Diesmal mit einem Ausflug zu den Lindau Nobel Laureate Meetings, Sci-Fi im Standard, The Three-Body-Problem, The Night’s Dawn, Seveneves, noch mehr Buchempfehlungen, Crowdfunding in der Raumfahrt (in den Helmholtz-Perspektiven), Ackerland, Verdunstungsantrieben, dem Rückweg, Mitgefühl, Magnesium, der inneren Zeitansage, einer klugen Ärztin, Insulinpflastern, Asthma im Mutterleib, einer Space-Design-Ausstellung in Frankfurt, Autismus und Geruch, Geruchskarten, Blutstillschaum, dem Nordatlantikstrom und einem selbstbesamenden Wurm.
Ohne Florian ginge es nicht. Hier sein Spendenhut.
Das Buch über die Geschichte der Lindau-Tagung hab ich übrigens noch nicht im Handel gefunden. Nur die alte Version zum 50. Jubiläum: http://www.amazon.de/Wissenschaft-Aus-Erster-Hand-Nobelpreistrager/dp/3924183570
Die ISBN lautet auf jeden Fall 978-3-940396-50-1
Bei der Frage, ob in der Wissenschaft schon alles erfunden und gesagt ist, fällt mir auch Lord Kelvin ein. Aber eher seine Aussage von 1902, dass ein Flugzeug niemals ein praktikables Gerät sein würde. (Davon gibt es immerhin eine Quelle. Die andere Aussage wird ihm nur nachgesagt, auch wenn sie nicht unplausibel ist.)
Und das kann man ihm durchaus nachsehen, weil wirklich sehr viele, sehr neue Erfindungen zusammen kommen mussten, damit man ein funktionierendes Flugzeug bauen konnte. Einige davon hatte ich hier mal zusammengetragen:
http://scienceblogs.de/wasgeht/2015/05/10/wer-hat-das-flugzeug-wirklich-erfunden/
Und ich glaube, dass es in der Forschung letztlich genauso laufen wird. Ideen aus allen möglichen Ecken der Wissenschaft (Chemie, Magnetismus, Elektrotechnik, Aerodynamik, Thermodynamik etc.) kommen irgendwann zusammen und machen etwas völlig neues, für das man wirklich jede einzelne dieser Ideen brauchte. Aber man kann vorher nicht sagen, welche Ideen da zusammen kommen müssen und welches Ergebnis sie wohl haben werden.
? Also für Kelvins Aussage gibts ne Quelle. Sogar online: https://archive.org/stream/londonedinburgh621901lond#page/n11/mode/2up
Gleich auf Seite 1/2. Die “Details” heißen da “dark clouds” und ich hab mich insofern geirrt, als er das Michelson-Morley-Experiment angesprochen hat und nicht Merkur – was aber am Ende aufs gleiche rausläuft.
Ja, aber der Text bezieht sich nur auf die Theorie, dass Licht und Wärme auf bewegte Teilchen zurück gehen. (Wozu, schätze ich mal, dort auch die Photonen gezählt werden.)
Ich kann dort beim besten Willen nicht erkennen, dass er gesagt hat, dass in der Wissenschaft oder Physik als ganzes bereits alles gesagt sei und nur noch Details zu klären sind.
Habe mir vor einigen tagen die “StarTracker” App geladen die von euch empfohlen wurde, macht wirklich Spaß damit nachts auf der Terrasse zu sitzen und Sterne zu gucken 🙂 vielen Dank dafür!
Falls auch jemand danach sucht: Der Kinofilm, durch den Fred Hoyle angeblich zu seiner Theorie inspiriert wurde, heißt »Traum ohne Ende« (1945).
Französich Guayana ist sogar relativ groß. So hat es mit 83534 km² etwa 1/4 der Fläche Deutschlands bei nur ~250 000 Einwohner. Jedoch sind 90% der Fläche von Regenwald bedeckt und somit für die Landwirtschaft Unnutzbar.
Zum Giaever (der Klimawandel-Leugner mit Nobelpreis) sollte man noch hinzufügen: Der Mann ist 86.
Oh, und noch ein Nachtrag: Giaever hat nichts mit Ozon/Klima geforscht. Er hat zum Tunnel-Effekt in Halb- und Supraleitern geforscht.
Zu “The Martian”: Das ist eines der wenigen Bücher, bei dem auch die Übersetzung wirklich gut ist – nicht wortwörtlich korrekt, aber sinngemäß.
Die Vorschau des Films macht ebenfalls einen guten Eindruck, aber der deutsche Trailer weist schon mal einen kriminellen Übersetzungsfehler auf: „…zerstören wir den Gravitationsassistenten, sterben wir.“ :-/ Ratet mal, worum es bei dem Satz geht…
Höchstwahrscheinlich um ein Gravity-Assist Manöver, also Vorbeiflug an irgendeinem Himmelskörper, um durch dessen Gravitation und Bahngeschwindigkeit etwas schneller zu werden.
Man kennt ja seine Pappenheimer. Auch ganz böse: “Das Raumschiff wird von einem Drahtflugsystem gesteuert” (gemeint war: fly-by-wire …)
Zum Thema Ackerbau ..
Im Podcast wird erwähnt, dass “wir” alle problematischen Dinge outsourcen, also Ackerbau, Umweltverschmutzung etc, und “wir” dann lieber ein teures Biobrötchen kaufen, um ein gutes Gewissen zu haben.
Ich kann dem nur zustimmen .. wir hatten 2mal die Gelegenheit, über das Thema “Landgrabbing” zu recherchieren. Ein extrem spannendes Thema, wenn man mal wissen will, worauf unser Alltag so aufbaut.
Obwohl wir über ein sehr reichweitenstarke “Mutter-Website” (um die 100.000 Leser / Tag) verfügen und sehr ausführliche Artikel inkl. Multimedia-Content produziert haben, fällt extrem auf, dass diese Themen nur sehr wenige Menschen interessieren. Irgendwie nach dem Motto: Lass mich damit in Ruhe, das würde am Ende ja nur an meinem eigenen Lifestyle kratzen .. lass mich doch lieber über Merkel, Gabriel & Co aufregen ..
Unsere Themen waren:
1. Land Grabbing in Sierra Leone – Widerstand gegen den Neokolonialismus
http://www.aussengedanken.de/land-grabbing-in-sierra-leone-widerstand-gegen-den-neokolonialismus/
2. Kennst Du das Land, wo der Kautschuk wächst?
http://www.aussengedanken.de/kennst-du-das-land-wo-der-kautschuk-waechst/
IMHO das Grundproblem des Ganzen: Entweder ist unser Lebensstandart viel zu hoch oder Europa ist massiv Überbevölkert. Jedes mal wenn man “Deutschland Schrumpft” hört sollte mann erleichert sein und die Umwelt wird ein bischen weniger belastet. Ganz Europa und die ganze Welt sollte sich IMHO deutsche Geburtenzahlen zum Vorbild nehmen.
Lieber Holgi,
ich bin seit einigen Ausgaben Hörer der Wissenschaftssendung. Ich bin selbst Doktorand in der Biologie und nutze die Gelegenheit gerne um etwas über den Tellerrand hinaus zu blicken und finde den Podcast super.
Ich würde mir wünschen, dass die Arbeiten über die ihr sprecht exakter zitiert werden. Anstatt ‘amerikanische wissenschaftler haben gezeigt…’ könntet ihr es in etwa so sagen: ‘Autor’ aus ‘Ort’ hat in ‘Journal’ im Jahr ‘XXXX’ gezeigt, dass …
Ansonsten macht weiter so! 🙂
Stefan
Ich muss dich enttäuschen. Das sind Informationen, die ich in einem Audioformat für sinnlos halte. Ansonsten bemühen wir uns aber, so weiter zu machen 🙂
Ich bin maßlos enttäuscht, gab es in der letzten Woche nichts neues mit Graphen? 😉
Also das mit dem Wundspray ist ja mal großartig. Jetzt brauchen wir nur noch Hyposprays und wir sind endlich in der Zukunft angekommen.
Psychosomatik ist auch eine sehr fragwürdige Disziplin, nur läuft sie im Gegensatz zur Homöopathie innerhalb der wissenschaftlichen Medizin.
Nur am wissenschaftlichen “Beweis” hapert es, bzw. ist dieser sehr vage. Hier gibt es viel Theorie, die irgendwie plausible klingt, aber wenig empirische Bestätigung findet.
Notdrungen muss ich mich damit beschäftigen, da körperliche Beschwerden meinerseits, keine postive Befunde ergeben. Also muss es natürlich an der Seele liegen.. und ich kann garnicht beschreiben wie mich das anko**.. äh ärgert.
Aus dem Freundeskreis kenn ich ähnliche Fälle: Alle Beschwerden werden auf Stress geschoben und schließlich landen sie auf den Not-op-tisch ..
Und das wäre sogar vermeidmar gewesen, hätte sich nicht irgendein Arzt mit einer psychosomatischen Erklärung zufrieden gegeben.
Laut unterschiedlicher Quellen, die ich gefunden habe, gibt es die ersten Perseiden schon am 17. Juli, diese sind allerdings erst am 12. August am deutlichsten zu sehen. Oder habe ich da etwas missverstanden?
Hier eine Frage mit Pluto Bezug:
Gibt es eigentlich eine Untergrenze, damit ein Himmelskörper rund sind? Pluto hats geschafft, Charon auch, die restlichen (wie auch im Asteroidengürtel) sind ja eher kartoffelförmig.
danke
Solche Grenzen gibt es, die sind aber nicht klar festgelegt. Im Prinzip hängts von der Masse ab: Je schwerer, desto mehr Eigengravitation, desto runder. Aber es hängt natürlich auch vom Material ab (Eis, Metall oder Gestein). Oder von der Rotationsgeschwindigkeit. Man kann die Grenze über den Daumen gepeilt so bei “um die 100 Kilometer” ansetzen. Alles drüber ist rund, alles drunter nicht.
Als Typ-1 Diabetiker kann ich noch ein paar Informationen nachreichen: Unter Menschen mit Typ-1-Diabetes liegt der Anteil an Leuten mit Pumpe bei – und das sind Zahlen, die ich bei einer Schulung bei der Vorstellung einer Studie gesehen habe, die ich online nicht finden kann – ca. 30%. Es gibt auch eine schwedische Studie, da sind es nur ca. 10%. Das liegt in erster Linie daran, dass Pumpen recht teuer sind (alle 3-10 Jahre ca. 4000 Euro in der Anschaffung + je nach Modell teurere Unterhaltskosten als mit konventioneller Insulintherapie). Auch die Unternehmen, die diese Dinger herstellen lassen sich dabei nicht in die Karten schauen, wie viel sie verkaufen.
Zu dem Pflaster: Wäre natürlich der Hammer wenn das funktionieren würde. Denn tatsächlich ist eines der größten Probleme bei der Behandlung der “Delay”, zwischen Insulinabgabe, Insulinwirkung (das dauert eine Weile!), der Aufnahme von Kohlehydraten und dem Verbrauch von Zucker. Neuere Forschung bestätigt auch die Vermutung, dass gerade starke Blutzuckerveränderungen Folgeerkrankungen begünstigen.
Allerdings ist der Artikel ziemlich..äh merkwürdig, wenn es heißt “bei konventionell behandelten Mäusen stiegt der BZ-Spiegel schnell wieder an”. Das ist eine Aussage à la: Wir wollten mit einem Spaceshuttle von 1968 mit ungeschulten Personal auf den Mond fliegen, und es hat nicht funktioniert, aber hier haben wir einen mit Nerds gefüllten Prototypen der Enterprise, damit ging es. Diese Aussage sagt nur etwas über die Güte der Behandlung aus, und nicht über die Güte der Behandlungsmethode.
Ansonsten fände ich ja mal ein “zum Thema” mit jemandem mit Typ-1 ganz cool, da kulminieren nämlich echt viele Sachen: Wissenschaft und Forschung, Gesundheitspolitik, Selbstmanagement, Regelsysteme (Kybernetik?), wie geht man mit einer Krankheit um, die nicht weh tut und man trotzdem jeden Tag was dafür tun muss (Psychologie), Philosophie, Stigmatisierung durch Gesellschaft, Freaks die damit auf den Mount Everest steigen, …
Ich höre gerade diese Folge nach und muss zu den Romanen von Peter F. Hamilton einen Satz los werden: Der “Armageddon-Zyklus” ist klasse, aufgrund der Toten-Rückkehr aber nicht jedermanns Sache.
Wenn man auf so etwas lieber verzichten möchte: Sehr empfehlenswert ist auch Hamiltons Commonwealth-Saga. Der erste Band heißt “Der Stern der Pandora”. Wenn’s nach dem Lesen gefallen hat: Im gleichen “Universum” spielt auch noch ein weiterer Zyklus, der inhaltlich aber unabhängig ist.
Außerdem möchte ich noch “Das Cusanus-Spiel” von Wolfgang Jeschke empfehlen.