache mit der starken MINT-Förderung finde ich auch etwas seltsam. Ob es dort wirklich einen Fachkräftemangel gibt oder geben wird, kann ich nicht beurteilen. Aber ob das das beste Mittel dagegen ist, wage ich zu bezweifeln. Die meisten Schüler verlieren ihr Interesse für MINT schon viel früher. Außerdem reduziert es diese Fächer auf ihre wirtschaftliche Anwendbarkeit. Die ist zwar sehr wichtig (ohne jede Menge MINT könnte ich das hier jedenfalls nicht schreiben), aber es geht dabei extrem viel “unnütze” Schönheit und tiefes Wissen über die Welt verloren.
Die Sache mit dem Religionsunterricht dürfte an Art. 7 Abs. 3 GG und ähnlichen Bestimmungen in vielen Länderverfassungen liegen. Dass der konfessionsgebunden stattfindet finde ich auch suboptimal, aber was ähnliches (sei es nun Ethik, Philosophie, (nichtkonfessionelle) Religionskunde, oder was auch immer) hat schon seine Berechtigung.
Klar, mehr Allgemeinbildung klingt immer gut. Aber es ist halt nicht direkt klar, was man darunter versteht. Ich finde es beispielweise interessant, sich eine Welt vorzustellen, in der es zur Allgemeinbildung gehört, zu wissen (und zu verstehen, was das bedeutet), dass die Drehgruppe in drei Dimensionen nicht einfach zusammenhängend ist. (Das ist eine der Schönheiten aus dem “unnützen” Teil von MINT, aber z.B. in gewissem Sinne der Grund warum es überhaupt Chemie gibt.) Natürlich ist es vollkommen illusorisch, sowas in der Schule zu lehren; aber ich denke, dass auch solche Erkenntnisse zum kulturellen Erbe der Menschheit gehören, und finde es extrem schade, dass nur so wenige “Eingeweihte” sie je erfahren.
In gewissem (nicht ganz ernst zu nehmendem) Sinne steht es um die Mathematik und die Naturwissenschaften in der Schule sogar noch schlimmer als um die Geschichte: Bis zum Ende des zweiten Weltkriegs, also 1945, kommt man da auf jeden Fall. Aber in der Physik hört man ca. 1920 (Anfänge der Quantenmechanik) auf und hat ein paar große Lücken in der Zeit davor, und in Mathematik kommt man mit viel Glück zum Beginn des 19. Jahrhunderts.
Aber es ist halt wie Robert weiter oben schon schrieb: Schule soll mehrere Zwecke gleichzeitig erfüllen, die sich teilweise widersprechen. Die eine Patentlösung gibt es da nicht, schon allein weil jeder anders gewichtet.
Um zum Ende dieses Rants zu kommen: Wenn das Interesse an MINT eher gering ist, warum dann “WRINT Wissenschaft”? In den bisherigen Folgen lag der Fokus doch deutlich bei den Naturwissenschaften (mit ein bisschen Geschichte, Archäologie, Wirtschaft und Gesellschaft). Nicht dass ich was dagegen hätte (ganz im Gegenteil 😉 ), ich würde nur gerne die Motivation verstehen.
Zu dem Thema mit der Allgemeinbildung: Es gibt Leute, die fragen ‘Wer ist Edward Snowden?’ oder ‘Wer ist Willy Brandt?’ oder suchen Mumbai auf der Karte in Afrika. Sowas.
Meine Schule möchte mit den ‘Mädchen-Klischees’ aufräumen, wonach Frauen sich eher weniger für MINT interessieren. Nach dem Vorbild von Angela Merkel – Physikerin, erste weibliche Bundeskanzlerin…
Mein ehemaliger Physiklehrer war ein richtiger Merkel-Fanboy 😉
Also bitte, es gibt einen riesigen Unterschied zwischen MINT in der Schule und WRINT Wissenschaft. 😀
Im Physikunterricht berechnen wir seit einem Jahr… Sachen. Ich weiß nicht mal was.
In Chemie ähnlich, ich kann nicht mal unser Thema benennen, Irgendwas-Bindungen und Reaktionen, whatever. Dafür hab ich LEIDER zu große Lücken, die ich auch nicht einfach nebenbei aufholen kann, weil ich noch zu viele andere Fächer habe. Leider hab ich Naturwissenschaften zu viel vernachlässigt – wie viele andere Fächer auch, aber hier wird es richtig zum Problem.
Mir ist es nicht möglich Interesse für ein Thema zu entwickeln, dass ich nicht verstehe.
In Biologie ähnlich. Letztes Jahr (Genetik, etc…) war unglaublich interessant, jetzt kommt so gut wie nur Bio-Chemie, weswegen ich in dem Fach auch ziemlich am verzweifeln bin.
Informatik ist da ein bisschen anders. Das Fach habe ich erst seit diesem Jahr ‘richtig’ und hatte mich vorher schon ein bisschen mit HTML beschäftigt, weswegen ich vergleichsweise gut bin.
Muss ich auch, wenn ich Physik und Chemie abwählen möchte 😀
Informatik ist auch oft nicht das interessanteste, aber ich komme gut damit klar und kann schon viel Leidenschaft reinstecken. Ich gehöre zu den Menschen, die ihren Computer anschreien, wenn irgendwas nicht so funktioniert, wie ich will.
Bei WRINT – ich muss zugeben, ich hab noch nicht so viele Wissenschaftsfolgen gehört, ich hab auch nur kommentiert, weil ich ein bisschen Hass gegenüber unserem Geschichtsunterricht empfunden habe. Irgendwie hab ich mich reingesteigert… – ist das ein bisschen anders, es ist gerade diese Vermischung und Einordnung von Wissenschaft und ja, auch Naturwissenschaften, die ich doch interessant finde.
Ich hatte schon öfter einen ‘Oh, sowas gibts? Krass.’-Moment.
Das gehört auch wieder zu meiner ‘Allgemeinbildung’ 😀
Oder nennen wir es ‘Grundwissen’ oder… hmmm…
Ich finde es beispielsweise unglaublich interessant zu wissen, was man alles berechnen kann und wofür man das benutzen kann, aber ich will das nicht selber berechnen, weil ich das einfach nicht hinbekommen werde.
In dem Podcast werden auch einige Sachen angesprochen, die so in der Schule niemals durchgenommen und erwähnt werden würden.
Vielleicht ist das ein ziemlicher Widerspruch in sich, ich weiß es nicht. aber das ist oft bei mir so.
Wir können uns ja einfach auf ‘Man kann es eh nie jedem Recht machen’ einigen. 😀
@Thomas: The slaying of beautiful theory by ugly fact ;-(
wie sieht ihr das denn, bei dem forschungsreaktor in jülich ist ja ziemlich viel schiefgegangen (siehe http://www.heise.de/newsticker/meldung/Experten-Zahlreiche-Fehler-bei-Reaktorbetrieb-in-Juelich-2177633.html)
in wie fern sollte die freiheit der wissenschafft an manchen stellen nicht doch eingeschränkt werden?
Die haben gegen bestehende Vorschriften verstossen. Inwiefern sollte man das Autofahren verbieten, weil die Leute zu schnell fahren?
Thema Satelliten und “wie viele brauche ich zur Positionsbestimmung”
ich kann das nochmal droppen:
Das geht auch mit null Satelliten:
Ich sehe mich um und finde heraus, dass ich an meinem Bürotisch sitze. Wo dieser steht kann ich ebenso feststellen. 😉 *ironie-aus*
Zum Thema Bienensterben:
Ich habe tatsächlich mal eine Doku gesehen, in der amerikanische Farmer ihre Obstbäume manuell bestäuben weil in deren Gegend wegen Monsanto keine Bienen mehr an die Blüten gehen und quasi verrecken. Dort konnte man eine von mir nicht mehr genau rezitierbare Kettenreaktion darlegen, wonach ein Großteil der dortigen Landwirtschaft einbrechen würde, wenn man diesem nicht entgegenarbeite. Und es ging hierbei nicht nur um Apfelernte sondern auch um aus der Verschiebung der Kreisläufe resultierenden Wucherungen von bestimmten Bodengewächsen und langfristiger Übersäuerung des Bodens. Dann finden dort Waldtiere keine ausgewogenen Nahrungsquellen mehr und so weiter und so weiter. Diese Vier-Jahres-These ist sicher übertrieben, aber dass sich dort etwas im Gesamtgefüge beträchtlich verschiebt, war laut dieser Doku unumstritten.
Ich kann leider keinen Quellennachweis erbringen, da ich das vor 3-4 Jahren gesehen habe aber ich meine es ging generell um Monsanto und es lief auf NatGeo