Neulich meldete sich Stefan, der an der TU Wien promoviert, und hat behauptet, die Stimme sei wie eine Klimaanlage. Da hab ich gleich mal angerufen, um nachzuhören, was das denn wohl bedeuten könnte.
Wir reden über die Stimme, Klimaanlagen, Stimmlippen, den Kehlkopf, Aeroakustik, Cortison, Dysphonie, Sprache, Heiserkeit, Polypen, Zysten, elektronische Sprechhilfen (“Voicebox”), Rülpsen als Ersatzstimme, Rohre, Strukturmechanik, Phonation und bestimmt noch ein paar Dinge mehr.
glaube nicht das du ein bass bist holgi, aber allein von der sprechstimme her kann man das nicht so leicht ableiten.
bin eher im gesangsbereich unterwegs(klassisch), von daher- interessante sendung!
allerdings wundert mich die aussage, die erkenntniss die schwingungen der stimmlippen von der luft die aus den lungen angetrieben wird, neu sei. Gesangspädagogen und fachleute auf dem gebiet wissen das schon sehr lange. ebenso über den stimmbruch und heiserkeit.
die klimaanlagen-geschichte hingegen war mir neu 😉
vielleicht wärs ja interessant nochmal mit nem gesangsfachmann/stimmbildner/gesangslehrer zu reden. das ist ein weites kurioses feld.
Sobald ich Muße finde (und diese scheiß Erkältung vorbei ist) wollte ich mal Gesangsunterricht nehmen. Da würde sich eine akustische Dokumentation ja anbieten 🙂
“allerdings wundert mich die aussage, die erkenntniss die schwingungen der stimmlippen von der luft die aus den lungen angetrieben wird, neu sei. Gesangspädagogen und fachleute auf dem gebiet wissen das schon sehr lange. ” Ich denke, damit war das möglichst exakte Verständnis der Stimm-/Spracherzeugung mittels Computersimulation gemeint. Die akademische Disziplin, die sich dem menschlichen Sprechen widmet, heißt Phonetik, und ist in Deutschland ein Nischenfachen zwischen Geistes- und Naturwissenschaften, das an einer handvoll Universitäten (z.B. München, Köln, Kiel, Saarbrücken) mit eigenen Lehrstühlen bzw. Instituten vertreten ist. In entsprechenden Einführungsverstaltungen in die Phonetik (die auch für Linguisten und Philologen zum Pflichtprogramm gehören) lernt man eigentlich recht am Anfang, dass hinter der Bewegung der Stimmlippen Bernoulli-Effekt (http://de.wikipedia.org/wiki/Bernoulli-Effekt), und dass man diese Abläufe beispielsweise mit Ultraschall oder Elektroglottographie (http://de.wikipedia.org/wiki/Elektroglottographie) messen kann. Insofern würde ich annehmen, dass die wesentlichen Zusammenhänge doch schon seit einige Jahrzenten bekannt sind.
Nach meiner Einschätzung nach geht es bei dem, was Stefan berichtet um einen, eher fachfremden (nicht böse gemeint 🙂 ) speziellen Ansatz, um die physikalischen-phyisologischen Aspekte möglichst exakt zu verstehen und zwar mittels mathematischer/informatischer/ingenieurwissenschaftlicher Methoden.
Fand’s jedenfalls sehr interessant 🙂
das klingt verlockend! 🙂
Die “Rülpsstimme”, eigentlich Ruktusstimme genannt, hat mit Rülpsen nur den Entstehungsort des Klangs gemeinsam. Ansonsten wir die Luft nur in den Ösophagus insufliert, keinesfalls in den Magen (der untere Sphinkter ist nicht bewusst steuerbar).
Amn. zur Moderation: Habe die Folge noch nciht hören können, aber die Bemerkung konnte ich mir als Sprachtherapeut (also auch Stimmtherapeut) nicht verkneifen. Wirf den Kommentar weg, wenn es in der Folge exakter beschrieben wurde ).
Es gibt Interiews und Interiews mit Österreichern. Bitte mehr davon. Ich mag den Schmäh. Freu mich schon auf die Sendung!
Florian, der Befragte arbeitet zwar an der Wiener Uni, ist aber Deutscher 😉
Als (Hobby)Sänger fand ich die Folge inmteressant man merkt halt nur, dass dein Gesprächspartner (naturgemäß) sehr stark auf den Teil der Stimme fokussiert ist, der Gegenstand seiner Forschung ist.
Bei der Frage nach der Funktion muss ich mich meinem Vorredner anschliessen, dass ist schon relativ lange bekannt, nicht erst seit einigen Jahren, unter anderem baut die Gesangsausbildung ja darauf auf.
Vielleicht findest du ja einen Gesangslehrer/Sänger/Stimmbildner der das Thema von der anderen Seite beleuchet. Wenn du magst kann ich dir da sicher auch ein paar Dinge dazu sagen.
Zur Frage Tonhöhe, Muskelanspannung und Stimme die du hattest: Ja man kann die Höhe und Klangfarbe der Stimme bewusst steuern, Sänger und auch Schauspieler machen das dauernd, es dauert allerdings eine Zeit bis man das wirklich bewusst und gewollt steuern kann. Wie weit man die Stimme ‘nach oben’ und ‘nach unten’ variieren kann hängt aber auch von der Physiologie und den körperlichen Gegebenheiten ab. Körpergröße ist dabei natürlich ein Faktor warum Frauen so selten Bass singen und Männer so selten Sopran. Entscheidend ist aber eigentlich die Länge der Stimmlippen die von der Größe des Kehlkopfes abhängt und nicht zwangsläufig nur von der Körpergröße
Für die Klangfarbe der Stimme spielt aber nicht nur die Muskelspannung im Bereich des Kehlkopfes/der Stimmlippen eine Rolle, sondern auch die Anspannung im Torsobereich, das Zwerchfell/Diaphragma und letztendlich auch wie man die körpereigenen Resonanzräume verwendet bzw. welchen man hauptsächlich einsetzt. Da kann man dann von Bass bis Sopran, von der klassischen ‘Opernstimme’ bis zur ‘Rockröhre’ breit variieren.
Danke für eine weitere interessante Folge! Diesmal in meinem Fachgebiet 🙂
Wen es interessiert: Einer kurzen Zusammenfassung der Grundlagen stimmlicher Klangerzeugung habe ich in meiner Diplomarbeit von 2013 ein Kapitel gewidmet (Kapitel 4, S. 15ff).
Ich bin allerdings nur Sänger und kein Wissenschaftler, deshalb bitte ich, die Tippfehler zu entschuldigen.
Der schwedische Stimmforscher Johan Sundberg war und ist einer der wichtigsten Pioniere bei der Erforschung der (Sing-)Stimme. Hier sein Artikel „The Accustics of the Singing Voice“ (Scientific American, New York, 1977)
Bei den Kurzstabantennen ist dieses “Gewinde” nicht aus akustischen Gründen angebracht, sondern das ist die eigentliche Funktion; das ist ein Draht, der, damit er als Antenne für FM funktionieren kann, eine bestimmte Länge haben muss. Um den Gesamtaufbau kürzer zu bekommen, wird dieser Antennendraht um einen Stab spiralförmig gewickelt.