WR078 Die Wrintheit – Jod ist Liebe

Herablassend wie immer redeten wir über Raumfahrt, Urin, Fernsehen, Mails, Psychiater, Kartenzahlung, die Weltherrschaft, Spuk, die Seele, das Gehirn, Filme, Münzen, Husten, Duschen, Autos, Besteck, Kanibalismus, einen Knopf, Schule, Geschenke, Monogamie, unser Wohlbefinden und reichlich mehr (Danke, Gurkitier, Abkueko, vsporzellan, Alex, shbitt und Quimoniz!)

Ohne Nicolas ginge es nicht, sein Hut steht hier.

18 Gedanken zu „WR078 Die Wrintheit – Jod ist Liebe

  1. Simon

    Ich hatte spätestens seit WR77 (Computer Aided Diagnostics) das Bedürfnis, mit Holger über künstliche Intelligenz zu sprechen, und nach den Fragen “Muss man an eine Seele glauben” und “Wie viel Speicherplatz ist in euren Gehirnen belegt, in MB?” jetzt erst recht. Meine Mitverschwörer vom RoboCup und ich arbeiten hart daran, die Menschheit obsolet zu machen und jene von künstlicher Intelligenz getriebenen Roboter zu erschaffen, welche uns in Bälde versklaven werden. Damit niemand Verdacht schöpft, tarnen wir das passend zur EM als harmloses Fußballspiel (http://www.robocup2012.org/).

    Als Erschaffer real existierender künstlicher Intelligenz schlägt man sich mit solchen Fragen ja irgendwann tatsächlich herum: Wenn wir einfach ein menschliches Gehirn nachbauen, entwickelt sich darin dann quasi automatisch auch etwas, was wie ein Mensch “denkt”? Falls ja, warum? Falls nein, warum nicht? Was ist überhaupt “Intelligenz”? Warum sind die Science-Fiction-Romane alle voll mit überlegenen künstlichen Intelligenzen, obwohl wir nach sechzig Jahren Forschung gerade mal Siri hervorgebracht haben? Wie sind aktuelle Entwicklungen, beispielsweise IBMs Watson (ein Computer, der die Weltmeister im Jeopardy geschlagen hat), einzuordnen? Ist das nur ein gut gemachter Trick, oder ist die Maschine wirklich kutz davor, menschliche Sprache zu verstehen und sinnvolle Antworten zu liefern?

    Erinnerung ist übrigens eine absolut bemessbare Datenmenge. Es gibt keinen Grund, warum wir ein menschliches Gehirn nicht vollständig in einem Computer simulieren könnten, also lässt sich auch der “Inhalt” eines menschlichen Gehirns in eine digitale Darstellung überführen, welche man dann auf einen Datenträger abspeichern kann. Der menschliche Körper, das Gehirn und darin gespeicherte Zustände unterliegen schließlich den selben Regeln, wie der Rest des Universums auch. Es gibt Schätzungen, denen zufolge die Datenmenge irgendwo um die 2 Petabyte liegt. Holgis Erinnerungen hätten demnach etwa den Gegenwert von 500 bis 1000 Festplatten. Ich persönlich halte nicht sehr viel von solchen populärwissenschaftlichen Aussagen, aber auch, wenn die Zahl “2 Petabyte” nicht korrekt sein sollte: Es gibt eine Zahl.

    An “Whole Brain” Simulationen wird bereits gearbeitet, wenn dies auch aufgrund der extrem hohen Anforderungen derzeit nur mit Hilfe von Höchstleistungsrechnern möglich ist.

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    1. caspar

      Ha! Vielen Dank für die Ausführungen (und die Antwort auf meine Frage). Freue mich auf die Folge “Holger ruft an: Bei Simon (wg. Künstlicher Inteeligenz)”!

  2. Kilian

    Das man sich beim fliegen immer Erkältungen holt ist eine urban legend. Also man wird nicht wegen rumfliegender Viren oder Bakterien krank sondern bekommt höchstens Probleme mit der trockenen Luft.
    Klimaanlagen in modernen Linienflugzeugen funktionieren so, dass die Luft von oben in die Kabine geleitet wird und am Boden wieder abgesaugt wird. Man bekommt also nur was ab, wenn der nächste Nachbar einem ins Gesicht hustet, aber nicht wenn in der letzten Reihe 5 dauerhuster sitzen. Die verbrauchte Luft wird dann mit etwa 10% frischer Luft angereichert, komprimiert, wieder expandiert und zurück in die Kabine. Euch die Komprimierung wird die Luft mehrere hundert grad warm und töte alles ab. Außerdem wird die Luft durch sehr feine Filter geleitet die nichts was größer ist als “luftmoleküle” durchlassen.

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  3. Thomas

    Also zu der Psychotherapie und private KV. Ich habe mitten in einer Therapie zu denen gewechselt. Die müssen dich mittlerweile nehmen, allerdings musst du die maximale Strafgebühr bezahlen, die sich in 30% Aufschlag ausdrücken.

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  4. Andre

    Zu den Hirn-OPs hab ich noch ein paar Details: Da wird nicht am Gehirn rumgedrückt, sondern eine Spannung angelegt (hier den Strom- und Spannung-Erklärbär einfügen), wodurch die Nervenzellen verwirrt werden, und je nach ihrer Funktion dann merkbare Ausfälle verursachen. Die fallen üblicherweise dem Besitzer des Gehirns eher auf als einem Beobachter, weshalb der Patient dann bei Bewusstsein ist.

    Solche Untersuchungen bei einer OP sind dann nötig, wenn Anomalien aus dem Gehirn rausoperiert werden müssen (Tumor, Verursacher von Epilepsie fallen mir spontan ein), und es darum geht, dass dabei nicht versehentlich funktionell wichtige Bereiche entfernt werden.

    Ich hatte so etwas (noch?) nicht, stelle mir aber gerade den Moment unangenehm vor, wenn der Schädel geöffnet wird. Da kann man logischerweise auch nicht in Vollnarkose sein, weil man ja sonst nicht kurz danach wach wäre.

    Darüber, ob es eine gute Idee wäre, sein eigenes Gehirn zu essen, sind mir aber auch noch nirgendwo Untersuchungen begegnet, woran mag das wohl liegen?

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    1. Annegret

      Das eigene Gehirn essen, naja wers braucht. Nahrhaft isses sicher, ist viel Fett und Eiweiß drin. Aber das Gehirn von anderen würd ich auch nicht essen, da kann man sich schöne Krankheiten holen, so wie Creutzfeld-Jacob. Ich erinnere an die wertvolle Akte-X-Folge mit dem Kannibalendorf, die dann alle Creutzfeld-Jacob hatten. Und nein, Kochen hilft da auch nicht.

  5. Annegret

    Dass der Patient während der OP wach ist und bestimmte Aufgaben lösen muss (z.B. zählen oder einfach sprechen oder Bilder angucken) stimmt, so dass der Operateur direkt Rückmeldung kriegt, wenn er in einen kritischen Bereich kommt.
    Das Gehirn wird aber bereits vor der OP z.B. durch eine fuktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) kartographiert.
    http://de.wikipedia.org/wiki/FMRI
    Dabei muss der Patient während des Scans auch Aufgaben lösen, z.B. mit den Fingern eine bestimmte Bewegungsfolge wiederholen, mit einer Prismabrille auf Bildfolgen schauen usw. immer wieder abgewechselt mit Ruhephasen. Im entsprechenden Hirnareal (z.B. motorisches Zentrum) ändert sich dann die Durchblutung und da Blut magnetisch ist, ändern sich auch die magnetischen Eigenschaften in diesem Bereich. Vergleicht man dann die Daten der aktiven Phase mit denen der inaktiven Phase kann man sehen, wo der entsprechende Hirnbereich ist der die Funktion steuert und das dann mit dem Operationsgebiet, dem Zugang dazu usw. abgleichen und die OP entsprechend planen.

    Das ist v.a. dann wichtig, wenn schon vorher Hirnerkrankungen bestehen, da das Gehirn ja in der Lage ist ganze Funktionsareale zu verlagern, wenn die verloren gehen und an anderer Stelle neu aufzubauen. Da hilft dann die allgemeingültige Aufteilung der Hirnareale aus dem Lehrbuch auch nicht mehr weiter. Die Echtzeit-Kontrolle während der OP ist aber trotzdem notwendig, weil die räumliche Auflösung der fMRT nicht hoch genug ist um sich nur darauf zu verlassen.

    Der Schädel wird örtlich betäubt, alles nach der Hirnhaut ist eh nicht mehr schmerzempfindlich (wie erstaunlich viele innere Organe wie z.B. die Lunge auch). Ich denke man spürt vor allem Druck und Vibration durch die Bohrer und Sägen, aber das Kopfkino ist glaub ich schlimmer. Wahrscheinlich ähnlich wie beim Zahnarzt. Man merkt, dass an einem rumgezerrt wird und denkt, jetzt muss es gleich fürchterlich weh tun, aber es kommt nix.

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  6. Joerg

    Zu der Frage mit der Seele und so:

    Habt Ihr schon mal eine Vollnarkose bekommen?
    So ist für mich sterben, Licht aus, fertig.
    Die romatische Vorstellung, dass da noch was ist, resultiert wahrscheinlich aus der Tatsache, dass der eigene Geist immer zur Verfügung steht, nie ausfällt.

    Bei so einer Vollnarkose ist es aber so, da ist nichts mehr, keine Wahrnehmung der Zeit, keine Träume.
    Klingt für Gläubige brutal, aber ist für mich auch etwas beruhigendes, denn der Tot ist das Ultimative Ende, keine Sorgen um das “Danach”.

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  7. Thomas

    Und zu der Frage mit dem Schulsystem, Holger hat da sehr gute Punkte. So sieht das ja die Pädagogik auch, aber das grobe Gegenteil findet statt.

    Warum ist komplex, aber hat primär was mit der Geschichte des Schulsystems und den politischen Eliten zu tun.

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  8. gokzilla

    Ich fahre auch einen SUV , chervolet captiva. Ich könnte auch einen Familien Van kaufen, habe mich aber aber dagegen entschieden, weil ich mit einem Suv wunderbar trollen kann. Ich fahre mit der Karre zum Bäcker , welches ca. 100m entfernt liegt. Um meine toyota prius fahrenden Nachbarn komplett zu ärgern habe ich mir einen Pro Umwelt Bäumchen Aufkleber gekauft und am Heck aufgeklebt. ROAR harharhar

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  9. Alfred

    Polyamourie vs: Eifersucht, Pah! Da mit Natur vs Kultur zu argumentieren ist doch scheiß!
    In der Natur läuft es ja ebend nicht so, dass alle es mit allem Treiben sondern bei höheren Primaten (wozu auch der Mensch gehört) gibt es ein Alpha Männchen, der Stärkste und der kriegt alle Weibchen und die anderen gar nichts, und wer was dagegen hat bekommt vom Alpha-Männchen auf die Fresse! Das fördert nicht die stärkere Vermehrung der Arkt Holgie, denn die ist durch die Gebähr-leistungsfähigkeit der Weibchen vorgegeben sondern es fördert, dass sich nur die Gene der stärksten fortpflanzen dürfen wass den Genpool aufwertet. Durch die Monogamie dürfen wir uns alle als Alpha-Männchen fühlen (wenns gut läuft) und die Frauen dürfen sich ihren Stecher selber aussuchen (bei den Affen tragen das ja die Männchen untereinander aus), ist doch ganz nett eigentlich 😉 Gesellschaftliche Erungenschaft würde ich sagen

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  10. jadzia11

    Wir hatten einmal ein SUV, ein richtig großes. Leider, finde diese Dinger schrecklich.
    Mein Fahrstil hat sich dadurch nicht geändert, bin genauso rücksichtsvoll gefahren wie sonst.
    Toller Nebeneffekt: Auf der Landstraße wurde ich plötzlich nicht mehr überholt, was einem dauernd passiert, wenn man mit nem Polo fährt und sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält. Kaum hat man ein SUV und fährt im Bereich der Geschwindigkeitsbegrenzung, traut sich niemand mehr, dich zu überholen und alle fahren auch im Bereich des Tempolimit.

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  11. Lars

    Wenn mich Telefondrücker anrufen, sage ich denen immer, dass sie kurz warten sollen, weil ich angeblich auf der anderen Leitung telefoniere.

    Dann stelle ich die auf “Halten” und gucke alle paar Minuten mal nach, wie lange sie ausharren. Einige sind da echt ausdauernd, weil sie ja was verkaufen wollen.

    So schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe: Ich habe meinen Spaß, und gleichzeitig können die niemand anderen belästigen.

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  12. Kalle

    Schule muss noch drastischer verändert werden. Das momentane System (Vorgabe von Lerninhalten, Unterdrückung der Individualität) basiert auf Anforderungen aus der Zeit der Industrialisierung, die nicht mehr zutreffend sind. Schule sollte möglichst viel Freiraum geben und die Möglichkeit eigene Interessen zu finden und zu entwickeln. http://derstandard.at/1334368981969

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  13. Christian

    Zur Messerfrage und dem Rost auf dem guten Karbonstahlmesser: Bekommt man mit Scheuersand und einem Weinkorken wieder rostfrei.

    Viel Erfolg und lange Freude am Messer!

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