Mit Rüdiger Bachmann und Christan Bayer.
Darin: Kommentar zur letzten Sendung, Harmonisierter Verbraucherpreisindex, WR1284 Ampel-Ökonomie, Ökonomische Esoterik in der Türkei, der rot-grün-gelbe Koalitionsvertrag, Energie- und Klimafonds, Produktionspotenzial, Totale Faktorprodutivität, Langfristwirkungen der Pandemie (Finanzbeamter rief sich stundenlang selbst an – um Arbeitszeit zu schinden), Impfanreize statt Impfpflicht
Papers:
- Did Ohio’s Vaccine Lottery Increase Vaccination Rates?
- Monetary incentives increase COVID-19 vaccinations
- Financial Incentives and Other Nudges Do Not Increase COVID-19 Vaccinations among the Vaccine Hesitant
- Preferences and COVID-19 Vaccination Intentions, Why working from home will stick
- The Donut Effect of COVID-19 on cities
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann war die Berichtigung über den EZB-Rat etwas ungenau.
Die Stimmrechte im Rat wechseln, die Vertreter der Staaten sind aber immer noch Mitglieder im Rat. Das heißt für Deutschland: Der Bundesbankpräsident ist bei den Sitzungen immer dabei, hat aber zeitweise kein Stimmrecht.
Davon abweichend: Die Mitglieder des EZB-Direktoriums sind immer stimmberechtigt.
Wie sagte Rudi noch gleich?
Hermeneutisches…?
Vielen Dank für die ausführliche Diskussion rund um’s Thema Inflationsrate!
Beim Statistischen Bundesamt kann man recht bequem die eigene Inflationsrate berechnen, sofern man ungefähr einen Überblick über die eigenen Konsumausgaben hat: https://service.destatis.de/inflationsrechner/
Die SPD hat das Arbeitsministerium – wovor habt Ihr Angst? – Ja eben, …bibber.
An diesem Kommentar vom letzten Mal bin ich auch hängen geblieben, aber noch aus einem anderen Grund: Die Immobilienpreise mögen zwar gestiegen sein, aber dafür haben die Banken dem Boomer die Hosen ausgezogen (um bei der Ausdrucksweise des Kommentars zu bleiben): Wenn du in den 90ern einen Immobilienkredit für 20 Jahre aufgenommen hast, hast du am Ende der Laufzeit gut die 1,5fache Summe abgezahlt (damals waren Immobilienzinsen jenseits der 5% noch üblich) ; bei einem heute abgeschlossenen Kredit sind es am Ende nur knapp 16%. Da also einen Generationenkonflikt reinzureden, finde ich daher nicht gerechtfertigt (und auch nicht lauter)
(bin nur bis Minute 22 heute gekommen, aber dazu muss ich doch meinen Gedanken teilen)
Zum Thema Inflation würde mich noch interessieren, inwieweit denn der Devisenhandel damit verbunden ist. Meiner kindlichen Vorstellung nach müsste der Kurs einer frei gehandelten Währung (oder der Schwarzmarkt-Kurs einer nicht frei gehandelten) gegenüber einer Referenz-Währung doch einen recht guten Indikator für den Wert dieses Geldes (bzw. die Veränderung dieses Wertes) darstellen, oder übersehe ich da wichtige Faktoren? Oder ist das dieses Ding, dass es verschiedene Arten von Inflation gibt und es darauf ankommt, was genau man wissen möchte?
Eine Frage hätte ich dann doch mal zum Produktionspotential: im Wort Potential steckt doch die Frage was sein könnte! So wie ich das Produktionspotential verstehe müsste es doch die Höhe der Produktion unter optimalen Bedingungen ergeben, heißt Vollbeschäftigung, gleiche Stunden Arbeitszeit bei Männern und Frauen, keine ungewollte Teilzeit etc. Was ist verwerflich daran dass so zu berechnen? Man kann das ja auch mit realistischeren Szenarios tun, also dass sich die (Langzeit)Arbeitslosigkeit nur ein bisschen verringert und sich die Studenarbeitszeit von Männern und Frauen nur ein wenig stärker angleicht. Was soll besser daran sein dass Produktionspotential aus statistischen Werten der Vergangenheit zu berechnen, das hat doch mit Potential nicht viel zu tun, wenn die Lage beispielsweise schlecht war und die Wirtschaft eher unterperformt. Und es ist doch eine politische Frage wie viel die Regierung bzw. das Parlament ausgeben wollen und keine statistische. Klar eine Grenze damit dass nicht ausartet ist nicht schlecht aber durch ein solches statisches Verfahren eine politische Frage zu klären finde ich fragwürdig (natürlich ist nicht nur die KK und das Produktionspotential entscheidend).
Wie schon auf Twitter gefragt und hier noch einmal damit is nicht verloren geht 🙂
https://twitter.com/BachmannRudi/status/1475800154519359488
Könnte ihr Mal in der Wirtschaftskunde erklären was Ökonomen meinen wenn etwas effizient/ineffizient ist? Und wieso ist (gefühlt) immer nur der Markt effizient?
Ein Thema das mich ja mal für zukünftige Sendungen interessieren würde: Warum erheben eigentlich Banken zur Zeit mehr und mehr Strafzinsen, während sie einem gleichzeitig Finanzprodukte aufschwatzen wollen?
Ich würde ja erwarten: Wenn die Bank in der Lage wäre mein Geld anderweitig sicher anzulegen, dann könnte sie das doch auch mit dem Geld auf meinem Konto tun? Kann ich davon ausgehen, dass die meisten Geldanlagen derzeit entweder schlecht oder riskant sind? Kann es sein, dass die niedrige oder negative Zinsen für “Kleinsparer” letztlich bedeuten: Unsere Gegenwart ist so unsicher geworden, daher kann uns auch niemand mehr großartig kurzfristige, unriskante Erträge auf unsere Ersparnisse bieten?