WR161 Die Wrintheit: Schwibbogen

Diese Ausgabe der völlig neuartigen, retrofuturistischen Unterhaltungsmatinee mit Tradition beantwortet, wrintheitsgemäß jedoch nicht zeitnah, Fragen zu Stalin, Hitler, Basteln, Sex und Internet, Küchengeräten, Patenschaften, dem Paradies, einer Hose, dem Dschungelcamp, postabituriellen Auslandsjahren, Jan Böhmermann, Büchern und Autoren, Cola, Fleisch, BWL, Steckern, Wurst, Pietät, Suggestivfragen, Lügen und vielem mehr.

Ohne Alexandra ginge es nicht. Ihr Spendenglas steht hier (inkl. einem Foto zum Trost).

Shownotes von @EvitaBley und @dr4k3_le

Fragen an die Wrintheit bitte per Mail an fragen wrint de.

46 Gedanken zu „WR161 Die Wrintheit: Schwibbogen

  1. HP

    Schwibbogen: im Erzgebirge ist es üblich, bei Neubauten Steckdosen in den Fensterlaibungen vorzusehen, damit man die Schwibbögen in der Weihnachtszeit beleuchten kann.

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    1. @Plumlumbum

      je älter die Generation, desto mehr ist der schwibbogen teil von weihnachten, und meist aufgrund des handwerklichen aufwands ein kleinod.

      Im raum Zwickau zumindest weiß ich recht genau das Haushalte ohne einen eher die Ausnahme sind.

      Und das ist erst das untere Ende vom Erzgebirge, weiter oben wirds schlimmer.

      Ich habe 3-4 im Haushalt. ^^

    2. Dr. Azrael Tod

      ganz offensichtlich bin ich im falschen Erzgebirge aufgewachsen!
      Zumindest hab ich davon noch nie was gehört, geschweige denn gesehen (und meine Eltern und Ihre Bekannten haben ziemlich komplett alle irgendwann nach der Wende mal Haus gebaut, ich hab also ziemlich viele Neubauten betreten/gesehen)

    3. Mr. Captcha

      Wobei die originalen Schwibbögen halbrund sind und nicht dreieckförmig. Das soll das Eingangsloch in den Bergbau darstellen, an dem die die Bergleute ihre Grubenlampen aufgehängt haben.

  2. Alex

    Vielleicht muss man das mit Hitler mal anders herum sehen: Wird er genommen, um anderes zu relativieren?
    “Ach, die Versklavung und Kolonialisierung im Allgemeinen war ja gar nicht so schlimm (wie Hitler).”

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  3. tp1024

    Neal Stephenson hat noch zwei Bücher geschrieben. “Anathem” war sehr genial (dummerweise ist da ein größerer Plotfehler, noch dazu an einer zentralen Stelle des Buches … da hätte er mal einen Himmelmechaniker fragen sollen).

    Es spielt ausdrücklich nicht auf der Erde. In einem Kloster das aus 4 Abteilen besteht, die nur jedes Jahr, jedes Jahrzehnt, Jahrhundert bzw. Jahrtausend geöffnet werden, in dem sich die “Mönche” der Wissenschaft widmen und mit Schaudern auf den Rest der Welt blicken … bis eines Tages … (Es muss ja eine Story daraus werden.)

    Womit Stephenson die perfekte Ausrede hat, den Charakteren jede Menge hochtrabende philosophische Dialoge in den Mund zu legen, ohne dass es unangebracht wäre. Und gerade WEIL Stephenson klar war, dass er dort sowieso Fehler machen und von den Philosophen geteert und gefedert werden würde, hat er die ganze Story in eine alternative Welt versetzt in der vieles ähnlich und manches anders ist.

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    1. Leo

      Vielen Dank für eine sehr unterhaltsame Folge!
      Die Bücher von Murakami wurden von ziemlich vielen Übersetzern übersetzt. Mein Eindruck ist aber, dass die schlechteste Übersetzung die von “Gefährliche Geliebte” ist., und zwar nicht, weil die Übersetzung einen Umweg über Englisch gemacht hat. Sondern, weil ich meine, dass die beiden Englisch-Deutsch-Übersetzer das schlicht nicht drauf haben. Die haben es mir auch schon bei Matt Ruff versaut, den lese ich auch bloß noch auf Englisch. Deswegen schaue ich immer nach, wenn ich mir ein Buch von Murakami kaufe, ob es z.B. von Anneliese Ortmanns oder Ursula Gräfe übersetzt wurde, die sind dann ganz gut.

  4. bibor

    boa ihr habt ja alle keine ahnung!einself111
    camp betreuung ist, wenn mans kann und es mit leuten zusammen machen kann dies ebenfalls können richtig geil!

    Man hat zwar 24/7 “bereitschaft” aber innerhalb dieser zeiot auch viel Zeit die Umgebung zu genießen und spaß mit den anderen Betreuern zu haben.

    Natürlich sollte einem die Arbeit mit Kindern Spaß machen und kolegen haben, die wissen, was sie tun und ein gewisses maß an Teamfähigkeit mitbringen, sonst läuft es schnell so wie silenttiffy beschrieben hat.
    Das ist leider besonders in den USA sehr häufig der Fall. Da dort anscheinend häufig leute eingesetzt werden, die das aus strafe (sozialstunden) oder wegen des Lebenslaufes tun. Das ist aber nicht überall der Fall.
    Alles in allem kann ich nach über 10 jahren Pfadfinder erfahrung sagen, dass vier Wochen “kinderbetreung” im Camp unter den richtigen Umständen auch für die Betreuer wie Urlaub ist.

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    1. Christoph

      Das kann ich bestätigen, obs funktioniert ist m.M.n. eine Sache der Kultur in der Organisation/Pfadigruppe. Und natürlich, ob man eine solche Kultur schon in regelmäßigen Gruppenstunden pflegt und die Betreuer entsprechend schult.
      Apropos Strafe, wir hatten schon mehrere Erzieher als ALG2-Bezieher bei Pfadifreizeiten dabei, denen hats trotz der negativen Umstände ihrer Teilnahme immer gefallen :).

  5. masch

    “Warum bohre ich mir kein Loch ins Knie und gieße Milch hinein?” Zitat aus ‘Müllers Büro’

    Irgendwie musste ich daran denken 😀

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  6. Volker

    Mein Gitarrenlehrer sagte immer:

    “Bohr dir ein Loch ins Knie und häng ein Klavier dran….dann weißt du wie schwer Musik ist!”

    ^^

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  7. DrCRAZY

    Moin Holgi (Auf Wunsch auch Herr Kein)

    Glaube mit dem Wund Löten zu können, meinst du nicht den Löt-Vorgang an sich, sondern das Verständnis der Elektronik an sich um Reparaturen zu machen.

    Zu dem “mir tut nach dem Aufstehen alles weh” ist nur zu sagen (Erfahrung): “Mehr bewegung tut gut, damit ist einher gehend auch eine Gewichtsreduktion.” Bei mir ein Monat 4x die Woche ca. 17000 bis 20000 Schritte, Muskelmasse Gewinn bei gleichzeitig 7kg Gewichtsverlust. Passt

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  8. @Plumlumbum

    Vita-cola und wodka schmeckt nur sehr sehr bedingt.

    Prinzipiell ist vita cola ein schwerer mixkandidat. Andere cola sorten ( brambacher ) haben ein anderes ( nerviges ) schäum verhalten.

    Weniger ist gut ( weniger co2 verlust ) mehr natürlich scheiße. Exemplarisch ist brambacher cola, die verliert extrem viel co2 und schäumt dabei extrem.

    Coca Cola macht sich da halbwegs gut.

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  9. Jörg

    Meine Erfahrung zum Thema “Selber machen”

    Das schöne Gefühl, wenn man etwas mit eigenen Händen fertiggestellt hat, ist in etwa so viel Wert, wie die Kosten, die ein Fachmann erzeugen würde.

    Das ergibt also einen doppelten Gewinn:-)

    Im Ernst: Da macht schon Spaß, wenn zur Abwechslung mal etwas Fachfremdes selber mit viel Blut und Schweiß erledigt hat. Die dafür notwendige Zeit ist natürlich vollkommen übertrieben, aber wie viel zeit verschwendet man nicht für andere sinnlose Sachen…

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  10. Wini

    Zu der eingangs aufgeworfenen Frage des Suizids mit Schlafmitteln kann ich als Hobby- und Freizeitpharmazeut 😉 etwas Klarheit schaffen:

    Die Wirkstoffklasse, die heutzutage aus hypnotischen Gründen verschrieben wird, sind i.d.R. die sog. Benzodiazepine. Selbige sind relativ atoxisch, machen aber krass süchtig (aus dem Grund sind diese durch die Bank weg verschreibungspflichtig). Eine Überdosierung mit Benzos sorgt dafür, dass man ziemlich lange ziemlich “entspannt” rumliegt. Dadurch müssen ggf. dann, wenn man 48 Stunden später [oder noch später] wach oder gefunden wird, oftmals Gliedmaße wie Finger, Hände, Füße etc. amputiert werden (wegen der eingeschränkten/schlechten Durchblutung).
    Todesfälle durch Benzodiazepine direkt treten so gut wie nicht auf.

    Die Medikamente, die es frei verkäuflich als “Schlafmittel” gibt (und die was anderes enthalten außer Baldrian und Hopfen), sind i.d.R. Antiallergika (Histaminblocker), die eben eine schlafanstoßende (Neben-)Wirkung haben. Diese Mittel sind schon etwas toxischer, aber der potentielle Tod tritt bei extrem hohen Dosen dann eher durch Herz-/Kreislaufprobleme auf…

    Das sich “Teile des Gehirns abschalten” o.ä. wie der Kollege behauptet hat, tritt bei beiden Substanzklassen eigentlich nicht auf. Zumindest wäre mir das absolut neu.

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  11. Alfred

    Schlaftabletten:

    so ähnlich wie du hat das mein Pharmakologieproffessor erzählt Holgi!
    Die Schlaf-Tabletten mit denen man sich früher umgebracht hatte waren Barbiturate die sind nicht mehr zugelassen, nur noch zu genau diesem Zweck: Tiere werden mit Barbituraten eingeschläfert und die Todesspritze in den USA enthält Barbiturate.
    Heute kriegt man auf Rezept Valium und andere Benzodiazepine zum schlafen und da sagte der Prof. dass wohl schon 100fache überdosen überlebt worden sind nach einer woche Schlaf und ähnlichem (was nicht heisst dass man nicht vieleicht trotzdem sterben KÖNNTE). Von Hirnschäden hat er nichts erwähnt ist aber naheliegend alleine schon wegen etwa 7 Tage ohne Trinken.
    Ohne Rezept kriegt man sowieso nochmal einen ganz anderen Wirkstoff: es gibt vorallem 2 recht ähnliche Antihistaminika die zwar recht unangenehme nebenwirkungen haben können zumal der eine der Wirkstoffe sowohl gegen Reiseübelkeit, Allergien und eben als Schlaftablette angeboten wird. Wenn man diese stoffe überdosiert bekommt man wohl fürchterliche Horror-Halluzinationen kann evtuell auch an Darmlähmungen und ähnlichem sterben besonders auch in Kombination mit diversen anderen Medikamenten (über die leichte Magen-darm-lähung funktioniert auch der anti-Übelkeits-wirkmechanismus) aber wenn man sterben will soll es ja sicher sein und das ist es meineswissens bei keinem Medikament, dass man verschreibungsfrei bekommt auch wenn da einige wie z.b. Paracetamol und auch Aspirin überdosiert so einiges kaputt machen. An Aspirin kann man wohl noch eher sterben als an Valium meinte der Prof dann auch noch, entwerder an Blutübersäuerung oder inneren Blutungen aber auch das ist alles andere als sicher von Fall zu Fall und verursacht natürlich fürchterliche Schmerzen…

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    1. Alfred

      naja also aus dem verkehr ziehen nur weil manche die packungsbeilage nicht lesen können weiss ich nicht… andererseits wird paracetamol neben ibuprofen immer noch als erstes mittel bei Säuglingen zur Fiebersenkung verschrieben und wenn man sich an die dosis hält sind die Nebenwirkungen ja oft geringer als bei ASS wo viele Magenprobleme bekommen … was die Selbstmordversuche angeht: es funktioniert ja ebend nicht wirklich gut dann muss man das eben auch auf der packung beschreiben dass man eher ohne Leber endet als Tod, und die Deutsche Bahn würde man ja auch nicht verbieten wollen nur weil sich ständig welche davor werfen: besser wäre da Sterbehilfe in Deutschland erlauben…könnte man zumindest mal drüber nachdenken besser als noch mehr Wirkstoffe blindlings zu verbieten zumal Was wäre denn zu Paracetamol die Alternative? doch nur noch Ibuprofen (ASS geht bei säuglingen z.b. nicht und vertragen auch viele Erwachsene nicht) und wenn man Ibu nicht verträgt ist man aufgeschmissen denn die stärkeren nicht opioid schmerzmittel (besonders wichtig ist hier die Fiebersenkende wirkung zu bedenken) haben auch ihre Nebenwirkungen

  12. Turtle

    Lieber Holgi, mein Onkel meint immer: Wenn du über 40 bist, morgens aufwachst und dir tut nix weh, dann bist du tot. In diesem Sinne: WRINT for ever 🙂

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  13. Clemens

    Röhrenradio zu reparieren kann erfahrungsgemäß sehr einfach sein:

    Röhren aus den Sockeln ziehen, bisschen Kontaktspray in die Sockeln und auf die Steckkontakte der Röhren. Dann das Ding noch ausgesaugt, wobei verschiedene Pinsel sehr hilfreich sein können, um den Staub zu lösen. Es geht stets etwas verwinkelt zu in diesen alten Geräten, mitunter sucht man auch Leiterplatten vergeblich, alles ist fest verdrahtet und somit mit ein Paradies für Staubkonglomerate. Nachlöten musste ich noch nie etwas, da früher offensichtlich solider verlötet wurde.

    Ich als Laie konnte so schon drei Röhrenempfänger zum Leben erwecken. Jeder kann das also, zumindest einen Versuch ist es immer wert …

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    1. Mr. Captcha

      und nicht vergessen: vorher Stecker aus der Steckdose. In Röhrenradios ist ordentlich „Dampf“

  14. plusgut

    Super Beitrag, habe herzhaft lachen können und mich super unterhalten gefühlt.
    Vielen Dank außerdem für den Tipp mit dem Kartoffelschälen, nun weiss ich wie ich dem in Zukunft ausm weg gehen kann.

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  15. thf

    Das mit dem “Weggehen” ist ja schön und gut – aber ich fürchte, das setzt auch bestimmte familiäre Verhältnisse, eine bestimmte Herkunft u.Ä. voraus. An sich ist das ja schon eine ganz schön auf die eigenen Bedürfnisse fokussierte Sichtweise.

    Tatsächlich kenne ich genug Leute, die eben nicht einfach weg können, weil sie kein Geld dafür haben, weil sie ihre Familie unterstützen müssen (emotional, oder auch finanziell), oder Ähnliches.

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    1. Clemens

      Und was die Wikipedia verschweigt:

      Wer mit 30 Lenzen noch nicht vermählt ist, bekommt einen Schwibbogen aus Stroh … umgangssprachlich bezeichnet man die Dinger allerdings als »Schwellbogen«, zumindest hier in Oberösterreich …

  16. Christian Berger

    Das mit dem Radio kann unter Umständen relativ einfach sein. Alte Elektrolytkondensatoren werden des öfteren wieder besser wenn man sie in aller Ruhe mal formieren lasst.

    Sprich einfach mal ein paar Stunden unter Aufsicht laufen lassen, im schlimmsten Falle platzt einer der Elkos.

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  17. Olli

    An der Uni in Trier wird BWL/VWL/Soziologie in den ersten beiden Semestern zusammen gelehrt und damit wird versucht den Studis eine breitere Basis zu vermitteln. Ob das auch erfolgreich ist, kann ich leider nicht sagen.

    Und Funfact: BWLer sind grundsätzlich immer die Verursacher von Problemen der Übungsfälle im Zivilrecht an unserer Uni.

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  18. Sebastian

    Zu dem Punkt Kartoffelschälen und dem super Tipp von Deinem Vater. Mein Opa sagte immer: “Einmal dumm gestellt, reicht für’s ganze Leben.” Bei meinen späteren Jobs ist mir immer häufiger das Prinzip “Dummheit schafft Freizeit” begegnet, gerne auch mit dem Gegenteil “Initiativbestrafung”.
    Zurück zur Kartoffel. Als Jungpionier, ich war zwischen sieben und neun Jahre alt, kam ich mal auf die gleiche Idee wie Dein Vater. Keine Lust auf Kartoffelschälen, also fix ein paar Quader geschnitzt und ich bin entlassen. Dachte ich. Die Rechnung hatte ich allerdings ohne meine Mutter gemacht, die mich zuerst runter machte und mich dann das nächste halbe Jahr exklusiv immer die Kartoffeln für den Familienbedarf schälen ließ. Schöner Nebeneffekt: Ich kann auch ohne Sparschäler schön sparsam schälen …

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  19. Stefan Hölzner

    Lieber Holgi,

    gute Nachrichten für den Murakami-Fan in Dir: Die “Gefährliche Geliebte” erscheint in neuer Übersetzung, diesmal durch Ursula Graefe, unter dem Titel “Südlich der Grenze, westlich der Sonne”. Lt. Amazon am 21. Mai. In unserer Welt vielleicht auch ein paar Tage später oder früher, wer weiß das schon … 😉

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