Kurzarbeit, Krypto, Wahlprogramme (Mit Christian Bayer und Rüdiger Bachmann)

Mit Rüdiger Bachmann und Christan Bayer.

Wir reden über die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes, mutmaßen, was Lindner mit Krypto-freundlicher Politik gemeint haben könnte, wieso jemand zu einer Art Held werden kann, indem er einen CEO erschießt, und zum Schluss werfen wir einen Blick in die Wahlprogramme einiger Parteien.

Darin außerdem: RWI: Bis zu 15% größeres BIP, Herstatt-Pleite, Suedekum: 10% Wachstum wäre nötig, Brinkmann et al: Short-Time Work Extensions, BIS: Blueprint for the future monetary system

8 Gedanken zu „Kurzarbeit, Krypto, Wahlprogramme (Mit Christian Bayer und Rüdiger Bachmann)

  1. hilti

    Würde eine Abschaffung der Pendlerpauschale denn überhaupt so viel Geld sparen? Denn ohne Pauschale würde man ja ein Fahrtenbuch führen, die Tankquittungen aufbewaren und das dann beim Finanzamt als Werbungskosten einreichen. Da freuen sich dann die Finanzbeamten…

    Insofern dient die Pendlerpauschale erstmal der Bürokratievermeidung und Arbeitserleichterung der Finanzbeamten.

    Oder man geht davon aus, dass genug Leute so viel Horror vor der Steuererklärung haben, dass sie ihr Recht nicht wahrnehmen. Das kanns ja eigentlich nicht sein.

    Sinnvoller wäre es die Pendlerpauschale auf sagen wir die ersten 20 km zu begrenzen.

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    1. Titus von Unhold

      “Sinnvoller wäre es die Pendlerpauschale auf sagen wir die ersten 20 km zu begrenzen.”

      BVerfG sagt nein. Es gibt zwei Urteile zur Zersiedlungspauschale aus Karlsruhe – und beide beschränken die Möglichkeiten des Gesetzgebers massiv, weil ansonsten Selbständige und abhängig Beschäftigte (zu) ungleich behandelt.

  2. ixolius

    Einige Themen kommen in der Wirtschaftskunde immer wieder. In dieser Folge zum Beispiel: Warum das US-Gesundheitssystem so viel Geld verschlingt. Und was eine Blase ist (die entsprechende Folge ist “WR1209 Bargeld ist eine Blase (Staatsschulden auch)”). Eure Kryptodiskussion war dafür neu und vom Feinsten. Als jemand, der sich durch das Bitcoin-Paper gearbeitet hat (Ist mit weinigen Info-Kenntnissen und ein bisschen Googlen durchaus verständlich: https://bitcoin.org/bitcoin.pdf), bin ich eher auf Christians Seite. Eine Sache noch: Das Geld, das die Miner schürfen, ist das Krypto-Äquivalent zur Seigniorage (über die habt ihr in der Argentinien-Folge gequatscht). Das ist eines meiner Argumente gegen Krypto: Dass eine Zentralbank Seignioragegewinne macht, ist, solange sie dem Staat gehört, doch immer noch der beste Fall und besser als die Seigniorage irgendwelchen Stromfressern in Kasachstan in den Rachen zu werfen (da soll der Strom billig sein).

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  3. Michael

    Zur Cryptowährung und dem Schiff möchte ich doch Rüdigers Idee vervollständigen. Man kann in eine Cryptotransaktion ein Programm einsetzen das verifiziert ob das Schiff angekommen ist und nur dann wird die Transaktion durchgeführt. In der Praxis wäre das z.B. ein Programm das eine Datenbank abfragt auf die man sich vorher geeinigt hat. Diese Idee von Verträgen als rein digitale Programme fand ich im Gegensatz zu den NFTs usw. eigentlich von Anfang an sehr interessant.

    Disclaimer: Ich bin kein Cryptobro.

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  4. Sven

    Ich hab mal ‘ne Frage zur Rente. Christian ist da ja schnell durchgegangen und sagte, man müsse mathematische das (formale) Eintrittsalter in den Blick nehmen.

    Was jetzt niemand besprochen hat: Ist ein Umlagesystem überhaupt – insbesondere jetzt noch langfristig – sinnvoll und geeignet? Derzeit bezahlen die Arbeitenden die Renten. Ich persönlich fand das schon immer merkwürdig, weil ja auch alle anderen Sozialversicherungen aus dem Arbeitseinkommen kommen. Wenn es also einen Schock gibt und 2M Leute arbeitslos werden, dann ist weniger für die Rente da UND die Leute brauchen mehr Arbeitslosengeld, für das ja dann auch weniger reinkommt.

    Wäre es nicht sinnvoller – oder wenigstens diskussionswürdig – das zum Beispiel auf Steuerbasis umzustellen? Zugespitzt gesprochen könnte dann Amazon die Renten mitfinanzieren und nicht nur der Amazon-Fahrer. Insbesondere dann, wenn Amazon den Fahrer durch ein paar KI-Drohnen ersetzen würde.

    Gleichzeitig könnte man vielleicht auch noch die Renten oben und unten deckeln. Denn ganz ehrlich: Wer doppelt so viel verdient hat auch mehr Möglichkeiten zur Vorsorge und braucht dann nicht auch noch eine doppelt so hohe Rente. Das lässt sich durch das Umlagesystem, Beitragsbemessungsgrenzen und so weiter aber schlecht entkoppeln, weil man vom Millioneneinkommen nicht einfach beliebig viel Rentenversicherungsbeitrag ohne Gegenwert abziehen kann. Wenn man stattdessen aber die Finanzierung auf Steuern umstellt und dafür sowas wie Unternehmens-, Einkommens-, Erbschaftssteuern usw. erhöht, dann hätte man von diesen Einkommen auch mehr Geld zur Verfügung, das aber nicht gleich in riesigen Renten mündet.

    Zumindest denk ich mir das laienhaft so. 🙂 Würde das gerne mal aus ökonomischer Fachperspektive besprochen hören. Vielleicht was für einen Nachklapp nächstes Jahr?

    Lieben Dank für die Sendung und einen vergnüglichen Jahresausklang an alle!

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  5. Titus von Unhold

    Zur Bürokratie gibt es einige Studien des Institus für Mittelstandsforschung IfM Bonn (Bundesstiftung):

    https://www.ifm-bonn.org/publikationen/externe-veroeffentlichungen/detailansicht/analyse-zur-buerokratiebelastung-in-deutschland-wie-kann-ein-spuerbarer-buerokratieabbau-erreicht-werden

    In Kapital 4.2 ff. zeigt sich gut das vor allem wirtschaftlich angeschlagene Unternehemn ein Problem mit Bürokratie haben und dass viele Unternehmer überhaupt nicht zwischen staatlicher und Liferranten- oder Kundenbürokratie unterscheiden. Ob das BAFA, der Zoll oder ihr Kunde nach 24 Seiten Papier fragen ist für die das selbe…

    https://www.ifm-bonn.org/publikationen/externe-veroeffentlichungen/detailansicht/buerokratiekosten-von-unternehmen-aus-dem-maschinen-und-anlagenbau

    Die ermittelten Bürokratiekosten betragen hier 1 % in großen und mittleren, sowie 3 % in kleinen Unternehemen.

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