Diesmal reden wir über Xing (wo der Toby arbeitet), Beschneidungen, das Judentum, Stromausfälle, frühes Aufstehen und – wie immer – einiges mehr.
Ohne Toby ginge es nicht. Hier ist sein Klingelbeutel.
Diesmal reden wir über Xing (wo der Toby arbeitet), Beschneidungen, das Judentum, Stromausfälle, frühes Aufstehen und – wie immer – einiges mehr.
Ohne Toby ginge es nicht. Hier ist sein Klingelbeutel.
Ich hab jetzt schon mehrfach erlebt, dass die Zugführer gesagt haben, was genau passiert ist, z.B. “vor uns im Streckenabschnitt sind noch der IC nach X und der RB nach Y”, “wir mussten warten, weil der RE nach Z vor uns ein technisches Problem hatte” oder (sinngemäß) “das hat der Bahnhof Hannover vergeigt”.
Das sind mit Sicherheit alles “Störungen im Betriebsablauf”. Es geht also voran… 😉
btw: Neulich hieß es bei der Bahn auch “Person auf den Gleisen” und am nächsten Tag konnte man dann in der Zeitung lesen, dass sich dort jemand vor den Zug geworfen hatte.
Also wenn sich jemand vor den Zug wirft heißt das im Normalfall Personenschaden oder Notarzteinsatz. Dann ist auch meist die betroffene Strecke/Streckenabschnitt für mehrere Stunden in beide Richtungen gesperrt.
Personen auf den Gleisen heißt meistens wirklich, dass da jemand Unbefugtes rumläuft oder Kinder spielen(spielende Kinder auf den Gleisen).
Störungen im Betriebsablauf kann alles sein, meistens ist es aber ein verspäteter Zug, so dass ein Gleis noch nicht frei ist und darauf gewartet werden muss. Dank Sicherheitsabständen muss man teilweise eine ganze Weile warten bis ein Gleis wieder befahren werden darf.
Ich bin mal von Düsseldorf nach Köln im ICE gefahren und stand irgendwo auf der Strecke rum.
Der Schaffner hat ne Durchsage gemacht: “Meine sehr geehrten Damen und Herren, wie sie sehen können stehen wir auf freier Strecke. Warum weiß ich auch nicht, werde es aber in Erfahrung bringen und es ihnen dann mitteilen”.
Als wir wieder losfuhren kam die Durchsage:”Meine sehr geehrten Damen und Herren, wie sie sehen können fahren wir wieder, warum wir gestanden haben weiß ich allerdings immernoch nicht.”
Wieder eine tolle Sendung. Danke dafür
Problem beim Heizen ohne Strom ist doch auch der fehlende Druck um das Wasser umzuwälzen? Wie wird das gemacht? Normale Pumpe?
Das dürfte bei Solarthermie auch nicht ganz ohne sein? Oder hängt das am Druck der Wasserleitung?
Fragen über fragen.
Bezüglich des Telefonnetzes, du kannst das analoge oder einfache ISDN Telefon auch bei Stromausfall betreiben, da diese ihre Spannung über die Leitung bekommen.
Aber nur, wenn das Telefon kein Strom benötigt 😉 Also die alten Wählscheiben-Telefone nicht wegwerfen *hihi*
Wieso Wählscheibentelefon?
Ich habe seit 9 Jahren ein Siemens euroset 2020 (mit Tasten und Display!) welches völlig ohne zusätzliche Spannungsquelle funktioniert → nur Telefonkabel in die TAE-Dose und lostelefonieren.
juhu, schön getrollt, ich war schon innerlich mich am über das Deppen Leer Zeichen aufregen 😉
Ich mir hat man mal erklärt, dass eine Heizung auch so einigermaßen geht, weil ja das warme Wasser nach oben in die Wohnung steigt und das kalte runter in den Keller. Keine Ahnung, ob die Dinger heute so übertechnisiert sind, dass das nicht mehr geht.
Ich kann mich bei der Beschneidungsfrage relativ leicht festlegen. Die körperliche Unversehrtheit steht einfach über der Religion.
Das Argument mit den Hinterhöfen und dem Ausland halte ich nicht für so schwerwiegend. Wenn ein Bewusstsein dafür entsteht, dass und warum Beschneidungen illegal sind, wird die Praxis abnehmen. Die Diskussion um die Beschneidung ist ja nicht erst mit dem Kölner Urteil aufgekommen, aber nur das Bewusstsein, dass es sich um Kindesmisshandlung handelt, kann das Verhalten der Menschen ändern. Vielleicht gibt es am Anfang noch Beschneidungstourismus, was dann auch unter Strafe gestellt werden müsste, und Hinterhofoperationen, das wird aber mit der gesellschaftlichen Ächtung schon zurückgehen. Hinterhof hört sich auch noch so negativ an. Die Eltern werden sicherlich nicht schlechtere Ärzte an ihre Jungs ranlassen als bisher, soviel Sexismus ist sicher.
Es gibt ja auch im Judentum eine Bewegung, die sich gegen die Beschneidung engagiert. Es gibt sogar Stimmen, die sich aus der deutschen Diskussion einen Bewusstseinswandel in Israel erhoffen. Ich kann mir ganz gut vorstellen, wie das Kölner Urteil einige Juden dazu ermutigt, sich gegen die Kindesmisshandlung zu stemmen.
viel wichtiger: wer hat denn nun warum geklingelt?
Ja, das will ich auch wisse.
bitte diese wichtige frage auflösen!
Unklar. Im Briefkasten steckte eine Sendung, die nicht wirklich reingepasst hat und ich vermute mal, dass meine Nachbarin dem Postboten gesagt hat, ich sei bestimmt zuhause oder sowas.
Mein letztes Erlebnis ohne Strom liegt noch nicht so lange zurück:
http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnsterl%C3%A4nder_Schneechaos
Hatte irgendwie was.Von Freitag bis Montag Morgen war ich ohne Strom. Zum Glück habe ich einen Kachelofen und habe damit geheizt. Decken waren aber trotzdem Pflicht. Tagsüber habe ich Schnee geschüppt oder gelesen. Die Abende habe ich in einer Kneipe mit Kamin verbracht. Hatte was wirklich uriges. Ach ja, mein DSL-Modem hat es dabei auch zerlegt. 🙁
Bwahahaha!
Erst über die Deppenleerzeichen echauffieren und dann “Paranoia Gassammlung” als Titel verwenden!
Darauf werde ich gleich ‘mal einen plenken !
Ich hab das Buch leider nicht ergooglen können.
“Rituale” von wem? jasse notebrom ??
Wäre schön wenn Toby mir das verraten könnte.
Bin zwar nicht Toby, aber ich denke, es handelt sich um “Rituale” von Cees Nooteboom
“Beschneidungen” bei Frauen/Mädchen kann man nicht mit Ohrloch-stechen vergleichen. Eher mit Penis-abschneiden. Hat jedenfalls eine vergleichbare Wirkung auf eventuelle spätere sexuelle Erfahrungen.
Der Ohrlochvergleich bezog sich auf die Beschneidung bei Jungen.
Wobei ich mir lieber ein Ohrloch stechen lassen würde.
*Beineverschränk*
Dass man die weibliche nicht mit der männlichen Beschneidung gleichsetzen kann, ist klar. Allerdings ist der Vergleich mit den Ohrlochstechen meiner Meinung nach ähnlich unangebracht:
1.) Sich ein Ohrloch stechen zu lassen tut längst nicht so weh wie eine Beschneidung. Viele behaupten zwar, dass Babys bei der Entfernung der Vorhaut nur weinen würden, weil die Instrumente so kalt wären, aber das ist natürlich Unfug.
2.) Ein Ohrloch wächst wieder zu, die Vorhaut hingegen kann nicht wieder nachwachsen. Das heißt also, dass dieser Eingriff nur dann eine dauerhafte (und im Gegensatz zur Beschneidung auch nur optische) Auswirkung hat, wenn man wirklich damit zufrieden ist, also Ohrringe träfgt.
3.) Die Beschneidung massive Auswirkungen auf das Sexualleben, ob Geschlechtsverkehr oder Selbstbefriedigung. In der Vorhaut sind über 20.000 Nervenenden, damit ist sie eines der sensibelsten Organe im Körper. Selbstverständlich kann man auch ohne sie Nach wie vor Sex haben, der jedoch beeinträchtigt ist. Der Vorteil soll für Frauen ja dabei liegen, dass Männer ohne Vorhaut ihren Orgasmus herauszögern können (beziehungsweise müssen). Ob das jetzt auch ein Vorteil für den Mann ist, ist Ansichtssache.
Oder wie seht ihr das?
Wenn man bedenkt, dass manche nach einer Beschneidung nur noch mit Gleitmittel masturbieren können, zeigt das eindeutig, dass so ein Eingriff viel zu weit in das Recht eines zu dem Zeitpunkt völlig hilflosen Menschen eingreift.
Sämtliche Argumente mit historischem Bezug sind Bullshit, es gab jahrhundertelang Bräuche, die heute trotzdem illegal sind(Sklaven, Kinder schlagen, Zwangsverheiratungen, Monarchie – die Liste ist endlos). Aus dem ist-Zustand kann man einfach nicht auf einen soll-Zustand schließen.
Am Ende wird über diesen Sachverhalt das Bundesverfassungsgericht entscheiden und es wird Beschneidungen verbieten müssen, da man sonst sämtliche anderen religiösen Verstimmungen mit ähnlich Folgen erlauben muss(nicht weibl. Beschneidung, aber sowas wie Ohrläppchen abschneiden oder so).
Da ihr euch so über das Wort »Kokolores« amüsiert habt hier der Link zur Homepage eines Freundes von mir. Wie ich finde amüsant.
http://www.kklrs.de/index/
Hab vor kurzem ne 9Monatige Triebfahrszeugs Führerschein Ausbildung bei DB Regio angefangen. Meine erfahrung mit diesem “verzögerrungen im Betriebsablauf” ist, das daß rausgehauen wird wenn der wirkliche Grund technischer natur ist und die Fahrgäste eh nix damit anfangen könnten, oder die Wahrheit einfach Peinlich ist. So war letztens einfach der Tank leer 😀 aka verzögerrungen im Betriebsablauf.
zur Beschneidung kurz:
Man muss gar nicht ein Gesetz verabschieden, um die Beschneidung zu verbieten, was dann irgendwelche Faschistoiden missbrauchen könnten.
Das Verbot ergab sich für das OLG Köln doch aus bestehenden Gesetzen.
Deswegen rudern die Parteien jetzt auch so, weil sie halt eine gesetzliche Ausnahme schaffen müssen, um da nen rechtlichen Rahmen zur Legalität zu haben.
Und der Vergleich mit dem Ohrloch stechen… ich würds ja eher mit Ohrläppchen abschneiden vergleichen. So von der Menge an Haut und der Tiefe des Eingriffs.. Ist ja kein Prinz Albert Ring.
so long
Die Geschichte mit dem Stromausfall und der Heizung kann ich sehr gut nachempfinden. Vor einigen Jahren, im Winter, hatte unser lokaler Energieversorger Probleme mit einem Umspannwerk und wir hatten 1-2 mal die Woche für zu mindest eine Stunde Stromausfall. Da ich aber von der Baustelle noch ein Aggregat über hatte, waren wir das einzige Haus in der Gegend in dem Licht brannte 😉
Über das Thema Heizung und auch Heizung bei Stromausfall gibt es in der Folge 8 des Smarter Home Podcasts was zu hören (http://podcast.smarter-home.at/index.php?id=28).
Gasheizungen lassen sich sehr einfach mit kleinen Aggregaten aus dem Baumarkt betreiben und somit kann im Ernstfall auch eine längere Zeit ohne Strom geheizt werden.
Zu Toby : Auch eine Solaranlage braucht Strom für die Pumpe, aber halt sehr wenig -> kleines Aggregat
Nach klassischer Terminologie werden Verben Konjugiert, und Nomen (=Substantive, Pronomen, Adjektive etc.) dekliniert. Das ist das, was dir Lateiner und Deutschlehrer sagen.
Du kannst aber auch einfach in beiden Fällen von ‘flektieren’ sprechen. Das ist das, was dir Linguisten, die sich mit anderen Sprachen, als den bekannten europäischen (http://de.wikipedia.org/wiki/Standard_Average_European) beschäftigen, sagen.
Zur Anpassung von Wörtern bei Entlehnung gibt es auch einiges an Forschungsliteratur – falls das Interesse besteht 😉
Meine Empfehlung wäre außerdem, Bezeichnungen wie ‘Denglisch’ und ‘Denglizismen’ zu vermeiden, weil die eher klingen wie bildungsbürgerliche Kampfbegriffe, die ein mulmiges Gefühl ausdrücken, als neutrale Tatsachenbeschreibungen. Ein sachlicherer Begriff wäre z.B. eben Entlehnung…
Im CNet 404 Podcast war neulich Schlaf auch ein Thema, samt Schlafdoktor. Lernen im Schlaf wurde da auch tangiert.
http://www.cnet.com/8301-13952_1-57475069-81/the-404-1092-where-we-wake-up-screaming-podcast/?tag=txt;title
Noch eine Ergänzung zum Thema Religion: Gehört vom Staat getrennt, Punkt.
Ein Gesetz muss man begründen, da kann es sogar Diskussion und Veränderungen geben. Die einzige Begründung für Beschneidung ist: Keine. “Haben wir immer schon so gemacht” ist Willkühr.
Umso schlimmer, wenn damit über das Erleben von etwas so wichtigem wie Sex bestimmt wird.
Außerdem: Wieso gibt es für Kirchen keine Bestimmung, dass sie nicht läuten dürfen, wenn in ihrer Hörweite weniger als 50% Gläubige leben?
Wenn Du zum Thema Strom etwas mehr wissen möchtest, meld Dich.
Sehr schöne Sendung, aber ohne Strom gibt es hier bei uns sehr schnell richtiges Chaos.
Schau mal in Deinen Mail Ordner.
Macht weiter so!
Zum Kaminofen im Altbau: wenn das Haus noch nicht immer Gasetagenheizungen hatte, dann stehen die Chancen ganz gut, dass es noch unbenutzte Kaminzüge aus der Zeit der Einzelgasöfen gibt, die dafür wieder inbetriebgenommen werden können.
Nee, hab ich leider nicht. Die haben bei mir schon 1927 Zentralheizungen eingebaut. Ich habe auch schonmal versucht, mir einen nachträglichen Kaminofen genehmigen zu lassen, aber das finden die Denkmalschützer irgendwie doof.
Kann ich nicht nachvollziehen, wieso auch hier Beschneidungen wieder mit Ohrlochstechen gleichgesetzt werden. Wieso wird dazu nicht einfach mal jemand gefragt, der sich damit auskennt, wie ein Arzt? Ist bisher noch in keiner Sendung dazu geschehen, die ich gesehen oder gehört habe.
Zum Ohrlochstechen wird man jedenfalls nicht betäubt, und es ist auch nicht normal, dass das einen Tag später noch blutet. Daher finde ich es nicht sehr wahrscheinlich, dass man das gleichsetzen kann, weder im momentanen Schmerz, noch in der Langzeitkonsequenz.
Und das Argument von Holgi, dass der Verbot schwierig sei, weil es eben eine tausende Jahre lange Tradition ist, ist richtig, aber sollte kein Hindernis sein. Natürlich ist Aufklärung nicht einfach, aber es wurden schon ganz andere Traditionen über den Haufen geworfen, von denen man das nie für möglich gehalten hätte.
Also, in dem Punkt ist euer Realitätsabgleich meiner Meinung nach fehlgeschlagen, da es euch nicht gelungen ist, eure subjektiven Empfindungen gegen logische Schlussfolgerungen abzuwiegen.
Erkennt man auch daran, dass Holgi sich beim Vergleich von männlicher und weiblicher Beschneidung sofort emotional echauffiert, während er den Vergleich von Ohrlochstechen und Beschneidung einfach so hinnimmt. Der zweite Vergleich ruft bei mir eine ähnliche Empörung hervor, und der Podcast hat mir nicht dabei geholfen, zu erkennen, welche Reaktion nun angemessen ist.
In der Beschneidungsdiskussion in diesem Gespräch sind mir noch ein paar gravierende Fehler aufgefallen.
Holgi im Podcast sinngemäß: Beschneidung, dat kann man nicht einfach abschaffen, dat is jahrtausendealte Tradition, dat is Religion, dat kann man nicht verändern! Komisch, das Toby daraufhin nicht eingeworfen hat, daß Religion sich im Gegenteil andauernd verändert, wie man auch anhand der über viele Jahrhunderte entstandenen Schriften der Bibel gut erkennen kann, und daß genau die Abschaffung der Beschneidung bereits vor 2000 Jahren mit der Abspaltung des Christentums vom Judentum geschehen ist. In den Paulusbriefen wird die Beschneidung nur noch metaphorisch verwendet, wobei auch die Interpretation stattfindet, die ursprüngliche Bedeutung liege darin, gewissermaßen die Loslösung vom Fleisch zu symbolisieren – hier sind vom Motiv her durchaus Parallelen z. B. zu religiösen Lehren aus hinduistischer Wurzel zu erkennen (Anhaftung zum Materiellen abstreifen). Das Streben nach Transzendenz ist ja sogar im Grunde ein gemeinsames Anliegen so gut wie aller Religionen.
Die von Holgi (auch korrekt) als “aufklärerisch” deklarierte geforderte Distanzierung vom Fetisch formeller religiöser Gesetze, der blinden Befolgung ritueller Vorschriften, ist also bereits vor langer Zeit in der Entwicklung des Judentums geschehen, der betreffende Reformer war Jesus Christus. Das Neue Testament heißt nicht zufällig so: damit ist der erneuerte Bundeschluß mit Gott gemeint. Es gibt bei Bewegungen mit vielen Millionen Anhängern aber unweigerlich immer Leute, die konservativ auf dem Althergebrachten beharren, und die bringen Religionen überall auf der Welt in den Verruf, auf vernunftwidrigem Starrsinn zu beruhen. Wenn dem so wäre, hätten sie allerdings nie entstehen können, denn bei allen ist die Entwicklung von philophischen Innovationen geprägt. Widrige Einflüsse gibt es immer, und je größer die Bewegung, desto größer sind Turbulenzen und Mißbrauchspotential. Das Judentum hat sich seit dem großen Christus-Fork natürlich auch parallel auf seine eigene Art weiterentwickelt, und auch unter modernen Juden gibt es heutzutage viele, die Sachen wie die Beschneidung sehr kritisch betrachten.
Wenn Holgi bei CDU-Politik “aha, doch typisch christlich” denkt, dann ist eigentlich “typisch denkfaul, traditionsgläubig, autoritätshörig” gemeint. In der langen Geschichte des Christentums wiederholen sich von Anfang an aber auch die gerade rebellischen, aufklärerischen, hinterfragenden Elemente. Das C bei den Unionsparteien funktioniert als Lockmittel für die Autoritätshörigen, bei denen die Kirche der Inbegriff tradierter Autorität ist. Tatsächlich gibt es unter Christen aber mannigfaltige kirchenkritische Bewegungen, wirklich typisch christlich ist das schafshafte Untertanendenken also nicht. Die immer wieder als Machtinstrument mißbrauchte Kirche wollte und will diesen Eindruck nur erwecken, und wer als Nichtchrist dieser Propaganda glaubt, ist in dieser Hinsicht genauso ungebildet wie jene unmündigen Untertanschristen.
Was Beschneidung angeht, bin ich übrigens auch der Meinung, daß die körperliche Unversehrtheit unbedingten Vorrang vor der Religionsfreiheit haben sollte (zumal die individuelle Religionsfreiheit der Eltern auch gar nicht berührt ist, es geht um Gewalt, die sie ihren Kindern antun, nicht sich selbst), andernfalls würde es nämlich auch schwer, weibliche Beschneidung (das fällt zwar nicht in jeder, aber in mancher Hinsicht eben doch in eine gemeinsame Kategorie mit männlicher Beschneidung) oder etwaige andere rituellen body modifications von Kindern als strafbar zu behandeln. Allerdings muß man gar nicht auf irgendwelche anderen Beispiele ausweichen, die männliche Beschneidung ist für sich schon schlimm genug, um verboten zu sein.
Naja, aber du skizzierst hier ja Prozesse die teilweise mehrere hundert Jahre benötigt haben.
Nur weil sich “ein paar” Leute in den letzten Jahrzehnten überlegt haben, die körperliche Unversehrtheit wäre jetzt auf einmal wichtig, wird sich doch eine Religion mit mehreren tausend Jahren Geschichte nicht gleich ändern.
Ich muss für mich feststellen, dass wir eigentlich Jahre lang unsere eigene Verfassung nicht korrekt umgesetzt haben.
Art2 Abs. 2
“(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.”
Da steht JEDER und damit kann meiner Meinung nach NIEMANDEM der nicht Geschäftsfähig ist irgendetwas abgeschnitten werden.
Und wenn man das so sieht, darf auch kein Kind ein Ohrloch oder Piercing bekommen…..
Dies halte ich für den Richtigen Weg.
Und KEINE Religion darf gegen die Verfassung verstoßen.
Aber auch kein Piercer….
Und ich rede hier nicht von Fimosen Problemen …. das ist eine Medizinische Indikation und steht wohl außer Diskussion…
Dummerweise steht im Grundgesetz aber auch zwei Artikel weiter:
Es gibt hier also zwei garantierte Grundrechte, die gegeneinander abgewogen werden müssen — eine Aufgabe, um die ich niemanden beneide.
Es wird niemand an der _eigenen_ Religionsausübung gehindert, wenn das unfreiwillige Beschnittenwerden verboten ist. Die Eltern dürfen doch mit sich selbst machen, was sie für ihre Religion für nötig halten. Wenn sie einem anderen, dazu noch wehrlosen Menschen eine Verstümmelung aufzwingen, dann ist das ein klarer Verstoß gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit, das nicht durch Religionsfreiheit aufgewogen werden kann, da die betreffende Person noch gar nicht religionsmündig ist. Kinder sind kein Eigentum ihrer Eltern. Wenn das fragliche Ritual mit dieser Situation nicht kompatibel ist, Pech, dann muß man eine Kompromißlösung finden. Als ob die Leute im Judentum nicht schon immer erfinderisch darin gewesen wären, etwa im Konflikt mit der Sabbatruhe sich um religiöse Vorschriften herumzutricksen. Da werden die sich doch wohl auch jetzt eine rechtsstaatsverträgliche Lösung einfallen lassen können.
Aber das ist doch genau der strittige Punkt im Moment, inwieweit Eltern im im Rahmen Ihrer eigenen Religionsausübung im Namen ihrer Kinder wirksam in die Körperverletzung einwilligen können.
Die christliche Taufe erfolgt schließlich auch ohne Einwilligung des Kindes, durch die werden nur keine Körperteile entfernt.
Was ist daran so unklar ?
Nur weil lange niemand darauf geachtet hat, können wir es doch nicht laufen lassen.
Viele Jahre haben die “Christen” auch genug Mist gebaut …
Auch Religionen können und MÜSSEN sich weiter entwickeln.
Und eine Taufe ändert einfach mal NICHTS an der körperlichen Unversehrtheit!
Aber mit diesem Gedanken bin ich dann auch der Meinung das Kinder auch keine Ohrlöcher oder ähnliches bekommen dürfen.
Keine Misshandlung von Kindern! Egal wo für !
Ich hoffe schwer dass so am Ende das Urteil ausfallen wird….
Abgesehen davon dass ich es auch unmöglich finde, dass man Tiere nicht betäuben muss und sie elendig bei Bewusstsein ausbluten lassen kann, nur weil dass ja so religiös ist…